06.05.2015 Kath. Pfarrei St. Otto/Bamberg Steinmeyer-Orgel von 1927 (aktuell betreut von Eichfelder/Bamberg) Ludwig Martin Jetschke alias "Lingualpfeife"
Wie immer ein wunderbares Video! Ja absolut korrekt, bei Neobarockorgeln (um 1970) sind Mixturen oft wirklich ungenießbar. Schade, dass viele schöne Orgeln in dieser Zeit solchen Schreihälsen weichen mussten.
Ich spiele auch auf einer pneumatischen orgel. Dort muss ich immer Oktav koppeln nehmen, um ein Plenum zu erzeugen. Dort gibt es eine Mixtur, die aber eher ein kornett ist .
Bei romantischen Orgeln ist eine Kornett-Mixtur sehr üblich. Daher sind die auch Ohren freundlicher und trotzdem auch sehr kraftvoll besonders nach oben im Diskant sind sie sehr reizvoll.
Woher weißt du eigentlich wenn es nicht in den Noten steht welche Töne du mit den Füßen spielen musst und welche mit den Händen (also Hände steht ja meistens im Gesangbuch)
Ergibt sich nach musikalischen Regeln und wie es zusammen passt. Wenn man zum Beispiel in der Hand einen C-Dur Akkord greift, spielt man im Pedal logischerweise oft ein C. Nachdem der C-Dur Akkord aus C,E und G besteht, können auch diese Töne je nachdem wie es passt im Pedal parallel zum C-Dur Akkord gespielt werden. Aber das lernst du auch alles als Anfänger im Orgelunterricht! Nachdem es dich interessiert...nur Mut! :-)
Die Töne waren doch eine Quinte und große Terz tiefer oder irre ich mich? Es war ein As und ein F, somit auch kein C-Dur-Drei Klang sondern f-Moll? Oder habe ich mich versehen? Liebe Grüße, das Video hat mir sehr gefallen :)
Halbe Rohrlänge = Oktave. Also 16´, 8´, 4´, 2´, 1´ ... Und alles, was nicht auf C gestimmt ist, ist notwendig irgendwo dazwischen. Und das muss man dann eben ausrechnen - und da landet man eben bei diesen Zahlen: 10 2/3 als Oberquint des 16´ 2 2/3 als Oberquint des 4´ 1 1/3 als Oberquint des 2´ 1 3/5 als Oberterz des 2´
Ganz klar wird es, wenn man die Register nicht als gemischte Brüche, sondern als unechte Brüche schreibt. Also: Aus 2 2/3' wird 8/3', aus 1 3/5' wird 8/5'. Es handelt sich bei diesen beiden Aliquotregistern um den dritten und den fünften Teilton der 8'-Reihe, die die 8'-Lage betonen, da sie den Klang entsprechend einfärben. Beim 8'-Register ist der erste Teilton die Prime, also der Grundton selbst; der zweite Teilton ist der 4' (8/2), der dritte eben der 2 2/3', der vierte 2', der fünfte 1 3/5' usw. Die Zusammenfassung dieser fünf Stimmen nennt man Kornett, oft findet man die Stimmen auch einzeln gebaut oder eine Sesquialtera (nur 2 2/3' und 1 3/5'). Der siebte Teilton wäre 1 1/7', tatsächlich eine Septime, und der neunte Teilton 8/9' eine None - diese Register werden sehr selten auch in Orgeln gebaut! In den 60er und 70er gab es dann noch ganz entlegene Aliquotregister in teilweise abenteuerlichen Kombinationen, die man heute eigentlich nicht mehr baut. de.wikipedia.org/wiki/Oberton Manchmal nutzt man diese Obertöne auch, um Töne im Gehirn bzw. Ohr des Hörenden zu erzeugen, für die in der jeweiligen Orgel gar keine Pfeifen vorhanden sind: Der 10 2/3' ist gelegentlich in Orgeln zu finden. Als dritter Teilton eines (abgrundtiefen) 32' ist er natürlich ein billiges Mittel, um tiefes Grummeln im Orgelklang zu erzeugen (funktioniert nur bei guter Intonation), er erzeugt mit einem 16' zusammen eine 32'-Wahrnehmung beim Hörer. Billig, da die tiefste Pfeife bei gedeckter Bauweise mal gerade 5 1/3 Fuß, d.h. 1,60 m, lang ist, ein offener 32' dagegen auf knapp 10 Meter kommt ... und in Zinnpfeifen ausgeführt sechsstellig kosten dürfte :-) de.wikipedia.org/wiki/Residualton Der 10 2/3' ist in den letzten Jahren wieder recht oft gebaut werden; andere Fußtonzahlen sind seltener. Im Schweriner Dom gibt es an der tollen Ladegast-Orgel von 1868 de.wikipedia.org/wiki/Schweriner_Dom#Orgel eine Terz 12 4/5', die wirklich ein abgrundtiefes Grummeln erzeugt. Einen 64' kann das menschliche Ohr in den tiefsten Tönen nicht mehr hören, den nimmt man nur als Körperschall wahr!
und das kann man natürlich noch ausweiten: Septime 1 1/7' = 8/7 also 7. Teilton 8' None 8/9' ist ja schon der reine Buch also 9. Teilton 8' 4/7' ist dann die Septime zum 4' 4/9' entsprechend die None
Wie immer ein wunderbares Video!
Ja absolut korrekt, bei Neobarockorgeln (um 1970) sind Mixturen oft wirklich ungenießbar. Schade, dass viele schöne Orgeln in dieser Zeit solchen Schreihälsen weichen mussten.
Nonencornet 6 fach 2 2/3 🤯oder so. Ich höre den Orgelbauer schon Fluchen.
Ich spiele auch auf einer pneumatischen orgel. Dort muss ich immer Oktav koppeln nehmen, um ein Plenum zu erzeugen. Dort gibt es eine Mixtur, die aber eher ein kornett ist .
Bei romantischen Orgeln ist eine Kornett-Mixtur sehr üblich. Daher sind die auch Ohren freundlicher und trotzdem auch sehr kraftvoll besonders nach oben im Diskant sind sie sehr reizvoll.
Bei gezogener Mixtur geht beim Orgeln die Post ab.
Woher weißt du eigentlich wenn es nicht in den Noten steht welche Töne du mit den Füßen spielen musst und welche mit den Händen (also Hände steht ja meistens im Gesangbuch)
Ergibt sich nach musikalischen Regeln und wie es zusammen passt. Wenn man zum Beispiel in der Hand einen C-Dur Akkord greift, spielt man im Pedal logischerweise oft ein C. Nachdem der C-Dur Akkord aus C,E und G besteht, können auch diese Töne je nachdem wie es passt im Pedal parallel zum C-Dur Akkord gespielt werden. Aber das lernst du auch alles als Anfänger im Orgelunterricht! Nachdem es dich interessiert...nur Mut! :-)
@@organistandreas1998 da hat sich fast schon was ergeben...
@@m-electronics5977 Super, Glückwunsch!👍🏻
@@organistandreas1998 wozu?
@@organistandreas1998 bin nur etwas aufgeregt davor.
Die Töne waren doch eine Quinte und große Terz tiefer oder irre ich mich? Es war ein As und ein F, somit auch kein C-Dur-Drei Klang sondern f-Moll? Oder habe ich mich versehen?
Liebe Grüße, das Video hat mir sehr gefallen :)
YoungGameBeatTube ja hast du...
Kann mir bitte jemand auf verständliche Weise erklären, wie man auf diese gebrochene Fußtonzahl kommt?
Halbe Rohrlänge = Oktave.
Also 16´, 8´, 4´, 2´, 1´ ...
Und alles, was nicht auf C gestimmt ist, ist notwendig irgendwo dazwischen.
Und das muss man dann eben ausrechnen - und da landet man eben bei diesen Zahlen:
10 2/3 als Oberquint des 16´
2 2/3 als Oberquint des 4´
1 1/3 als Oberquint des 2´
1 3/5 als Oberterz des 2´
Ganz klar wird es, wenn man die Register nicht als gemischte Brüche, sondern als unechte Brüche schreibt.
Also: Aus 2 2/3' wird 8/3', aus 1 3/5' wird 8/5'.
Es handelt sich bei diesen beiden Aliquotregistern um den dritten und den fünften Teilton der 8'-Reihe, die die 8'-Lage betonen, da sie den Klang entsprechend einfärben. Beim 8'-Register ist der erste Teilton die Prime, also der Grundton selbst; der zweite Teilton ist der 4' (8/2), der dritte eben der 2 2/3', der vierte 2', der fünfte 1 3/5' usw. Die Zusammenfassung dieser fünf Stimmen nennt man Kornett, oft findet man die Stimmen auch einzeln gebaut oder eine Sesquialtera (nur 2 2/3' und 1 3/5').
Der siebte Teilton wäre 1 1/7', tatsächlich eine Septime, und der neunte Teilton 8/9' eine None - diese Register werden sehr selten auch in Orgeln gebaut! In den 60er und 70er gab es dann noch ganz entlegene Aliquotregister in teilweise abenteuerlichen Kombinationen, die man heute eigentlich nicht mehr baut.
de.wikipedia.org/wiki/Oberton
Manchmal nutzt man diese Obertöne auch, um Töne im Gehirn bzw. Ohr des Hörenden zu erzeugen, für die in der jeweiligen Orgel gar keine Pfeifen vorhanden sind: Der 10 2/3' ist gelegentlich in Orgeln zu finden. Als dritter Teilton eines (abgrundtiefen) 32' ist er natürlich ein billiges Mittel, um tiefes Grummeln im Orgelklang zu erzeugen (funktioniert nur bei guter Intonation), er erzeugt mit einem 16' zusammen eine 32'-Wahrnehmung beim Hörer. Billig, da die tiefste Pfeife bei gedeckter Bauweise mal gerade 5 1/3 Fuß, d.h. 1,60 m, lang ist, ein offener 32' dagegen auf knapp 10 Meter kommt ... und in Zinnpfeifen ausgeführt sechsstellig kosten dürfte :-)
de.wikipedia.org/wiki/Residualton
Der 10 2/3' ist in den letzten Jahren wieder recht oft gebaut werden; andere Fußtonzahlen sind seltener. Im Schweriner Dom gibt es an der tollen Ladegast-Orgel von 1868 de.wikipedia.org/wiki/Schweriner_Dom#Orgel eine Terz 12 4/5', die wirklich ein abgrundtiefes Grummeln erzeugt. Einen 64' kann das menschliche Ohr in den tiefsten Tönen nicht mehr hören, den nimmt man nur als Körperschall wahr!
Dankeschön für diese aufschlussreiche Erklärung! Das hat mir sehr geholfen!
8':3 = 2 2/3
3 Teilton Quinte
8':5 = 1 3/5
5 Teilton Terz.
und das kann man natürlich noch ausweiten:
Septime 1 1/7' = 8/7 also 7. Teilton 8'
None 8/9' ist ja schon der reine Buch also 9. Teilton 8'
4/7' ist dann die Septime zum 4'
4/9' entsprechend die None