Literarisches Duett | mit Markus Grimm

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  • čas přidán 30. 01. 2023
  • Eine Premiere! Zu Gast ist Markus Grimm. Gemeinsam sprechen wir in diesem 'Literarischen Duett' über jeweils ein Lieblingsbuch und verknüpfen die Lektüre mit Persönlichem.
    Der Kanal von Markus Grimm:
    / @literaturistleben
    Zeitmarken:
    Vorstellung des Formats: 0:46
    Thoralfs Buch: Die Mittelmeerreise (Hanns-Josef Ortheil): 4:06
    Markus' Buch: Die Entdeckung der Langsamkeit (Sten Nadolny): 14:22
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Komentáře • 50

  • @manfredhilbig8502
    @manfredhilbig8502 Před rokem +11

    Ein interessantes Gespräch. Nicht nur, weil Bücher vorgestellt wurden, die ich noch nicht kannte und vielleicht mal lesen werde. Es war für mich auch interessant, zwei Literaturbegeisterte aus unterschiedlichen Generationen zu erleben, die über eines ihrer Lieblingsbücher reflektieren: der jugendlich enthusiastische Thoralf + der ältere und abgeklärte Herr Grimm. Sehr spannend. Dankeschön.

  • @xkiri8404
    @xkiri8404 Před rokem +4

    "...es drängt nicht dazu, verschriftlicht zu werden." Was für ein wundervoller Ausdruck. Es ist ein Genuss, dir zuzuhören.
    Danke für das interessante Video.

  • @brunzelannette6007
    @brunzelannette6007 Před rokem +7

    Wouw endlich ist ,, mein , bzw der einzigartige, vielseitige Ortheil dran , samt seinem ganz besondere Vater und seine Mutter und seine Ehefrau auch sehr erwähnenswert. ❤ Danke Seine anderen Bücher auch mega !

  • @lisamirako1073
    @lisamirako1073 Před rokem +12

    Das war ein sehr schönes, sympathisches, anregendes, interessantes Gespräch!
    Und es war ein wirkliches Gespräch, in dem Ihr Euch mit Euren Gedanken gegenseitig angeregt und voran gebracht habt. Ich hoffe sehr, es wird Fortsetzungen des Literarischen Duetts geben, gerade auch mit Euch beiden!

    • @literatur_news
      @literatur_news  Před rokem +3

      Hallo Lisa, vielen Dank! Ich bin sicher, das Duett erfährt Fortsetzung(en) :-)

  • @julianaprobst9924
    @julianaprobst9924 Před rokem +5

    Absolut tolles Gespräch!☺️ In meinem Umfeld wird leider nur sehr wenig und eher ungern gelesen, deshalb freue ich mich umso mehr, wenn mit so einer Begeisterung und Leidenschaft über Bücher erzählt wird.

  • @enie8751
    @enie8751 Před rokem +7

    Das war ein tolles Gespräch. Es kommt so schön rüber, was Bücher mit einem machen können. 👍

  • @vatergoriot7937
    @vatergoriot7937 Před rokem +4

    Ein sehr schönes Gespräch; danke Thoralf! 💌

    • @literatur_news
      @literatur_news  Před rokem +1

      Hallo Vater Goriot, wie immer: Herzlichen Dank zurück💛

  • @user-bh6qd4xq4f
    @user-bh6qd4xq4f Před 7 měsíci

    Wunderbar

  • @ngogol1748
    @ngogol1748 Před 5 měsíci

    23:31 Die folgende Passage finde ich sehr inspirierend! Ich hätte bislang nicht sagen können, was bspw. der Unterschied zw. Literatur der 80er Jahre zur heutigen Zeit ist, aber diese These von der Lust am Erzählen bzw. deren Abnahme nach heute hin finde ich spontan plausibel. Eines der Bücher, das meine Leselust (für ein paar Jahre) stark geweckt hatte, war Michael Ende "Unendliche Geschichte", ein Buch, dessen Erzähllust mir bis heute wie ein Leuchtturm aus vielem, was ich sonst gelesen habe, herauszuragen scheint.

  • @resa6496
    @resa6496 Před rokem +2

    Was für ein schönes Format! Den Nadolny las ich vor langer Zeit und liebte ihn. Jetzt bekomme ich Lust, ihn wieder neu zu entdecken.

  • @eleonorebrindlmayer8385
    @eleonorebrindlmayer8385 Před rokem +2

    Ein wunderbarer Gedankenaustausch zwischen der Begeisterungsfähigkeit eines jungen Menschen und der Abgeklärtheit eines Älteren. Beide wirken absolut überzeugend und dieser Dialog ist für mich ein Erlebnis.

    • @literatur_news
      @literatur_news  Před rokem

      Liebe Eleonore,
      fantastisch, da freuen wir uns! Weitere Gespräche werden sicher folgen. Im Übrigen scheint mir Markus ,der Ältere' sogar viel mehr Begeisterung als Abgeklärtheit in sich zu tragen. Liebe Grüße

    • @eleonorebrindlmayer8385
      @eleonorebrindlmayer8385 Před rokem +1

      @@literatur_news Ja, lieber Thoralf, bei der Bewertung von Herrn Grimm, mag meine eigene Betrachtung mit in‘s Spiel gekommen sein. Trotzdem bist und bleibst du für mich ein wunderbares Versprechen an die Zukunft. Und dies immer wieder aussprechen zu können, ist die Freiheit meines Alters. Alles Liebe

  • @stefanier.562
    @stefanier.562 Před 7 měsíci

    Ich möchte mich an dieser Stelle bedanken, da ich auf dem Flohmarkt "Die Erfindung des Lebens " gefunden habe und es ohne dieses Gespräch wohl nicht mitgenommen hätte. Ich persönlich finde das Buch grandios und ich hätte was verpasst...
    Eine schöne Adventszeit wünsche ich, mögen tolle Schmöker die Wege aller säumen, denn vor uns Schmökernasen hat die geplagte Welt so herrlich ihre Ruhe, 😊 (finde ich). 🕊

  • @brittiwoman2535
    @brittiwoman2535 Před rokem +1

    Danke für das tolle Gespräch. Eure Begeisterung für Literatur entspricht meiner Begeisterung. Ich liebe das Lesen und das Schreiben, und Gespräche über beides. Ein schönes Format. Bitte fortsetzen. Herzliche Grüße, Britta

    • @literatur_news
      @literatur_news  Před rokem +1

      Hallo Britta, vielen Dank, und - wird gemacht😉

  • @khaterehkarimi6556
    @khaterehkarimi6556 Před 6 měsíci

    🙏🙏👌👌🌹🌹

  • @sigrid7585
    @sigrid7585 Před rokem

    Was ein tolles Video. Hat Spass gemacht. Dankeschön dafür

  • @martinwehning2518
    @martinwehning2518 Před 10 měsíci

    "Wegsehen ist meine einzige Verneinung" von Nietzsche.
    Tolles Motto- zumindest bezogen auf Buchrezensionen!

  • @thomasspindler3472
    @thomasspindler3472 Před rokem +2

    Ein gelungenes Video in sehr schönem zeitgemäßen Format. Die Idee deines Gesprächspartners, nicht nur über ein Buch zu reden, das einem wichtig geworden ist, sondern auch darüber zu erzählen, warum gerade dieses Buch euch ans Herz gewachsen ist und für euer Leben besondere Bedeutung gewonnen hat, finde ich großartig, um nicht zu sagen: genial! Sie zeigt uns nämlich auch, wie wichtig für uns Digitalisierte, Beschleunigte, Rastlose das geruhsame Lesen guter Bücher doch ist und wie sie jeden Leser auf ganz individuelle Art bereichern und beeinflussen. Ihr seid uns beide ganz nah in diesem Video und man lernt nicht nur etwas über Bücher und deren Autoren, sondern auch ganz persönliches über euch.
    Da du mir Auszüge aus deinem inspirierten und sehr schön geschriebenen Reisetagebuch ja einmal zu lesen gegeben hattest, fand ich gerade dieses Video besonders spannend. Die Mittelmeerreise von Ortheil, die ich noch gar nicht auf dem Radar hatte, zu lesen, bekommt in diesem Zusammenhang noch mal eine ganz andere Dimension.
    Ganz herzlichen Dank an Markus Grimm und dich. ♥ Ich wünsche mir noch öfter mal Zuschauer bei euren geistvollen Gesprächen sein zu dürfen. Auf dem Kanal von Herrn Grimm werde ich natürlich auch gleich mal vorbeischauen.

    • @literatur_news
      @literatur_news  Před rokem

      Danke, Thomas, für diese wundervolle Rückmeldung, die ich wärmstens in den Schlaf mitnehmen werde (ja, MEZ: 00:52, schnarch) - Ortheil wird dich (wie auch "Offene See") garantiert begeistern. Liebste Grüße nach Japan!

  • @carolapinkertgreatawakenin5653

    1967 spielt das erste Buch, mein Geburtsjahr 👍👍👍

  • @AndreCunha101
    @AndreCunha101 Před rokem +11

    Es ist so ein Vergnügen, euch beiden zuzuhören! Vor allem Thoralf, der in einem so schönen, eleganten Stil spricht. Das motiviert mich, mein Deutsch zu verbessern, damit ich so sprechen kann.

    • @literatur_news
      @literatur_news  Před rokem +2

      Oh, das freut mich :) Ich wünsche alles Gute und viel Erfolg beim weiteren Erlernen dieser wundervollen Sprache!

    • @adipuff8275
      @adipuff8275 Před rokem

      The black - 🎉

  • @leenybabyduft8728
    @leenybabyduft8728 Před rokem

  • @ngogol1748
    @ngogol1748 Před 5 měsíci

    Die Debatte zur Autofiktion finde ich hier sehr interessant geführt, nicht so theorielastig, mehr aus Perspektive von Lesenden! Ich vermute, der "Erlebniszuwachs" durch die verbürgte Realität in autofiktionaler Literatur ist wirklich ein erzählerischer Effekt. In früheren Zeiten, scheint mir, hat Literatur immer mit Signalen gearbeitet, die dem Erzählten die Aura des Zeugnisses verleiht. In der autofiktionalen Literatur liegt insofern nur ein bestimmter Typus dessen vor. Das kann man machen, muss man aber nicht. Dass das eine "näher" an der Wirklichkeit wäre als das andere, kann man nicht pauschal sagen, das hängt daran, ob der Text bei Leser:innen auf Resonanz stößt, scheint mir.

  • @Gaby_S6581
    @Gaby_S6581 Před rokem

    Danke für das wunderbare Gespräch. Ich kenne beide Bücher. "Die Entdeckung der Langsamkeit" faszinierte mich damals sehr und auch mich steckte es für ein paar Tage an, etwas mehr Langsamkeit in mein Leben einzubauen. Leider hielt es nicht so lange vor.... Und Ortheil liebe ich, sein erstes Buch, das ich gelesen habe, war "Wie ich Klavierspielen lernte", was mich völlig in seinen Bann zog, obwohl ich selber dieses Instrument nicht beherrsche. Diverse seiner Reisebücher, auch die von dir vorgestellte "Mittelmeerreise", gefielen mir ebenfalls sehr, und "Die Erfindung des Lebens" liegt auf meinem Lesestapel der Bücher für dieses Jahr. Also war euer Gespräch perfekt für mich und hat mich sehr bereichert.
    Ich empfinde es übrigens genauso wie ihr: ich möchte eine Geschichte lesen, in der ich spüre, dass der Autor für sie brennt, und nicht einfach eine Art fast lieblosen "Pflichtaufsatz".

    • @literatur_news
      @literatur_news  Před rokem

      Hallo Gaby,
      da kam unser Gespräch ja wirklich passend für dich. Danke für die schönen Einblicke. Ursprünglich sollte jeder von uns zwei Bücher vorstellen, darunter auch Dostojewski, aus Zeitgründen blieben wir dann lediglich bei dem einen. Aber gut möglich, dass etwas Ähnliches bald wiederholt wird. Ich wünsche dir viel Spaß mit Ortheil (und mir selbst mit der nunmehr überfälligen John-Franklin-Lektüre, haha)!

  • @pakabe8774
    @pakabe8774 Před 9 měsíci

    9:39 Deine Biographie ist da so sehr entgegengesetzt, dass sie mir so anziehend erscheint wie man sich selten vorstellen kann. Klar hatte ich gelesen seit ich denken kann und das bedeutet auch, dass ich es schon weit vor der Einschulung konnte. Ich hatte gerade in meiner Kindheit und Jugend sehr viel gelesen, aber mein Leben hatte eine Wendung genommen, die ich gerne umgangen wäre. Letztlich war sie unvermeidlich, aber nichtsdestotrotz habe ich daher eine große Sehnsucht nach dem was mir entgangen zu sein scheint und das mir zeitlebens verschlossen zu sein scheint.
    Ganz gewiss hätte ich etwas anderes kommentiert, ohne diese Deine Worte an dieser Stelle, aber nun sind die Würfel gefallen und ich belasse es bei diesen meinen Worten dazu.

  • @TT-rd4ll
    @TT-rd4ll Před rokem +1

    Lieber Thoralf, dieses Duett über Lieblingsbücher habe ich sehr genossen.
    Bezüglich der romantisierenden Vorstellung guter Literatur, die ausschließlich aus dem Drang zum Schreiben heraus resultiert, bin ich eher skeptisch. Kommerzielle Überlegungen eines Autoren mindern nicht unbedingt die Qualität seines Werkes. Wahres Talent kann sich einfach nicht verbergen und wenn sich dieses auch noch mit dem Gespür für sensible oder zeitlos wichtige Inhalte verbindet - um so besser! Allerdings ist es natürlich richtig, dass Gegenwartsliteratur, die nur deshalb so angesagt scheint, weil sie populäre Aspekte aufgreift, dann oft zu einer großen Enttäuschung wird.
    Es hat mich gefreut, dass ich das vorgestellte Buch von Herrn Grimm tatsächlich auch gerne gelesen habe, auch wenn die Lektüre einige Zeit zurück liegt. Wenn (historisch anmutende) Schiffe auf einem Cover sind, bin ich gerne mit an Bord. Reale historische Figuren sind oft nachhaltige Protagonisten, weil man bei Bedarf über den Romaninhalt hinaus, mehr über den geschichtlichen Hintergrund recherchieren kann. Oder sogar einen neuen Autoren entdecken, so ging es mir nach dem Lesen von "Drood". Und die Entdeckung der Romane von Wilkie Collins waren auf jeden Fall eine Entdeckung!
    Vielen Dank für dieses Video und einen Gruß von Tanja 🙋‍♀️

    • @literatur_news
      @literatur_news  Před rokem

      Absolut, da stimme ich zu! Das Genre der fiktionalisierten Historie ist so eine reizende Nahtstelle zwischen Phantasmagorie und Geschichtsschreibung, die dazu einlädt, sich nach der Lektüre mit Figur, Geschehen oder epochalem Abschnitt erst richtig zu befassen, somit den Anstoß zur Weiterbildung zu geben.
      Zum romantischen Genius (ja, ein Romantiker bin ich bestimmt!): Literatur ist Handwerk, sicher. Und auch ein routinierter Tischler erzielt bei gewisser Arbeitserfahrung und Konpetenz solide Resultate. Handwerk will aber irgendwie auch motiviert sein - und das Brennen für den Gegenstand, das Darauf-Drängen Literatur zu werden eines Stoffes, Gegenstandes, der - mit Markus gesprochen - angefangen hat, in dir lebendig zu werden und nun nach Realisation schreit (aus Selbstzweck, oder aus zweckfreiem Zweck), scheint mir ein stärkeres Motiv für gute Literatur zu sein als die Abtragung des Schuldenbergs. Aber im Grunde hast du auch hier recht: Was ist Jack London, was ist nicht ein Balzac für ein großartiger Literat gewesen? Geschrieben: für Geld. Oder Alkohol. Oder beides. Danke dir und Liebe Grüße

  • @antonzanker1459
    @antonzanker1459 Před rokem +3

    Das Buch von Robert Seethaler "Ein ganzes Leben" erzählt doch z. B. ein ganzes Leben, das uns erzählt wird. Deswegen finde ich nicht, dass das Erzählen ganzer Leben heute nicht mehr heute erzählt wird.

    • @literatur_news
      @literatur_news  Před rokem +3

      Natürlich. Was ich eigentlich meinte, war folgendes: Neben den sog. "anti-avantgardistischen" Erzählströmungen, die es auch heute gibt, hat sich zusehends ein postmodernes Schreiben entwickelt, was auf das "reine Erzählen" (wie ich es nenne) verzichtet, und stattdessen kompiliert, collagiert, Fragmente systematisiert und letztlich durch Form Inhalt erzeugen möchte; quasi ein kompensatorischer Akt. Beispiele in der aktuellen Literarur sind, meine ich, Esther Kinsky oder Dorothee Elmiger - erstere mag eine wunderbare Lyrikerin sein, aber erzählen tut sie einfach nicht. Irgendwie beschleicht mich bei dieser "Flickenteppichliteratur" oft der Gedanke (und womöglich irre ich dabei), dass sich darin eine Unfähigkeit äußert, in fluiden Zusammenhängen zu schreiben (oder vielmehr die Bequemlichkeit in Anspruch genommen wird, es nicht mehr zu MÜSSEN, weil auf Literaturtraditionen des neunzehnten Jahrhunderts basierendes Schreiben dem Zeitgeist gemäß oft als "konservative Ästhetik" verunglimpft wird, als hätte nur das wahrhaft Innovative und nie Dagewesene das Zeug zu Ruhm und Größe. Dagegen richtete sich mein Einwand primär, Erzählen bleibt nämlich erzählen.
      Liebe Grüße

    • @askhobo
      @askhobo Před rokem

      @@literatur_news Schön erklärt, Thoralf! Das gefällt mir sehr. Sehr guter Kanal übrigens, den ich kürzlich entdeckt und dann sofort abonniert habe. Herzliche Grüße Rainer Barth.

    • @thomasspindler3472
      @thomasspindler3472 Před rokem

      @@literatur_news Bist du da, lieber Thoralf, nicht etwas zu streng und schulmeisterlich konservativ mit den Postmodernen? „Flickenteppichliteratur“ trifft auch auf Peter Schneiders „Schlafes Bruder“ zu, mit all dem postmodernen genre-übergreifenden Kompilieren und ähnlichen stilistischen Eigenarten und Abartigkeiten, wie wir sie aus Patrick Süskinds „Parfüm“ doch schon kennen. Aber diese postmodernen Strömungen als Unfähigkeit und Bequemlichkeit wahrzunehmen und diese Werke zu brandmarken, diesen Patchwork-Literat/Innen jede erzählerische Fähigkeit abzusprechen, scheint mir persönlich etwas ungerecht den genannten AutorInnen gegenüber. Freilich sind sie nicht für jeden Leser tauglich und schon gar nicht für den Mainstream-Markt, aber anderseits: Lass sie doch ruhig munter gegen den Strom anschwimmen?
      Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom! 😉

    • @literatur_news
      @literatur_news  Před rokem +1

      @@thomasspindler3472 "Schulmeisterlich konservativ"? Wahrscheinlich bin ich das, ja. Aber nachdem ich mich im Zuge meines Studiums schon durch mehrere solcher Bücher hindurchquälen musste (weshalb ich auch umgekehrt eher davon sprechen würde, dass das "Gegen-den-Strom-Schwimmen" inzwischen neuer Mainstream geworden ist, jedenfalls für den akademischen Zirkel und einige sich prätentiös gerierende Feuilletonisten), musste diese Standpauke einmal sein; obschon sie radikal sein mag. Danke im Übrigen für den Hinweis zu Schneider und dass ich von "Schlafes Bruder" dann nun doch die Finger lassen werde - Kompilation kommt mir nicht in die Tüte.
      Was ist denn das Fragment, das Unabgeschlossene, die Lücke, das in der Andeutung Belassene und vage Suggerierende, aber erst durch einen Überaufwand an detektivischem Intellekt sich Erschließende anderes als die Kapitulation vor einer geschmeidigen Form, die sich aus einer epischen Kraft und dem Verlangen nach dem Geschichtenerzählen speist? Eben: Du sagtest es, altmodisch, meine Ansichten. Ein anderer Fall indes, wenn gar keine Geschichte erzählt werden soll (aber dann darf mir der Paratext auch nicht verkünden: ROMAN - schon klar, dafür wiederum können die genannten Autoren wenig).
      Der Vergleich mit Süskind irritiert mich aber. Obwohl er der Postmoderne zugerechnet wird, erfüllt er alle Vorzüge eines großen, epochalen, klassischen Erzählers, die ich bei den quicklebendigen Lachsen gerade vermisse. In stilistischer Hinsicht wahrscheinlich ein alter Wolf, eine graue Eminenz, Species auf der gefährdeten Liste - das Fehlen jeglicher notorischer Absatz-Setzung macht seine Schreibe für einige wohl unattraktiv. Hoffnungsloser Fall für ein Literaturseminar - und dann (unerhört!) sogar noch erfolgreich (allein deshalb schon schießt die professorale Braue in die Höhe).

    • @thomasspindler3472
      @thomasspindler3472 Před rokem

      ​@@literatur_news Gut gebrüllt, Löwe! Und im Grunde wie im Herzen bin ich ja auf deiner Seite: ich liebe sie doch auch, die „geschmeidige Form, die sich aus einer epischen Kraft und dem Verlangen nach dem Geschichtenerzählen speist“, altmodisch hin, altmodisch her, das weißt du doch, dass wir da auf derselben Seite des Seiles ziehen! Und trotzdem muss es sie geben, die Pioniere, die das „Neuland“ - und sei es auch eine nuklear verstrahlte literarische Ödnis oder Wüste - bis hinter den letzten Echinopsis noch erforschen müssen. Sollen sie doch! Wir müssen’s ja nicht lesen. Aber „Schlafes Bruder“, diese naturalistische und zugleich surrealistische Geschichte in einem archaischen Rahmen darfst du trotzdem nicht versäumen, Thoralf. Es lohnt sich, glaub mir, und es wird dir - trotz der postmodernen Züge - bestimmt gefallen.

  • @fokusseh
    @fokusseh Před rokem

    Ansehendes Gespräch...

  • @brunzelannette6007
    @brunzelannette6007 Před rokem +1

    besonderen Vater und seiner Mutter natürlich.😏

  • @enea1428
    @enea1428 Před rokem +2

    Hey Thoralf, konntest du eigentlich schon immer so gut mit Sprache umgehen?

    • @literatur_news
      @literatur_news  Před rokem +3

      Hallo Enea,
      ich bin nicht einmal sicher, ob ich es heute "gut" kann, aber ich bemühe mich! Viele meiner Vorbilder sind Sprachvirtuosen. Mich fasziniert die Vorstellung, sich anderen auf eine viel umfassendere Weise mitteilbar zu machen, immerzu an seinem Ausdruck zu feilen. Ob das immer schon so war? Vielleicht, aber es war mir nie bewusst.

  • @pitweigerber457
    @pitweigerber457 Před 3 měsíci

    Apropos "Liebe Freundinnen und Freunde". Politisch korrekt müßte es im Fernsehen dann aber auch heißen: "Die Terrorristinnen und Terroristen" oder die "Islamistinnen und Islamisten". Jedoch Fehlanzeige. Bleiben Sie doch
    bei "Liebe Freunde" wie Luis Trenker damals. Etwas von seinem Talent haben Sie auf jeden Fall.