Goethes ›Werther‹: Muss man ihn heute noch lesen?
Vložit
- čas přidán 18. 07. 2022
- 1774 erschienen - und heute noch ein beliebter Schulklassiker. Wie liest sich dieser legendäre Briefroman heute? Ist er gealtert oder immer noch genauso wirkmächtig wie zur Zeit seiner Erscheinung? Eine Besprechung mit historischer Einordnung. Viel Spaß!
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Auch wenn ich das in den letzten Wochen öfter angekündigt habe und es eher wie ein leeres Versprechen klingt: Da die Semesterferien anbrechen, werden jetzt regelmäßiger Videos kommen, versprochen!
🤗🕊
das wäre vorzüglich
@@robert13111 Hmm, Capri ... klingt auch nicht übel. Nein, es geht eher nach Norden, in zerklüftete Felslandschaften :')
Hallo 👋 habe dich erst jetzt entdeckt und muss sagen das es total Spaß macht dir zuzuhören, da du eine sehr beruhigende Stimme hast und auch deine Artikulation beeindruckend ist:)🤌 Abo hast du von mir.
Ich stimme zu! Ich bin froh, dass du es sagst! Ich lerne gerade Deutsch, und die deutliche und beruhigende Stimme hilft mir, um alles zu verstehen... Aber ich war nicht sicher, ob ich das sagen darf, oder ob das zu komisch war! 😅
60 Jahre aus der Schweiz: Trage deiner Begabung Sorge! Hätte ich so etwas früher gehabt. Was für eine Freude: diese Sprachbegabung, dieser analytische Geist. Glückliches Deutschland!👌🙋🏻♀️
Deine Art zu sprechen, hat mich echt beeindruckt. Könnt ich mir auch gut als Hörbuchsprecher bzw. -leser vorstellen.
Da kann ich nur zustimmen. Wunderbar!
Sehr lebendig und stringent vorgetragen. Großes Lob!
"Kurz und gut, ich habe eine Bekanntschaft gemacht, die mein Herz näher angeht..." ist so ein Satz aus dem Werther, der mich seit 12-13 Jahren begleitet. Danke für die wunderbare Analyse zu diesem Werk Goethes! :) Der Werther wird bei uns auf Arbeit täglich mehrfach verkauft und ich sehe immer relativ junge Menschen mit dem Buch in der Hand und hoffe einfach, dass einige ihn freiwillig lesen können/wollen ohne den Schullektürenzwang. Gerade die Verbindung aus starker Gefühlswelt, die auch noch mit der Natur korrespondiert und die verbundenen Gedanken zum Tod/Freitod und die Bewunderung dafür... ich bin sehr froh, das Ganze erst allein entdeckt zu haben und dass sich durchs Studium später noch mehr Ebenen und Bedeutungen erschlossen.
Sehr, sehr klasse, Thoralf!
Ich glaube, man versteht Werther umso besser, je ernster man ihn nimmt. Das ist nicht ganz leicht. Man muss ihn lesen, als hätte man nie zuvor etwas gelesen. Das ist eine ziemliche Herausforderung, vielleicht Zumutung. Aber man erlebt am Ende womöglich etwas Erstaunliches: eine neue Art, die Welt zu empfinden. Gebrochen natürlich, kritikwürdig, und dennoch oder grade drum: total menschlich.
Danke dir!
Ich glaube, da sagst du viel Wahres. Und wenn es einem gelingt, die Störfaktoren der (Post-)Moderne, die sich beim Lesen aufdrängen, auszublenden, liest man den Werther vielleicht so, wie man ihn zum Erscheinen wahrgenommen hat. Vielen Dank, Markus.
Hallo Thoralf,
ein super Video, wie immer. Du bist auf CZcams meiner Meinung nach ein Glücksgriff für alle, die sich für Literatur interessieren, denn du beziehst den Zeitgeist, der hinter den jeweiligen Werken steht, stets hocheindrucksvoll mit ein. Ein großes Lob meinerseits. Ich freue mich auf die kommenden Betrachtungen!
Vielen Dank!
Danke für diese spannende Analyse! Ich bewundere Deine Ausdrucksform.
Unglaublich gut dargestellt und argumentiert. Ich war unglaublich fasziniert und vollkommen ergriffen, als ich den Roman zum ersten Mal gelesen habe. Wenn man sich darauf einlässt, ist es leicht, sich mit Werther zu identifizieren. :)
Ich bin richtig froh, dich entdeckt zu haben! Du steckst mit deiner Leidenschaft zur Literatur an und es macht einfach Spaß, dir zuzuhören!
Hallo Jasmina, das ist lieb von dir, danke!
Hallo Thoralf,
habe dich gestern durch Zufall entdeckt und ich muss sagen ich bin beeindruckt. Du hast mehr Leidenschaft und Enthusiasmus als meine Literaturprofessoren und Dozenten😅 und die sind schon nicht schlecht!!!
Schön, daß es wieder ein Video von Dir gibt, Thoralf, und dann auch noch zu diesem Buch! Ich habe den Werther in der Schule gelesen, wohl in der 10. Klasse. Da mußten wir ihn mit den neuen Leiden des jungen W. von Ulrich Plenzdorf vergleichen. Hinter dem Goetheschen Text vermutete ich damals eine ganze Welt, zu Plenzdorfs Geschichte fand ich überhaupt keinen Zugang. Als ich dann zu Beginn meines Studiums mit 20 sehr unglücklich verliebt war, habe ich mich des Werthers erinnert und ihn gleichzeitig durchlitten und als Therapie für mich verstanden, um wieder frei zu werden. Seither lese ich immer mal wieder darin und dann - vor zehn (?) Jahren - tatsächlich auch wieder vollständig. Auch zu anderen Werken des Sturm und Drang haben ich noch immer einen guten Draht.
Du sprichst ganz schön und hast Die Leiden des jungen Werther echt gut beschrieben und präsentiert . Bin echt froh, dass ich auf deinen Kanal gestoßen bin.
Ich musste Faust erst in der 12 Klasse lesen (13 Kl. Abi) und fand es fantastisch, hätte ich das Buch in der 9 lesen müssen, hätte ich da nicht wirklich durchgeblickt... das empfinde ich bei vielen Büchern so, man muss diese einfach in der richtigen Phase lesen, so auch Goethes Werther.
Sehr gutes Video, mach bitte weiter und freut mich zu sehen, dass du auch ein Freund von Caspar David Friedrich bist :)
Danke für die Zusammenfassung.
Ein toller Kanal, Danke dafür 🙏
Vielen lieben Dank für deine Videos! Durch dieses Buch bin ich erst in der Berufsschule zum Lesen gekommen. Empfehle ich jedem und jeder
Dein Kanal ist ein Juwel auf CZcams. Ich spüre deine Begeisterung.
Wunderbar, dankeschön.
Mit 54 Jahren bin ich sehr gerne "dein Schüler". Stark, wie du die Geschichte erzählst, in Kontext setzt. Ich gehe heute ins Theater dieses Stück schauen, und bin froh, auf dich gestossen zu sein.
Ich unterrichte Literatur auf Französich und lerne Deutsch (zeitweise) seit ungefähr 4 Jahren. Ich bin so froh, dass ich endlich fähig bin, Literatur auf Deutsch zu lesen! 🤩 Ich brauche ein Wörterbuch, aber ich schaffe es! Es macht mir auch viel Spass, Videos über Literatur anzuschauen. Ich habe in deinem Video das Wort "Taumel" zum erste Mal gehört. Ich notiere es! Dieses Wort wird nützlich sein, um über Literatur zu sprechen.
Vielen Dank, für die hochinteressanten Videos, die du machst! 😊
Göthe sollte man schon lesen.
Gerade wegen der Sprache.
Das verstehe ich unter Schönheit.
Ich ertrage keinen materiellen Kitsch und bei Göthe kann ich keinen Kitsch erkennen.
Das ist einfach eine romantische Art zu schreiben, mit viel Gefühl halt.
Ich wünschte , ich könnte das , aber ich habe wirklich große Schwierigkeiten meine Gefühle in Worte zu fassen.
Möglicherweise geht es ja anderen auch so.
Gefühle kommen ab und man schämt sich ihrer.
Die Seele wird nicht mehr wahrgenommen und die Menschen verlieren sich selbst.
Aha ok.
Die stets sprachsicher daherkommende Empathie für Literatur (hier z.B.: "superlativischer Liebesgestus"), die aus allen deinen Beiträgen leuchtet, Thoralf, ist immer wieder beeindruckend. Macht viel Spaß, dir zu lauschen - chapeau! Herzlichst, H. Dieter Neumann
Schwafeleau!
Dein Wissen definiert dich nicht. Da sagste was😂
Was bitte ist das folgerichtige Ergebnis eines Menschen?
Unfassbar dankbar, dass mir dein Kanal vorgeschlagen wurde. Studiere ab Oktober selbst Komparatistik und Philosophie!
Ohh, na dann viel Freude! Das ist sicher eine tolle Kombi. Liebe Grüße
Das ist das erste Buch, das ich auf Deutsch gelesen habe, und auch mein Lieblingsbuch. Das ist "höchste Dramaturgie". Ich glaube, man kann in diesem Buch sehen, wie stark Goethe von Shakespeare inspiriert wurde. Dieses Buch wurde auch von Napoleon sehr geschätzt .
Die Leiden des jungen Werthers sind ewig. Und es wird in jeder Generation wiedergeboren, aber unter dem Einfluss seiner Zeit.
Ich bin mit dir einverstanden . Dieses Buch muss man nach 20 Jahren gelesen werden , nicht in der Schule. Erst nachdem ich den Leiden von Werther erlebt hatte, konnte ich dieses Buch richtig verstehen.
Danke für's Video ,Thoralf. Es war super, an dieses Buch noch einmal zu erinnern. Will jetzt es überlesen.
(Entschuldigung für mein schlechtes Deutsch)
Wie kommt’s dass ein eigentlich so trauriges Werk so beruhigend sein kann? Danke für das tolle Video ✨
Chapeau, exquisite Betrachtung.
Werther muss für die Philister ein wahrer Affront gewesen sein 😁.
Lieben Danke -
alles gute für dich 🌿🙏
RESPEKT ❤❤❤DANKE ❤❤❤
Wunderbare Analyse des Buches, Danke dir dafür! Ich habe den Werther mit Fünfzehn aus freien Stücken gelesen und fand ihn sehr inspirierend - und denke auf jeden Fall, dass mich Goethes Werk bereichert hat
Merci!
Danke für dein wunderschönes Video❤ ich muss dir einfach sagen DU bist so hübsch und elegant ❤😊
1. Eine Reißleine wird nicht gekappt. Sie wird grzogen.
2. Ein Zentrum befindet sich per Definition im Inneren von etwas.
Das muss man schon alles bedenken, wenn man sich ein Thema wie dieses aussucht.
Danke
Ein tolles Video!
Ironischerweise war es der Werther, der mir den Zauber des Lesens wieder aufgezeigt hat. Ich musste Anfang des Jahres den Briefroman im Zuge eines Seminares im Studium lesen. So setzte ich mich in die Bibliothek, holte meinen Tee heraus, steckte mir die Kopfhörer herein, um einem virtuellen Lagerfeuer zuzuhören (in unserer Bibliothek gibt es ein dauerhaftes Surren der Lichter, das mich wahnsinnig macht) und klappte das Buch auf. Mich hat genau das erwischt, was den Werther so "ausmachen soll"; Ich identifizierte mich mit ihm. Ich konnte zwar seine späteren Taten nicht nachvollziehen, verstand aber die Schwere der Gefühle. Interessant wurde es eben, als das Buch anfing, die Geschichte eines Burschen zu erzählen, der sich in diese Gefühle des "Liebeskummers" so hereinsteigert, dass er sich im narzisstischen Wahn am Ende selber umbringt. Es ist so unheimlich, dass der Selbstmord nicht, wie meiner Ansicht nach häufig falsch angenommen, Werther von der Lage des Kummers erlösen soll, sondern notwendig ist, damit er Lotte so schnell wie möglich im Jenseits sehen kann, da er davon ausgeht durch die finale, unendlich emotionale Annäherung, es geschafft zu haben, sie zu "besitzen". Er hat sich so in seine fiktiven Gedanken hereingesteigert, dass er sich in ihnen so sicher war und sich umgebracht hat. Wahnsinnig stark von Goethe geschrieben. Ich meine mich zu erinnern, dass der letzte Satz des Buches so etwas wie "Kein Geistiger hat den Leichenzug begleitet" ist. Ganz offenkundig ist Werther, aus christlicher Sicht zumindest, nicht in den Himmel gekommen. Die "objektive" Wahrheit des Christentums steht so symbolisch über seine subjektiven Wahrheit, Lotte endlich bekommen zu haben.
Zwischendrin habe ich immer gehofft, Werther schafft es das Ruder umzuschwenken, ist er doch so weise an manchen Teilen des Romans. Folgende Äußerung über den Fürsten verblüffte mich: "Der Fürst fühlt in der Kunst und würde noch stärker fühlen, wenn er nicht durch das garstige wissenschaftliche Wesen und durch die gewöhnliche Terminologie eingeschränkt wäre. Manchmal knirsche ich mit den Zähnen, wenn ich ihn mit warmer Imagination an Natur und Kunst herumführe und er es auf einmal recht gut zu machen denkt, wenn er mit einem gestempelten Kunstworte drei stolpert."
Eine reine Kampfansage an das reine "vernünftige Leben". Warum sollte alles benannt werden? Alles eingeordnet, benannt werden? Das Leben geschieht doch ganz anders. In dem Moment, in der Schönheit und Ambivalenz. Mein Impuls ist jetzt folgender: Werther macht hier aber auch einen Fehler. Er ist wahrlich gegen diese "Verstandes" Auffassung, so "knirscht" er mit den Zähnen, wenn der Fürst nicht so denkt und spricht wie er selber. Durch sein "dagegensein", schafft er eine Ruhelosigkeit in sich selber. Er wird ein ruheloser, aufgeregter Romantiker, anstatt der "buddhistische" Romantiker, der ganz nach dem Motto "let it be", das Leben genießt und es nicht zu schwer benennt und einordnet. Denn er macht diesen Fehler eben auch; Nur nicht auf Verstandesebene. Wenn er wirklich gegen Einordnungen in der Wissenschaft ist und jene Termini einschränkend findet, dann sollte er sich nicht selber durch seine rein emotionale Wahrnehmung einschränken lassen und da wiederum für anderen Sachen zu machen. Er kann es nicht akzeptieren, wenn Menschen anders denken und sind als er. So kann er auch nicht verstehen und akzeptieren, dass er Lotte nicht haben kann. Er ist in seiner Welt gefangen. So kann er nicht zur Ruhe kommen und die Welt "sein lassen wie sie ist". Vielleicht verstehst du was ich meine. Ist auch nur ein kleiner Impuls, der mir gerade eingefallen ist.
Tolles Video in jedem Fall! Danke für so tollen Content auf CZcams. :)
Ich mag ja Lotte so überhaupt nicht und frage mich immer, was Werther an ihr so toll fand. 😂 Ich glaube eigentlich war er eher in eine Vorstellung sie zu lieben verliebt. Und Lotte schmeichelt meiner Meinung nach einfach, das Werther ihr so hinterher läuft.
Aber was ich immer noch glaubwürdig finde, sind seine überschwänglichen Gefühle, so fühlt sich das halt auch wenn man frisch verliebt ist. (Und ja eigentlich hat das kaum etwas mit dem Alter zu tun. Man kann es halt nur mit zunehmendem Alter besser einordnen. Und differenzieren ob man eher verknallt oder verliebt ist.)
Nicht so sehr mein liebster Goethe, mit dem Faust konnte ich immer mehr anfangen. Aber literaturhistorisch finde ich den Werther schon spannend. Und natürlich auch Goethe-historisch.
Die autobiographische Dimension des Ganzen habe ich absichtlich ausgespart. Da käme man schnell in Teufels Küche. Und mit der Liebe: So ist das wohl, als Außenstehender kaum begreiflich, in welch widerspenstige Menschen man sich vernarren kann - selbst nicht imstande, diesen Irrtum einzusehen, ja nicht einmal einen Makel wahrzunehmen durch seine tönerne Brille. Wobei Lotte ja ausnahmslos positiv gezeichnet wurde (aus Werthers Sicht eben). Naja, bis auf die Tatsache, dass sie ihn nicht erhört - und dem Kurier persönlich die Pistole überreicht, ahnt was kommt und nicht handelt.
Wow! Sehr starkes Video
Endlich mal wieder was! Der Werther ist mir zu Schulzeiten erspart geblieben ( Zu der Zeit habe ich ohnehin noch keine Bücher gelesen), aber ich bin fest davon überzeugt, dass ich irgendwann doch noch an solche Werke herantraue. Momentan interessieren mich Science-Fiction -und Spannungsliteratur. Aber für Weltliteratur muss man charakterlich und literarisch reif sein. Man kann die Wertschätzung von Weltlitaratur nicht erzwingen. Deshalb ist es auch schade, wenn man in der Schule zum Lesen von Goethe, Kafka, Schiller usw, gezwungen wird, zumal das ohnehin die Wenigsten ernsthaft tun. Man animiert Schüler nicht zum Lesen, indem man ihnen derlei Bücher vorsetzt, die in teils schwer verständlichem Altdeutsch Themen aufgreifen, die einen in dem Alter nicht sonderlich reizen. Tatsächlich hat das - wie ich aus eigener Erfahrung weiß - den gegenteiligen Effekt. Ich zumindest habe keine schönen Erinnerungen an den Deutschunterricht, obwohl ich jetzt - ein Jahr später - begeisterter Leser bin. Wie auch immer. Wenngleich Weltliteratur (noch) nicht zu meinen Passionen gehört, freue ich mich doch immer, wenn du etwas hochlädst. Du bist unheimlich eloquent und sprichst mit so einer unaufgeregten Präzision. Sehr angenehm!
Hey Florian, das freut mich sehr. Zu Schullektüren habe ich mal ein extra Video gemacht, falls du dich dafür interessierst. Ich teile deinen Eindruck ausnahmslos. Danke und liebe Grüße.
Ich habe vor 49 Jahren Abi gemacht, und wie es scheint, hat sich nicht viel geändert, obwohl doch auch die Lehrer von heute mal irgendwann Schüler gewesen sein müssen. Ich habe immer viel gelesen, aber mich um die Schullektüre gedrückt, u. a. hat mich der Zwang abgestoßen, etwas lesen zu sollen, was mich in keiner Weise angesprochen hat, und dafür auch noch zensiert zu werden. Und da ich mir Gedichte bis zum nächsten Tag nicht merken konnte, auch wenn ich gelernt habe, hat sich das auf mein Verhältnis zu Lyrik besonders übel ausgewirkt. Später, als Student, bin ich erfreulicherweise auf Achim Reichels "Regenballade" gestoßen, eine LP auf der er mehrere Balladen vertont hat und die mir gezeigt haben, wie wunderschön Gedichtetes sein kann. Seitdem kann ich das genießen und habe mir auch Bände mit Gedichten zugelegt.
Und wie sehr Lehrer und ihre Art der Vermittlung daran mitschuldig sind, habe ich gemerkt, als ich Jahre nach dem Abitur feststellen konnte, dass weder "Wilhelm Tell" noch "Der Schimmelreiter" noch "Macbeth" langweilig sind. Ganz im Gegenteil. Und deshalb bin ich auch immer sehr dagegen, wenn jemand ein Buch für den Schulunterricht empfiehlt, weil es doch so großartig ist. Alles, bloß das nicht.
Ich liebe den Elan! Schön
Die Leiden des jungen Werther war für mich eines der Bücher, bei denen ich wirklich keine Sympathie für den Protagonisten entwickeln konnte. Keine einzige seiner Entscheidungen, konnte ich nachvollziehen. Bis zum Ende hin war ich froh, dass Lotte sich gegen ihn entschieden hatte. Der Umgang mit dem Thema Suizid war mir auch zu positiv und die Form des Briefromans macht es schlicht anstrengend, dem Geschehen zu folgen.
Ich bin begeisterter Zuschauer von dir Thoralf. Muss aber zu diesem Buch sagen: Ich rate jedem davon ab es zu lesen. Vor allem jüngeren Lesern und Kitsch-Kritikern.
Lieben danke alles gute für dich
Finde „Lotte in Weimar“ danach zu lesen wahnsinnig lustig
Das ist so, als ob man beim Hollywood-Film nach dem Happy End sehen könnte, wie es mit dem Paar, das sich am Ende gefunden hat, weitergeht, wenn sie erst einmal 20 Jahre verheiratet sind...🤣🤣🤣
Wenn Sie mal in Hannover sind, gehen Sie mal auf den Friedhof der Gartenkirche in der Marienstraße und besuchen Sie das traurige, verfallene Grabmal von Charlotte Kästner, geborene Buff...
🙏🙏🙏🌹🌹🌹👏🏻👏🏻👏🏻
Auch ich habe den Werther in der Schule zur Seite gelegt und Sparknotes gelesen. Im Sommer habe ich mir aber in Weimar eine schöne Ausgabe gekauft und bald nehm ich mir mal Zeit für sie :)
🌻🌻🌻
Sehr interessante Blickweise auf Werther. Ich habe es einige Jahre nach meiner Schulzeit gelesen und konnte mit Werther überhaupt nicht warm werden. Vielleicht habe ich zu einem schlechten Zeitpunkt gelesen, aber ich empfand ihn als sehr einnehmend und aufdringlich, fast schon als Stalker Lotte gegenüber und hatte hauptsächlich ihr gegenüber Mitgefühl.
Wie kommt’s dass ein eigentlich so trauriges Werk so beruhigend sein kann
Eines der wenigen Bücher, das mir überhaupt nicht zugesagt hat.
Sehr gute Rezension. Aus der Lektüre während meiner schon lange zurückliegenden Schulzeit (Deutsch LK) weiß ich, dass die Relevanz dieses Textes auch noch für unsere Zeit ebenfalls sichtbar wird, wenn man ihn z.B. mit „Die neuen Leiden des jungen W.“ von Ulrich Plenzdorf (1974), am besten in der Romanfassung (es gibt auch eine Theaterfassung des Autors), und mit „The Catcher in the Rye“ von J. D. Salinger (1951) kontrastriert. Wäre vielleicht eine nette Idee für ein weiteres Video zu diesem Thema…
Ich höre dir gerne zu. Aber bezüglich Hegel: Ich habe es nun schon häufiger gehört und auch gelesen, dass diese Triade These, Antithese, Synthese in diesen Worten bei Hegel nie zu finden ist. Ich glaube da muss man etwas vorsichtig sein. Das findet man eher bei Fichte.
Liebe Grüße
Völlig richtig, fahrlässig von mir! Ich habe Hegel bislang nur auszugsweise im Original gelesen und es sind, soweit ich weiß, vor allem die "Hegelianer", die ihm diese modernen und griffigen Termini nachträglich in den Mund gelegt haben. Beim nächsten Mal lasse ich den Halbsatz weg ;-) Danke für die Richtigstellung und liebe Grüße.
mein mancrush nohomo
Damn. Hab mich schon gefragt wann mal wieder was kommt! Könntest du was zu Oscar Wilde machen? Du erinnerst mich etwas an einen Dandy ^_^
Recht schwer zu lesen, fand ich. Mich wundert deshalb, dass es dennoch so populär war zu der Zeit.
Dieser Bericht hat gefallen, sch
Schönen Dank! Ich selbst habe den Werther nicht in der Schule, sondern auch erst im Studium mit Selbst-Impetus gelesen. Ein höheres Alter oder größere Lebenserfahrung ist der Lektüre wahrscheinlich hilfreich. Als Kitsch empfinde ich dies aber ganz und gar nicht; wie jedes Werk aus der Vergangenheit sollte man auch hier eine Voraussetzung des Sich-Hineinlesens und Verstehens der damaligen Gebräuche und Sprachformen erwarten dürfen. Dann dürfte die Multidimensionalität des Werkes durchaus sichtbar werden, da es in vielerlei Hinsicht bereichern oder herausfordern kann. Wer hier verstaubte Prosa spürt oder die Gendersterne vermisst, wird höchstwahrscheinlich keinen oder nur wenig Gewinn einer Lektüre abgewinnen. Nochmals vielen Dank für die Mühe und die Einsicht!
Bin gerade in der E und alter ist das Leiden des jungen Werthers schlimm zu lesen. Noch nicht mal als Hörbuch kann ich mir das Buch geben
Finde den werther eigentlich ganz toll, aber der hat nen schlag der werther 😂
Ich habe Werther freiwillig mit 25 gelesen und auch einen guten Zugang zu seiner Gefühlslage gehabt. Hätte ich das Buch mit 15 für die Schule lesen müssen, hätte ich es vermutlich als prätentiösen Ramsch abgestempelt
Sowas liest man nicht mit 15 sondern mit 20 in der Oberstufe und es wirklich furchtbar 😐
@@Eva-vz5ih also mit 20 war ich schon 2 Jahre aus der Schule raus 😅 und Goethe habe ich mit 16 in der Schule gelesen haha
kannst du mal deine Lieblingsromane aus dem 20.jhr machen
Was Bruder ? 😂
Ich hab den Werther erst nach der Schule gelesen, wir hatten den da nicht. Ich fand den fürchterlich, weil die Hauptfigur so ein grässlich selbstverliebter Egoist war, der alle unglücklich macht.
Als Kind der Generation X mit Kurt Cobain als Stimme meiner Generation als ebenfalls tragischem Helden habe ich versucht, da Parallelen zu finden. Ist mir aber schwergefallen, da dieser Werther zwar ganz schön viel an der Welt leidet, allerdings fand ich einfach keinen Grund beim Werther. Er wird von der Gesellschaft eigentlich nicht schlecht behandelt, er kämpft auch nicht mit seiner Kunst, es gibt keinerlei wirklich widrige Umstände.
Er bekommt bloss das Mädchen nicht - was von Anfang an klar ist.
Im Grunde ist das ein reiches verwöhntes Bübchen, das zum ersten Mal seinen Willen nicht bekommt. Und da meint er, seine Gefühlswelt sei so wahnsinnig wichtig, dass er sich umbringen muss - und reflektiert das auch ganz bewusst als negativ für seine Umgebung! Es ist nicht der Liebesschmerz, der ihn zu dieser Handlung bringt, nö, der ist einfach zu geil für diese Welt.
Ja, ich verstehe, dass erstmals die Empfindung ins Scheinwerferlicht gerückt und als existenzieller Teil des Seins gefeiert wurde. Die Verhältnisse damals waren für das Individuum doch seeehr repressiv, Gefühle galten als gefährlich und krankhaft.
Aber was für ein deprimierender Sülz. Total Deutsch: wenn du du selbst sein willst, bring dich um als größtmöglichen Ausdruck deiner Individualität.
Da halte ich es doch Sturm und Drang technisch lieber mit Schiller. Wenn da einer stirbt, dann wenigstens nicht an seiner Pubertät. Und vorher wird gesoffen, geliebt und gekämpft.
Jaja, Goethe schreibt super, aber dass die Stimme des Sturm und Drang sich dann später als Beamter vom System kaufen lässt, igitt. Ist mir unsympathisch der Mann.
"Sich später als Beamter vom System kaufen lässt"...informier dich mal mehr zu Goethe. Es gibt ja genug Bücher über ihn.