Metaphysischer Realismus | Godehard Brüntrup

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  • čas přidán 4. 02. 2015
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    Mit dem Wort „Philosophie“ verbindet man gewöhnlich den Versuch, ein umfassendes Weltbild zu entwerfen und zu begründen. Die Metaphysik ist das Herzstück dieser theoretischen Unternehmung. Über den Bereich des naturwissenschaftlich Überprüfbaren hinaus versucht die Metaphysik letzte Grundfragen vor dem kritischen Auge der Vernunft zu prüfen: Gibt es Beständiges, oder ist alles im Fluss? Gibt es nur Materie oder auch Geist? Gibt es Freiheit, oder ist alles determiniert? Gibt es autonome Personen oder nur das biologische Lebewesen Mensch?
    DIE WIRKLICHKEIT DES SPEKULATIVEN DENKENS
    Kann ein rational begründetes Weltbild entworfen werden, das auf spekulativem Denken beruht? Was ist der Gegenstand und die Methode der Metaphysik?
    Die Methode der am meisten verbreiteten Metaphysik wird dargestellt und von anderen Wissenschaften abgesetzt. Dabei geht es nicht um starre, dogmatische Thesen. Die im Prozess des spekulativen Denkens gestellten Fragen haben oft mehr als nur eine vernünftige Antwort. Die Metaphysik stellt damit sogar einen wesentlichen Bestandteil der kritischen Selbstvergewisserung eines intellektuell redlich gelebten Lebens dar.
    Eine Vorlesungsreihe in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Philosophie, München.
    Prof. Godehard Brüntrup SJ
    ist Professor für Metaphysik sowie Philosophie der Sprache und des Geistes an der Hochschule für Philosophie, München.

Komentáře • 28

  • @kalles8789
    @kalles8789 Před 6 lety +5

    Stimmt denn das, dass Kant die Unmöglichkeit synthetischer Urteile a priori verneint hat? Ich denke doch, dass das nicht der Fall ist. Die gesamte Mathematik wie sie Kant verstanden hat, ist doch ein System synthetischer Urteile a priori. Wenn ich ein Dreieck habe, so folgt daraus nicht analytisch, dass dessen Innenwinkel die Summe von 180° haben. Ich kann es aber a priori beweisen und dann diese Tatsache dem Begriff des Dreiecks hinzufügen. Oder nehmen Sie das Urteil: 12 = 9 + 3. dann folgt aus der 12 zwar a priori, aber nicht analytisch deren Zusammensetzung in 9 und 3. Analytisch ist das deswegen nicht, eil auch 8 und 4 in der 12 stecken. Und überhaupt die ganze mathematische Rechnerei ist das synthetische Urteilen a priori.
    Wenn es tatsächlich wäre, wie Sie sagen, dass Kant die Möglichkeit synthetischer Urteile a priori ausgeschlossen hätte, dann hätte er damit die Möglichkeit mathematischer Naturwissenschaft, also insbesondere der Newtonschen Klassischen Mechanik, rundheraus verneint. Aber das tut ja Kant überhaupt nicht.
    Was Kant allerdings verneint ist die Möglichkeit Metaphysischer Urteile a priori, d.h. das Spekulieren des Verstandes über Dinge, von denen es prinzipiell keine (reinen oder empirischen) Anschauungen geben kann: Weltganzes, Seele, Gott, Ding an sich. Er nimmt sie stattdessen als regulative Ideen. Und ich halte das für recht stichhaltig.
    Ich würde Ihnen auch nicht zustimmen, wenn Sie sagen, dass die Kantische Philosophie der modernen Quantenmechanik widersprechen muss. Sofern sie mathematisch ist, liegen der Quantenmechanik Anschauungen, nämlich mathematische reine Anschauungen, zugrunde, über die sich synthetische Urteile gewinnen lassen.
    Was Sie aber physikalisch grundsätzlich nicht können - und das betonen ja die Kosmologen selbst - sind Aussagen zu treffen über das, was innerhalb der Planck-Länge und der Planck-Zeit liegt, oder was "vor" dem Urknall passiert ist, oder welche Rolle Gott dabei spielt. Aussagen über Gott sind physikalisch nicht möglich und damit deckt sie sich mit Kants Erkenntniskritik doch im Prinzip. Ich glaube, dass Sie gern mehr zur Metaphysik hinzunehmen möchten, als es sachlich gewissermaßen gerechtfertigt ist. Denn die Naturwissenschaft ist in ihrem Wissenschaftsbetrieb nicht metaphysisch: Sie behandelt Objekte möglicher Erfahrung. Wobei Erfahrung hier nicht in einem sensualistischen oder haptischen Sinn zu verstehen ist, sondern als Resultat bestimmter und genau definierter experimenteller Methoden. Dass Kant nichts von Quantenmechanik wußte, ist klar. Dass er aber so vollkommen unverträglich damit ist, stimmt nun auch wieder nicht.
    Die Kantische Auffassung von Raum und Zeit als reinen Anschauungsformen ist sicherlich durch die Relativitätstheorie in Frage gestellt. Denn dort sind Raum und Zeit selbst als Raumzeit physikalische Objekte, mithin "Materie der Anschauung" und nicht nur bloßen Formen des äußeren und inneren Sinnes. Aber ist das wirklich ein Problem? Wenn der Verstand quasi eine ihm eigene Form von Raum und Zeit in die Phänomene hineinträgt, dann kann doch erst dadurch die Diskrepanz zwischen physikalischer Raumzeit und reiner Anschauungsform entstehen, die dann zum Thema physikalischer Theorie wird. Dass dem so ist, zeigt doch eigentlich die Allgemeine Relativitätstheorie selbst, indem sie nämlich lokal Mannigfaltigkeiten betrachtet und lokal als "euklidisch" bzw. entsprechend der Minkowskimetrik behandelt, während sie sich dann um den so genannten "Zusammenhang" Gedanken macht und dann sozusagen auf die Raumzeit als Objekt abhebt.
    Ich glaube also schon, dass für Kant mehr spricht, als Sie ihm zugestanden haben.

  • @teresaloureiro2525
    @teresaloureiro2525 Před 3 lety +1

    sehr gut .

  • @LekKipenG
    @LekKipenG Před rokem

    Hallo ich bin hier vielleicht nur zufällig auf den Vortrag im Video gestoßen.
    Gleich vorweg, ich habe kein Abitur noch studiert.
    Bin Ende 30 und seit circa 20 Jahren beruflich in der Gastronomie tätig.
    Muss zugeben das mir einige Formulierungen fremd sind.
    Nichtsdestotrotz würde ich gern mal meinen Standpunkt preis geben und hoffe natürlich auch auf einen Diskurs.
    Das Thema Raum/Zeit hat mich schon seit Längerem gereizt und Ich möchte mal meine Sicht hier zum Ausdruck bringen... mit einfachen Worten
    Für mich ist Raum da wo unser Licht (Sonne) hinreicht.
    Und wenn Raum und Zeit gleichzeitig in Bewegung ist , schließt das mit ein das einerseits Raum entsteht und anderseits Raum vergeht.
    Ich finde das ziemlich Bedeutsam wenn man bedenkt das natürlich im Raum /Zeit Gefüge an Gewissen Orten Eis schmilzt aber mit großer Wahrscheinlichkeit genau auf der anderen Seite des Raums Wasser gefriert.
    Für mein Verständnis kann sich daher nur Raum und Zeit bewegen wenn die Erde still steht.
    Alles andere führt nur in unmögliche Tatsachen. Auch genannt als Science Fiction

    • @johjac8780
      @johjac8780 Před 9 měsíci

      Raum ist auf der Wirkebene der Natur ein Synonym für unendliches Nichts. Auf der Beschreibungsebene Bestandteil des Raum-Zeit-Lokations-Konzeptes und in der Relativitätstheorie sind Raum und Zeit physikalische Größen.

  • @MauriceSener
    @MauriceSener Před 7 lety +12

    Rip logischer positivismus

  • @Sinthora97
    @Sinthora97 Před 4 lety +1

    Dass Kant synthetische Urteile a priori bis auf Ausnahmen für unmöglich gehalten haben soll, halte ich für falsch:
    „Die Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung überhaupt sind zugleich Bedingungen der Möglichkeit der Gegenstände der Erfahrung und haben darum objective Gültigkeit in einem synthetischen Urtheile a priori.“ (Immanuel Kant: KrV AA III, 145)
    Die gesamte Transzendentalphilosophie ist nichts anderes als das Projekt, a priori synthetische Urteile (zugegebenerweise über Phänomene) zu fällen.

  • @mkatharinadewes2272
    @mkatharinadewes2272 Před 4 lety +1

    metaphysik kann so realistisch sein wie gefühle als spontanes + sogar rationales werten (entspr. c g jung)

  • @guentersostaric3577
    @guentersostaric3577 Před 3 lety +2

    es gibt kaum was Dümmeres als den "Urknall" zu postulieren

  • @kalles8789
    @kalles8789 Před měsícem

    Ich kann mit diesem Satz "Wahrheit ist die Übereinstimmung von Aussage und Sachverhalt." irgendwie wenig anfangen. Wie will ich denn die Aussage am Sachverhalt messen, wenn ich den Sachverhalt nicht selbst wieder zum Inhalt einer Aussage mache. Oder anders gesagt: ein Sachverhalt erscheint doch nur als ein Sachverhalt, indem er in irgendeiner Weise sich aussagt. In der Konsequenz stehen sich eigentlich nur zwei Aussagen gegenüber. Es ist einfach unmöglich, dieses "Aussage hier, Sachverhalt dort" zu proklamieren oder von Sachverhalten zu sprechen, als gäbe dazu noch irgendeinen anderen Weg dazu als eine Aussage darüber.
    Wenn ich eine rote Gießkanne sehe und sage: "Die Gießkanne ist blau." dann ist die rote Gießkanne nicht "als Sachverhalt" da, sondern sie ist bereits als sinnliche Aussage vorhanden, dann ist über das Rot der Gießkanne immer schon geurteilt.

  • @dereinefahrteinbenzaandreb192

    Wenn Gott durch die Dinge schaut, schaut Gott auch durch unser Bewusstsein. Daher ist es fraglich ob nicht ein Bewusstsein existiert, welches sich nicht mit Charakter und Biographie identifiziert, sondern bei jedem Mensch, dass selbe Bewusstsein da stellt, welches durch seine Formlosigkeit, die größte Individualität und Kreativität besitzt bzw nichts besitzt

    • @diegrossenundkleinenrattileins
      @diegrossenundkleinenrattileins Před 4 lety

      czcams.com/video/cnyWI-mNzL4/video.html

    • @raoudukel247
      @raoudukel247 Před 3 lety

      Im ersten Satz schreien sowohl die Prämisse als auch die Schlussfolgerung nach Beweisen. Bejahen kann man freilich, dass es fraglich ist, ob jeder Mensch das selbe Bewusstsein in Gottes Form oder Formlosigkeit hat.

    • @LekKipenG
      @LekKipenG Před rokem

      Dasselbe kann man getrost ausschließen.
      Meines Erachtens nach haben die meisten intelligenten Menschen einen entscheidenden Vorteil.
      Sie profitieren selten von angelerntem Wissen sondern sind emotional und sozial viel erfahrener und vielschichtiger in ihrer Handlungsweise und Kooperativ.

  • @Komprimat1111
    @Komprimat1111 Před 4 lety

    Vielen Dank für den wundervollen Vortrag!
    Mir wird jedoch nicht ganz klar, warum metaphy. Realisten zwangsläufig nur 2 Wahrheitswerte haben müssen. Wäre es nicht auch möglich eine existierende Unbestimmtheit anzunehmen (z.B. Gott hätte sich noch nicht entschieden, die Dinge haben sich noch nicht so entwickelt, etc.).

    • @die_schlechtere_Milch
      @die_schlechtere_Milch Před 4 lety

      Wenn ich eine Aussage über etwas treffe, dann sage ich doch dass etwas bestimmt und so und so ist. Wenn jetzt etwas unbestimmt ist, ist es auch nicht so und so, d.h. meine Aussage ist falsch.

    • @Komprimat1111
      @Komprimat1111 Před 4 lety

      @@die_schlechtere_Milch ah okay - danke für deine Antwort!
      Hm, ja aber irgendwie weiß ich auch nicht.
      Ich dachte, die meta.Real. legen sehr viel wert auf die Objektivität der Welt...
      Also ich entnehme daraus jetzt aber, dass die metaphy. Realisten keine prozesshafte Objektivität (sowas wie bei Hegel oder so...) annehmen, sondern zudem sehr viel Wert auf die formale Logik legen (So nach dem Motto: "Die Logik wird es schon richten")...
      Wobei sie das dann in die Nähe ihrer eigentlichen Kritiker (die mit Wahrheitskriterien operieren) brächte...

  • @zeitistzucker4304
    @zeitistzucker4304 Před 3 lety

    als ob vernunft an sinnlichkeit gebunden ist... vernunft ist weitaus mehr als sinnlich fassbares...

  • @skhi7658
    @skhi7658 Před 2 lety

    Aber das ist doch exakt so, wie Kant es definiert hat ! Stringtheorie z. B ist defacto Metaphysik ! Ebenso die Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik ! Der Begriff "Deutung" sagt es doch bereits! Ich verstehe ihre Kritik an Kant nicht ! Alles was man messen kann und was verlässlich funktioniert ist Wissenschaft. Alles was wir in diese Tatsachen hinein und darüber hinaus interpretieren , ist Metaphysik. Metaphysische Annahmen sind regulative Ideen. Sie sind als solche sinnvoll und notwendig , weil sie für unser Denken unumgänglich und deshalb nützlich sind. Sie bilden unsere Theorienrahmen. Quine nannte ihre Gesamtheit das "Web of belive ". Deshalb sind solche regulativen Ideen aber noch lange nicht buchstäblich wahr ,im Sinne eines metaphysischen Realismus !
    Wir wissen nicht was "wahr" ist !
    Der logische Positivismus mit seinem Verifikationismus ist übrigens längst erledigt ! Ich verstehe nicht warum Sie so tun ,als sei das noch irgendwie relevant.

  • @petrawenkert1402
    @petrawenkert1402 Před 7 lety

    wer die wahl hat, hat die qual. wer keine wahl hat hat keine qual. zitat ernst wenkert
    nichts ist methapysisch alles ist alles..jeder ist jeder,,wir sind alles...alles ist alles.. ich...bin nichts und alles...

    • @developingmind3739
      @developingmind3739 Před 7 lety +5

      Was soll das jetzt aussagen und auf welcher Grundlage? Pardon, aber das klingt mir wie ein esoterischer Buchstabensalat.

  • @teresaloureiro2525
    @teresaloureiro2525 Před 3 lety

    sehr gut .