Tacitus’ Germania

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  • čas přidán 5. 09. 2020
  • "Die Germanen sind, so glaube ich jedenfalls, Ureinwohner und in keiner Weise durch Einwanderung oder gastliche Aufnahme mit fremden Völkern vermischt ... Wer würde, ganz abgesehen von der Gefahr, die das schauderhafte, unbekannte Meer bietet, Kleinasien oder Afrika oder Italien verlassen, um nach Germanien zu ziehen mit seinen hässlichen Landschaften, dem rauen Klima, dem trostlosen Äußeren - es sei denn, es ist seine Heimat?"
    Der römische Historiker Publius Cornelius Tacitus verfasste seine Darstellung der germanischen Völker zwischen Rhein und Weichsel um das Jahr 98 n. Chr., 90 Jahre, nachdem der Versuch der Römer unter dem Feldherrn Varus gescheitert war, das germanische Siedlungsgebiet zu erobern und in das römische Imperium einzugliedern. Auch wenn Tacitus selbst nie in Germanien war, gilt seine Schilderung der Gebräuche und Lebensumstände bis heute als bedeutendste historische Quelle zur antiken Welt unserer unmittelbaren Vorfahren.
    Tacitus und die alten Deutschen.
    1. Auf Deutschlands hohen Schulen da trinken des Gerstenweins
    altdeutsche Völkerschaften |:ein Glas und immer noch eins.
    2. Germanen und Alamanen, der heilige Wingolf auch, Thüringer,
    Sachsen, Franken, sie folgen dem heiligen Brauch.
    3. Das ist altdeutsche Sitte; in seiner Germania hat’s Tacitus
    schon berichtet; hört zu, wie das geschah.
    4. An einem Sommerabend, im Schatten des heiligen Hains, da
    lagen auf Bärenhäuten zu beiden Seiten des Rheins
    5. verschiedene alte Germanen, als plötzlich mit höflichem Gruß
    ein Römer kam: „Meine Herren! ich heiße Tacitus.
    6. Von Ihres Volks Gebräuchen schreib ich eine Biographie,
    drum komm ich, Sie zu bitten, erklären Sie mir die.“
    7. Da schwiegen die alten Deutschen und reichten ihm einen Krug,
    daraus trank der edle Römer, rief bald: „Jetzt hab ich genug.“
    8. Da lachten die alten Deutschen auf beiden Ufern des Rheins
    und ließen ihn spinnen und trinken ein Glas und immer noch eins.
    9. Und als er am andern Morgen sich seinen Jammer besah, da
    schrieb er aus Wut und Rache in seine Germania:
    10. „Die alten Deutschen, sie wohnen auf beiden Seiten des Rheins,
    sie liegen auf Bärenhäuten und trinken immer noch eins.“
    Strope 1-3 von A. Kunitz, 4-9 nach W. Ruer, 1875.
  • Zábava

Komentáře • 47

  • @AKAHEIZER
    @AKAHEIZER Před 3 lety +12

    Faszinierend, eine Reise durch die Zeit aufgeschrieben vor beinahe 2000 Jahren.
    Die Römer, welch eine Perle der frühen menschlichen Zivilisation, erstaunlich und zu bewundern, viele und nur die besten Grüße nach Italien.

    • @facckeleins4053
      @facckeleins4053 Před 2 lety +3

      Dem kann ich mich nur anschließen!

    • @raiswea9319
      @raiswea9319 Před 2 lety +4

      Grüße zurück

    • @JL-kg6uy
      @JL-kg6uy Před 2 lety

      Man sollte solche Texte immer im geschichtlichen Kontext sehen.
      Ebenso wie heute waren auch zu Zeiten Tacitus die Berichte politisch gefärbt - sozusagen Propaganda.
      Nach dem Motto : "Die Sieger schreiben die Geschichte."
      In diesem Fall waren es (Varus-Schlacht) die Verlierer - was jedoch die Dokumentation in schriftlicher Form angeht waren die Römer überlegen. Insofern kann/sollte man diese Texte in diesem Kontext sehen.

  • @saymen881
    @saymen881 Před 3 lety +17

    Wow. Mein Lieblingskanal hat wieder etwas hochgeladen.
    Habe bisher alle Videos als Hörbuch bei der Arbeit gehört.

  • @skumnjepf
    @skumnjepf Před 2 lety +3

    Ganz hervorragend. Danke!

  • @mummelmann8213
    @mummelmann8213 Před 2 lety +4

    Hab noch eine Ausgabe von 42,eine Seite Latein die andere Deutsch.Aufregend, heute noch,wenn man sich deutlich macht wie hier 2 grundlegend verschiedene Kulturen aufeinander trafen.Danke fürs hochladen!

  • @LukasPfaffi
    @LukasPfaffi Před 3 lety +20

    Was ist denn nur los?! Lauter neue geile Hörbücher! So lange nichts und jetzt content wie bei einem MG! Sehr nice👌

  • @jakobkellner6242
    @jakobkellner6242 Před 3 lety +23

    Ich kann jedem empfehlen mal die Germania zu lesen. Ist sehr kurz wie man an diesem Video merkt und ist mit beiliegender Karte höchst interessant.

    • @michaelblume2671
      @michaelblume2671 Před 2 lety +1

      Welche Ausgabe empfehlen Sie?

    • @jakobkellner6242
      @jakobkellner6242 Před 2 lety

      @@michaelblume2671 Ich habe leider keinen Verlgeich. Mir selber liegt die Ausgabe vom Anaconda Verlag mit der ISBN 9783938484883 vor und die gefällt mir sehr gut.

    • @michaelblume2671
      @michaelblume2671 Před 2 lety +1

      @@jakobkellner6242 Dankeschön

    • @clausi61
      @clausi61 Před 2 lety

      Ich zu mich mit dem Latein etwas schwer

    • @jakobkellner6242
      @jakobkellner6242 Před 2 lety +1

      @@clausi61 Die Ausgabe ist zweisprachig: auf der linken Seite steht der Text auf Latein, auf der rechten auf Deutsch.

  • @martinschopenhauer6510
    @martinschopenhauer6510 Před 3 lety +8

    Danke fürs uploaden!

  • @astra004
    @astra004 Před 3 lety +31

    „Über weniger wichtige Angelegenheiten entscheiden die führenden Männer, über die bedeutenden alle.“
    Scheint, als hätten wir uns früher Formen der Lenkung gegeben, die den heutigen überlegen waren, sofern Teilhabe an Entscheidungen allen wichtiger sind als die Vertretung durch Berufene.

    • @TinkiWinki62
      @TinkiWinki62 Před 3 lety +10

      Das praktizieren wir in der Schweiz. 😊

    • @magistradox39
      @magistradox39 Před 2 lety +5

      War auch bei den Slawen so. Ein Rat der Ältesten, Ältestenrat. Heute hast du nutzlose, machtgeile Bürokraten und Politiker, welche nur Übel tun.

    • @Kai_Sau
      @Kai_Sau Před 2 lety

      Die Briten dachten auch, das wäre eine gute Idee als es um die Brexit Abstimmung ging. 😂

    • @LifeforArt
      @LifeforArt Před 2 lety

      Leider gibt es heute gekaufte, abhängige Medien und durch diese wird bei einem Grossteil des stimmfähigen Volkes die Meinung nicht mehr vorurteilsfrei gebildet, sondern beeinflusst.

    • @sturmer3211
      @sturmer3211 Před rokem

      @@TinkiWinki62 nicht wirklich.. leider..
      Wir dürfen viel abstimmen, aber es wird zehnmal mehr über unsere Köpfe hinweg entschieden.
      Der Wähleranteil ist sehr gering, weil das Volk sich verarscht fühlt.
      Ständig hört man den Satz: „Die da oben machen ja sowieso, was sie wollen“
      Über die wirklich wichtigen Dinge lässt man uns nicht entscheiden.
      Sowieso entscheidet heute das Kapital einer Person darüber, wie viel Gewicht ihre Stimme hat.
      Nur mit viel Geld kann man sich Gehör verschaffen

  • @benediktmorak4409
    @benediktmorak4409 Před 8 měsíci +1

    - Nur - eine Stunde. Gerade richtig vor dem Schlafengehen...

  • @kramex81
    @kramex81 Před 5 měsíci +2

    Sie (Die Germanen) glauben, daß den Frauen so etwas wie Heiligkeit innewohnt, sowie Sehergabe; daher
    beachten sie deren Ratschläge und richten sich nach ihren Weissagungen.
    Zitat
    Tacitus (Germania)

  • @pierreb4958
    @pierreb4958 Před 3 lety +7

    🇩🇪👍

  • @selbstheilung-me8392
    @selbstheilung-me8392 Před 3 lety +5

    Kann es sein, dass Mario Prass der Sprecher ist?

  • @timwin1716
    @timwin1716 Před 6 měsíci

    Wenn auch die pinehilippica von tacitus kommt würde mich das sehr freuen

  • @ML-mh7it
    @ML-mh7it Před 8 dny

    Und ihre berge und Wälder sind Ihnen Heilig!

  • @sel.albertusmagnus
    @sel.albertusmagnus Před rokem +4

    🦅🇩🇪Germania magna🇩🇪🦅

  • @ijahtom4129
    @ijahtom4129 Před 3 lety +4

    Wie schon öfter sag ich nur: Erhard Landmann. Alles gute o.

  • @brunovolk7462
    @brunovolk7462 Před 3 lety +21

    Damals gab es noch eine Form der Demokratie 🤗

    • @facckeleins4053
      @facckeleins4053 Před 2 lety +3

      Ahja...und für wen genau?

    • @hydraxon6940
      @hydraxon6940 Před 2 lety +3

      @@facckeleins4053 Für das Volk, für den Stamm, für wen den sonst? Ein Volk soll über sich selbst entscheiden. Fremdherrscher sind bringer des Völkerchaos, wie man bei uns heutzutage feststellen kann.

    • @facckeleins4053
      @facckeleins4053 Před 2 lety +3

      @@hydraxon6940 es gab hier noch nie irgendeine Form von Demokratie!Weder in der Kaiserzeit, im Mittelalter noch bei den Kelten und Germanen!

  • @rieslingwinzer5284
    @rieslingwinzer5284 Před 3 lety +12

    Der Tacitus war natürlich der Fuchs, dem die germanischen Trauben zu hoch hangen.

    • @frankb763
      @frankb763 Před 2 lety +1

      Sehr tiefgründig und wahr!

  • @staydatie
    @staydatie Před 12 dny

    dieser text ist 2000jahre alt. das muss man sich mal auf der zunge zergehen lassen.

  • @michaelmilde7392
    @michaelmilde7392 Před rokem

    Ich finde sehr Langatmig