Wie wird man Professor / Professorin? | Jurastudium

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  • čas přidán 5. 07. 2024
  • Ein kurzer Einblick in die akademische Karriere von der Promotion über die Habilitationsphase bis hin zum Berufungsverfahren. Was ist der Unterschied zwischen einem Privatdozent und einem Professor? Wie läuft ein Berufungsverfahren und wovon hängen die Erfolgschancen ab? Und was sind die Risiken und die Nachteile der akademischen Karriere?
    0:00 Wie wird man Professor?
    0:21 Beginn der akademischen Karriere
    1:04 Was macht man in der Habilitationsphase?
    2:15 Der Abschluss des Habilitationsverfahrens (venia legendi, Privatdozent)
    3:07 Wie wird man auf eine Professur „berufen"?
    4:41 Wovon hängt der Erfolg im Berufungsverfahren ab?
    6:41 Risiken und Nachteile der akademischen Laufbahn
    8:16 Tenure Track als Ausweg?
    9:19 Schlussbemerkung

Komentáře • 42

  • @otix_tu
    @otix_tu Před rokem +14

    Wow, ein echt harter und steiniger Weg mit deutlichen Unwägbarkeiten. Meinen Respekt an alle Absolventen in jeglicher Hinsicht. Danke für das einsichtsreiche Video!

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem +3

      Natürlich darf man nicht über Gebühr jammern; in der Anwaltschaft und der Wirtschaft wird einem schließlich auch nichts geschenkt. Aber der Begriff „Unwägbarkeiten" trifft es tatsächlich sehr gut :) Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihren Kommentar!!

  • @realweisbrot
    @realweisbrot Před rokem +4

    Vielen Dank für das Behind the Scene - Material, Herr Fervers!
    Unerwartet, dennoch sehr interessant + informativ.

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem

      Ich freu mich sehr, dass es Ihnen gefallen hat! Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihren Kommentar ☺️

  • @christinas6850
    @christinas6850 Před rokem +5

    Vielen Dank für diesen interessanten Einblick!

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem +1

      Herzlichen Dank für Ihren Kommentar! Ich freu mich, dass es Ihnen gefallen hat ☺️

  • @philippschmider5519
    @philippschmider5519 Před rokem +1

    Super Video, hoffe es kommt bald wieder ein neues 😊 ihr Kanal ist einfach super

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem

      Ich freu mich sehr, dass Ihnen das Video gefallen hat! Ich finde leider derzeit noch immer nicht wirklich Zeit für den Kanal (zwei Kinder, Umzug, Verpflichtungen in Wissenschaft und Lehre und das Zusteuern auf die neue Professur), aber trotzdem war das sicherlich nicht das letzte Video ;) Herzliche Grüße!!

  • @jawedkarim2613
    @jawedkarim2613 Před rokem +4

    Einfach richtig tolle Videos. Der beste CZcams Jura Kanal. Hoffe sehr, dass du/Sie deine/Ihre Habilitation abschließen und einen Ruf erhalten. Am liebsten natürlich an meine Uni😅 Einfach so toll erklärte Videos, immer schön anzusehen.

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem

      Ich freu mich riesig über Ihr Lob und dass Ihnen meine Videos so gut gefallen! Tatsächlich habe ich meine Habilitation mittlerweile abgeschlossen und auch bereits einen Ruf erhalten :) An welcher Uni studieren Sie denn? Herzliche Grüße!!

    • @philippschmider5519
      @philippschmider5519 Před rokem +1

      @@Prof.Dr.MatthiasFerversherzlichen Glückwunsch, dass freut mich sehr für Sie. 😊 Verraten Sie uns an welche Uni es Sie ziehen wird?

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem +2

      @@philippschmider5519 Vielen Dank! Ich habe einen Ruf auf die W3-Professur für Bürgerliches Recht und Zivilverfahrensrecht an der Christian-Albrechts-Universität erhalten. Herzliche Grüße!!

  • @donivo
    @donivo Před rokem +3

    Ich habe mal angefangen Jura zu studieren, bis ich festgestellt habe, dass es da gar nicht um Dinosaurier geht. Trotzdem schaue ich mir gerne deine Videos an, sehr informative und kurzweilige Videos :)

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem +1

      Das freut mich doch sehr! Grüße aus der Kreidezeit und vielen Dank für Ihren Kommentar!! :)

  • @jonasdauerbrenner6432
    @jonasdauerbrenner6432 Před rokem +4

    Maschine!

  • @ahuava237
    @ahuava237 Před rokem +3

    Wow 👍💪

  • @redstar5594
    @redstar5594 Před rokem +1

    Sehr gut gemachtes Video!
    Wie ist es mit dem Kriterium wissenschaftliche Eigenständigkeit? Braucht man nach der Promotion für die Habilitationsschrift überhaupt einen Betreuer oder könnte man diese erst selbständig fertigstellen und bei einem Verlag veröffentlichen (inkl. 'Begutachtung'), darauf aufbauend das eigene wissenschaftliche 'Standing' ausbauen und erst dann einen 'Mentor' für das Habilitationsverfahren finden?

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem +2

      Vielen Dank, ich freu mich sehr, dass es Ihnen gefallen hat! Dass die Habilitationsschrift ohne einen Betreuer angefertigt wird, ist zumindest sehr unüblich und ist nach meiner Kenntnis in den Habilitationsordnungen der Universitäten auch nicht vorgesehen. Sehr häufig wird die Habilitationsschrift von derselben Person betreut wie die Dissertation (daher auch der geläufige Ausdruck „mein akademischer Lehrer" / „meine akademische Lehrerin"). Abgesehen davon, dass es formal zumeist zwingend ist, sollte man auf eine gute Betreuung auch nicht verzichten: Denn zum einen wird die Habilitationsschrift mit einer guten Betreuung natürlich besser als ohne. Und zum anderen kann der akademische Lehrer einem doch so manchen Tür öffnen: Denn das wissenschaftliche Standing läuft eben nicht nur über Publikationen, sondern auch über Kontakte und Vortragsmöglichkeiten.
      Herzliche Grüße!!

  • @aberratio.ictus20
    @aberratio.ictus20 Před rokem +4

    Ich bin ernsthaft gottlos traurig darüber dass Sie Hannover wieder verlassen haben🥲
    Wann kommt die Wiedervereinigung mit Hannover?🥹

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem +2

      Auch wenn es sich komisch anhört: Ein bisschen „freue" ich mich natürlich schon, dass ich in Hannover vermisst werde :) Ob und wann es zu einer Wiedervereinigung kommt, kann ich zwar nicht sagen. Aber ich hatte auf jeden Fall eine tolle Zeit in Hannover, an die ich immer gerne zurückdenken werde ☺️ Herzliche Grüße und weiterhin viel Erfolg!!

  • @RauschZwerg
    @RauschZwerg Před rokem

    Ich bin im 4 Semester und komme mit dem Stoff jz schon nicht hinterher, wie soll ich dann meinem Traum der Promotion nachgehen

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem

      Das lässt sich aus der Ferne natürlich nicht pauschal sagen. Einerseits muss man für eine Promotion natürlich gewisse Voraussetzungen mitbringen. Andererseits sind die formalen Hürden nicht ganz so hoch wie vielfach angenommen. So sind die 9 Punkte, die viele Promotionsordnungen fordern, häufig auf die Gesamtnote bezogen (und hier haben VIEL mehr Absolventen 9 Punkte als im staatlichen Teil). Und es gibt in vielen Promotionsordnungen auch weitere Erleichterungen, sodass zB 8 Punkte oder manchmal auch 6,5 Punkte genügen, wenn man weitere Anforderungen erfüllt (zum Beispiel eine Seminararbeit mit „gut" (was ja viel leichter zu erreichen ist als 9 Punkte im staatlichen Teil)). Zudem ist es im vierten Semester nicht ganz ungewöhnlich, dass man „mit dem Stoff nicht hinterherkommt", denn im vierten Semester wird häufig gleichzeitig Handelsrecht, Arbeitsrecht, Familienrecht und Erbrecht gelehrt (was man alles im vierten Semester nicht unbedingt braucht). Deshalb Kopf hoch und Gas geben!

  • @hector_kowalski
    @hector_kowalski Před rokem

    Das Tenure Track Modell ist toll, weil dieses hochqualifizierten Juristinnen und Juristen nicht nur eine Erfolgssicherheit, sondern auch deutlich (!) bessere Lebensplanbarkeit bietet, vor allem bzgl. Familienplanung. Sollte ich jemals eine solche Möglichkeit bekommen, werde ich diese definitiv wahrnehmen, denn der Beruf des Wissenschaftlers ist der schönste Beruf der Welt. Aber ohne ist mir dies leider viel zu riskant.

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem +2

      Das Tenure-Track-Modell ist zugegebenermaßen verführerisch: Denn es ist schon eine schöne Aussicht, wenn man sich nach dem Zweiten Examen und der Promotion irgendwo niederlassen kann und dann direkt die Professur zumindest in Sichtweite hat. Leider sind bei diesem Modell in der Regel aber trotzdem Hasenfüße eingebaut. Man möchte nämlich das Hausberufungsverbot aus den besagten (und auch nachvollziehbaren) Gründen nicht ganz aufgeben. Deshalb ist es zum einen manchmal so, dass bei der Besetzung der Juniorprofessur ein „Hausberufungsverbot" gilt (was manchmal noch nicht ganz so schlimm ist, denn zu dem Zeitpunkt ist man ja noch jung). Und zum anderen (und diese Einschränkung ist sehr beliebt) landet man bei der Tenure-Track-Professor am Ende häufig nicht bei einer W3-, sondern bei einer W2-Professur. Natürlich ist das immer noch ein Vorteil: „W2-Professor" ist sicherlich besser als „Privatdozent"; denn schließlich ist man Professor und Beamter auf Lebenszeit und das nimmt schon viel Druck raus. Vielen reicht es aber nicht, W2-Professor zu sein und niemals einen Ruf auf eine Lebenszeitprofessur erhalten zu haben. Und deshalb bewirbt man sich dann nach der Tenure-Entscheidung (verständlicherweise) doch wieder auf W3-Professuren und - bäm! - dann muss man doch wieder die Uni wechseln (oder das zumindest plausibel machen können) :) Ein Grundproblem unseres Systems besteht deshalb m.E. auch darin, dass ein berufliches „Upgrade" nicht ganz normal „unternehmensintern" erfolgen kann, sondern nur dadurch, dass man die Uni wechselt bzw. androht, die Uni zu wechseln.
      Herzliche Grüße!!

    • @hector_kowalski
      @hector_kowalski Před rokem +1

      Ja Sie haben Recht, ganz ohne ein paar Standortwechsel geht es nicht (dies ist aber denke ich bei vielen Karrierewegen auch nicht anders). Zumindest gibt das Modell die Sicherheit vor dem Risiko, bei Einschlagen der wissenschaftlichen Karriere ein Leben lang lehrstuhllos auszugehen. Aber zum Glück habe ich für diese Entscheidung noch ein wenig Zeit :) Haben Sie vielen Dank für Ihre Videos, der Blick auf Karrieremöglichkeiten ist enorm wichtig und informativ wertvoll.

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem

      @@hector_kowalski Das Risiko der „Lehrstuhllosigkeit" wird in der Tat bedeutend kleiner, das stimmt. Und das ist natürlich auch durchaus ein bedeutender Faktor: Gerade in den heutigen stürmischen Zeiten ist es ja doch oftmals schwer zu sagen, was in sechs Jahren sein wird. Herzlichen Dank für Ihr Kompliment und Ihnen weiterhin viel Erfolg!!

  • @EnforcementOfficer
    @EnforcementOfficer Před rokem

    Ist es möglich die wissenschaftliche Laufbahn neben der wirtschaftlichen/ staatlcihen zu fahren?

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem +2

      Theoretisch möglich ist das schon, empfehlen würde ich es auf keinen Fall. Denn letztlich ist die Rechnung simpel: Jede Stunde, die man beim Amtsgericht mit der Aktenlektüre oder in der Großkanzlei mit der Due Diligence verbringt, kann man nicht mehr in die Wissenschaft investieren. Zwar sind vereinzelt Synergieeffekte da, die halten sich aber stark in Grenzen. Denn die Arbeitsweise in der Wissenschaft unterscheidet sich ganz erheblich von der Arbeitsweise in der Praxis. Während ein Anwalt schnell und (fast immer) unter Zeitdruck pragmatische Lösungen finden muss und ein Richter - ganz ähnlich - dem ständigen Kampf gegen die Masse der Akten ausgesetzt ist, zählt in der Wissenschaft nicht die Masse. Vielmehr befasst man sich in der Wissenschaft mit einzelnen Fragen lang und tiefgehend. Es ist schlicht nicht möglich, in wenigen Stunden ein wirklich „dickes Brett zu bohren". Hinzu kommt, dass man - wenn der berufliche Lebensmittelpunkt nicht in der Uni, sondern am Gericht oder in der Kanzlei liegt - in ganz erheblichem Maße die Chance verpasst, Kontakte und Netzwerke in der Wissenschaft zu knüpfen. Deshalb muss man sich hier m.E. wohl oder übel entscheiden. Herzliche Grüße!!

    • @EnforcementOfficer
      @EnforcementOfficer Před rokem

      @@Prof.Dr.MatthiasFervers Das Ding ist ich würde gerne den Dr machen und danach gerne veröffentlichen und dozieren. Aber die gläserne Decke schreckt halt schon ab. Die Professuren sind eben begrenzt.

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem +1

      @@EnforcementOfficer Promovieren können Sie ganz unabhängig davon, ob Sie tatsächlich an der Uni bleiben wollen. Denn auch wenn Sie Anwalt oder Richter werden, ist eine Promotion zwar dafür keine Voraussetzung, aber ganz sicher auch nicht verkehrt. Und die Promotionsphase ist eine sehr gute Gelegenheit, um zu gucken, ob einem die Uni denn insgesamt überhaupt zusagt. Wenn das aber der Fall sein sollte und man sich dann für die Uni entscheidet, dann sollte man es auch nicht halb, sondern ganz machen: Wer ein Spitzensprinter werden will, der sollte auch den Sprint trainieren und nicht nebenher auch noch ein Spitzenmarathonläufer werden wollen :) Gerade weil die Zahl der Professuren beschränkt ist, sinken die Chancen nämlich nochmals ganz erheblich, wenn man die Wissenschaft nur nebenher betrieben und wertvolle Zeit woanders vergeudet hat. Natürlich kann man umgekehrt auch als Praktiker veröffentlichen und dozieren. Viele Unis vergeben Lehraufträge an Praktiker und Fachzeitschriften nehmen natürlich auch und gerne Beiträge von Praktikern an. Allerdings ist es - das muss man ehrlicherweise dazu sagen - so, dass Lehraufträge und Publikationen für Praktiker in aller Regel finanziell nicht sonderlich attraktiv sind. Es macht für einen Anwalt schlicht keinen Sinn, sich mehrere Wochen mit einem Zeitschriftenaufsatz rumzuschlagen, für den es dann 200 € gibt, wenn er in der gleichen Zeit mindestens das Zehnfache mit anwaltlicher Tätigkeit hätte verdienen können. Und spätestens wenn man Familie hat, überlegt man es sich gut, ob man das Spielbedürfnis der Kinder mit einem Verweis auf eine Hobbypublikation abwimmelt ;)

    • @EnforcementOfficer
      @EnforcementOfficer Před rokem

      @@Prof.Dr.MatthiasFervers Steht das Arbeiten in der Wissenschaft nicht aber unter den selben Bedingungen wie überall? Also untersteht es dem Arbeitszeitgesetz, Publikationsdruck, Ortswechseldruck, etc?

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem

      ​@@EnforcementOfficer Ja und nein :) In der Wissenschaft hat man natürlich einen Publikationsdruck (das liegt ja im Wesen der Tätigkeit) - als Anwalt und Richter hat man diesen Druck sicherlich nicht (deswegen sind es auch nicht überall dieselben Bedingungen). Die Justiz honoriert juristische Publikationen überhaupt nicht (dort fragt man sich eher, warum sich der betreffende Richter in der Zeit nicht mit seinen Akten beschäftigt hat) und als Anwalt nützen einem Publikationen auch nicht wirklich viel. Der Ortswechseldruck ist in der Wissenschaft wegen des Hausberufungsverbots erheblich höher als in der Anwaltschaft oder in der Justiz (in der Justiz „darf" man das Bundesland gar nicht ohne weiteres wechseln). Welche Arbeitszeit man in der Wissenschaft hat, hängt zum einen stark von einem selbst, zum anderen stark davon ab, wie sehr man am Lehrstuhl in Anspruch genommen wird. Die einen bekommen von ihren akademischen Lehrern viele Freiheiten, die anderen werden sehr stark eingespannt.

  • @petersu1074
    @petersu1074 Před rokem

    Ist man nicht absolut top gerüstet für eine Karriere in der Justiz, wenn es mit der Lehre doch nichts wird? Schließlich dürfte einem vom fachlichen Standpunkt aus keiner was vormachen können, oder?

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem +6

      Ja und Nein. Es ist zwar schon so, dass man sich fachlich womöglich verbessert hat und gänzlich nutzlos ist das sicherlich nicht. Zum einen ist die Arbeitsweise in der Justiz aber vollkommen anders als in der Wissenschaft. Vereinfacht gesagt sucht man sich in der Wissenschaft nur Themen aus, die einen interessieren und dann beschäftigt man sich damit lang und tiefgehend. In der Justiz ist es dagegen (wiederum vereinfacht gesagt) genau andersherum: Die Akten kommen, ob man will oder nicht und man muss in kurzer Zeit eine hohe Menge „wegschaffen". Landet man in der Strafgerichtsbarkeit (und das kann man sich häufig nicht aussuchen), dann spielen materiellrechtliche Probleme sogar praktisch gar keine Rolle. Man muss sich also schon stark umstellen und andere Dinge lernen, wenn man von der Wissenschaft in die Justiz wechselt. Und zum anderen ist es auch - ganz plump gesagt - so, dass man in der gleichen Zeit in der Justiz schlicht mehr erreicht hätte. Wer sieben Jahre in der Justiz ist, der ist raus aus der Probezeit, hat möglicherweise schon eine R2-Stelle und ist weiter auf dem Weg nach oben. Wer dagegen 7 Jahre für die Habilitation aufwendet und erst dann in die Justiz geht, der fängt (auch wenn man sich möglicherweise etwas anrechnen lassen kann) vergleichsweise „ganz klein an" - sofern man nicht ohnehin die Altersgrenze für die Justiz reißt.
      Herzliche Grüße!!

    • @petersu1074
      @petersu1074 Před rokem +3

      @@Prof.Dr.MatthiasFervers Vielen Dank für die schnelle und umfassende Antwort. Diese Einblicke und Betrachtungen sind für uns Studenten unglaublich interessant!
      In diesem Sinne verbleibe ich in Vorfreude auf Ihr nächstes Video!

    • @Prof.Dr.MatthiasFervers
      @Prof.Dr.MatthiasFervers  Před rokem

      @@petersu1074 Vielen herzlichen Dank!!