Barbelroth (D), prot. Kirche - Vollgeläute
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- čas přidán 10. 05. 2023
- In Form und Klang einzigartig ist das Geläut der protestantischen Kirche in Barbelroth.
Über den Ort Barbelroth in der Südpfalz erhebt sich spätestens seit dem Hochmittelalter eine Kirche. Der älteste Bauteil ist der steinerne Verbindungsbau des Turms zum Chor, der noch aus der Zeit der Frühgotik stammt. Im Jahr 1581 wurde der rechteckige Chor errichtet. Das barocke Langhaus folgte 1747. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt, konnte jedoch wieder aufgebaut werden. Die letzte Baumaßnahme, welche das äußere Erscheinungsbild der Kirche änderte, war der Neubau des Turms in den frühen 1970er-Jahren. Aus dem Jahr 1963 stammt die von den Gebrüdern Oberlinger aus Windesheim gebaute Orgel.
Das Geläut ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Es zählt zum späten Opus des pfälzischen Glockensachverständigen Theo Fehn, der vier Glocken für die Barbelrother Kirche konzipierte. Alle Glocken wurden in einer besonders leichten Untermollsextrippe gegossen, welche der Karlsruher Glockengießer Dipl.-Ing. Karl Stumpf auf Wunsch von Fehn konstruiert hat. In Kombination mit der aus aufeinanderfolgenden Mollterzen bestehenden Disposition könnte fast der Eindruck eines Bochumer Gussstahlgeläutes der 1920er-Jahre entstehen. Vermutlich wird auch das Fehns Inspiration gewesen sein, der zeitlebens für die Gussstahlglocken des Bochumer Vereins einstand und deren musikalischen Fortschritt bis zum Schluss maßgeblich beeinflusste. Da die Glockenproduktion in Bochum 1970 eingestellt wurde, kann man das 1974 für Barbelroth gegossene Geläut durchaus als eine in Bronze gegossene Hommage an die Bochumer Gussstahlglocken verstehen. Die Kirchengemeinde darf sich glücklich schätzen, ein solches Glockenensemble ihr Eigen nennen zu dürfen.
Erste Glocke, Schlagton ges'-2, Gewicht ca. 400 kg, Durchmesser 916 mm, gegossen im Jahre 1974 von Dipl.-Ing. Karl Stumpf in Karlsruhe.
Zweite Glocke, Schlagton a'-1, Gewicht ca. 255 kg, Durchmesser 760 mm, gegossen im Jahre 1974 von Dipl.-Ing. Karl Stumpf in Karlsruhe.
Dritte Glocke, Schlagton c''-1, Gewicht ca. 165 kg, Durchmesser 643 mm, gegossen im Jahre 1974 von Dipl.-Ing. Karl Stumpf in Karlsruhe.
Vierte Glocke, Schlagton es''-1, Gewicht ca. 95 kg, Durchmesser 534 mm, gegossen im Jahre 1974 von Dipl.-Ing. Karl Stumpf in Karlsruhe.
Herzlichen Dank an Pfarrer Müller für die Ermöglichung der Aufnahme! - Věda a technologie
Sehr speziell erinnert wirklich an Stahlglocken aus Bochum Toll !
Das kenn ich doch! Das war wirklich ein absolut besonderes Erlebnis da oben. Das Geläute kann wirklich stolz die Endergebnisse von Theo Fehns und Karl Stumpfs langen Experimenten mit der leichten Bronze-UMS-Rippe repräsentieren. :-)
Das war generell eines der würzigsten Erlebnisse in einem Kirchturm. Nicht zu vergessen der Akustik-Check in der Etage unterhalb... 🌶
Woww klingt echt nach stahl Hammer-Geläut 👍
Es kommt dem Bochumer Vorbild erstaunlich nah... 😉
Karl Stumpf und seine Geläute. Sie sind eben einzigartig. Dieses Geläut ist ein klarer Beweis dafür 😊. Schöne Präsentation 👍.
Vielen Dank für deine Einschätzung. 😊
Ein sehr interessantes Geläut. Verminderte Dreiklänge sind für mich typisch für Stahlgeläute, umso schöner das es sie auch mal in Bronze gibt. Mein Fall sind verminderte Dreiklänge allerdings im allgemeinen nicht ... Gelungene Präsentation :-)
Mit entsprechenden Glocken kann auch das unschönste oder langweiligste Motiv nach etwas klingen... 😊
Cool Recording
Tolles Geläut :-)
Finde ich auch. 😊
Nettes Geläute!
Nett ist der kleine Bruder von... 🤭
Nice diminished chord haha
Na Kleine, wie heißt Du? Hmmm... BARBEL. Toll!
Die leichtrippige Barbel... 😉
Für ein modernes Geläut etwas total was anderes und hier nicht: immer das Gleiches sowie so oft mit moderne Geläuten.
Ich bin auch sehr froh, dass in diesem Turm kein 08/15-Te deum-Geläut hängt. Eine wohltuende Abwechslung in der sonst grauen Nachkriegsglockenlandschaft Deutschlands...
Klingt in meinen Ohren sehr aufgeregt/nervös.