War Kant wirklich ein Rassist? | Gert Scobel
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- čas přidán 8. 07. 2020
- War Kant ein Rassist? Hat er mit seinen anthropologischen Schriften den europäischen Rassismus mitbegründet? Müssen wir gründlich Saubermachen im Innersten des Elfenbeinturms?
Im Licht des Todes von George Floyd stellt sich die Frage nach den Wurzeln des Rassismus mit neuer Dringlichkeit in der Gegenwart. Es handelt sich bei dem Mord um einen durch nichts zu begründenden Rassismus, eine Haltung, die den Verfassungen westlicher Demokratien fundamental widerspricht
Es geht um Rassismus im dunklen Herzen der Aufklärung , um die Aufarbeitung einer jahrhundertelangen, antiaufklärerischen Tradition in der Aufklärung selbst.
Kant steht in der Kritik, aber auch Hegel, Fichte, Lichtenberg, Diderot, Rousseau, Voltaire bis sogar hin zu Hannah Arendt und natürlich Heidegger
Charles Wade Mills, Professor für politische Philosophie an der City University of New York, sagt: Die Matrix des europäischen Liberalismus und damit zugleich die Grenzen liberalen Denkens sind weiß und geprägt von weißer Dominanz. Europäischer Liberalismus ist weiß und bis heute durchwachsen von etwas, das man als systemischen oder strukturellen Rassismus bezeichnen könnte. Der Historiker Achille Mbembe sagt, daß die Moderne auf dem Rücken afrikanischer Sklaven aufgebaut wurde - Rassismus als Zerstörungsprinzip der Demokratie.
Im Video geht es um die Frage, wie im Jahr 2020 nicht nur in den Universitäten, sondern in der Gesellschaft mit den rassistischen Wurzeln der Aufklärung umgegangen werden soll.
Charles Wade Mills
www.gc.cuny.edu/Faculty/Core-...
Achille Mbembe: Politik der Feindschaft, 2011.
Achille Mbembe: Kritik der schwarzen Vernunft, 2013.
Zhao Tingyang: Alles unter dem Himmel. Vergangenheit und Zukunft der Weltordnung, 2020.
Kant, AA IX, S. 312 - Logik, Physische Geographie
1775 und 1785 schrieb Kant zwei kleine Abhandlungen, in denen er sich mit dem Problem der Menschenrasse befasste. Zitiert aus: „Von den verschiedenen Rassen“, 1775. (Kant AA II, Vorkritische Schriften II, 1757-1777, S. 439)
Bestimmung des Begriffs der Menschenrace (1785)
Volker Gerhardt, Kant ein Rassist? Lest ihn bitte genau: (leider paywall) www.welt.de/kultur/plus209662...
Der Historiker Michael Zeuske zu Kant als Begründer des europäischen Rassismus:
www.deutschlandfunkkultur.de/...
Interview mit der Philosophin Sabine Döring, Lehrstuhl für praktische Philosophie an der Universität Tübingen: (leider paywall)
www.welt.de/kultur/plus209588...
Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf, 1795.
Scobel ist eine Produktion des ZDF in Zusammenarbeit mit Objektiv Media.
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Die TV-Sendung „scobel“ in 3sat: www.zdf.de/wissen/scobel#xtor...
Lieber Herr Scobel und Team. Ihre Sendung verdient großen Respekt. Nichts entsteht einfach so aus dem Nichts - diese Sendung bringt die Hintergründe so gut ans Licht wie wenige andere Sendungen.
Ich danke Ihnen für Ihre großartige Arbeit 👍
Großartig, dass Sie das mal unaufgeregt einordnen. "Im SUV aufgewachsen" werde ich bei Gelegenheit stehlen, das gefällt mir gut.
"Zukünftige Archeologen/Aliens werden anhand der vielen SUV's sich wundern wie viele Förster es doch im frühen 21. Jahrhundert gab." Harald Lesch, 2018
Schön ist doch zu sehen, dass Kant in der Lage war, sich weiter zu entwickeln- wenn man das nur genügend herausarbeitet, dann kann man dadurch vielleicht auch Einsicht in die eigenen Fehler erlernen...
Die Thematik der Rassen nach Kant
"In den kurzen Abhandlungen Von den verschiedenen Rassen der Menschen (im Original knapp 20 Seiten) und Bestimmung des Begriffs einer Menschenrasse (knapp 30 Seiten) werden grundsätzlich vergleichbare Gedanken dargelegt, nämlich, dass „alle Menschen auf der weiten Welt zu einer und derselben Naturgattung“ und „vermutlich zu einem Stamme“ gehören, es aber verschiedene Rassen gebe, was wesentlich mit der unterschiedlichen Hautfarbe begründet wird.[47]
In beiden Schriften ist von deren vier die Rede, die sich „in Verbindung mit den Naturursachen ihrer Entstehung“ - gemeint sind die zuvor dargelegten klimatischen Bedingungen - „unter folgenden Abriß bringen lassen“, woraufhin, als sogenannte „Stammgattung“, zunächst „Weiße von brünetter Farbe“, dann, als erste, zweite, dritte und vierte Rasse, „Hochblonde“, „Kupferrote“, „Schwarze“ und „Olivgelbe“ genannt werden.[48]
Auch in der zweiten Schrift heißt es: „Man kann in Ansehung der Hautfarbe vier Klassenunterschiede der Menschen annehmen“[49], und es wird erneut bekräftigt: „Die Klasse der Weißen ist nicht als besondere Art in der Menschengattung von der der schwarzen unterschieden; und es giebt gar keine verschiedene Arten von Menschen. Dadurch würde die Einheit des Stammes, woraus sie hätten entspringen können, abgeleugnet; wozu man, wie aus der unausbleiblichen Anerbung ihrer klassischen Charaktere bewiesen worden, keinen Grund, vielmehr einen sehr wichtigen zum Gegentheil hat.“
Amen! Kant wäre eher antisemitisch, was jedoch auch eher eine allgemeine antijudaistische Polemik Kants ist. - Kant ist tatsächlich von allen noch der sauberste... Danke für den viel zu wenig gelikten Kommentar
@@FM-xu3ln Und selbst zwischen antijudaistisch und antisemitisch ist zu unterscheiden... ✌
Auch Philosphen philosophieren nur auf der Grundlage ihrer Zeit, ihrer Opportunitäten und ihrer (vorläufigen) gesellschaftlichen Erkenntnis.
Stimmt!
Ich bin der Meinung, dass man versuchen sollte folgende Frage zu beantworten: "Währen diese Philosophen und Co wenn sie heute lebten auch rassistisch?"
@@philippschmidt4053
Das wäre mir zu spekulativ. Daher kann ich deiner Idee nicht viel abgewinnen.
Ich würde eine Betrachtung bevorzugen, bei der die betreffende Person zu den Menschen seiner Zeit in Bezug gesetzt wird. Wo sie aus der Masse hervortritt, zum Nutzen oder zum Schaden, dort und nur dort zeigt es sich, ob es sich wirklich um eine außergewöhnliche Persönlichkeit handelt.
@Max Ragged Hat aber mit dem Eingangskommentar von Leo jetzt wenig zu tun. Daher: Strohmann-Argument.
Das mag zwar sein, aber es ist keine Ausrede dafür. Denn mit der gleichen Herangehensweise könnte man sämtliche Taten des Nationalsozialismus' relativieren und das würde keinem gebildeten Menschen einfallen. Humboldt hat sich beispielweise dagegen gestellt. Es ist also auch eine Frage der Haltung und wir machen es uns definitiv zu einfach, wenn wir sagen, dass es halt Kinder ihrer Zeit waren, auch wenn das vielleicht stimmt, ist es nicht hinreichend.
Ich muss es nicht gut finden, wenn ein Rockstar sein Hotelzimmer zertrümmert. Aber ich kann immer noch seine Musik mögen.
wenn dieses Hotelzimmer nicht das seine ist, dann nicht.
Wenn du es still und alleine hörst. Ihm keine Reputation zu Teil kommen lässt. Dann ja
Das ist bei mir anders. Ich kann keine Musik mehr ernsthaft hören, wenn die Musiker nachgewiesene Arschlöcher sind.
@ Da würde ich dann ja behaupten, dass das letztlich eine Art ignorante Heuchelei ist...
Wer weiß schon, wie hoch die Dunkelziffer bei kulturschaffenden Arschlöchern ist, spätestens, wenn man in der Zeit wenige Jahrzehnte bis Jahrhunderte zurückgeht wird wohl aus heutiger Sicht quasi jeder davon eines gewesen sein, aber schmälert das den Wert deren Kunst?
Eine Wahrheit bleibt Wahrheit egal wer sie äußert, Hitlers Mund, Stalins oder Merkels macht da keinen Unterschied, aber genau das wird von Menschen angenommen, habe ich das stärker werdende Gefühl und das ist gefährlich.....
@ Das geht mir auch so. Bei Schauspielern ist es ähnlich.
"Und wer das jetzt für Kastration hält hat nicht verstanden, dass man Haare erst wachsen lassen muss um sie schneiden zu können."
Diesen Satz rahme ich mir ein und hänge ihn an die Wand meiner Bibliothek. Danke, Herr Scobel. :-D
Wer Probleme damit hat, dass irgendein Thema in der Uni bzw im Seminar behandelt wird oder wer durch irgendwas getriggert wird, weil er etwas lesen muss, der sollte sich einfach nochmal überlegen ob die Uni der richtige Ort für ihn ist...
Die Idee ist nicht grundsätzlich schlecht, aber man muss es nicht damit übertreiben, andere politische Meinungen muss man auch als erwachsener Mensch ohne Warnungen "ertragen" können.
Also sollen alle Schwarzen sich überlegen ob sie Studieren? Es geht nicht darum Kant oder Hegel komplett zu Streichen. Man muss aber, gerade Schwarze und POC vor dem Rassismus warnen, ihn Thematisieren und nicht wie es Praxis war ihn einfach im Stil vom weissen Liberalisten und Humanisten, ignorieren. So, hoffe du machst dir mal kritische Gedanken während du in deinem SUV durch München oder Hamburg zu Schule fährst.
@@carlcat3944 Schon mal von PTBS gehört? Gibt Leute die haben Rassismus erlebt und haben damit ein Problem. Was ist dein Problem damit dass auf den Rassismus hingewiesen wird, bricht dir dabei was ab? Dann bist du Teil des Problems smdh
@@tapwaterpapi in diesen wenigen Sätzen wurden so viele unhaltbare Annahmen gemacht, dass ich befürchte Opfer eines Trolls geworden zu sein.
@@carlcat3944 Achso ^^ Ein Troll?! Ne fast. Bin aber nur ein Schwarzer der seit 1986 den ungefilterten Rassismus dieser Gesellschaft ertragen muss.
die "rassistischen" Aussagen, die hier von Kant zitiert wurden, klingen eher ganz grundsätzlich nach ethnographischen Aussagen, so wie man sie schon bei Herodot kennt. Mich würde der Kontext interessieren und die Konnotation, die da mitschwingen soll, da ich auch nicht einschätzen kann, ob diese Aussagen abschätzig gemeint waren oder nicht. Ganz generell hört sich das alles eher nach einer ziemlich anachronistischen Beurteilung an, die den zeitgeschichtlichen Kontext weglässt und alles aus einer modernen Sicht heraus sieht
Rassismus wird nicht dadurch definiert, wie etwas gemeint ist oder rüber kommt
ES GIBT JA AUCH TATSAECHLICHE " RASSICHE " MERKMALE , DAS IST DOCH GANZ EINFACH FAKT DASS EIN CHINESE NICHT AUSSIEHT WIE EIN NIGERIANER ODER EIN CONGOLESE NICHT WIE EIN UREINWOHNER VON LAPPLAND !
@@blackbelttroll4008 Ja, und Angela Merkel sieht aus wie Jogi Löw:-D
@@blackbelttroll4008
Aua, nicht schreien bitte!
Man kann die Werke bewundern den Menschen hassen aber wer die Geschichte vergisst ist dazu verdammt die Fehler zu wiederholen
Interessantes und im Grunde auch wichtiges Thema. Insbesondere die Rassismusvorwürfe gegen Marx haben mich auf dieses Feld aufmerksam gemacht. Am Beispiel von Marx und Kant wird aber auch klar, wie gefährlich diese Diskussion sein kann. Die Philosophie der beiden wohl relevantesten Denker der Neuzeit führt im Grunde genommen zu einer menschenfreundlichen Welt hin. Ihre Person und ihr Denken durch einzelne Aspekte, gänzlich zu diskreditierten ist nicht nur sträflich sondern auch geschichtsvergessen.
"Die Philosophie der beiden wohl relevantesten Denker der Neuzeit führt im Grunde genommen zu einer menschenfreundlichen Welt hin." Ist das so?
Ums mal falsch zu zitieren: "Es gibt kein richtiges Denken im falschen".
Richtig! Zudem kann man Marx nicht unbedingt ein rassistisches Gedankengut attestieren, sondern vielmehr eine Verharmlosung desselben. Seine Ausfälle gegenüber Lassalle waren Schimpftiraden und nichts weiter....doch verfestigt alleinig das Äußern antisemitischer Klischees ein derartiges Gedankengut. Auch wird leider viel zu oft Antisemitismus mit antireligiösen Aussagen verwechselt. (siehe "Zur Judenfrage". Das war eine Antwort auf den dezidierten Antisemiten Bruno Bauer). Auch Bakunin fällt dieser Verwechslung zum Opfer.
@@stefankant2612 Ich bin mir nicht sicher ob ich dich richtig verstanden habe. Willst du Kant für den Status quo verantwortlich machen, ähnlich wie Marx für den Stalinismus verantwortlich gemacht wird?
@@19.17. Nein, da für diesen immer die heute Lebenden verantwortlich sind. Ich stelle aber infrage, ob ihre Philosophien tatsächlich zum Guten, zu einer "menschenfreundlicheren Welt" führen.
Bleiben wir bei Kant: Wenn er rassistisch und antisemitisch denkt, was er ja getan hat, zeigt das doch, dass er sehr wenig vom Menschsein und vom Leben überhaupt verstanden hat. Wie sollte dann eine gute, menschliche Philosophie daraus erwachsen können? Und wenn sie gute Aspekte beinhalten würde, wäre das dann ja eher akzidentell.
@@stefankant2612 Selbst wenn wir an Kant moderne Maßstäbe ansetzen, was ja per se schon vermessen ist, so bleibt es uns ja dennoch frei auf eklektische Weise seiner Philosophie den Guten Kern zu entnehmen und diesen ohne das rassistische Beiwerk umzusetzen. Man könnte also sagen, auch wenn Kants Philosophie in einer deontologischen Sicht nicht zeitgemäß ist, so können wir mit der Umsetzung der Guten Aspekte welche sehr wohl essentiell sind teleologisch das Richtige tun.
prächtiger Beitrag! Heute morgen hab eich ich in einem Zeitatikel gelesen (den ich gerade einfach nicht mehr finde) wie eine Vereinigung Intellektueller zur einem gemäßigten, auch sprachlichen Umgang miteinander aufruft. Ich war noch zu müde um den Artikel zu ende zu lesen, ausserdem schien mir der Apel schnell einleuchtend. Die Notwendigkeit einen besonneneren Umgang zu bewahren in Zeiten großer Unsicherheit scheint mir bedeutsamer denn je, wenn wir nicht aus der herrschenden Unsicherheit und Unruhe eine Apokalyptische Kettenreaktion werden lassen wollen. Es ist von historischer Bedeutung, und für mich als Betroffener eine Labsal, dass endlich global verstärkt über das Thema Rassismus neu und intensiv verhandelt wird. Doch nicht die Vergangenheit muss geändert werden, sie sollte uns als Fanal und Erfahrungsraum dienen. Es muß um die Gegenwart und die Zukunft gehen.
Warum war der Floyd Mord rassistisch? Ist nicht polemisch gemeint.
Ein Vortrag über Rassismus ohne eine einzige klar erkennbare Rassismusdefinition.
LOL.... PSSSSttt.... was posaunst du denn hier dein logisches Denken heraus. Wieso kannst du es überhaupt anwenden?
@@marinasteflyuk252 Skandal
Definieren lässt sich nur, was keine Geschichte hat. Die Geschichte des Rassismus ist bunt. Lies bitte »Identität und Gewalt« von Amartya Sen und wäge eine eigene Position zum Rassismus ab. Oder die Stellen bei Kant, die von Scobel genannt werden.
@@zeitgeschenk Ich verstehe den Sinn des ersten Satzes nicht. Alles, das existiert, hat eine Geschichte, ob wir sie nun kennen, oder nicht. Und alles, das existiert, kann definiert werden, sonst würde es nicht existieren. Dementsprechend kann alles, eine Geschichte hat, auch definiert werden.
@@BaronVonYolo Gemeint ist, dass je umfangreicher sich eine (historische) Geschichte zu einem Gegenstand nachweist, desto schwieriger fällt eine Definition; bis zur Verunmöglichung. Ich gebe zu, dass sich mit einer Definition trefflicher streiten lässt. Leider kann man Kant nicht mehr fragen, warum er das N-Wort genutzt hat, auch wenn er sich später in seinen Schriften korrigiert. Mit einer einzelnen Definition wäre hier nichts gewonnen.
Wo wir schon bei 1984 sind. Welchen Sinn macht es bestimmte Begriffe einfach aus dem Wortschatz zu streichen? Wie zum Beispiel mit der Black-/Whitelist oder Master/Slave.
1. Respekt gegenüber Menschen, für die bestimmte Wörter traumatisierend sind. Natürlich kann man aber auf individueller Ebene niemenadem verbieten bestimmte Wörter bewusst oder ubewusst auszusprechen. Man soll aber Veratwortung dafür übernehmen können, wenn diese Worte andere Menschen beleidigen.
2. Worte können, im Gegensatz zu Geschichte, eine Widerspiegelung unserer eigenen (bewussten oder unbewussten) Annahmen sein. Denken wird durch Sprache kommuniziert, aber auch von der Sprache beeeinflusst. Eine Art feedback loop, wenn Sie möchten. Wenn wir also wirklich vorankommen möchten, können wir bestimmte Wörter gerne in Geschichtsbüchern behalten und uns damit kritisch auseinandersetzen, aber in die eigene Sprache gehören sie nicht.
@@MsGranatapple ich gebe ihnen da vollkommen recht. ich finde aber, dass es eine gratwanderung zwischen newspeak und respektvollem umgang ist. Beispielsweise soll ja das wort "master" nicht mehr verwendet werden. Dazu gibt es zahlreiche diskussionen. Dabei wird aber vollkommen außer acht gelassen, dass master alleine ja noch längst nichts mit sklaverei zu tu hat. Ich denke mir, dass offenbar keine kritische auseinandersetzung gibt sondern stattdessen, davon ausgegangen wird, dass das nicht-verwenden die welt besser machen wird. Mir erscheint das als "hau-drauf-mentalität" wo ohne rücksicht auf verluste jetzt "böse" wörter weg müssen.
@@MsGranatapple 1. Stimmt wieso auch das zu Grundelegende Trauma behandeln, lieber die Umwelt zwingen dieses Trauma zu löschen, genau so wie man alle Bücher von Kant verbrennen sollte?
Wenn andere Menschen durch Worte beleidigt/verletzt sind, von denen ich nicht beabsichtigt habe das sie Verletzend oder beleidigend sind, trägt man dafür definitiv keine Verantwortung, dass so als würde man jeden grundsätzlich für seine äußerungen unter general Verdacht stellen...
2. Worte ändern ihre Bedeutungen, insofern wird denken nicht nur durch Sprache beeinflusst, ebenso beeinflusst denken unsere Sprache, dies ist keine Einweg Straße. Nehmen wir die Worte Höflich und Gemein, ursprünglich wurden diese Begriffe im Kontext der Klassen Gesellschaft verwendet um den Adeligen Kondukt vom Bürgerlichen abzugrenzen, und insofern eine erhöhung und exklusion zwischen den Ständen zu erzeugen. Heute findet sich höflich in unserer Sprache als Ausdruck dafür wenn sich jemand besonders Nett verhält, während Gemein z.B. als Ausdruck dafür genutzt wenn sich jemand auf kosten anderer übervorteilt. Wenn man eurem Ideologischen denken folgt, müsste es gelten die Ausdrücke Höflich und Gemein aus der Sprache zu verbannen, da sie so euere Argumentation Klassen denken und segregation festigen würde. Das dies vollkommen absurd ist sollte offensichtlich sein. Ebenso ist absurd irgendwelche Worte zu verbieten. Es kommt nämlich nie auf Sprache selbst an die benutz wird sondern auf den Kontext, und dem mit dem Kontext verbundenen denken.
@@xhawkenx633 1. Versteht man Sprechen als eine Art des Handelns wird schnell klar, dass man auch für nicht beabsichtigte Verletzungen Verantwortung trägt: Richtet man durch sein Handeln einen Schaden an, muss man dennoch dafür Haften (Bsp. Haftpflichtschäden), unabhängig davon, ob der Schaden vorsätzlich oder versehentlich verursacht wurde.
2. Ein wirklich Interessantes Beispiel! Allerdings würde ich sagen, dass diese Worte hegemonial durchgesetzt wurden und anschließend eine Bedeutungsverschiebung erfahren haben. Worte, die diese Verschiebung nicht vollendet haben, sollten meiner Meinung nach in einer demokratischen Gesellschaft durchaus diskutiert werden und nicht starr (durch eine privilegierte oder vorherrschende Gruppe) erhalten werden.
@@MsGranatapple Dies ist eine gefährliche Schatulle der Pandora...
Wir sagen jetzt, Schwarze haben eine so schmerzliche Vergangenheit, das es sinnig ist Begriffe wie Master/ Slave zu tilgen, um Traumata zu vermeiden, aber Juden beispielsweise wurden zu buchstäblich Millionen dahin geschlachtet, ist das nicht ebenfalls ein vergleichbar traumatisierendes Schicksal?
Oder was ist mit Menschen die mit schwereren Behinderung zu Welt gekommen sind, Opfer von Vergewaltigungen, wo ziehen wir die Grenze?
Das kann man nicht, wie sollte das denn bitte moralische argumentiert werden?
Also kann es nur zu einer sich selbst verstärkenden Kaskade des Beschützungskultes führen und da Sprache das Denken formt und daraus Handeln entsteht, öffnet sich erneut die Tür zu gefährlichstem Totalitarismus...
Leben heißt Leiden und damit fertig zu werden, echter Schutz ist unmöglich und damit müssen wir lernen klarzukommen, alles andere ist Sklavenmoral, denn es transportiert den Wunsch nach einem gütigen Herren, der das Denken übernimmt und damit das Handeln sehr vereinfacht.
Wenn in einer Freundesgruppe, ein Schwarzer in Selbstironie über sich selbst in Master/Slave-Manier über sich selbst zu flaxen beliebt, dann ist das nichts was aus dem Wortschatz getilgt gehört oder minimal schädlich wäre, das Gegenteil ist der Fall, denn Humor stellt den letzten Ausdruck der Redefreiheit dar, wird das Lachen verboten, kommt der Tag an dem es dem Reden gleich getan wird und können wir über ein Thema lachen dann kann man auch darüber sprechen, also die Option von Entwicklung, weil Austausch, besteht der Kontext ist das entscheidende, und wenn du mal an besagter Gruppe in der Stadt vorbeiläufst, aus einem weißen Mund eine N-Bombe aufschnappst und dich in deinem Erbe sehr angegriffen fühlst, dann steht es dir frei daraus die Entscheidung zu konfrontativem Handeln zu ziehen und herauszufinden, das es keine Beleidigung gab, sondern einfach Freunde miteinander lachen...
Wer in Deutschland gegen Rassismus ist soll, als Anfang, die Offenlegung der NSU Akten verlangen.
@Erich Welche Aufarbeitung? Du meinst das tonnenweise Schreddern von Akten?
@@pakabe8774 Glaube, du hast @Erichs Kommentar nicht verstanden...
Wer hätte gedacht das jemand der 1724 geboren wurde nicht den moralischen standarts von 2020 genügt.
Solange die Deutungshoheit in Händen von ~4 Familien liegt. (Springer, Funke, Bauer, Bertelsmann)
Welche alle den gleichen Gotteskomplex innewohnen haben, sehe ich keine Chance auf Besserung.
Davon mal ganz abgesehen werden die meisten Leute in Deutschland Kant sowieso nie gelesen haben und wenn das meiste nicht verstanden, da er sehr kompliziert schreibt. Habe es mal versucht und nach ein paar Seiten wieder aufgehört.
Die Definition zur Aufklärung sollte aber jeder kennen...
Ich habe mit Kant auch nach ein paar Seiten wieder aufgehört, mit Hegel auch.
Kant, schreibt ziemlich gut. Hegel hingegen...
Nun steh ich hier ich armer Tor und bin genau so dämlich wie zuvor 😂
Sehr, sehr gutes Video! Ich finde auch schön, dass Mills und Mbembe hinzugezogen werden, um den Eurozentrismus etwas zu brechen...
Sorry, ich kann als begeisterter Europäer nicht anders. Die afrikanische Perspektive ist mir zu afrozentrisch.
@Typ aus Hessen Bitte was 😂
Mich würde nur interessieren, wo die besseren Alternativen außerhalb Europas sind...in China, in Russland, den arabischen Ländern? Hab ich eine Region vergessen, in der alles besser läuft? Ich bitte um diesbezügliche Aufklärung!
@@breezeben nur weil man andere Perspektiven einbezieht, heißt es ja nicht, dass die dortigen Verhältnisse besser sind... Oder man bezieht andere, nicht-euorzentrische Perspektiven ja nicht ein, weil es dort "besser" ist (also aus philosophischer Sicht zumindest). Und ob es dort "besser" läuft, hängt ja nun auch von ökonomischen Faktoren etc. ab, deswegen ist dieses Kriterium nicht so sinnvoll. Weiß nicht, ob das die Frage beantwortet, soweit meine Ideen dazu :)
@@jonasdk4850 Nur soviel: Scobel erklärt in seinem Video, dass er die Antisemitismus-Vorwürfe gegen Mbembe nicht diskutieren möchte, und verdammt gleichzeitig Martin Heidegger als Nazi...Ohne jetzt Heidegger diesbezüglich verteidigen zu wollen: aber wird da nicht mit unterschiedlichem Maß gemessen?
Rassismus ist kein Privileg der Weißen. Man findet ihn in allen Zivilisationen, in allen Kulturen, rund um den Globus.
Ein geschichtlicher Ansatz ist nur dann sinnvoll, wenn man sich mit der Geschichte des Rassismus beschäftigen will. Darüber hinaus hat er, da jede Kultur ihre ganz individuelle Geschichte besitz, keinerlei Bedeutung.
Es gibt in der Geschichte des Rassismus nur eine Konstante und die ist der Mensch.
Wer sich mit Ursache und Überwindung von Rassismus beschäftigen will, der sollte daher besser von Geschichte auf Psychologie umsatteln.
Was den Rassismus von Kant betrifft, so sollten wir uns endlich von dieser Götzenverehrung verabschieden. Kant war kein Gott - nicht mal ein Halbgott - sondern ein Mensch mit einer komplexen und vielschichtigen Persönlichkeit.
Wo Kant Nützliches von sich gegeben hat, soll er gelobt und seine Ansicht übernommen werden, wo seine Äußerungen schädlich sind, soll er getadelt und seine Ansicht verworfen werden. So, wie es sich für den Umgang mit einem jeden Menschen gehört.
Genau der Meinung bin ich auch. Wenn man bestimmte Phänomene Europa zentriert oder asiatisch zentriert oder Afrika zentriert betrachtet verliert man sich nur wieder im Gruppendenken wo die komplexe emergente Eigenschaft Mensch nicht mehr wirklich vorkommt.
@Max Ragged
Ich kann nicht erkennen, welche Bedeutung es haben soll, ob man nun 100, 1000 oder 1000000 Menschen demütigt, unterdrückt, verfolgt oder umbringen läßt.
Es sei denn, du willst eine Art Ranking erstellen. Nur mußt du dann auf mich verzichten. Über die Frage, wer der bessere Massenmörder ist, werde ich nicht diskutieren.
@Fresh mit Scheitel
Mengenlehre ist anscheinend nicht so dein Ding.
Es ist grober Unfug zu behaupten, eine definierte Menge würde nicht existieren, nur weil einem deren Definition nicht gefällt.
Auf der Basis deiner Aussage könnte ich übrigens auch behaupten, es gäbe keine Iren, denn es seien Dubliner, Waterforder, Wexforder, usw. usf.
@Max Ragged
Ja, für mich ist das Gleichgültig. Wie ich bereits sagte: Ich sehe keinen Sinn in der Debatte ob jemand ein besserer Massenmörder oder ob er ein besseres Arschloch ist.
Ein Arschloch ist ein Arschloch, ist ein Arschloch.
Und was die Bestrafung betrifft, so kann ich nur Volker Pispers zitieren: _"Etwas längeres, als_ lebenslänglich _kennen nicht einmal die Katholiken"_
Hallo. Sehr gutes Video! Ist es möglich, englische Untertitel anzufügen? :)
Danke Herr Scobel, guter Beitrag. :)
Wobei man sich vielleicht beim Thema Rassismus in Deutschland nicht zuerst um Kant, sondern vorher eher um Peters, Nachtigal, Trotta und Waldersee kümmern sollte.
Kant, der ja bekanntlich nie aus Königsberg rausgekommen ist, hat sich da ein paar für ihn selber peinliche Sachen zusammengereimt, letztere haben wirklich Dreck am Stecken.
Na ja, ob das so bekanntlich ist…. Schließlich lehrte er in Erlangen und in Jena…
@@edamaemae Kant lehrte in Erlangen und Jena??? Inkognito?
@@vl4997 zumindest laut meinen Quellen schon, falls du unterschiedliche Quellen findest, kannst du ja gerne zumindest eine hier hineinschicken
@@edamaemae Lustig. Hast du mal irgendeine Kant-Biografie gelesen?
In welchen "Quellen" steht denn, dass Kant "in Erlangen und Jena" lehrte? Danke vorab für die Auskunft.
@@vl4997 ja, ich habe mehrere Bücher gelesen, die sich mit Kant beschäftigten inklusive original Werke von Kant bzgl Rassismus. Weswegen ich ja auch nach anderen Quellen gefragt habe, damit ich mich im Zweifel korrigieren kann.
Immer wieder sehr erhellend meinen geistigen Bruder zu zuhören. Danke,danke und nochmals danke...!
Hallo zusammen, wie hören und durch die Kommentare bemerkt habt ,sind hier viele die einen beeindruckenden Wortschatz haben. Und das möchte ich mir auch aneignen, und wollte fragen wie ich schaffen kann? Und ob man mit 25 Jahre zu alt wäre? Lg
Die Richtung stimmt auf jeden Fall
@@jochen_schueller ich weiß nicht:(
Sehr gutes Video Herr Scobel! Ich danke Ihnen für Ihr vernünftiges Denken.
Hier sitze ich nun und sehe mir das Alter an, ich sah vor vielen Jahren eine Doku mit Scobel über Kant auf 3sat, lange nicht mehr gesehen und viel verändert. Nostalgie.
Und wieder gut ausgearbeitet.
3:20 In drei Online-Wörterbüchern finde ich als einzige Übersetzung von "Rasse" das englische "race". Die übliche Übersetzung von "Rassismus" ist "racism".
Woher kommt die Auffassung, dass das Wort "race" etwas anderes bedeutet?
Danke Herr Scobel für dieses informative Video! Ein wunderbarer Einstieg in die eigenen Recherchen
Dazu zwei Zitate (frei nach Hegel und Habermas) :
"Philosophie ist ihre Zeit in Gedanken erfasst" und "einen Kritiker ehrt man, indem man ihn kritisiert".
.... und ihn nicht auf einen Sockel hebt, um überhistorische Wahrheiten zu produzieren.
Vielen lieben Dank für dieses Video, Herr Scobel!
Ich hab in der Klausur über ihn drei Punkte abgezogen bekommen, weil ich seinen Namen konsequent Immanuel Cunt geschrieben habe. Dabei war das doch nur satirische Kritik an seinem Rassismus..
XD
Nicht zulässig, da es sich dabei lediglich um einen Rechtschreibfehler handelt...
Wunderbar. Danke 👍🏻
Kant bietet mit seiner Kritik der reinen Vernunft die schärfste Waffe gegen allen Sexismus und Rassismus.
Dass er selbst diese Fehler machte, spielt dabei erstmal keine Rolle.
Was natürlich nicht entschuldigt was er da geschrieben hat.
Es ist auch immer wichtig zu betrachten in welchem Kontext er gewisse Dinge geschrieben hat.
Vieles was Kant angehängt wird, hat er nur von anderen in Protokollen zitiert.
Es ist schrecklich wie einfach es sich die Leute heut zu Tage machen für moderne Rassismus einen Sündenbock zu finden.
@@Kantianer
Kontext ist das A und O.
Video wieder on Point!!!! Dankeschön für diesen 1A Content:))
Könntet ihr noch die Quelle zu Aristoteles nennen? Steht leider nicht in der info
Christian Geulen: Geschichte des Rassismus, 2014
@@scobel Vielen Dank! Sehr interessante Reihe und super umgesetzt :)
Vielen Dank für Dein Lob und ein schönes Wochenende! :-)
Ist das nicht Rassissmus nur in anderer Form? Statt der Hautfarbe wird ein Oberflächiges Narrativ auf die Personen gepackt. Die visuelle Untermalung von ihnen unterstützt das ganze, das setzen wir einfach ein Skelett ein Cowboy Körper auf und schon ist er ein Amerikaner mittleren Westens mit Neigung zum Konservatismus und einhergehenden klassischen Rassismus.
Grundsätzlich ist die Veurteilung von Rassismus eher schwierig, weil es keine künstlich erschaffende, erst im späteren Verlauf der Menschheit entstandene Eigenschaft ist, sondern viel mehr die natürliche Wahrnehmung des Menschen, anhand von Erfahrungen und Assoziationen.
Die Diskussion sollte sich eher dahingehend entwickeln, dass man den Rassismus akzeptiert und ihn versucht zu verstehen.
Beispiel China: Ein Dorf mitten in China, die Bewohner haben seit meheren Generationen nur spärlich Kontakt zu Menschen anderer Hautfarbe.
Ganz unabhängig von ihrer Kultur und ihrem Sein ist es doch einfach nachvollziehbar, dass der erste Schwarze, der in dieses Dorf kommt auf Rassismus jeglicher Ausprägung, Relation und Art stoßen wird.
Wie man das ganze bewertet ist kulturell bedingt, die Leute im Dorf würden nicht verstehen was sie falsch machen,
Ein Europäer mit einem gewohnten Umgang mit Menschen aus aller Welt, würde dieses Dorf höchstwahrscheinlich verurteilen, ein Hieb auf die Hand mit den mahnenden Ton :"Nein! Rassismus ist Böse!".
Ich hoffe, man merkt wie irgendwo doch unmenschlich dieser Umgang tatsächlich wirkt, wenn auch einzig und allein nach Kant der gute Wille zählt, sollte man sich dieser Rolle bewusst sein und möglicherweise die Diskussion eher anders führen.
Ich glaube auch Kannt hätte gewollt das wir ihn kritisieren. Wenn du nie die Gegenseite siehst weißt du nicht ob du auf der richtigen bist.
Wenn ich Shinya Kogami, Shougo Makishima oder Desmond Rutaganda wäre, dann hätte ich paar Zitate von Frantz Fanon gebracht :D Und vielleicht etwas Max Weber - Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus ;P
For english speaking:
1) Yes, Kant was kind of racist, but when he got older he reconized that all he thought he knew was just hearsay from tourists.
2) Hegel was even a bit more racist. Marx was a tad antisemite. ='O
3) Yet, we shouldn't start burning books folks.
4) Kant (and Hegel) are still important to understand the beginning of enlightenmet and democracy.
5) Adorno just make a whole lot more sense after knowing some basics from Kant, Hegel et al.
Ich denke nicht, dass wir Kants Gedanken aus dem philosophischen Diskus streichen sollte, aber man auf jeden Fall kritisch mit seinen Äußerungen auseinandersetzen muss und darauf hinweisen muss
Finde es super dass Sie dieses Thema ansprechen 🙌🏾🙌🏾
danke für das schlussplädoyer!
Ich finde es sowieso wichtig bei Texten, egal ob Wissenschaftlich oder auch Unterhaltungsliteratur diese mit Blick auf die zeit in der sie Entstanden sind zu lesen.
Wir sollten uns allgemein mit unserer gesamten Vergangenheit beschäftigen. Wir sollten die Fehler, aber auch die Erkenntnisse der letzten Jahrhunderte, insbesondere im Bezug auf das europäisch / westlich-afrikanische Verhältnis verstehen. Und vor Allem uns nicht nur gewisse Dinge herauspicken und diese dann im Licht der Aufklärung betrachten. Wir sollten, wenn wir uns Mal einen groben Überblick über die Gesamtsituation verschafft haben, erst die Zusammenhänge klären bevor wir uns (zugegebenermaßen sehr interessanten) Details nähern.
Dieser Ansatz von Scobel ist genau richtig! Alle Menschen, möglichst schon in der Schule, sollten lernen, dass auch Philosophen teilweise verfehlte Theorien entwickelt haben! Nichts kann eigenes, kritisches, aber immer unvoreingenommenes Hinterfragen ersetzen.
Man sollte lernen dass es zum Prinzip von Wissenschaft und Philosophie dazu gehört, Fehler zu machen.
Es wäre schön, wenn man in der Schule überhaupt was über Hegel und Kant lernen würde. Erstmal damit beginnen die Theorien zu lehren die bis heute Bestand hatten...
Herr scobel hat zwar nichts mit dem video zu tun (das ich nebenbei sehr gelungen finde) aber wenn ich Sie dazu bewegen könnte ein video über
das Thema Kreativität zu machen würde ich mich sehr freuen.
Finde ich auch Herr Scobel! Außerordentlich gelungen und ein Video über Kreativität wäre auch extravagant angebracht. Chapeau! Mua (Chef Kiss) (•‿•)
Schaue ich mir Scobel an, um mich zu bilden, oder um daraus auch inspiriert zu werden für Quizfragen die ich Bewohnern im Altersheim stelle. (Geistig fitte und kluge Bewohner)
Ich tue beides.
So war Kant gerade in drei Fragen von mir Bestandteil der Frage bzw. Antwort.
Danke für Ihr kostenloses Wirken
Ich liebe ihre wunderschönen Hemden, und außerdem, wie kreativ die Videos gestaltet sind.
Wer schneidet denn die Videos? Doch nicht sie selbst, oder?
Ich weiß nicht ob China Kritik jetzt auch Rassismus ist. Andere Länder wie z.B. Russland werden auch kritisiert. Klar mag das aber auch eine Rolle spielen bei vielen. Allerdings gibt es das auch umgekehrt. Also chinesischen Rassismus gegenüber Weißen und Schwarzen. Und generell gibt es auch Rassismus, Diskriminierung bei unterschiedlichen nicht-weißen Völkern untereinander. Ich weiß, der 'böse, weiße Mann' hat Schreckliches getan in der Vergangenheit, siehe Kolonisierung, Versklavung etc., aber man kann auch nicht alle dafür verantwortlich machen. Nicht nur weil sie nicht zu der Zeit gelebt haben und vielleicht auch die Vorfahren nichts damit direkt zu tun hatten, auch weil z.B. 'weiße Leute' wie Osteuropäer, Skandinavier nicht wirklich an der Versklavung, Kolonisierung von Afrika und anderen beteiligt waren.
Der am meisten kritisierte Staat ist seltsamerweise Israel. Die letzte Rede von Gregor Gysi im Bundestag war eine reine Unverschämtheit bezüglich der Doppelmoral. Wir haben in Deutschland ein riesiges antisemitismus Problem unter dem Deckmantel der "legitimen israelkritik"
Einen Staat zu kritisieren, heißt ja nicht zwingend die Bewohner, Völker und Kultur zu kritisieren sondern nur den Staat
@@luskaamacha6640 Verzeihung aber Israel ist der am meisten kritisierte Staat? Richtige Israelkritik ist äußerst notwendig (nicht mit Antisemitismus) zu vergleichen, aber die sehe ich eben nicht. Im Westen wird Israel meistens gepriesen, wohingegen Länder wie China oder Russland in Grund und Boden geschimpft werden
Würde mich freuen wenn ihr mal ein Video über Fanon machen würdet :)
Das direkte Zitieren und miteinbeziehen von anderen Philosophen und Personen, macht es für mich deutlich einfacher, verschiedene Blickwinkel zu verstehen und nachzuvollziehen.
Auch die passende Kombination von Philosophischen und Theologischen Wissen, kommt hier gut zur Geltung.
Ich muss mich deutlich noch mehr mit Kant, Hegel und co. auseinander setzen.
Großartiges Video.
Was mich noch sehr interessiert: Ist Rassismus tatsächlich ein rein europäisch oder "weiß" geprägtes Phänomen? Gab es sowas in der Art nie in z.B. Südamerika oder Asien? Oder konnte sich das erst durch die weltweite Kolonialisierung entwickeln?
ich finde es immer etwas komisch wenn man über "DIE Aufklärungsepoche" spricht, aufklärung ist doch ein prozess und wer sind wir schon, dass wir sagen "so jetzt ist der prozess aber abgeschlossen" ?!
Man sagt ja auch es war kein aufgeklärte Zeitalter sondern das Zeitalter der Aufklärung, weil die alten Schriften der Antike wieder entdeckt wurden und neu interpretiert etc.
Das gleiche gilt auch für Richard Wagner, Antisemit, seine Opern beinhalten aber zum einen nichts von antisemitischem Denken. Wie damit umgehen? Das ist eine große Frage die ich mir auch oft stelle, vor allem war Wagner zudem noch eng verbunden mit Nietzsche, alles so nicht ganz so einfach zu verstehen und ein komplexes Thema bei dem ich auch noch kein engültiges Ergebnis für mich gefunden habe.
Eine zentrale Frage ist: hat uns Kant etwas zu sagen, auch wenn er Rassist ist? Und wenn ja, hat das am Ende dazu beigetragen, dass wir den Rassismus überhaupt erkennen können?
Mal um die Ecke gedacht. Super👍
Danke für eine differenzierte Betrachtung. Auch ich habe neue Einsichten gewinnen können.
Inwiefern war der Mord an George Floyd rassistisch (2:00)? Ist damit gemeint, dass das Tatmotiv Rassismus war? Wenn ja, gibt es dazu Belege?
Du wirst auf diese berechtigte Frage von Herrn Professor Gert Scobel niemals eine Antwort bekommen.
Insofern als er als Weisser niemals auf diese Weise von US Polizisten umgebracht worden wäre. Und für den systematischen Rassismus der US Cops gibts tonnen an Belegen.
Rassismus ist kein Verhalten gegenüber einem Individuum, sondern gegenüber einer Gruppe.
Ein Beleg läßt sich daher nur erbringen, wenn mehrere Fälle in Zusammenhang gebracht werden.
Aus Datenschutzgründen dürfte es allerdings recht schwer werden, Veröffentlichung zu den zugehörigen Fälle zu finden.
Was würdest Du denn als "Beleg" akzeptieren?
@@maxmustermann9587 Meint Herr Scobel nicht, wenn er von einem "rassistische[m] Mord" spricht, das Verhalten dem Individuum George Floyd gegenüber?
Danke dieses Video sprach zwei wesentliche Themenbereiche an. 1) Hinweis auf die oft zelebrierte Überheblichkeit der "Westlichen Welt" (Beispiel China & Kolonialismus ...) 2) Extreme sind niemals eine Lösung (Beispiel Kant verbieten vs. alles tolerieren), kritisches Hinterfragen und Zusammenhänge erkennen wäre die Lösung - dem steht aber Pkt.1 meist entgegen.
Herr Scobel, Sie sind auf dem besten Wege einer der Aufklärer unserer heutigen Zeit zu werden. Weiter so!
Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie man die Großen dann zitiert, wenn es nötig wird, allerdings im entscheidenden Moment auch sagt „ja, aber“ wenn sie noch unserer heutigen Definition BS gelabert haben.
Ich finde man muss immer den ganzen Menschen sehen und versuchen, alles aus seiner Perspektive als Mensch seiner Zeit zu sehen. Dann fährt man richtig.
Die Frage ist doch welche Texte von Kant in der Universität besprochen werden? Die rassistischen Texte werden ja nicht in den Seminaren besprochen. Auf die Klassiker zu verzichten würde heißen auf Meilensteine der Philosophie zu verzichten. Auch sollte man Philosophie ein Stück weit als Wissenschaft ansehen. Sollte rauskommen das Newton ein Rassist gewesen ist, würden wir auch nicht die Gesetze der Gravitation vergessen wollen.
Kant als Rassist zu bezeichnen ist ebenso unsinnig, wie Isaac Newton einen Antisemiten zu nennen, weil er offensichtlich die Relativitätstheorie Einsteins nicht anwendete.
Danke für diese Analytik.
Haben Sie eine Stelle zum Rassismus bei Arendt? Das wäre sehr interessant. Und ja, wir müssen wohl über Chauvinismus in der Philosophie reden. Danke für den sehr konstruktiven Beitrag dazu.
Danke für diesen brillianten Überblick und Zusammenfassung! Übrigens: Betroffenheit kann auch entstehen, wenn man als "Weisser" einen "schwarzen" etc. Menschen liebt. Und ja: Immer schön weiterdenken!
Einige interessante Punkte in diesem Beitrag. Von Mbembe hatte ich etwa noch nicht gehört und werde mir seine Schriften definitiv mal näher anschauen. Daher danke dafür. Kritisch anzumerken ist aber, dass die kritische Auseinandersetzung mit der Thematik in dem Beitrag durchaus Luft nach oben hat.
1. Mills Überlegungen sind es definitiv wert, dass man über sie nachdenkt. Sie dann aber doch recht unreflektiert als Quasifakten (sozusagen "Kant debunked") hinzustellen, ist angesichts der Thematik doch etwas zu wenig.
2. Wer bitteschön hat postuliert, dass "race" nicht mit "Rasse" übersetzt werden kann, wenn z.B. in der Europäischen Menschenrechtskonvention genau das getan wird?! Und nicht nur der deutschen und der englischen Version, sondern in allen Sprachvarianten. Diese angebliche "Nichtübersetzbarkeit" ist lediglich eine woke Variante von Peter Bichsels "Ein Tisch ist ein Tisch".
3. Wenn das britische Empire sich in China zum größten Drogenhändler aufschwingt, dann hat also "der Westen" bei "den Chinesen" ein Trauma verursacht? Nehmen wir mal spaßeshalber an, dass die Briten nicht "der Westen" sind: was unterscheidet diese Generalisierung, die eine Kollektivhaftung eines gesamten Kulturraums vornimmt, von anderen x-beliebigen rassistischen Vorurteilen? Was würden übrigens die Iren - doch unzweifelhaft Teil "des Westens" - dazu sagen, für die britische Kanonenbootpolitik haftbar gemacht zu werden?
Nur so ein paar Punkte zum weiteren Reflektieren...
Das Britische Empire war ein Beispiel für einen westlichen Akteur mit schwerwiegender historischer Schuld als Kolonialherren, wie es eben fast alle west-europäischen Länder waren. Jetzt kann man, wenn man will alle möglichen Fässer aufmachen von nicht westlichen Großreichen etc. aber das wäre der ähnlicher whataboutism mit dem sich so einige vor einer ernsthaften Erinnerungskultur und Aufarbeitung zum 3. Reich und der deutschen historischen Schuld drücken will.. Und was all diese westlichen Kolonialmächte einigt ist eben der aus heutiger Sicht eklatante Rassismus( ein vor allem anti-schwarzer Rassismus aber eben auch anti alles nicht weiße nicht europäische), als gemeinsame Ideologie mit grausamsten Folgen....Und aus diesem Geflecht der westlichen Rassismusgeschichte (sicher gibt es auch ander,aber nochmals whataboutism) bekommt man sicher auch nicht die Iren, Schweizer oder sonst wen wirklich ausgeklammert....
Die Natur des Menschen ist es, sich anzupassen. Alles andere ist übergestülpt. (Mal abgesehen vom Planeten selbst.)
Wenn du Menschen verändert willst, dann verändere deren Umgebung, und sie denken, was sie machen wäre ihre Natur.
~Ich
Das ist in der Natur allen Lebens. Nichts Menschenspezifisches.
@@c.kolebeck7486 Blitzmerker ey. xD
Und Wortverdreher. xD
Machst du das eigentlich absichtlich, oder woher kommt das bei dir? : >
Aber was ist denn mit dem Punkt, dass der Mensch sich die Umwelt/Natur zu Eigen macht. Sprich sie aktiv verändert, um sie an das Eigene anzupassen?
Unterdrückung ist für die Mitglieder der Unterdrückerschaft erstmal unsichtbar. Warum auch immer. Die Unterdrückung wird als eine Art naturgegebener Fakt dargestellt, anstatt als bewusste, optionale Entscheidung einem Wesen etwas Schlechtes anzutun, das nicht notwendig ist: Rassismus, Sexismus Speziesismus. Wir haben einiges aufzuarbeiten und zu reformieren, um hin zu kommen, zu einem universellen Respekt gegenüber dem Leben.
Wenn die Aufklärung in ihrem Herzen rassistisch ist, welche andere historische Bewegung wäre dann die, der wir als nichtrassistisch folgen sollten? Ich kenne nur rassistischere Bewegungen als die der europäischen Aufklärung, bin aber gerne bereit mich eines Besseren belehren zu lassen...bin echt gespannt auf das, was man mir da zu sagen haben wird...
Wie immer ein großartiges Video bei George Orwell‘s 1984 wird es nicht ganz klar, dass das Buch nicht 1984 sondern 1948 geschrieben wurde.
Jetzt würde es mich interessieren, wie das Millgram-Experiment mit dieser zweiten Komponente des "Race" für Ergebnisse bringen würde.
Spoiler: das Ergebnis des Milligram-Experiment an und für sich ist schon schockierend, aber lesenswert. vlt Sollte man auch das mit im Hinterkopf zu der "Race" Problematik behalten.
Was lässt sich eigentlich aus dieser Problematik für den Sexismus der Philosophie folgern? Auch den gibt es ja fast durchgehend bei fast allen klassischen Philosophen.
Hallo. Mir gefallen deine Videos sehr. Könntest du mal ein Video über die Philosophie in der Hochzeit des islams in die damit einhergehenden Philosophen wie Ghazzali, Arabi, Avicenna und oder co. Zu machen
Danke ! 👏🏼👏🏼👏🏼👏🏼👏🏼👏🏼
Danke für dieses tolle Video
Endlich mal auf den Punkt gebracht
diskutiere öfter über dieses Thema mit Freunden und bin leider meist der einzige der versucht beide seiten von kant zu erwähnen
viele meiner freunde halten ihn schlicht und einfach für einen rassisten
ich bin da anderer meinung
Hallo, ich schätze Ihre Arbeit!
Ich hoffe allerdings sehr, es findet eine noch tiefere Beschäftigung mit dem Thema statt, da sich dann mit Sicherheit automatisch das Aussprechen des N-Wortes - natürlich auch im geprochenen Zitat. (Welchen logischen Grund sollte eine Nicht-Änderung haben? Man kann theoretisch ganze Passagen kürzen, Wörter einfügen (natürlich ordentlich gekennzeichnet ;) ), aber das kann man nicht ändern? Bizarr..., ebenso wie die Bezeichnung "Indianer", denn auch das ist eine koloniale Fremdbezeichnung!, die von sehr vielen Betroffenen abgelehnt wird...
Liebe Grüße
Dieses Wort N-Wort irritiert mich hochgradig. Es ist ein bizarres Getue darum, und ich verstehe nicht, was ich anderes sage, wenn ich "Schwarze/r" sage, außer daß es unfreundlicher klingt. Doch nun zum letzten Satz: Man kann die Leute durchaus als Indianer bezeichnen, denn immerhin sind sie nach Westindien benannt. Kürzlich las ich einen Kommentar eines Amerikaners, der nicht so genannt werden wollte, er sei, so schrieb er, ein Ureinwohner, ein (ich war sehr erstaunt über das Wort, das der Googleübersetzer brachte:) "Inder". Im Übrigen fragt sich dann, wie wir den USamerikaner und alle anderen Bewohner des Doppelkontinents nennen sollten, und wie, um Himmels willen!, die, die wir Inder und Ägypter nennen und die nach ihrer eigenen Sicht in Bharat und Misr leben. Wie wollen WIR genannt werden, da doch Germans ziemlich verfehlt ist und wir so ziemlich nichts mit Germanen zu tun haben, weil die alle genau das taten, was Tacitus schon ahnte: sie hauten sämtlich ab, um sich dort niederzulassen, wo der Deutsche gern urlaubt, in Italien, Spanien, Tunesien. Wenn es den Menschen in von Europäern benannten Ländern nicht paßt, können sie es ja an ihre Botschaften schreiben, irgendwann wird man es benutzen (oder wann hat man zuletzt von Rhodesien gehört?), und weiß noch jemand den früheren Namen von Burkina Faso, so aus dem Handgelenk? (Im letzten Fall hat man eine neue Kalamität: wie nennt man die dortigen Landeskinder richtig? Das kriegen wir in Europa mit unseren Ländern Portugal, Vatikan und San Marino schon kaum hin!) Seien wir hier sprachlich nicht allzu puristisch, sonst nimmt diese Diskussion kein Ende, will sagen, sollen sie mich doch einen German nennen, wenn sies nicht nur tun, um im Atlas das Land zu finden, wo sie dir Rakete hinschießen müssen, um diesen schrecklichen rassistischen Kommentarschreiber vom tippen abzuhalten...
Ich gebe zu, dass mich der Beitrag etwas verstört und mir eine schlaflose Nacht bereitet hat...
Was soll den Rassismus sein?
Es ist gut, Deutscher zu sein. Ich liebe euch. Ohne euch kann ich nicht leben. Wacht auf!
Man sollte allerdings auch nicht so tun, als gäbe es Martin Heidegger in der Philosophie nicht ... soviel zur Schopfthematik, es bedurfte der "Haare" eines Heideggers für Leute wie Sartre, Levinas, oder Derrida...
Wir hatten bereits 2006 in Hegel Seminaren im AfE Turm dessen Rassistischen Textstellen diskutiert.
Herr Scobel, dieses Thema hat wahrlich eine dramatische Aktualität! Ich denke nicht, dass die
Werke von Hegel, Kant & Co „ entfernt“ werden sollten. Sie ermöglichen uns Einblicke in frühe
Kulturen und Denkweisen und lassen Erkenntnisse und/oder Entwicklungen bis in die Gegenwart
zu. Klare Antworten dazu entwickeln sich vermutlich erst bei tieferer Anschauung von vielen
Menschen. Vielleicht bräuchte es sogar eine aktualisierte philosophische Betrachtung in
schriftlicher Form? Bis vor wenigen 100 Jahren hat man ja auch geglaubt, dass die Welt eine
Scheibe sei und erst vor relativ kurzer Zeit wurde festgestellt, dass Frauen auch Menschen
sind, und erst, ich glaube 1970 wurde Frauen das Wahlrecht und andere Rechte, die zuvor nur
dem Manne galten, zugestanden. Vermutlich dienen frühe Sichtweisen ( vielleicht nur) dem
Versuch, Unterschiede verstehen zu wollen zu erklären. Es ist natürlich erschütternd, diese
dann auch als Wahrheit zu verbreiten und auszuleben. Dennoch dient(te)Rassismus auch
Vorteilen, wie der Aggressionsabfuhr oder der Schuldzuweisung. Damalige Philosophen unter-
lagen auch den Vorstellungen ihrer Zeit, die von Lebensbedingungen,Gewohnheiten und
Zusammenhängen, Ritualen und religiösen Vorstellungen geprägt waren. Vielleicht neigen
Menschen seit ewiger Zeit dazu, sich selbst aufzuwerten indem sie andere ab- oder entwerten,
oder/und weil sie das Andersein der anderen als bedrohlich erleben und deswegen zu Feind-
bildern erklären? Vielleicht befindet sich der Mensch, entsprechend (s)einer evolutionären
Erklärung, auf einer gewissen Entwicklungsstufe, die noch nicht ausgereift ist?
Ich danke Ihnen sehr für Ihre wertvollen Weckrufe!!!
Moderne Aufklärung sollte einfach konsequent sinnvolles vom sinnlosen trennen und keine neue bücherverbrennung durchführen
An luska amacha: Das hat Herr Scobel auch nicht beabsichtigt. Er hat mit einer provokanten Frage eine Diskussion angeregt.
Es fehlt das textkritische argument- kant hat auch unterrichtet und inhalte von anderen übernommen... sehr wahrscheinlich, dass wir nicht vom rassismus in "kants philosophie" sprechen, sondern von seiner gedankenlosen übernahme der philosophie anderer.
Was bedeutet "rassistische Matrix"?
2:00 Woran erkennt man eigentlich, dass bei diesem Mord das Motiv Rassismus war? An der Hautfarbe von Opfer und Täter? Am Beruf des Täters? Oder gab es ein Bekennerschreiben?
jep. an der hautfarbe von opfer und täter.
Die Polizisten in den USA richten gerne Bürger hin, es trifft halt nur überproportional viele Schwarze.
Der Mord ist nicht dadurch rassistisch, dass das Motiv des Täters vordringlich und ausschließlich Rassismus gewesen sein muss, sondern weil das Opfer noch am Leben wäre, wenn er ein Weißer gewesen wäre. Der systematische Unterschied der Behandlung Weißer und Schwarzer durch die US Polizei ergibt sich aus unzähligen Statistiken und Erfahrungsberichten und wird von niemand mehr ernsthaft angezweifelt.
@@stefanb6539 Das macht aber noch nicht jede einzelne Tötung eines Schwarzen durch einen weißen Polizisten von vornherein rassistisch motiviert. Vielmehr muss auch hier jeder Einzelfall geprüft werden. Im Übrigen glaube ich einmal gelesen zu haben, dass die mitangeklagten Polizisten selbst Farbige waren.
@@stefanb6539 Was macht dich da so sicher? Seine vorherigen Opfer, die Beschwerde eingereicht hatten, waren weiß. Außerdem kannten sich Opfer und Täter bereits aus Türsteher-Zeiten. Das schließt natürlich nicht aus, dass Rassismus eine Rolle gespielt haben kann, muss es aber nicht. Und finde ich schon, dass das Hauptmotiv Rassismus sein sollte, wenn man einen solchen Mord als Hate-Crime etc. einordnen will. Von einer Statistik kann man jedenfalls nicht auf den Einzelfall schließen. Das wäre Vorverurteilung.
Danke Herr Scrobel! Es ist so wahr: man muss Kant über Kant hinaus denken!
Eine kritische Denkweise, selbstkritisch inklusive, ist von großer Bedeutung. Wichtig ist nur, dabei nicht fundamentalistisch zu werden.
Sehr verehrter Herr Scobel, natürlich stechen Sie in kein Wespennest. Ins Wespennest hätten Sie gestochen, wenn Sie zu diesem unsäglichen Thema nichts gesagt hätten. Hätten Sie geschwiegen... Leider reden Sie wie alle. Das muss man offenbar, um in den Medien Geld verdienen zu können.
Die herrschenden Gedanken sind weiter nichts als der ideelle Ausdruck der herrschenden materiellen Verhältnisse, die als Gedanken gefassten herrschenden materiellen Verhältnisse, also der Verhältnisse, die eben die eine Klasse zur herrschenden machen, also die Gedanken ihrer Herrschaft.
In der Internet-Kommunikation (z.B. in Selbsthilfegruppen für schwere Erkrankungen auf Facebook wird schwierigen Themen, die Erkrankte retraumatisieren könnten, eine deutliche TRIGGER-WARNUNG vorangestellt. Könnte man so etwas nicht auch mit diesen retraumatisierenden Schriften machen? Eine deutliche TRIGGER-WARNUNG auf dem Buchdeckel? Denn ich fürchte eine Eliminierung würde nur teilweise nützen. Sie würden im Darknet immer mal wieder auftauchen.
Interessant wäre die Frage auch, wie oft im heutigen Sprachalltag, jemand den man als Rassist tituliert eigentlich nur jemand ist mit dem man nicht über Einwanderungsfragen übereinstimmt; oder ob jemand der etwas rassistisches sagt dadurch automatisch das Stigma des Rassisten verdient. Rassist ist in unserer Gesellschaft wirklich zu der schlimmsten Bezeichnung geworden die man jemandem anhaften kann. In der Essenz geht es ja darum, dass sich eine Person oder Personengruppe über eine andere stellt, bewusst oder unterbewusst. Ist der eigentliche Kern von Egalitarismus auf zwischenmenschlicher Ebene eigentlich nicht, dass sich niemand über einen anderen stellen sollte? Sich besser fühlen und es den anderen spüren lassen... Passiert das nicht auch, wenn man in der Runde sich darüber lustig macht wie dumm AfD-Wähler und Trump Anhänger sind? Man muss zum wahren Kern des Problems zurück gehen, diese ganze Rassismuskritik ist sieht wirklich nur einen kleinen Ausschnitt des großen Problems. Die Mutter aller Probleme ?
Klingt nach etwas, das ein Rassist sagen würde.
@@jochen_schueller Was genau? Und warum?
George Orwell hat den Roman "1984", 1949 geschrieben.
Er hat ihn bereits 1948 geschrieben, aber die Veröffentlichung verzögerte sich bis in das darauf folgende Jahr.
@@timplote6533 Ganz richtig. Deshalb auch die Zahlenverdrehung (48 -> 84)
Sie haben vollkommen recht, wir müssen die Universalen Aspekte von Kants Schriften hervorheben.
Man das gibts doch nicht. Genau die Frage hatten wir heute in der Philosophievorlesung behandelt :D
Dann betrachte dieses Video gerne als weiteren Denkanstoß für Deine Nachbereitung ;-)
@@scobel Sowieso :)
Danke danke danke. Sehr wertvoll. Und: Gottseidank sind wir im Speckgürtel :)
Bin dennoch Kantianer :)
Guten Tag, ich finde die Frage der Debatte die immer umschifft wird und auch mitschwingt für mich ist „ Hätte sich die Welt anders z. b weniger rassistisch entwickelt hätte der weiße Mann die Welt nicht erobert?“Ich wäre da vorsichtig, wenn ich an die Japanische, Indische und Chinesischen Hochkulturen denke. Auch ihnen ist und war eine tiefe Abneigung ggü. Fremden zu eigen. Auch spielt der Klimadeterminismus eine gewichtige Rolle, zumal man mittlerweile weiß wie stark menschliches Verhalten von Bakterien und Parasiten geprägt werden. Am Ende geht es wie immer um Macht der sie ausübt wird meist zu Recht kritisiert weil er Zwangsläufig Fehler macht. Ich befürchte bei einigen heutigen Debattenbeiträgen geht zu aller erst darum die westliche Hegemonie zu brechen. Das kann man gut finden oder nicht, aber ich glaube im Kern gehts genau darum. Ich möchte nur anfügen dass auch Ghandi mach heutigen Kriterien als Rassist gelten muss. Lange Rede wenig Sinn. Der Mensch ist in vielen Bereichen determiniert und besitzt eher keinen freien Willen. Ich will damit aber nicht sagen, dass es keiner Veränderung bedarf ganz im Gegenteil.
Wahrscheinlich wäre dann "Weiß-sein" mit einer Marginalisierung betroffen. Es geht auch nicht darum, wie böse "weißes Blut" ist - denn diese Denke würde sich ebenfalls auf den Rassismus stützen. Wichtig ist nicht, warum die "Weißen" an die Macht kamen, sondern die Tatsache, dass "Weiße" aufgrund der Vorgeschichte beträchtliche Vorteile sowohl im Zuagang von Ressourcen als auch was den emotionalen Raum anbelangt bekommen hat. Und genau diese Vorteile gilt es zu beseitigen. Damit ungerechte Vorteile beseitigt werden können, muss nunmal beim Namen genannt werden, wer genau diese Vorteile genießt. Ich finde an deinem Versuch, den weißen Rassismus zu relativieren, merkt man wie stark der Rassimus in dir verankert ist. Jeden Anti-Rassiten müsste klarsein, dass keine Ethnie "böse Gene" hat. Folglich könnte auch eine andere Ethnie die priveligierte Ethnie geworden sein, wenn der Lauf der Gechichte sich etwas geändert hätte. Ist man sich diesem Fakt bewusst, merkt man, dass die Entstehung von Rassimus nichts mit speziellen Genen zu tun hat und kann folglich sich viel unaufgeregter mit dem "kritischen Weiß-sein" beschäftigen.
wer seine philosophischen Ergüsse mit über 100 jährigen Ereignissen begründet hat sie doch nicht mehr alle...
Das Spektrum um den Begriff Rassismus herum ist ja schon Menschenunwürdig; dessen würde mir Herr Kant bestimmt vollständig zustimmen.
Warum immer diese Neigung zur Aufteilung?