Schlechte Gewohnheiten durchbrechen - so geht's!

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  • čas přidán 1. 01. 2019
  • Immer wieder verschränke ich die Arme vor dem Körper, wenn ich mit Leuten rede. Oder ich kann einfach nicht aufhören, abends ein Kilo Gummibärchen zu essen. Heute geht's um die Frage: Woher kommen eigentlich Gewohnheiten? Und wie schicke ich sie weg?
    Ich arbeite viel mit Leuten, die vor Publikum stehen, die Auftritte haben, trainiere Leute für Präsentationen. Und da beobachte ich immer wieder, wie Menschen sich so Dinge angewöhnt haben wie zum Beispiel:
    - Hände in die Taschen stecken.
    - Oder sich am Hals kratzen.
    - Oder die Hände reiben.
    - Oder die Arme vor dem Körper verschränken.
    Manche sagen dann: "Ja, das mache ich halt so. Ist eine Gewohnheit. Kann ich nichts dran ändern.“ Andere sagen das über die Gewohnheit, abends Süßigkeiten zu futtern oder stundenlang auf Social Media-Seiten abzuhängen.
    "Ich kann das nicht ändern", ist natürlich Quatsch. Aber warum ist es so schwer, schlechte Gewohnheiten abzulegen? Sich an neue Vorsätze zu halten? Das hat vor allem mit unserem Gehirn zu tun.
    Und das Gehirn hat einen wesentlichen Job. Das Gehirn sichert Überleben. Die Aufgabe des Gehirns ist es, uns überleben zu lassen. Wenn wir uns etwas angewöhnen, dann deshalb, weil unser Gehirn aus einer Situation gelernt hat: Es funktioniert. Wir haben überlebt.
    Beispiel: Du bist nervös vor einer Präsentation. Du verschränkst die Arme vor dem Körper. Du überlebst. Das Gehirn folgert: Ich habe meinen Job gut gemacht. Weil es einmal funktioniert hat, sagt das Gehirn: „Wenn ich die Arme vor dem Körper verschränke, überlebe ich. Das merke ich mir!" Und in der nächsten ähnlichen Situation bietet es die selbe Lösung wieder an und wieder und wieder.
    Oder: Du hast schlechte Laune. Wenn du Süßigkeiten futterst oder dir den Newsfeed auf Instagram anschaust, geht's dir besser. Kurzfristig. Das Gehirn sagt: Wir haben überlebt. Es geht uns besser. So machen wir das jetzt immer bei schlechter Laune. Und genau so entstehen Gewohnheiten.
    Wir können uns das vorstellen wie einen Weihnachtsmarkt, der im Schnee liegt. Wir schauen von oben drauf. Da geht jemand einen ersten Weg durch den Tiefschnee. Zu einem Stand, vielleicht auch noch zu einem zweiten und wieder zurück zum Eingang.
    Am Anfang ist es ein Trampelpfad. Dann kommt die nächste Person und die übernächste. Alle gehen den selben Pfad. Einfach, weil der schon da ist. Es ist bequemer, da zu laufen als durch den tiefen Schnee. Und irgendwann wird es so ein richtiger eingetretener Weg.
    So ist das auch mit den Gewohnheiten und den Synapsen, die das Gehirn bildet. Je häufiger wir Verhalten wiederholen, desto selbstverständlicher wird es für das Gehirn. Schade daran ist nur: Ich verpasse so viel. Vielleicht verpasse ich den Glühwein, weil ich immer nur zu den Kerzen und zu den Maronen laufe. Vielleicht verpasse ich die Chance, eine offene Körperhaltung einzunehmen, nur weil ich mir die verschränkten Arme angewöhnt habe. Ich verpasse ein gesundes Leben, weil ich jeden Abend einen Berg Gummibärchen futtere.
    Wenn ich eine Gewohnheit ablegen will, muss ich erstmal durch den Tiefschnee. In der Realität heißt das: Ich muss mich bewusst für eine neue beste Lösung entscheiden und die durchziehen. Das Gehirn wird protestieren. Immer, wenn du was neu machst. Garantiert! Es wird rufen: "Unnötig! Das hat doch bisher auch so funktioniert! Du hast immer überlebt! Mach's dir nicht so schwer!" Egal, ob es um eine neue Körperhaltung geht oder um einen neuen Umgang mit Social Media: Das Gehirn wehrt sich.
    Deshalb brauchst du einen festen Willen und klare Anweisungen ans Gehirn, was du stattdessen tun willst. Du brauchst ein klares und positives inneres Bild davon, was du ab jetzt stattdessen tun wirst. Zum Beispiel: Eine offene Sprecherhaltung einnehmen. Oder abends Apfelringe essen.
    Es reicht nicht, das ein Mal zu machen, um die Gewohnheit zu durchbrechen. Auch nicht zwei oder drei Mal. Das braucht eine Weile. Aber: Du kannst eine neue Gewohnheit etablieren. Indem du dich wieder und wieder für den neuen Pfad entscheidest. Wenn du den einige Male gegangen bist, realisiert das Gehirn:
    "Oh, ich hab ja wieder überlebt. Überraschung! Es gibt eine Alternative. Und die macht sogar bessere Gefühle."
    Und genau so entsteht eine neue Gewohnheit. Mit der du die alte ersetzen kannst. Das ist Arbeit. Aber es lohnt sich. Und du wirst so stolz sein, wenn du es geschafft hast!

Komentáře • 9

  • @ulfgenzel4019
    @ulfgenzel4019 Před 5 lety +2

    Herzlichen Dank für ein erstes sehr informatives und hilfreiches Video in 2019, Doro - und dir ein gutes neues Jahr!

  • @violein27
    @violein27 Před 5 lety +1

    Du bist so toll und inspirierend! Das sind nicht nur Tipps für Profis, jeder sollte sich angeregt fühlen, sein Verhalten mal zu reflektieren. Dieser Kanal müsste viel mehr Abonennten haben!

    • @DoroPlutte
      @DoroPlutte  Před 5 lety

      violein27 Vielen Dank für diese schöne Rückmeldung! ❤️

  • @shredderschmidt
    @shredderschmidt Před 2 lety

    Gut erklärt :-)

  • @nellicecile
    @nellicecile Před rokem

    Omg ich musste so lachen an der Stelle an der das Gehirn protestiert. Ich kenne es so gut und das Video kam wie gerufen! Sehr toller Beitrag. Eine Frage: wie geht man mit dem Schmerz der Veränderung um? In dem Fall der erste Schmerz der neuen Veränderung? Wie steht man den Durch? Haben Sie da auch ein paar Tipps?

  • @kathi2742
    @kathi2742 Před 4 lety

    Wow wow wow 🍀☘👍 was für tolle Video von dir 🙂 Mir gefällt deine Stimme sehr und wie positiv du alles rüberbringst. Würde gerne viel ruhiger und klarer sprechen üben, bin nämlich viel zu schnell und zu fahrig.
    Hast du da auch ein Video darüber gemacht?
    Liebste Grüße aus Bayern 🌺

  • @zamanmurad7303
    @zamanmurad7303 Před 5 lety +2

    Das ist sehr hilfreich ich Danke Ihnen vom Herzen . Ich will , dass Sie weiter solche Video machen , ich brauche Ihre Hilfe , ich habe am März ein Präsentation und ich habe Lampenfieber . Bitte können Sie mir helfen
    Danke im Voraus

    • @DoroPlutte
      @DoroPlutte  Před 5 lety

      Zaman Murad Danke, das freut mich! Im Moment bin ich ausgebucht, wünsche Ihnen aber alles Gute für die Präsentation. Und neue Videos gibt es im Moment ein Mal pro Monat, das nächste kommt schon am Donnerstag. 😊

    • @zamanmurad7303
      @zamanmurad7303 Před 5 lety

      Doro Plutte okay Dankeschön