Die Zerstörung der INSM - WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 97
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- čas přidán 21. 08. 2024
- Es war das bislang absurdeste Ereignis in diesem Wahlkampf: In diversen Zeitungen wurde eine ganzseitige Anzeige geschaltet, die die grüne Kanzlerkandidaten Annalena Baerbock als Moses verkleidet, mit zwei Gesetzestafeln in der Hand, zeigte. Die Fotomontage warnte vor den 10 Verboten, die angeblich durch einen grünen Wahlsieg umgesetzt würden. Geschaltet wurde die Hetzkampagne von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Der Aufschrei war groß, doch leider wurde viel zu wenig darüber berichtet, was die INSM genau ist und welche Interessen sie vertritt.
Fest steht, diese Lobbyorganisation setzt sich für die Belange des Kapitals ein und wirbt immer wieder medienwirksam dafür, den sozialen Kahlschlag voranzutreiben und dafür die Reichen weiter zu entlasten. Die Vorgehensweise dieser Propagandaorganisation des Neoliberalismus ist manchmal laut auftrumpfend, bisweilen aber geht man perfide subtil vor, um gewisse Positionen in der Öffentlichkeit zu lancieren. Auch Prominente lassen sich gern vor den Karren der Initiative spannen, die 1999 gegründet wurde und mit ihren Anzeigenkampagnen auch viele Zeitungsverleger glücklich macht.
In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über den Einfluss der INSM.
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jacobin.de/woh...
Literatur:
Lobby Control: “INSM und Marienhof - Eine kritische Bewertung“, online verfügbar unter: www.lobbycontr...
Rudolf Speth/Thomas Leif: “Lobbying und PR am Beispiel der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft”, in: Die fünfte Gewalt. Lobbyismus in Deutschland, Verlag für Sozialwissenschaften.
Norbert Walter-Borjans: Steuern. Der große Bluff, Kiepenheuer & Witsch.
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Der eigentliche Mythos ist das die Zeit der Menschen unterschiedlich viel wert ist.
Jedes Kind bemerkt das es Quatsch ist wenn es eine Stunde Hilfe bekommt das mit 10 Stunden abzuarbeiten. Nach der Schule ist das für die meisten nicht mehr zu erfassen.
INSM = Initiative für neue Sparmaßnahmen
Der Name würde die Ziele wenigstens etwas weniger verschleiern als der jetzige 😂
Also in den letzten Jahrzehnten sind die Ausgaben für den Sozialstaat nur gestiegen, also gespart wird hier nichts
@@opticstra4364 die Schuldenbremse hat es buchstäblich ins Grundgesetz geschafft + das Dogma der schwarzen Null ist auch in der Krise nur vorübergehend antastbar. auf welcher Realität verfasst du diese Kommentare?
@@odb1612 Ja Schulenbremse heißt nicht dass der Staat nichts mehr ausgeben darf :D
Der Staat hat heute mehr Steuereinnahmen als jemals zuvor.. 100 Milliarden gehen jedes Jahr zusätzlich in die Rente, 20 Milliarden jedes Jahr zusätzlich in die Krankenversicherung.
1/3 von allen Steuern die du bezahlst gehen als Zuschuss in den Sozialstaat... Sozialstaat ist ein Instrument der Politiker um sich Wählerstimmen zu kaufen
@@opticstra4364 gähn, die alte Hayek Leier. Wo sind sie denn, die ganzen Sozialleistungsempfänger um deren Stimmen geworben wird? Wo sind sie denn, all die Politiker, die sich die Gunst der Sozialleistungsempfänger erkaufen?
Denn weder um Menschen mit Behinderung, Studenten, harz4-empfänger oder Rentner sehe ich dass groß geworben würde.
Aber praxeologische Ansätze müssen bekanntlich mit der Realität nicht im Einklang stehen.
Ihr solltet auch mal erklären, dass 42% Spitzensteuersatz NICHT bedeutet, dass man 42% Steuern auf sein gesamtes Einkommen bezahlt.
Ja, das hätte ich mir auch gewünscht.
@@RadikalBanal für mich wäre das auch eine wichtige Information, weil ich darüber fast gar nichts weiß, außer die Grenze halt.
Könnt ihr mir mal erklären wieviel man dann zahlt? Und worauf die 42% sich beziehen? Ich habe leider gar keine Ahnung davon!
@@freund_hein die 42% bezahlt man auf jeden Euro den man verdient über 57.052 Euro/p.a. Wenn ich also 57.053€ verdiene, wird der Spitzensteuersatz nur auf 1€ angewendet
@@maxxxy94 oh ach so! Und dann heißt es trotzdem, dass man Spitzensteuersatz bezahlt :D
Wenn schon nicht auf einem Plakat, dann in den Kommentaren: "Der Spitzensteuersatz liegt nicht bei 42 Prozent."
Da klingt für mich ein wenig Haftbefehl durch^^
Die INSM wurde auch wunderbar in den Känguru-Chroniken persifliert. Dort heißt sie "Initiative für mehr Arbeit". Wer's noch nicht kennt, unbedingt anhören. Qualityland zeichnet dann den Weg der INSM dystopisch (und trotzdem witzig) weiter in die Zukunft.
dabei arbeiten die Deutschen so wenig wie kaum ein anderes Volk
@@opticstra4364 schlimm schlimm zurück in die 90 stunden Woche deutscher Michel was fällt dir ein auf der faulen Haut zu liegen, schaffe gefälligst Mehrwert für deinen Herren!
@@odb1612 Du scheinst ja keinen Job zu haben, warum interessiert es dich also wenn Menschen mehr für ihren Wohlstand erwirtschaften wollen?
@@opticstra4364 klassistiche ad hominems weisen bereits auf eine argumentative Impotenz hin. wenn _du persönlich_ 90 Stunden arbeiten willst hab ich damit nicht das geringste Problem.
Wenn die Industrie soviel Geld für Lobbyismus ausgibt will sie uns damit sagen das die Steuern zu niedrig sind!
Hervorragende Folge. Leider dringen solche Themen nicht in die Mainstream-Medien durch. Wie ließe sich das ändern?
wir müssen Mainstremer werden und selber diese BEiträge teilen und verbreiten. Die Medien der Herrschenden werden das ganz bestimmt nicht machen. Im Gegenteil, sie werden alles versuchen, das zu verhindern.
Mainstreammedien …das Wort kann ich nicht. Mehr hören. Es gibt nicht DIE Medien. Und wer will, kann sich gut informieren…auch in Mainstreammedien.
Wolfgang, du fällst Ole immer ins Wort 😂☝️
#mansplaining lol
Schon sehr unverschämt
@@devnull-dz3gj Mein Kommentar war auch nicht ganz ernst gemeint.
Aber interessant was du da geschrieben hast.
Oh LOL, ja stimmt, in "Politik und Wirtschaft" in der sechsten Klasse hatten wir Arbeitsblätter von denen :o
Generell, wenn ich mich so an Politik/Wirtschaft in der Schule zurück erinnere - mir ist nur in Erinnerung geblieben, dass wir in einer tollen Sozialen Marktwirtschaft, einer superstarken Demokratie und echt toll in Aufarbeitung sind, und dass 1-Euro-Jobber richtig dankbar sind für das coole Angebot, sich wieder an Arbeit zu gewöhnen, und dass Behindertenwerkstätten soziale Wohlfahrtseinrichtungen sind...
War das bei euch anders?
@@mikamimi9675 Nein, aber ich war vorher schon desillusioniert genug, weil wahrscheinlich älter als du, dass ich das sowieso nicht geglaubt habe.
@@mikamimi9675 Unser alter Politiklehrer (schon Lehrer in der DDR bzw. Lehramtsstudent) hat uns ganz klar erklärt, dass die BRD nur repräsentative Demokratie ist. Da war klar, dass hier Demokratie nur repräsentiert wird. Das Volk bzw. der Wähler hat garnichts zu sagen!
@@RasensprengerTV dann habt ihr beide das Wort repräsentativ wohl falsch verstanden
@@mikamimi9675 Ich fand es immer komisch, dass Wirtschaft und Politik ein Fach war... Warum nicht Politik und Ethik in ein Fach?!
Eine meiner Lieblingsfolgen bisher (und ich habe jede mindestens einmal komplett gehört!)
Ich glaube es herrscht ganz allgemein ein riesen Wissensdurst in der Gesellschaft nach Aufklärung über das, was viele Menschen als „Lügenpresse“ und Co betiteln. Menschen spüren, wenn sie verarscht werden, sie schnallen ohne Aufklärung nur leider häufig nicht wieso und von wem...
Wie sie (Ole und Wolfgang) richtigerweise von "Sozialabgaben" sprechen und nicht von "Steuer", was ja sonst meistens gleichgesetzt wird. Bei einem so niedrigen Einkommen sollte eigentlich überhaupt keine (oder zumindest eine sehr geringe) Steuer fällig werden.
"Schlimmer" ist der Rentenbeitrag, die Krankenversicherung und die Arbeitslosenversicherung. *Noch* schlimmer wäre es allerdings, wenn man zu gegebener Zeit keine Rente bekommt, nicht krankenversichert ist oder arbeitslos wird.
Klasse Beitrag ... wurde mal Zeit, dass jemand dieses Kameleon ISNM,
denen so viele auf den Leim gegangen sind, enttarnt werden ... 🎭
Ich hab auf dieses Video gewartet seit ich die erste INSM Werbung gesehen habe, Danke111!!!
Ich auch
Danke für euer Video. Ich möchte dennoch etwas loswerden -
Wenn ihr über den Spitzensteuersatz sprecht, dann erwähnt doch bitte, dass ihr eine vereinfachte Darstellung des Spitzensteuersatz benutzt. Denn zum wiederholten Male sagt ihr, dass ab einem Einkommen von 250.000 Euro 42% Steuern gezahlt werden. Das Stimmt so nicht, es ist meistens doch weniger, denn die 42% werden nich auf das gesamte Einkommen angerechnet.
Schöne Grüße
Du bist ja anscheinend der Experte. Auszug aus Wikipedia "Der Spitzensteuersatz liegt bei 42 Prozent und wird ab einem Gehalt von 57.052 Euro (für das Jahr 2020) ". Keine Ahnung, wo Du die 250.000 aus dem Hut gezaubert hast, eventuell mit dem Reichensteuersatz von 45% ab 254.447 Euro (im Jahr 2016) verwechselt? P.S.: Und ja: ich zahle mit meinen popeligen 60.000 Euro auch den Spitzensteuersatz.
Love it
Das hervorragende Video wurde gestört durch die Werbung: Wie wirst du erfolgreicher Immobilienmakler? :-)
Die 10 Gebote sind Konsens? Ich sehe bestenfalls Konsens beim 5. ("Du sollst nicht töten."), 7. ("Du sollst nicht stehlen.") und 8. ("Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.") Gebot. Alle anderen sind mE hoch umstritten.
Ganz starkes Video. Wenn ihr solche kritischen Inhalte aufdeckt, das finde ich immer am besten. Daran kann man sehr gut sehen, wie massiv man in Wahrheit belogen und manipuliert wird.
Mit solchen Aussagen muss man vorsichtig sein. Allzu leicht verfällt man in einen Verschwörungsglauben, wenn man nicht präzise und konkret bleibt.
Vielleicht sollte man die INSM nicht als Lobbyorganisation bezeichnen, sondern als Propagandaorganisation. Danke für die Infos. Eure Steuervorschläge würde ich, nebenbei gesagt, sofort unterschreiben ;)
Kommt auf das Gleiche hinaus. Interressengelenkt halt ….
Ihr hättet ruhig noch erwähnen können, dass die ISNM ein Ableger der Mont Pèlerin Gesellschaft ist. Das wird jedenfalls in einem Beitrag der Anstalt gesagt: czcams.com/video/vzUNwWpk6CE/video.html
naja wenn man sie als "Ableger" bezeichnet, vermittelt das m.E. die Entstehung und den Einfluss mehr als Verschwörung als als natürliche Fortsetzung des Kapitalismus
gute sendung
Lieber Wolfgang und lieber Ole,
ich habe gerade missverständlich statt Geld mittels Paypal zu spenden, Geld angefordert. Dieses Missverständnis tut mir leid. Ich habe sofort im Anschluss, nachdem ich es bemerkt habe, dann so, wie ich es ursprünglich wollte, einen kleinen Betrag gespendet.
Vielen Dank für eure gute Arbeit!
Hab vor ein paar Tagen noch am Berliner Hbf eine große Werbetafel von der INSM gesehen... Da war ich erstmal froh, dass ich wieder zurück in meine Kleinstadt fahre, wo ich mir so eine Propaganda nicht geben muss.
hey, der Beruf des Hundewelpenertränkers ist hoch anerkannt, gerade bei Eltern verwöhnter Blagen, welche in den Sommerferien kein Bock haben, sich um das süße neue Hündchen zu kümmern! (wobei ich ehrlich eingestehen muss, dass ich nicht genau weiß, ob Ertränken heutzutage noch das Mittel der wahl ist)
Ich würde mich freuen wenn Die Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss von euch besprochen wird. Würde mich sehr interessieren, was ihr zu diesem, doch etwas in Vergessenheit geratenem Werk zu sagen habt.
Toller und wichtiger Kanal! Weiter so!
👍
Vom Umfang einer "Zerstörung" wie bei Rezo und Kollegen ist euer Beitrag zwar noch ein Stück entfernt, aber informativ war es auf jeden Fall. Fefe könnte das gefallen... 👍
danke, jetzt weiß ich auch, warum das so penetrant nach VBM schmeckt... (deren über Jahre unaufgefordert geliefertes Pamphlet "aktiv" mir regelmäßig Sodbrand verursacht hat, spätestens auf der zweiten Seite...)
Danke!
Roar !
wie immer superfolge vielen dank
Erst liken, dann gucken!
Danke für die Aufklärung.
Die Formulierung "Von Sahra Wagenknecht bis zur AfD" war etwas unglücklich. Das ist ja irgendwie ein Sprung von maximal 2mm.
Wer frei von Ideologie ist, werfe den ersten Stein. Politik ohne Ideologie kann es nicht geben. Wer weniger Ideologie will, müsste Politik bzw. den politischen Einflussbereich einschränken. Ihr sprecht übrigens selten über Geld, sondern über Wirtschaftspolitik und -philosophie - trotzdem sehr interessant.
Ich kann mich selbst über eure interessante Werbung freuen. Ich habe euer Format wirklich gern!
Wieder ein super interessantes Video. Ich verstehe nicht ganz weshalb diese Videos nicht viel öfter geschaut werden. Ich glaube die Leute, die solche Beiträge besonders nötig haben, können und oder wollen nicht so lange Videos schauen. Vielleicht wäre ergänzend nochmal ein Format mit 3-5 Minütigen Videos ganz interessant, wo ihr ganz allgemein noch wichtige Kernaspekte anschaulich erklärt, wo es ggf. auch mal mehrere verschiedene Teile gibt, wenn es mal nicht so leicht einzugrenzen ist und es eben noch andere direkt dazugehörige Punkte gibt, die erwähnt sein sollten.
7 Millionen Budget ist doch ein witz zu dem was andere für Mittel für "Öffentlichkeitsarbeit" ausgeben 😅
Ach ihr seid schon zwei süße Freax echt :) Wie immer grossartiger Content!
Unfassbr der Marienhof-Teaser zu Beginn 😞 so eine Saubande der Verein
Endlich nennt jemand das Kind beim Namen. Propaganda. Danke Ole.
Oles interpretation eines liberalen boomers bitte öfter bringen
Lecker, hoher Nährwert.
Wieso machen sie Werbung für ein sozialistisches Magazin(Jacobin)?
weil sie sozialisten sind, wie jeder normale Mensch
INSM = Uns geht die extreme Vermögensunsgleichheit noch nicht weit genug...
Vermögensungleichsverteilung in Deutschland größer als EU- und OECD-Durchschnitt (0,78 Gini), da hast du Recht. Aber:
--> Berücksichtigt man Rentenansprüche sinkt dieser auf 0,6 (schade dass man sie nicht vererben kann)
--> Außerdem geringe Wohneigentumsquote
--> International : Je seltener Menschen Wohneigentum haben desto größer Ungleichheit der Vermögen
--> Deutschland sollte also eher den Erwerb von Wohnungseigentum fördern als zu enteignen
--> keine aktienkultur in Deutschland (Aktien steigen tendenziell stärker als Wirtschaftswachstum)
Vermögensverteilung oft größer in Ländern mit ausgedehntem sozialstaat (schweden, schweiz) weil hier keine notwendigkeit der absicherung durch vermögen besteht
@@misterchoc123 _Deutschland sollte also eher den Erwerb von Wohnungseigentum fördern als zu enteignen_ wie kommst du darauf, dass das eine entweder-oder frage sein sollte? Wohneigentum ist an sich etwas gutes, egal ob privat (für persönlichen Gebrauch) oder genossenschaftlich, aber die Notwenigkeit der Vergesellschaftung von bislang profitorientiertem Wohnraum steht außer Frage.
@@odb1612 stehst du profitorientierten Unternehmen grundsätzlich ablehnend gegenüber oder nur in Bezug auf Wohnungseigentum? Wenn ja warum?
@@misterchoc123 generell nein, außer wenn Profit bedeutet, dass Mehrwert, den andere schaffen in die Taschen privater Besitzer fließen. eine genossenschaftliche Marktwirtschaft fände ich großartig.
Aber zum Punkt Wohnraum:
Wohnen ist zunächst mal ein Grundbedürfnis, das heißt es lässt sich bereits infrage stellen, wie sinnvoll es ist, dieses als Ware am Markt zu organisieren.
Eine flexible Preisbildung schlägt hier fehl, da ich nicht mir nichts dir nichts entscheiden kann, wo anders hinzuziehen, wenn die Preise steigen, anders als ich einfach zu einem anderen Bäcker gehen kann, wenn der eine zu teuer wird.
Das wäre das individuelle Argument, aber auch im größeren Rahmen richtet die aktuelle Wohnpreisentwicklung Schaden an, Menschen verlieren durch Mietzahlung nicht nur ein Drittel bis die Hälfte ihrer Kaufkraft, was gerade kleine Läden zu spüren bekommen, sondern diese Entwicklung gefährdet auch die Substanz einer Stadt. Wenn eine Putzfrau, ein Stadtarbeiter, eine Erzieherin, also alles Gruppen die zum Funktionieren einer Stadt notwendig sind in entlegene Randbezirke oder gar an einen anderen Ort ziehen müssen, als ihr Arbeitsplatz ist, ist das problematisch.
Dass Kultur, kleine Geschäfte und die Lebensqualität der Menschen und infolge auch der gesamten Stadt unter hohen Mieten ächzen, ist durchgehend zu beobachten.
Ich würde bereits infrage stellen, inwieweit Profit durch Mieteinnahmen gerechtfertigt ist. Dieser Profit ist den meisten vorenthalten, ein Großteil wird sich nie eine eigene Immobilie leisten können und nur wenige überhaupt eine weitere, die sie vermieten können.
Anders herum kann ich, habe ich geerbt oder bereits zuvor gute Geschäfte gemacht eine Wohnung für 700.000 kaufen und muss sie nicht einmal vermieten, damit ich bei einem Verkauf in ein paar Jahren bei der aktuellen Entwicklung mehr Geld habe. Auch die Mieteinnahmen selbst sind eine leistungslose Einnahmequelle, die nur einem geringen Teil der Bevölkerung zugänglich ist. Das wäre das eine Gerechtigkeitsargument.
Das zweite betrifft die Mietzahlung an sich. Ich zahle Miete nicht für irgendeine Leistung, es sei denn man ist unironisch der Auffassung der Nutzungsverzicht der 40ten Wohnung wäre eine Leistung, oder überhaupt nur ein Verzicht.
Man zahlt, weil man muss. weil es sich um ein Grundbedürfnis handelt, was bei den meisten Menschen Zwang voraussetzt (Miete oder leb auf der Straße).
Aus was rechtfertigt sich also, dass Wohnraum, dessen Eigentum nur vergleichsweise wenigen zugänglich ist, Monat für Monat Profit auf Kosten anderer machen, damit diese ein lebenswichtiges Grundbedürfnis decken können. Die Falschheit dieser Rendite erkannten im übrigen auch schon Adam Smith, Mill, und die eher konservativen Bodenrefrombewegungen, ist also keineswegs ein weltfremder linksphilosophischer Ansatz.
Das ist kein moralisches Argument, ich habe auch generell kein Problem mit Kleinvermietern.
Nur wozu sollten wir Wohnen auf eine Art organisieren, dass Menschen einen bedeutenden Teil ihrer Lebenszeit in die Tasche eines anderen arbeiten _müssen_ um ein Grundbedürfnis zu stillen, in dem Mieter in DW-Wohnungen 170€ alleine für Dividenden monatlich zahlen, Unternehmensgewinn noch überhaupt nicht mitgerechnet. Mit welchem Recht lässt sich hier nicht etwa von einer Enteignung der Mieter sprechen?
Und gerade Konzerne wie DW, Vonovia & co. also solche mit >3000 Wohneinheiten stellen keinen Nutzen für irgendwen außer anonyme Aktionäre dar, dafür auf Kosten eines jeden Mieters, da die regelmäßige Mieterhöhungen der Bigplayer auch den gesamten Mietspiegel in die höhe treibt.
Berlin zb. besteht zu 85% aus Mietern. In welchem Interesse handelt hier eine Politik, die sich von SPD bis FDP schützend vor DW stellt?
Die Alternative ist erschütternd offensichtlich, Wohngenossenschaften und städtischer Wohnbau. Wien ist hier ein positives Beispiel.
@@odb1612 danke erst einmal dafür, dass du dir die Zeit genommen hast so eine ausfühliche Antwort zu schreiben. Ich finde es immer interessant mit Leute aus anderen politischen Lagern zu sprechen. Ich werde mal versuchen meine Gedanken zu dem Mietproblem so gut es geht zusammemzufassen.
Grundsätzlich hast du natürlich recht, dass es ungerecht ist, dass Menschen für ein Grundbedürfnis zahlen - sprich dafür Leistung erbringen - müssen. Dieses Problem ergibt sich aber in jeder Wirtschaftsform, da auch im Sozialismus die Ressourcen zum Wohnungsbau irgendwie bereitgestellt werden müssen. Stellt man also scheinbar "freien" Wohnraum zur Verfügung, zeigt sich schnell, dass das ganze nicht langfristig funktioniert ohne Enteignung oder Schuldenaufnahme. Die Enteignung wird langfristig zum Wegbleiben der Unternehmer führen, was die Ressourcen noch knapper macht. Eine höhere Schuldenlast überlässt das Problem der nächsten Generation.
Für mich ergibt sich also aus der Gerechtigkeitsfrage keine grundsätzliche Antwort in Bezug auf das optimale Wirtschaftssystem. Aus der Empririe hingegen schon. So haben Enteignungen und "softere" Varianten wie der Mietpreisdeckel quasi immer zu mehr Wohnungsknappheit, maroder Bausubstanz oder Abwanderung von Kapital gesorgt. In der DDR hatte zwar jeder eine Wohnung, diese waren aber quasi alle Asbest verseucht und wurden nur selten erneuert. Der Mietpreisdeckel hat gerade in den USA in vielen Städten zur ghettoartigen Verhältnissen in Innenstädten geführt, da er genauso den Anreiz für Instandhaltung und neue Wohnungen mindert. Das bedeutet nicht, dass ich per se gegen staatliche Eingriffe in den Wohnungsbau bin. Sozialwohnungen oder der WBS haben ihre Berechtigung.
Zur aktuellen Lage in Deutschland noch ein paar Stichpunkte:
- Hauptsächlicher Grund für höhere Mieten sind der konstante Zufluss neuer Einwohner in große Städte (steigende Nachfrage von knappem Wohnraum)
- Auch Flüchtlinge und Arbeirsmigranten aus Osteuropa spielen hier eine Rolle (gegen die ich prinzipiell nichts habe, bitte nicht falach verstehen)
- Trotzdem sind Mietsteigerungen in Deutschland moderat (6% in Berlin von 2017 auf 2018) im internationalen Vergleich (Madrid 10%, Lissabon 19%, Prag 9%)
- Lediglich 24,8% des Brutto Einkommens werden für Mieten ausgegeben (vgl. Spanien und Briten 39%)
- Problem: Steuerlast in Deutschland besonders hoch weshalb der Anteil der Miete am Nettoeinkommen größer ist
- Darüber hinaus wurde in vielen ehemals günstigen Städten (wie Berlin) Wohnraum lange überkonsumiert, wehalb viele Mieter nicht bereit sind sich zu verkleinern.
Der Verweis auf Kriegsfilme im Bezug zum Klassenkampf - köstlich^^
Der eigentliche Mythos ist, dass die Zeit der Menschen unterschiedlich viel wert ist.
Jedes Kind bemerkt, dass es Quatsch ist wenn es eine Stunde Hilfe bekommt, dass mit 10 Stunden abzuarbeiten. Nach der Schule ist das für die meisten nicht mehr zu erfassen.
Schönes Video
🍷
Wer und welche Interessen stecken eigentlich hinter dem Jacobin magazin?
Falls ihr es noch nicht behandelt habt, würde ich mich über eure Meinung zum Thema "Quoten" freuen.
Kann es sein das die Belichtung von Wolfgang ein wenig zu hell ist?
Ich traue Olaf eine Veränderung zu, das ist Hamburger Denke , zu lernen, zu denken, zu verändern .
Wusste nicht das es Wirtschaftsnazis gibt. So wirkt das Machen und Tun ja 😁
Was eine schwachsinnige Aussage. Also weder sind die nationalistisch, faschistisch noch sozialistisch. Das sind national agierende Individualisten und liberale Verfechter des freien Marktes
Verfechter antidemokratischer libertärer Kapitalistenideologie.
Fixed that for you.
@@seppo4149 der zweite Satz relativiert den ersten. Das ist wichtig. Die Propaganda und die Handhabung hat für mich persönlich schon einen Faden Beigeschmack, wenn man versucht die eigenen Ideologien an den Mann:innen zu bringen.
@@ungetuemer
Bei aller berechtigten Abneigung gegen das INSM gibt es keine Notwendigkeit, diese in irgeindeiner Form mit dem Nationalsozialismus in Verbindung zu bringen. Und wenn man den NS primär auf Propaganda herunterbricht, hat man nichtmal die Hälfte davon verstanden.
@@Catar19 wie und was berechtigt ist oder nicht, obliegt einem selbst, solange es im rechtlichen Rahmen liegt. Aufstoßen darf es natürlich allen anderen.
Primär, naja. Es ist in Summe mein Gesamteindruck. Die unterschwellige Werbung, ein Feindbild schaffen, extrem starke Verbreitung der eigenen Meinung ohne Kritik etc.
Gute Folge...wie immer. Ole müsste mal wieder mehr Sport machen und nicht so viel arbeiten, dann wird es auch wieder mit seinen Nacken-Verspannungen besser.
Sitzen die beiden eigentlich vor verschiedenen Abschnitten des selben Regals?
Die INSM hat übrigens auch einen eigenen CZcams-Channel:
czcams.com/users/INSMBerlinvideos
Wer gerade nix besseres zu tun hat, kann ja auch mal alle Beiträge disliken. :)
Ich finde den Gedankengang auch falsch vom Steuersatz aus zu argumentieren, um eine Überlastung anzuzeigen. Mit den Steuermitteln wird ja zum Beispiel die Infrastruktur finanziert. Weniger Steuern heißt dann gleich marodere Infrastruktur. Man sollte lieber von der anderen Seite denken und sich fragen, wie können Infrastruktur und ähnliches effizienter bewirtschaftet werden ohne Qualitätsverluste hinnehmen zu müssen. Das würde zu einem geringen Steuerbedarf führen und folglich die Steuern senken.
@@peteschaefer Eine Privatisierung ist keine Optimierung sondern nur eine Verschiebung des Problems. Es gibt genug Bereiche die durch eine vernünftige Digitalisierung optimiert werden könnte, um Kosten im Apparat einzusparen (beispielsweise Bürgerämter etc.). Gleichzeitig könnte beispielsweise eine Legalisierung von Cannabis auch zu einer Entlastung des Polizeiapparats und des Justizapparats führen. Mehr Güter auf die Schiene würden den Bedarf an Straßenreparaturen deutlich senken usw.
gutes video
Jetzt erhöht endlich mal die Steuern in Deutschland!
Kommentar für den Algorithmus
Gutes Video…allerdings irritiert mich, dass Wolfgang aussieht wie ein junger Ken Jebsen…🙈
Vielleicht ist er ja gar nicht Wolfgang M. Schmitt, sondern Manuel… äh der junge Ken Jebsen 😂😂😂 Sorry der musste jetzt sein 😅
Ist doch praktisch, das es da schon eine höhere Steuer gibt. Dann sollte man doch Wahlkampf damit machen, das man den Spitzensteuersatz garantiert unangetastet lässt, aber die Reichensteuer deutlich erhöht. Das klingt dann auch nicht so böse, trifft ja nur Reiche.
5:03 -5:05 bester part
Werbung von Grand Mafia davor, passt doch
Könntet ihr mal ein Video über die PS in Portugal machen?
Also wenn ich euch morgens um 7 vor dem Unterricht schaue, scheinen Ole's Trinkgewohnheiten in keinem guten Licht. 😋 Prosit
"Päipäl", nicht "Päipol", bitte. (Im Abspann.)
Die "10 Gebote" sind *NICHT* 'Konsens', sondern zum Großteil *Nonsens* .
👀 Ein Liberaler hier. Jemand Lust ein bisschen zu diskutieren? Rein sachlich und ohne Anfeindungen?
Es geht ha schon los um die Definition “liberal”
@@ToriZealot ich meine es im klassischen Sinne, als Abgrenzung zum Sozialismus als auch dem Konservativismus
@@misterchoc123 warum Liberalismus?
@@odb1612 meinst du warum ich mich als liberaler bezeichne?
@@misterchoc123 was ist in deinen Worten Liberalismus & was findest du an ihm gut?
Wie definierst du Kapitalismus und was findest du daran gut?
Weil das hier angedeutet wurde: Wer Botschafter beim INSM ist, verbreitet nicht automatisch deren Vorstellungen an den Unis. Zumindest tun wir das nicht.
Was verbreitet denn ein "Botschafter" der INSM?
was denn bitte sonst? :D
Lieber Herr Schmitt, wenn Sie in der öffentlichen Wahrnehmung nicht als misogyn gelten wollen, sollten Sie solche Sprüche wie den über Anne Will besser seinlassen.
Was war denn frauenfeindlich an seinen Aussagen.
Nice try, aber solche Titel ziehen scheinbar nur, wenn man bunte Haare hat und die Fans auf “Reels” oder “ich stecke mir 5 lustige Dinge in den Mund” Videos stehen
5:03 Gut, dass wir jetzt auch wissen, dass Wolfgang 'nen großen hat.
alge