Michael Heinrich: Die Realität des Gespenstigen. Marx’ Kritik an der klassischen Arbeitswertlehre

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  • čas přidán 19. 12. 2017
  • Vortrag im Rahmen des Marx!?-Kongress Trier 2017 (11. - 13. Oktober 2017)
    Ankündigungstext:
    Marx‘ Werttheorie gilt als Grundlage seiner Kritik der politischen Ökonomie. In der Rezeption wird sie jedoch häufig auf eine einfache „Arbeitswerttheorie“ (ein Ausdruck, den Marx niemals verwendet hat) reduziert: Arbeit schafft Wert. Doch ganz so einfach ist es nicht: Marx kritisiert sehr grundsätzlich die „Arbeitswerttheorie der klassischen politischen Ökonomie (Adam Smith, David Ricardo). Warum nimmt Arbeit überhaupt die Form des Werts an? Und was hat es mit der Objektivität dieses Werts auf sich? Seine Gegenständlichkeit charakterisiert Marx als „gespenstig“. Hat er in England etwa zu viele Gespenstergeschichten gelesen oder ist dieser Ausdruck vielleicht sogar sehr präzise? Der Referent vermutet Letzteres. Im Vortrag soll deutlich werden, was die gespenstige Gegenständlichkeit des Werts mit Fetischismus und der spezifischen Gesellschaftlichkeit einer auf Privatproduktion beruhenden Ökonomie zu tun hat. Das Resultat ist nicht sehr erfreulich: Wir leben in einer Gesellschaft mit einer „verrückten“ (keine Metapher!) Ökonomie.
    Zur Person:
    Der Berliner Politikwissenschaftler Michael Heinrich hat sich in «Die Wissenschaft vom Wert» (1991, erweiterte Neuauflage 1999) ausführlich mit der Entwicklung der Marxschen Ökonomiekritik auseinandergesetzt. Seine bereits in acht Sprachen übersetzte «Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung» (seit 2004 in zwölf Auflagen im Schmetterling Verlag erschienen) dürfte in Deutschland die am weitesten verbreitete Einführung ins ökonomische Werk von Marx sein. Mit «Wie das Marxsche ‹Kapital lesen›?» (2008 erschien Teil 1, 2013 Teil 2) legte er einen detaillierten Kommentar zu den ersten fünf Kapiteln des ersten «Kapital»-Bandes vor.

Komentáře • 1

  • @rainerlippert
    @rainerlippert Před 4 lety

    Die Werttheorie von Marx ist eindeutig fehlerbehaftet.
    Wert ist ein gesellschaftliches Verhältnis. Ein solches wird gebildet und wirkt nur zwischen Menschen, der Wert konkret zwischen Tauschpartnern.
    Produziert werden können nur mögliche Bezugspunkte für mögliche Wertverhältnisse und damit für Werte.
    Beispiel: Ein Unternehmer produziert 1.000 Produkte vom Typ A. 800 davon kann er verkaufen, 200 nicht.
    Dann war, auch nach Marx, nur die Arbeit für die 800 verkauften Produkte gesellschaftlich nützlich (die Arbeitsergebnisse gelangten über die gesellschaftliche Ebene in das Eigentum von Käufern) und damit wertbildend. Für die 200 nicht verkauften Produkte war sie nicht gesellschaftlich nützlich und damit auch nicht wertbildend.
    Die Entscheidung über den Charakter der Arbeit als gesellschaftlich nützlich oder nicht nützlich und damit auch über die Eigenschaft wertbildend oder nicht, wird erst auf dem Markt gefällt.
    Da auf dem Markt niemand in die 800 verkauften Produkte noch schnell Wert eingebaut hat oder aus den 200 nicht verkauften Produkten Wert ausbaute, wird deutlich, dass Wert zugeordnet und nicht produziert wird.
    Mehr Details unter
    Was ist falsch an der Arbeitswerttheorie - Wie der Wert wirklich gebildet wird
    czcams.com/video/An4HAaO3Mk0/video.html