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Bochum - Das Geläut der Propsteikirche St. Peter und Paul

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  • čas přidán 28. 06. 2022
  • Der Überlieferung nach über 1200 Jahre Geschichte. Und das Bochumer „Domgeläut“, mittlerweile auch 101 Jahre alt: die Bochumer Propsteikirche und ihr Geläut. Vielleicht kein unbedingtes Meisterwerk des Bochum Vereins, jedoch von lebendiger Melodik geprägt und immer noch Stadtgeläut, bekannt auch von über die Gemeinde hinausreichenden Gottesdiensten wie der jährlichen Barbarafeier der Knappenvereine oder der ehem. Stadtprozession. Die große Glocke erinnert an jedem 4. November an den größten Bombenangriff auf Bochum im 2. Weltkrieg 1944 von 19 bis 20.00 Uhr, bei dem etwa 1300 Einwohner den Tod fanden und etwa 70000 Menschen obdachlos wurden - früher erklang die Glocke dazu die ganze Stunde lang.
    Zwischen 785 und 800 wurde unter Kaiser Karl dem Großen an einem Reichshof in Bochum die Missionskirche St. Petrus errichtet, so die Überlieferung. Bochum lag/liegt unmittelbar an der alten Handelsstraße „Hellweg“. Zur etwa gleichen Zeit wurde durch den Hl. Liudger das Kloster Werden gegründet, das Frauenstift Essen folgte ~50 Jahre später. Die Bochumer Petruskirche gehört zu den 12 Urkirchen in Südwestfalen. Im 11. Jh. wurde die Missionskirche durch einen Saalbau ersetzt, der Mitte des 14. Jh. zu einer Hallenkirche erweitert wurde. Diese ging beim Stadtbrand 1517 unter. Der Wiederaufbau erfolgte als spätgotische Halle unter Einbeziehung des romanischen Chores bis 1536, seitdem hat die Kirche den Apostel Paulus als Conpatron. Durch Bevölkerungswachstum nötig, wurde die Kirche 1872-74 um ein Querhaus und ein neues Chor, in sehr gefälligen Formen, erweitert. Nach Kriegszerstörungen erfolgte der endgültige Wiederaufbau 1957-59.
    Der heute 68 Meter hohe Turm wurde nach dem Brand 1517 bis 1546 vermutlich neu errichtet, der Helm erst 1599 vollendet. Einflüsse aus dem Münsterland bzw. der Gegend am Niederrhein sind deutlich erkennbar. 1755 brannte der Helm an allen 4 Ecken, vielleicht rühren die ersten vier Begleittürmchen aus der Zeit um 1784. Um 1862 erfolgten erneut Arbeiten. Eine große Veränderung brachte die neogotische Umgestaltung durch Hermann Wielers 1887-89, u. a. auch die Erhebung zur Propsteikirche verdeutlichend. Diese Helmform ging beim Brand der Propstei 1920 unter, der Wiederaufbau erfolgte in vereinfachter Form, bei dem u. a. die zerstörten Maßwerke der Schallfenster nicht wieder hergestellt wurden. Diese Form hatte bis 1968 Bestand. Durch starke Verwitterung mussten bei der Sanierung 1968-70 die Steinaufbauten entfernt werden, die Wasserspeier wurden durch Fabelwesen aus Kupfer ersetzt.
    Die erste, urkundliche Erwähnung von Glocken galt 1383 einer „Betglocke“. Nach dem Brand 1517 wurden bereits um 1519 3 neue Glocken durch Claes Stenberg, genannt Potgeiter, (vermutlich Claes Potgeiter II.) aus Dortmund gegossen. In der Geschichte werden immer wieder auch kleine Glocken erwähnt, unklar ist, ob es sich dabei um die Dachreiterglocke über dem Chor oder eine „Messglocke“ im Turm handelte. Eine bedeutende Änderung erfuhr das Hauptgeläut 1773. Es wurden zumindest die beiden kleineren Glocken Paulus und Maria durch Michael Stocky umgegossen. Michael Stocky wird als „Altenbochumer“ angegeben, es kann sich aber nur um den Wandergießer Johann Michael Stocky handeln, der später in Diensten des Hochstiftes Münster stand. An anderer Stelle wird von 3 Glocken von 1778 berichtet. Weitere Arbeiten am Geläut erfolgten 1846 und 50. Vermutlich aus repräsentativen Gründen wurde der Altbestand 1893 gegen ein neues, fast 9 t schweres Geläut aus der Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher, ausgetauscht, Tonfolge a° c‘ d‘ e‘ f‘. Ob und wieviele Glocken den 1. Weltkrieg überdauerten, ist unbekannt. Die letzte Stunde dieses Geläuts schlug spätestens beim Brand der Kirche im September 1920. Beim Wiederaufbau folgte das noch heute erklingende Geläut, 1921 geliefert vom Bochumer Verein.
    Geläutedaten:
    1. Petrus und Paulus gis°
    ~2100 mm, ~3900 kg
    2. Maria h°
    ~1773 mm, ~2250 kg
    3. Joseph cis‘
    ~1574 mm, ~1560 kg
    4. Herz Jesu e‘
    ~1387 mm, ~1080 kg
    5. Liborius fis‘
    ~1260 mm, ~850 kg.
    Die Maßangaben sind Tabellenwerte und werden geringfügig nach oben oder unten abweichen.
    Aufnahme: 05.06.2022
    Farblithografie des hist. Bochums: Entnommen aus Quelle 1.
    S/W-Aufnahmen nach hist. Postkarten.
    Alle anderen Fotos eigener Provenienz.
    Verwendete Quellen/Literatur:
    1. H. Erlemeier/P. Fernkorn/V. Frielinghaus: Die Bochumer Propsteikirche und ihre Kunstsschätze - 1000 Jahre Kultur im mittleren Ruhrrevier. Schriftenreihe des Archivs Haus Laer in Bochum Nr. 2, 1. Auflage, 1971.
    2. Paul Kühne: Rundgang durch die Propsteikirche (Kirchenführer), Katholisches Pfarramt Propstei St. Peter und Paul, Bochum (Hrsg.), Bochum o. J. (nach 1988).
    3. G. Hoffs: Glockenkatalog des Bistums Essen (Vorläufer zum Glockenbuch), bearbeitet von S. Schritt, Trier, ohne Jahreszahl.
    4. Christel Darmstadt (Hrsg.): Sakrale Baukunst in Bochum, Verlag Schürmann + Klagges, Bochum, 2003, S. 12/13, 20/21 und 228.

Komentáře • 4

  • @jkoch1385
    @jkoch1385 Před 2 lety +4

    Ein sehr schönes mächtiges Geläut, einer Propsteikirche würdig.

  • @Glockenfampf
    @Glockenfampf Před 2 lety +4

    Speziell aber nicht ohne Reiz. Irgendwie kann man sich da recht gut reinhören mit der Zeit!

  • @nilsipilsi2wasielewsli201

    Sind aller meiner Lieblings glocken von ums rippe

  • @buschul
    @buschul Před rokem +3

    Der Mittelpunkt von Bochums Katholizismus.