Osterwieck-Bühne (D-HZ) - Die Glocken der ev.-luth. Dorfkirche
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- čas přidán 25. 07. 2024
- Bühne, die größte der drei Gemeinden Bühne, Hoppenstedt und Rimbeck, wird 1224 erstmals urkundlich erwähnt. Zugehörig war der Ort seit alters her zum Kloster Stötterlingenburg in Osterwieck-Lüttgenrode bzw. dem Domkapitel zu Halberstadt. 1950 wurden die beiden genannten Orte nach Bühne eingemeindet, alle drei sind ab 2010 Teil der neu gegründeten Stadt Osterwieck.
Eine Kirche aus Stein gab es spätestens ab 1310. Der Wehrturm soll von 1566 stammen, die Kirche wird im 17. Jhd. neu errichtet. Über die Zeit wird das Gebäude immer wieder instand gesetzt. Nach dem zweiten Weltkrieg befindet sich Bühne, nahe der Grenze zu Niedersachsen, im Sperrgebiet der DDR. Die Kirche ist somit spätestens seit der Vakanz der Pfarrstelle 1970 und dem Nichtgebrauch dem Verfall preisgegeben. Erst mit der Wende konnte mit zahlreichen Spenden die Sanierung angegangen werden. 1992 wird die vakante Pfarrstelle Bühne-Rimbeck wieder besetzt.
Die Orgel wurde 1867 von Carl Voigt in Halberstadt errichtet, die Einweihung findet aber erst am 22. März 1872 statt. Bis auf die Sanierung 1920 blieb sie bis 1990 unangetastet. 1994 wird sie restauriert und somit wieder spielbar.
Der Turm beherbergt ein besonderes historisches Geläut, das mit seinen zwei Glocken sicher eines der bemerkenswertesten der Umgebung ist. Die kleinere Glocke wurde 1500 vom Hildesheimer Gießer Harmen Koster gegossen. Ihre Inschrift nennt unter anderem den Hl. Pankratius, womöglich war dieser in vorreformatorischer Zeit der Patron der Kirche. Sie gesellte sich zur zwar kleineren, aber tontieferen Glocke aus dem 13. Jahrhundert. Beide hängen heute in einem Holzglockenstuhl aus dem 17. Jahrhundert.
Im zweiten Weltkrieg sollten die beiden Uhrschlagglocken, sowie die kleinere Glocke abgeliefert werden und wurden ins Sammellager nach Ilsenburg gebracht. Nach dem Krieg wurde die Läuteglocke glücklicherweise wiedergefunden, die Schlagglocken mussten stattdessen 1948/49 durch zwei aus Eisen ersetzt werden. Im Zuge der Geläutesanierung in den 1990ern wurde 1993 nicht nur das Geläut elektrifiziert und neue Holzjoche eingebaut, auch wurden 1991 die beiden heutigen Schlagglocken in Karlsruhe gegossen. Früher hingen sie unter dem kleinen Dach außen auf dem Kirchturm, seitdem Lärmbeschwerden eingegangen sind hängen sie jedoch innen direkt unter der Turmspitze. So sind sie von außen nur noch sehr leise zu vernehmen und bei einem nicht-direkten Hinhören praktisch nicht mehr zu hören. Ein Stockwerk unter der Glockenstube befindet sich das Uhrwerk der Firma Weule von 1910, das seit 1991 wieder in Betrieb ist.
Zur Außenaufnahme:
Nur wenige Stunden nach dem Besuch in Rimbeck, wo aus Wettergründen auf eine Außenaufnahme verzichtet wurde, ist diese hier sicher alles andere als störungsfrei. Mit der Dämmerung hat aber auch der Regen nachgelassen und das Geläut an sich ist reizvoller, sodass zum Abschluss nochmal der Eindruck von außen festgehalten werden sollte.
Glocke 1: a'+1, 13. Jhd., unbezeichnet
ca. 450 kg, 883 mm
Glocke 2: b'-3, 1500, Harmen Koster (Hildesheim)
ca. 500 kg, 922 mm
Ablauf:
00:00 - Bilder der Kirche & Stundenschlag
00:47 - Glocke 2
03:40 - Glocke 1
06:30 - Vollgeläut
10:00 - Vollgeläut von außen
11:00 - Vollgeläut
Ein herzliches Dankeschön gilt auch hier Herrn Beutel für die Erlaubnis zur Aufnahme, Frau Kegel für die Ermöglichung und Hendrik für die scöne Tour!
Quellen:
1: Wikipediaeintrag "Osterwieck": de.wikipedia.org/wiki/Osterwieck (aufgerufen am 1. April 2023)
2: Chronik der Dorfkirche in Bühne, Herausgegeben vom Gemeindekirchenrat, Bühne 1995
Darin insbesondere: Karl-Friedrich Waack (GSV): Die Glocken der Dorfkirche in Bühne.
Aufnahmen: Montag, den 30. Januar 2023 (Sonderläuten) - Hudba
Ein wirklich schönes und vor allem reizvolles historisches Duett. Der Uhrschlag ist niedlich. Schönes Video 👍🙂
Der Stundenschlag ist ja wirklich putzig.........
Oh.... An diesen Klang muß man sich aber gewöhnen.... a+1 und b-3 das ist ja nicht mal ein Halbton Unterschied das sind ja gerade mal 12 HT/16 ! Aber es ist eben historisch und da hat man noch nicht so auf harmonische Abstimmung geachtet und wahrscheinlich auch kaum drauf Wert gelegt.