Osterwieck-Stötterlingen (D-HZ) - Die Glocken der ev.-luth. Dorfkirche

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  • čas přidán 25. 07. 2024
  • Das kleine Dorf Stötterlingen, etwa auf halber Strecke zwischen Osterwieck und Bühne im Nordwesten von Osterwieck, ist ursprünglich als Rodungsort Nahe der Ilse entstanden. Im Gegensatz zu vielen anderen Orten der Umgebung hat Stötterlingen aber nicht das regionaltypische "-rode" am Namensende (vgl. Werningerode, Lüttgenrode, Wülperode, Göddeckenrode, etc.). In der DDR-Zeit war Stötterlingen innerhalb des Grenzgebiets gelegen und durfte nicht frei angefahren werden. Seit dem 1. Juli 1973 ist das Dorf Ortsteil von Lüttgenrode und wurde mit diesem am 1. Januar 2010 ein Teil der neu gegründeten Stadt Osterwieck.
    Eine Kirche in Stötterlingen gab es schon zu romanischer Zeit, aus dieser Zeit hat sich der Turmstumpf erhalten. Naheliegend ist eine Kirchgründung vom 992 gegründeten Benediktinerinnenkloster Stötterlingenburg [9:27]. Das Kirchenschiff stammt z. T. aus gotischer Zeit, die gesamte Kirche erfuhr aber 1617-1649 eine Umgestaltung.
    Schon 1979-1984 wurde das Kirchenschiff wohl unter wesentlicher Mithilfe Ehrenamtlicher renoviert, doch auch nach der Wende fand eine ganze Reihe an Sanierungen statt: Am 3. Juli 2005 wurde die Dachbekrönung über dem Chor neu aufgesetzt, anschließend folgten Maßnahmen am Turm. Der gesamte Dachstuhl wurde bis 2013 erneuert und die heutige Orgel steht wohl noch keine 10 Jahre in der Kirche, da sie sich auf den in Quelle 2 zu sehenden Bildern (die wahrscheinlich von 2013 stammen (?)) noch nicht auf der Empore befindet. Dies alles zeugt von einer sehr aktiven und engagierten Ortsgemeinde!
    Der Turm beherbergt gegenwärtig zwei Glocken, die noch nach alter Tradition von Hand geläutet werden müssen. Dafür gibt es eigens eine "Läutemannschaft" mit einem Zuständigkeitsplan. Die größere und jüngere Glocke wurde 1786 vom Halberstädter Gießer C. H. Knoblauch für eine gesprungene Vorgängerin gegossen, wie ihre Inschrift belegt. Diese Inschrift ist ihrer Entstehungszeit entsprechend recht übbig, allerdings ist sie auf der Stötterlinger Glocke schon erstaunlich lang, sodass fast die gesamte Flanke bedeckt ist.
    Die kleinere Glocke befindet sich offen in einer Turmöffnung. Die Gusszeit dieser unbezeichneten und undatierten Zuckerhutglocke ist um 1200 anzusiedeln, sie stellt wahrscheinlich die älteste Glocke der mit historischen Glocken sehr gesegneten Region dar. Ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswertes Duett!
    Glocke 1: fis'+6, 1786, C. H. Knoblauch, Halberstadt
    ca. 620 kg, 1040 mm
    Glocke 2: gis''+7, um 1200, unbezeichnet
    ca. 120 kg, 541 mm
    Ablauf:
    00:00 - Bilder der Kirche & Stundenschlag
    01:06 - Stundenschlag der mechanischen Turmuhr
    01:30 - Glocke 2
    04:00 - Glocke 1
    06:55 - Vollgeläut
    09:00 - Vollgeläut von außen
    10:10 - Vollgeläut
    Ein herzliches Dankeschön gilt Herrn Beutel für die Erlaubnis zur Aufnahme, Frau Ströter für die kurzfristige Ermöglichung und das große Vertrauen, sowie Hendrik für das tolle Wochenende und die Unterstützung!
    Quellen:
    1: de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BC...
    2: stiftung-kiba.de/kirchen/stoe...
    (beide aufgerufen am 22. April 2023)
    3: Zeitungsartikel zur Dachbekrönung (am 3.7.2005) der Stötterlinger (Martini-)Kirche: Kleine Gemeinde braucht Hilfe bei Sanierung ihrer Kirche
    Aufnahmen:
    Dienstag, den 31. Januar 2023 (Sonderläuten)
  • Hudba

Komentáře • 5

  • @glockenlandschaft_thueringen

    Ein sehr schönes historisches Duett. Gelungene Aufnahme :-)

  • @stahlglocke
    @stahlglocke Před rokem +1

    Ich finde es immer beeindruckend, wenn zwei Glocken im (fast) Oktavabstand zu einem einheitlich wirkenden Geläut zusammenfinden. Die gis'' hat außergewöhnlich starke Kronenhenkel, die Mittelöse zeigt in Läuterichtung, oder? Bei der fis' finde ich den heute nach Osten zeigenden, tief ausgeschlagenen Anschlagpunkt bemerkenswert, deutlich stärker als der nach Westen zeigende. Aber auch die heutigen, ursprünglichen Anschlagstellen sind nicht ohne. Hat man da zur Verdeutlichung was blank geschliffen oder ging der Klöppel mal höher? Wie gewohnt - eine Dokumentation!

  • @Orgelix
    @Orgelix Před rokem

    Beeindruckend! Gelungene Präsentation!

  • @regenfledis
    @regenfledis Před rokem

    Wow!👍👍👍