Sehr spannendes Video, hier ist eine von den wenigen, die im Oktober Grundschullehramt studieren wollen. Ich bin schon echt gespannt, wie sehr die Belastung sein wird, und wie freudlich und kooperativ die jungen Kinder sind. Klar habe ich ein wenig Angst, dass viele gemein und nervig sein werden, aber ich beruhige mich immer damit, dass man in anderen Jobs mit nervigen und gemeinen Erwachsenen zusammenarbeiten muss. Kinder sind da glaub ich nicht so schlimm, die verstehen zumindest nicht was sie da sagen ;)
Ehrlich: Der Job ist (zumindest in Österreich) lausig bezahlt. Ich habe lange überlegt, ob ich Mathe Lehramt oder Informatik mache. Ich habe mich für Variante 2 entschieden. Einzig des Gehalts wegen. Ich weiß nicht, ob ich als Mathe-Lehrer glücklicher geworden wäre, aber ich könnte als Alleinverdiener heute sicher keine sechsköpfige Familie ernähren. Abgesehen davon ist das Image der Lehrer in Österreich schlecht. Man neidet ihnen die Ferien.
Ich hatte für viele jahre eine Dauer Bewerbung als Lehrer für den seiteneinstieg für mathe und Physik. Vor 5 Jahren hat mich eine dame vom schulamt angerufen und gefragt: herr Hollmann sie sind doch Physiker..und sie bewerben sich auf eine Stelle als Mathematik Lehrer.. beherrschen sie denn Mathematik? Die frage war wohl ernst gemeint und ich wollte dann einfach nicht mehr.. als Physiker mit Schwerpunkt theorie..sorry. das wars für mich
Davon sollte man sich nicht entmutigen lassen. Da wusste nur jemand aus der Verwaltung nicht Bescheid, obwohl es schon ziemlich offensichtlich ist, dass man als Physiker mehr als genug Mathematik beherrscht, um Mathe unterrichten zu können. Wenn Ihr Interesse noch da ist und es aus anderen Gründen nicht zu spät ist, dann probieren Sie das doch nochmal.
Zu spät.. ich gärtnere jetzt in Frankreich das macht mehr sinn, und ich kümmere mich um einen schwer kranken freund, das macht ebenfalls viel mehr sinn
Da geb ich Ihnen diesmal in fast jedem Punkt Recht. Das Problem: Die Schulen werden hier in Hessen und in vielen anderen Bundesländern auch, seit Jahren umgekrempelt. In welcher Weise? In der, dass die Lehrer einen immer schlechteren Stand haben. Ihre Pflichten werden stets erhöht, ihre Rechte immer mehr beschnitten. Ich habe erlebt, wie Eltern und Schüler aktiv dazu angehalten wurden, Beschwerden über Lehrer zu sammeln, wenn die Notenschnitte schlecht sind. Es ist leider kein Witz von der FDP gewesen, dass Lehrer nach den Noten ihrer Schüler beurteilt werden sollen. Ich kenne Schulen, da läuft das intern schon so. Und Ihren Appell an die SL können Sie bitte mal im Rahmen der hessischen Fortbildung für angehende SL anbringen. Steht da leider im krassen Kontrast zu den da gelehrten Führungsmethoden. Die Fortbildung richtet sich an "Moderne Führungskräfte" und hatte im ersten Jahr den Untertitel "Führen und Folgen". Kein Witz. Der Inhalt war dann eigentlich ein Züchtigungsprogramm gegen renitente Lehrkräfte. Darüber gibt es Protokolle von GEW-Kollegen. Ihre Appelle sind vom Wesen her richtig, aber sie werden nichts bewirken, so lange Lehrer systematisch zu Prügelknaben gemacht werden. Sobald Schulen in Konkurrenz gesetzt werden und Schüler bzw. ihre Eltern mit den Füßen abstimmen können, geraten SL massiv unter Druck, wenn Eltern unzufrieden werden (logisch) oder die Schule im Ranking schlechter abschneidet . Dann ist es schlicht der normative Charakter von Rankings, dass SL alles tun, um ihre Schule beliebt und voll zu kriegen und sie im Ranking nach oben zu bekommen. Ich glaube Sie unterschätzen die Wucht solcher Steuerungsmaßnahmen, wie sie in ganz Deutschland von Bundesland zu Bundesland eingeführt werden. Hoffentlich bleibts in der Beziehung bei Ihnen so lange beim Alten wie es geht. Betrachten Sie mal nur zum Spaß, wie schnell es mit dem Anspruch in Baden-Württemberg den Bach runter ging, als das dort eingeführt wurde.
Wer hat "Eltern und Schüler aktiv dazu angehalten [...], Beschwerden über Lehrer zu sammeln, wenn die Notenschnitte schlecht sind"? Kam das aus der Politik, wie der Satz darauf andeutet? Was ist das für ein Bild von Lehrkräften, das hier in den Köpfen herumgeht.
@@m7w5 Das seh ich genauso und hab als Personalrat für ein kollegiales Miteinander gekämpft. Der Fisch stinkt aber vom Kopf. Wenn SL Zwietracht sähen und Kollegen instrumentalisieren, um andere zu bespitzeln, ist alles umsonst. Erst dachte ich, das sei ein Einzelfall. Bis ich genau das Selbe an anderen Schulen erlebt habe. Später wurde mir klar, dass es meist die neu installierten Schulleiter nach Art der "modernen Führungskräfte" waren, die solche Umtriebe geduldet haben. Wenn die Beschwerdelisten dann auch direkt bei den SL landen, ohne den "Umweg" über den Betroffenen zu machen, kann man sich denken, was da passiert.
Die Attraktivität des Lehrerberufs ist aus meiner Sicht schon lange ein Problem und es ist sehr vielschichtig. Der Appell an die Schulleitungen, die maßgeblich auf die Zufriedenheit und die Gesamtbelastung der Lehrkräfte Einfluss haben, ist unterstützenswert und sehr wichtig! Sehr viel hängt vom Verständnis und dem Willen der Schulleitung ab, Entlastungen und Synergien zu schaffen, Arbeiten gut zu verteilen, fair und nachvollziehbar zu beurteilen und Stellen zuzuteilen, und vom Rückhalt, den man in schwierigen Situationen erhält. Die Gesamtarbeitszeit pro Woche und pro Jahr in vielen Konstellationen ist auch ein unterschätztes Problem.
Habe mir mal einen Vortrag über das Studium Grundschullehramt angesehen. Die subtile Botschaft: Bayern bildet aktuell eh schon zu viele Lehrer aus und die Tatsache, dass der Studiengang ohne NC ist, sei ein Fehler. Wenn einem in einem Vortrag, der der Berufsorientierung dient, unmissverständlich gesagt wird, dass man aufgrund der hohen Zahl an Absolventen auf der Straße sitzen wird, nach 5 Jahren Studium...wer genau hat dann noch Lust, sein Abi dafür herzuschenken?
Das Schulsystem in Finnland hält sich seit fast zwei Jahrzehnten auf den vorderen Plätzen im Bildungsranking. Man vermutet, dass es vor allem an den guten Lehrern liegt, die dort sehr hohes Ansehen genießen. Das wiederum basiert auf einem strengen Auswahlverfahren.
@@MathegymNa gut, über dieses Argument, dass ein Auswahlverfahren richtig und wichtig ist, lässt sich streiten. Doch was ist mit engagierten Abiturienten ohne 1,0er Abi, die unbedingt Medizin studieren wollen, aber sich gegen die Einserabiturienten nicht durchsetzen können, da der Schnitt "zu schlecht" ist? Dann sollte man fairerweise statt einer Diskussion über den NC und einer Klage über ungeeignete Lehramtstudenten über angemessene Auswahlverfahren nachdenken, die jedem Interessenten eine faire Chance geben. Denn ich sehe absolut ein, dass das System sonst mit Ansage gegen die Wand fährt.
5:11 Schön, dass du dir auf diese ”altmodische“ Art Respekt verschafft hast. Die ständige Unruhe im Klassenzimmer ist das eigentliche, was die Kinder so stresst, nicht die Länge der Schultage. Herrscht wirklich verbindlich eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre, so ist es viel weniger anstrengend. Es geht also darum, dass sich Lehrer wieder Respekt verschaffen und damit gleichzeitig der Institution Schule. Eine weitere Sache, die den Respekt in meinen Augen extrem unterminiert ist, nach Feststehen der Noten keinen richtigen Unterricht mehr zu machen. Oft werden die letzten drei Wochen vor den Ferien nur noch Filme geguckt oder Eis gegessen. Das ist absolut fatal, sowohl für die Wissensvermittlung an sich als auch für die Arbeitshaltung der Kinder, die unsere zukünftigen Erwachsenen sind. Wie siehst du das?
@@guntherirlbeck8631 Notentermin hin oder her, wenn man den Schülern nicht vermittelt, dass sie für den Stoff und das Leben lernen, ist Hopfen und Malz verloren. Insbesondere bei Fächern, in der der Stoff aufeinander aufbaut, wie der Mathematik, kann es kein "es lohnt sich vor den Ferien eh nicht mehr" geben. Was würden die Eltern meiner Klavierschüler sagen, wenn ich mit ihnen die letzten 3 Wochen nur noch Eis essen gehe und Filme über das Klavierspielen anschauen würde? Dann würden sie richtigerweise das als Zeit-und Geldverschwendung anprangern. Passiert so etwas in der Schule, in der das weniger direkt spürbar oder messbar ist, weil es Steuergelder sind und nicht privat bezahlt wird, werden schnell die Augen verschlossen.
Gut ist, wenn sich ein Kollegium konkret darüber verständigt, wie die Zeit nach dem Notenschluss gestaltet werden soll. An der Schule meiner Söhne werden sinnvolle Projekte, Auslandsfahrten, Chor- und Orchesterwoche, Wandertag auf diesen Zeitraum gelegt. Ansonsten eignet sich dieser Zeitraum hervorragend für Wiederholungen des Stoffs.
@@PianistStefanBoetel Ich habe noch nie verstanden, warum der Notenschlusstermin, der oft eher eine Richtlinie darstellt, der Startschuss für Beendigung der Unterrichtstätigkeit sein soll. Sowohl manche Lehrkräfte als auch manche Jugendliche sehen und kommunizieren das so. In einigen Fächern ist normalerweise noch genug zu tun, um das Schuljahr von den Lehrinhalten her überhaupt zu einem sinnvollen Ende zu bringen. Nur noch "Filme gucken und Eis essen" habe ich auch schon mitbekommen, aber das waren in meinem Umkreis schon eher Ausnahmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Situationen gibt, in denen man nichts Sinnvolles und/oder Interessantes mehr im eigenen Fach unterrichten kann. Viele Kinder und Jugendliche werden in Fächern wie Fremdsprachen oder Mathematik einsehen, dass Wiederholungen sinnvoll sind, und in keinem Fach wird alles Relevante auserzählt sein, was zu den Lehrinhalten des Schuljahres passt.
Minute 5:20: Ich sage Ihnen und den Zuschauern auch eines: Es gibt keine Wunder in der Schule. Sie sollten aufhören, vor allem den angehenden Lehrern falsche Hoffnungen zu machen.
Stellt euch vor, man ist in eine Lehrerin verliebt. Dann hat man so einen hohen Respekt vor den Lehrern, und nur Verachtung für die übrig, die sich über die Lehrer und über >sie< das Maul zerreissen. 😥 (Habe jetzt die bayrische Hochschulreife, und bin nur noch froh, endlich diesen Herzschmerz nicht mehr ertragen zu müssen...)
Hä du begründest die hohe Abbruchquote während der Lehrerausbildung mit späterer Unattraktivität im Job? Wenn überhaupt könntest du dass nur auf das Referendariat beziehen und selbst dann trifft es nur teilweise zu. Offensichtlich ist das Studium einfach nicht gut, erstmal unabhängig von Attraktivität bzw. Unattraktivität im späteren Beruf.
Na ja, wenn ich z.B. Mathe Lehramt studiere und immer wieder lese, dass Lehrer sich in ihrem Job durch die Mehrbelastung unwohl fühlen, viele aus dem Job rauswollen etc. - dann würde ich mir ernsthaft Alternativen überlegen. Was ja wohl auch geschieht. Studium findet nicht im luftleeren Raum statt, oder?
@@Mathegym Das hat sicherlich auch einen Zusammenhang auf die Anzahl der Studienabbrecher aber lässt sich wahrscheinlich nicht auf die komplette Anzahl der Studienabbrecher übertragen. Es wäre dann evtl. aussagekräftiger wenn man z.B. die Abbrecherquote von 1/5 innerhalb der ersten 3 Jahre genommen hätte, da diese dem vollen Effekt der negativen Situation ausgesetzt waren. Vor allem der Inhalt des Mathe Lehramt Studiums soll ja sehr kritikwürdig sein, vielleicht bietet sich ja hier eine Möglichkeit für ein weiteres interessantes Video für Sie.
@@poscovariance4602 Das große Problem ist, dass, wenn es um die Attraktivität des Berufes geht, für viele immer noch diese alten Volksmärchen vorherrschen: in denen hat ein Lehrer am Wochenende rein gar nichts zu tun, kann sich unter der Woche ab nachmittags ohne Arbeitsstress im heimischen Garten die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, hat 3 Monate bezahlten Urlaub im Jahr und wird sowieso ausnahmslos verbeamtet! Dass die Realität in allen Punkten ganz anders aussieht, sieht keiner ... oder will keiner sehen ... beides ist fatal!
Die Lehrer sind nicht weg, sie sind einfach nur nicht mehr da.
Super Beitrag!
Sehr spannendes Video, hier ist eine von den wenigen, die im Oktober Grundschullehramt studieren wollen. Ich bin schon echt gespannt, wie sehr die Belastung sein wird, und wie freudlich und kooperativ die jungen Kinder sind. Klar habe ich ein wenig Angst, dass viele gemein und nervig sein werden, aber ich beruhige mich immer damit, dass man in anderen Jobs mit nervigen und gemeinen Erwachsenen zusammenarbeiten muss. Kinder sind da glaub ich nicht so schlimm, die verstehen zumindest nicht was sie da sagen ;)
Es gibt ja auch genügend Kinder die wissbegierig sind und lernen wollen .
Ehrlich: Der Job ist (zumindest in Österreich) lausig bezahlt. Ich habe lange überlegt, ob ich Mathe Lehramt oder Informatik mache. Ich habe mich für Variante 2 entschieden. Einzig des Gehalts wegen. Ich weiß nicht, ob ich als Mathe-Lehrer glücklicher geworden wäre, aber ich könnte als Alleinverdiener heute sicher keine sechsköpfige Familie ernähren. Abgesehen davon ist das Image der Lehrer in Österreich schlecht. Man neidet ihnen die Ferien.
Ich hatte für viele jahre eine Dauer Bewerbung als Lehrer für den seiteneinstieg für mathe und Physik. Vor 5 Jahren hat mich eine dame vom schulamt angerufen und gefragt: herr Hollmann sie sind doch Physiker..und sie bewerben sich auf eine Stelle als Mathematik Lehrer.. beherrschen sie denn Mathematik? Die frage war wohl ernst gemeint und ich wollte dann einfach nicht mehr.. als Physiker mit Schwerpunkt theorie..sorry. das wars für mich
Davon sollte man sich nicht entmutigen lassen. Da wusste nur jemand aus der Verwaltung nicht Bescheid, obwohl es schon ziemlich offensichtlich ist, dass man als Physiker mehr als genug Mathematik beherrscht, um Mathe unterrichten zu können.
Wenn Ihr Interesse noch da ist und es aus anderen Gründen nicht zu spät ist, dann probieren Sie das doch nochmal.
Zu spät.. ich gärtnere jetzt in Frankreich das macht mehr sinn, und ich kümmere mich um einen schwer kranken freund, das macht ebenfalls viel mehr sinn
@@carstenhollmann9211 OK. Alles Gute dabei!
Da passt ein Dante-Zitat: lasset alle Hoffnung fahren…
Da geb ich Ihnen diesmal in fast jedem Punkt Recht.
Das Problem: Die Schulen werden hier in Hessen und in vielen anderen Bundesländern auch, seit Jahren umgekrempelt. In welcher Weise? In der, dass die Lehrer einen immer schlechteren Stand haben. Ihre Pflichten werden stets erhöht, ihre Rechte immer mehr beschnitten. Ich habe erlebt, wie Eltern und Schüler aktiv dazu angehalten wurden, Beschwerden über Lehrer zu sammeln, wenn die Notenschnitte schlecht sind. Es ist leider kein Witz von der FDP gewesen, dass Lehrer nach den Noten ihrer Schüler beurteilt werden sollen. Ich kenne Schulen, da läuft das intern schon so.
Und Ihren Appell an die SL können Sie bitte mal im Rahmen der hessischen Fortbildung für angehende SL anbringen. Steht da leider im krassen Kontrast zu den da gelehrten Führungsmethoden. Die Fortbildung richtet sich an "Moderne Führungskräfte" und hatte im ersten Jahr den Untertitel "Führen und Folgen". Kein Witz. Der Inhalt war dann eigentlich ein Züchtigungsprogramm gegen renitente Lehrkräfte. Darüber gibt es Protokolle von GEW-Kollegen.
Ihre Appelle sind vom Wesen her richtig, aber sie werden nichts bewirken, so lange Lehrer systematisch zu Prügelknaben gemacht werden.
Sobald Schulen in Konkurrenz gesetzt werden und Schüler bzw. ihre Eltern mit den Füßen abstimmen können, geraten SL massiv unter Druck, wenn Eltern unzufrieden werden (logisch) oder die Schule im Ranking schlechter abschneidet . Dann ist es schlicht der normative Charakter von Rankings, dass SL alles tun, um ihre Schule beliebt und voll zu kriegen und sie im Ranking nach oben zu bekommen.
Ich glaube Sie unterschätzen die Wucht solcher Steuerungsmaßnahmen, wie sie in ganz Deutschland von Bundesland zu Bundesland eingeführt werden.
Hoffentlich bleibts in der Beziehung bei Ihnen so lange beim Alten wie es geht.
Betrachten Sie mal nur zum Spaß, wie schnell es mit dem Anspruch in Baden-Württemberg den Bach runter ging, als das dort eingeführt wurde.
Wer hat "Eltern und Schüler aktiv dazu angehalten [...], Beschwerden über Lehrer zu sammeln, wenn die Notenschnitte schlecht sind"? Kam das aus der Politik, wie der Satz darauf andeutet? Was ist das für ein Bild von Lehrkräften, das hier in den Köpfen herumgeht.
@@m7w5 Klassenleitungen z. B. Mit Wissen der SL. Die Politik gibt nur die Struktur vor, in der sowas normal wird.
@@ralfp8844 Das ist enttäuschend. Man sollte sich nicht auch noch gegenseitig in den Rücken fallen.
@@m7w5 Das seh ich genauso und hab als Personalrat für ein kollegiales Miteinander gekämpft. Der Fisch stinkt aber vom Kopf. Wenn SL Zwietracht sähen und Kollegen instrumentalisieren, um andere zu bespitzeln, ist alles umsonst. Erst dachte ich, das sei ein Einzelfall. Bis ich genau das Selbe an anderen Schulen erlebt habe. Später wurde mir klar, dass es meist die neu installierten Schulleiter nach Art der "modernen Führungskräfte" waren, die solche Umtriebe geduldet haben. Wenn die Beschwerdelisten dann auch direkt bei den SL landen, ohne den "Umweg" über den Betroffenen zu machen, kann man sich denken, was da passiert.
Die Attraktivität des Lehrerberufs ist aus meiner Sicht schon lange ein Problem und es ist sehr vielschichtig. Der Appell an die Schulleitungen, die maßgeblich auf die Zufriedenheit und die Gesamtbelastung der Lehrkräfte Einfluss haben, ist unterstützenswert und sehr wichtig! Sehr viel hängt vom Verständnis und dem Willen der Schulleitung ab, Entlastungen und Synergien zu schaffen, Arbeiten gut zu verteilen, fair und nachvollziehbar zu beurteilen und Stellen zuzuteilen, und vom Rückhalt, den man in schwierigen Situationen erhält. Die Gesamtarbeitszeit pro Woche und pro Jahr in vielen Konstellationen ist auch ein unterschätztes Problem.
Habe mir mal einen Vortrag über das Studium Grundschullehramt angesehen. Die subtile Botschaft: Bayern bildet aktuell eh schon zu viele Lehrer aus und die Tatsache, dass der Studiengang ohne NC ist, sei ein Fehler.
Wenn einem in einem Vortrag, der der Berufsorientierung dient, unmissverständlich gesagt wird, dass man aufgrund der hohen Zahl an Absolventen auf der Straße sitzen wird, nach 5 Jahren Studium...wer genau hat dann noch Lust, sein Abi dafür herzuschenken?
Das Schulsystem in Finnland hält sich seit fast zwei Jahrzehnten auf den vorderen Plätzen im Bildungsranking. Man vermutet, dass es vor allem an den guten Lehrern liegt, die dort sehr hohes Ansehen genießen. Das wiederum basiert auf einem strengen Auswahlverfahren.
@@MathegymNa gut, über dieses Argument, dass ein Auswahlverfahren richtig und wichtig ist, lässt sich streiten. Doch was ist mit engagierten Abiturienten ohne 1,0er Abi, die unbedingt Medizin studieren wollen, aber sich gegen die Einserabiturienten nicht durchsetzen können, da der Schnitt "zu schlecht" ist? Dann sollte man fairerweise statt einer Diskussion über den NC und einer Klage über ungeeignete Lehramtstudenten über angemessene Auswahlverfahren nachdenken, die jedem Interessenten eine faire Chance geben.
Denn ich sehe absolut ein, dass das System sonst mit Ansage gegen die Wand fährt.
5:11 Schön, dass du dir auf diese ”altmodische“ Art Respekt verschafft hast. Die ständige Unruhe im Klassenzimmer ist das eigentliche, was die Kinder so stresst, nicht die Länge der Schultage. Herrscht wirklich verbindlich eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre, so ist es viel weniger anstrengend.
Es geht also darum, dass sich Lehrer wieder Respekt verschaffen und damit gleichzeitig der Institution Schule. Eine weitere Sache, die den Respekt in meinen Augen extrem unterminiert ist, nach Feststehen der Noten keinen richtigen Unterricht mehr zu machen. Oft werden die letzten drei Wochen vor den Ferien nur noch Filme geguckt oder Eis gegessen. Das ist absolut fatal, sowohl für die Wissensvermittlung an sich als auch für die Arbeitshaltung der Kinder, die unsere zukünftigen Erwachsenen sind. Wie siehst du das?
Das liegt vor allem daran, dass der Notentermin so früh gelegt wird...
@@guntherirlbeck8631 Notentermin hin oder her, wenn man den Schülern nicht vermittelt, dass sie für den Stoff und das Leben lernen, ist Hopfen und Malz verloren. Insbesondere bei Fächern, in der der Stoff aufeinander aufbaut, wie der Mathematik, kann es kein "es lohnt sich vor den Ferien eh nicht mehr" geben.
Was würden die Eltern meiner Klavierschüler sagen, wenn ich mit ihnen die letzten 3 Wochen nur noch Eis essen gehe und Filme über das Klavierspielen anschauen würde? Dann würden sie richtigerweise das als Zeit-und Geldverschwendung anprangern.
Passiert so etwas in der Schule, in der das weniger direkt spürbar oder messbar ist, weil es Steuergelder sind und nicht privat bezahlt wird, werden schnell die Augen verschlossen.
Gut ist, wenn sich ein Kollegium konkret darüber verständigt, wie die Zeit nach dem Notenschluss gestaltet werden soll. An der Schule meiner Söhne werden sinnvolle Projekte, Auslandsfahrten, Chor- und Orchesterwoche, Wandertag auf diesen Zeitraum gelegt. Ansonsten eignet sich dieser Zeitraum hervorragend für Wiederholungen des Stoffs.
@@PianistStefanBoetel Ich habe noch nie verstanden, warum der Notenschlusstermin, der oft eher eine Richtlinie darstellt, der Startschuss für Beendigung der Unterrichtstätigkeit sein soll. Sowohl manche Lehrkräfte als auch manche Jugendliche sehen und kommunizieren das so. In einigen Fächern ist normalerweise noch genug zu tun, um das Schuljahr von den Lehrinhalten her überhaupt zu einem sinnvollen Ende zu bringen.
Nur noch "Filme gucken und Eis essen" habe ich auch schon mitbekommen, aber das waren in meinem Umkreis schon eher Ausnahmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Situationen gibt, in denen man nichts Sinnvolles und/oder Interessantes mehr im eigenen Fach unterrichten kann. Viele Kinder und Jugendliche werden in Fächern wie Fremdsprachen oder Mathematik einsehen, dass Wiederholungen sinnvoll sind, und in keinem Fach wird alles Relevante auserzählt sein, was zu den Lehrinhalten des Schuljahres passt.
Für mich als eher ruhiger schüchterner Schüler war es immer Horror und Stress, wenn es Lehrer nicht geschafft haben Ruhe reinzubringen.
Minute 5:20: Ich sage Ihnen und den Zuschauern auch eines: Es gibt keine Wunder in der Schule. Sie sollten aufhören, vor allem den angehenden Lehrern falsche Hoffnungen zu machen.
Stellt euch vor, man ist in eine Lehrerin verliebt. Dann hat man so einen hohen Respekt vor den Lehrern, und nur Verachtung für die übrig, die sich über die Lehrer und über >sie< das Maul zerreissen. 😥 (Habe jetzt die bayrische Hochschulreife, und bin nur noch froh, endlich diesen Herzschmerz nicht mehr ertragen zu müssen...)
Hä du begründest die hohe Abbruchquote während der Lehrerausbildung mit späterer Unattraktivität im Job?
Wenn überhaupt könntest du dass nur auf das Referendariat beziehen und selbst dann trifft es nur teilweise zu.
Offensichtlich ist das Studium einfach nicht gut, erstmal unabhängig von Attraktivität bzw. Unattraktivität im späteren Beruf.
Na ja, wenn ich z.B. Mathe Lehramt studiere und immer wieder lese, dass Lehrer sich in ihrem Job durch die Mehrbelastung unwohl fühlen, viele aus dem Job rauswollen etc. - dann würde ich mir ernsthaft Alternativen überlegen. Was ja wohl auch geschieht. Studium findet nicht im luftleeren Raum statt, oder?
@@Mathegym
Das hat sicherlich auch einen Zusammenhang auf die Anzahl der Studienabbrecher aber lässt sich wahrscheinlich nicht auf die komplette Anzahl der Studienabbrecher übertragen.
Es wäre dann evtl. aussagekräftiger wenn man z.B. die Abbrecherquote von 1/5 innerhalb der ersten 3 Jahre genommen hätte, da diese dem vollen Effekt der negativen Situation ausgesetzt waren.
Vor allem der Inhalt des Mathe Lehramt Studiums soll ja sehr kritikwürdig sein, vielleicht bietet sich ja hier eine Möglichkeit für ein weiteres interessantes Video für Sie.
@@poscovariance4602 Das große Problem ist, dass, wenn es um die Attraktivität des Berufes geht, für viele immer noch diese alten Volksmärchen vorherrschen: in denen hat ein Lehrer am Wochenende rein gar nichts zu tun, kann sich unter der Woche ab nachmittags ohne Arbeitsstress im heimischen Garten die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, hat 3 Monate bezahlten Urlaub im Jahr und wird sowieso ausnahmslos verbeamtet! Dass die Realität in allen Punkten ganz anders aussieht, sieht keiner ... oder will keiner sehen ... beides ist fatal!
Vernünftig!