Spiegelneuronen verstehen und zum Guten nutzen

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Vložit
  • čas přidán 7. 12. 2021
  • Dein Gegenüber gähnt herzhaft und du kannst nicht anders, als mitzumachen. Oder du beobachtest jemanden, der sich kaputt lacht. Und musst auch lachen, obwohl du gar nicht weißt, worum es geht. Das liegt an den Spiegelneuronen. Und die kannst du ganz bewusst nutzen.
    Spiegelneuronen sind Nervenzellen. Die sitzen im Stirnlappen im Gehirn.
    Ihr Job ist: kopieren, was sie sehen.
    Du siehst jemanden etwas tun. Wie Gähnen. Und in deinem Gehirn werden exakt die selben Bereiche aktiv, wie bei der Person, die gähnt.
    Du siehst im Fernsehen jemanden, der in schwindelnder Höhe balanciert. Und dein Gehirn sendet die gleichen Signale aus, als wenn du selbst balancieren würdest. Obwohl du dabei gemütlich auf dem Sofa sitzt.
    Oder jemand anders schneidet sich mit einem Messer in die Hand. Und du fasst dir genau an die Stelle, an der die andere Person sich geschnitten hat und verziehst dabei das Gesicht, als hättest du Schmerzen.
    Die Spiegelneuronen sind auch für die vielen Paare in Café verantwortlich, die sich mit gespiegelter Körperhaltung gegenüber sitzen. Ist dir das schon mal aufgefallen?
    Zum Beispiel: Beide mit einer Hand auf dem Tisch und der anderen am Kaffeelöffel.
    Vor allem bei starker emotionaler Verbundenheit oder Sympathie, springen die Spiegelneuronen an. Und sorgen dafür, dass Menschen ihre Körpersprache harmonisieren: ähnlich gehen, sitzen, sprechen, gucken.
    Wir können das gar nicht unterdrücken, das passiert intuitiv, wenn wir in Kontakt mit anderen sind. Umso sympathischer uns jemand ist oder umso mehr wir dieser Person gefallen möchten, desto stärker kopieren die Spiegelneuronen den anderen.
    Bei Babys ist das extrem ausgeprägt. Du lächelst sie an. Sie lächeln zurück. Das ist noch ganz ungefiltert.
    Später im Leben schaltet sich da ein Hemmer zwischen. Aber trotzdem bleibt das intuitive, unterbewusste Kopieren.
    Und: ... kopiert werden.
    Mit allem, was wir tun, werden wir auch dauernd kopiert. Mit unserer inneren Haltung und unserer äußeren Haltung. Und das heißt: du hast Verantwortung!
    Du kannst in deinem Einflussbereich einen Unterschied machen. In deiner Familie, in deinem Kollegenkreis, in deinem Sportkurs.
    Du kannst die Person sein, die sagt:
    „Ich geh hier mit einer positiven Haltung rein. Ich lächle. Ich bin offen."
    Und die anderen werden folgen, wenn du klar bist in deiner Haltung.
    Denn unterbewusst orientieren wir uns immer an der Person, die am sichersten wirkt.
    Also: übernimm Verantwortung! Für dich und für die Menschen um dich herum.
    Noch bewusster kannst du die Spiegelneuronen einsetzen mit dem sogenannten Pacing and Leading.
    Pacing and Leading heißt übersetzt: sich anpassen und die Führung übernehmen.
    Stellen wir uns vor, du sprichst mit jemandem, den du gerne für eine Idee oder für dich gewinnen willst. Diese Person hat eine negative Körperhaltung eingenommen, also zum Beispiel die Arme vor dem Körper verschränkt. Du möchtest, dass dieser Mensch sich öffnet. Für dich und für das, was du zu sagen hast. Jetzt kommt Pacing and Leading.
    Erster Schritt: Pacing, also anpassen. Du verschränkst auch die Arme. Kopierst die Körpersprache deines Gegenübers so genau wie möglich.
    Ihr unterhaltet euch, die Spiegelneuronen sind aktiv.
    Ihr seid jetzt im Gleichklang.
    Nächster Schritt: Leading. Du übernimmst die Führung.
    Nach einer gewissen Zeit öffnest du bewusst deine Körpersprache. Gehst aus der verschlossenen Haltung in eine offene. Lächelst dabei.
    Die Spiegelneuronen deines Gegenübers sorgen dafür, dass es auch etwas verändern möchte. Die andere Person passt sich an. Kopiert dich. Und wird ebenfalls offen.
    Das kannst du nicht nur bei den verschlossenen Armen ausprobieren, sondern auch bei allen möglichen anderen Körperhaltungen.
    Der Ablauf ist immer der selbe:
    Kopieren, was der andere tut. Pacing.
    Selbst eine positive Körperhaltung einnehmen. Leading.
    So kannst du jedes Gespräch in eine positive Richtung lenken. Und die Spiegelneuronen bewusst für deine Kommunikation nutzen.
    Übrigens, das könnte dich interessieren, wenn du bis hierher geschaut hast:
    Ich habe ein Buch geschrieben. "Wie Haltung unser Leben verändert". Da gibt es ein kompaktes kleines Zwischenkapitel zum Thema Spiegelneuronen.
    Viel Spaß beim Spiegeln, beim Vorbild sein und beim Gespiegelt-werden!

Komentáře • 6

  • @ronalkky
    @ronalkky Před 4 měsíci

    👍💪

  • @franz-josefwolf560
    @franz-josefwolf560 Před 2 lety +4

    Ich kenne klassisches NLP Pacing ... Dabei finde ich deinen Verantwortungs- & Vorbildaspekt für positive Veränderung ausgesprochen sympathisch 👌😊

  • @christinatomovic5993
    @christinatomovic5993 Před měsícem

    Ich finde es nach einer ganzen Weile langsam belastend. Wenn ich im Fernsehen sehe, dass jemand einen Kuchen mit dem Schneebesen schlägt, bewegt sich meine Hand. Wenn jemand eine ganz knifflige Sache macht, bin ich angespannt. Meine Psychologin hat mir gesagt, dass das Spiegelneuronen sind. Kann das mit meiner Depression auch Zusammenhängen.

  • @chokrichabaani9876
    @chokrichabaani9876 Před 2 lety +1

    Hallo liebe Doro , können Sie mir bitte Tips geben ,dass ich bei der Vorstellung nicht mehr nervös sein werde Vielen Dank!!

    • @DoroPlutte
      @DoroPlutte  Před 2 lety +3

      Hallo, dazu habe ich hier im Kanal mehrere Videos veröffentlicht. Schau mal bei „Nervosität vor dem Auftritt“.

    • @chokrichabaani9876
      @chokrichabaani9876 Před 2 lety +1

      @@DoroPlutte Vielen Dank!