St. Blasien D-BW, Dom St. Blasius, Vollgeläute

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  • čas přidán 29. 03. 2024
  • Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wohin man ihn gelegt hat. Nun aber geht und sagt seinen Jüngern und dem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.
    Mk 16,6b-7
    ** Ich wünsche allen Kirchen- und Glockenfreunden ein gesegnetes und frohes Osterfest! **
    St. Blasien D-BW
    «Dom» (ehem. Klosterkirche) St. Blasius
    Konfession: römisch-katholisch
    Es erklingen alle 10 Glocken:
    Ges° B° des’ es’ f’ ges’ as’ b’ des’’ es’’
    Aufnahme vom Samstag, 06.01.2024, 18h45, Zusammenläuten zum abendlichen Festgottesdienst am Hochfest Erscheinung des Herrn.
    Nachdem der Glockenbestand des St. Blasier Doms im zweiten Weltkrieg bis auf eine Glocke vernichtet wurde, wurden 1952 fünf neue Glocken des Giessers Friedrich Wilhelm Schilling aus Heidelberg angeschafft. Dieser Glockenbestand war für das mächtige Gotteshaus jedoch eher dürftig, sodass 1961 vom selben Giesser vier Grosse Glocken ergänzt wurden. Erst 2005 wurde eine 10. Glocke der Giesserei Bachert in das Geläute eingefügt. Dieses höchst eindrückliche Geläute erklingt in einem erweiterten Salve-Regina-Motiv ist auf beide Türme verteilt. Die beiden grossen Glocken hängen im Turm links der Fassade, die übrigen in jenem rechts der Fassade.
    Der heutige Ort St. Blasien im Südschwarzwald dürfte bereits um die Mitte des 9. Jhs. besiedelt worden sein. Im Jahre 948 wurde schliesslich auch das Kloster zu St. Blasien gegründet, das etwa 100 Jahre später auch Reliquien des Titelheiligen erhielt und im Laufe der Zeit zu einer sehr bedeutenden Benediktinerabtei wurde. Mitte des 18. Jhs. wurden die Konventbauten neu gebaut, die mittelalterliche Kirche blieb aber vorerst bestehen. Doch vernichtete ein Grossbrand im Jahre 1768 die gesamte Anlage. Während die Klosterbauten in der bisherigen Form wiederaufgebaut wurden, ging man bei der Kirche neue Wege. Der damalige Fürstabt Martin Gebert verpflichtete den französischen Architekten Pierre Michel d’Ixnard, die neue Kirche zu planen. Dieser entwarf einen gewaltigen klassizistischen Kuppelbau. 1769 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Erst 1778 war die Kirche unter Dach. Die Ausstattung dauerte noch einige Zeit, sodass die Konsekration am 21. September 1783 stattfand. Doch durfte diese gewaltige Kirche ihre Funktion als Klosterkirche nur kurz ausüben, denn 1806 wurde das Kloster aufgehoben. Die Klostergebäude dienten fortan verschiedenen Zwecken und die Kirche wurde zur Pfarrkirche des Ortes. 1874 brach in den Klostergebäuden Feuer aus, das leider auch auf die Kirche übergriff und die Kuppel zerstörte. Der Chor blieb intakt, sodass die Gottesdienste nun dort gefeiert werden konnten. Die Aussenkuppel wurde bereits 1878 wieder hergestellt, die Rekonstruktion des Innenraumes hingegen erfolgte erst 1910-1913. Die letzte umfassende Restauration des Domes fand 1981-1983 statt.
    Schon wenn man auf den Ort St. Blasien zufährt, sticht einem die gewaltige Kuppel des Doms ins Auge. Der Dom schliesst eindrücklich einen grossen Vorplatz ab. Der Bau ist aus Sandstein, die Kuppel mit Kupfer gedeckt. Der Rotunde ist ein Portikus, flankiert von den niedrigen Fassadentürmen, vorgelagert. An den Kuppelbau ist der lange Mönchschor angefügt. Nicht weniger beeindruckend als der Aussenbau ist auch das Innere. Der Kuppelraum ist fast gänzlich in Weiss gehalten. Die stuckierte Kuppel ruht auf stuckmarmornen, weissen Säulen. Die expressionistischen Gemälde in de Kuppel und über dem Chorbogen stammen von Walter Georgi, 1912. Der in wärmeren Tönen gehaltene lange Mönchschor wird heute als Werktagskapelle genutzt. Zwei Andachtskapellen befinden sich in den Turmerdgeschossen. Die Ausstattung des Doms ist zum grossen Teil in moderner Zeit entstanden, einige historische Reste sind aber noch vorhanden. Besonders bedeutend ist die Orgel, die 1911-1913 durch die Firma Schwarz in Überlingen gebaut wurde und als Abschluss des Chores den ganzen Kirchenraum dominiert.
    Herzlichen Dank dem Pfarrbüro und dem Mesner für die erteilten Auskünfte.
    Daten der Glocken:
    Alle Glocken, ausser Nr. 5, wurden von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg gegossen.
    Nr. 1
    Petrusglocke
    gegossen 1961
    Gewicht: 6’152 kg
    Schlagton: Ges°
    Nr. 2
    Marienglocke
    gegossen 1961
    Gewicht: 3’040 kg
    Schlagton: B°
    Nr. 3
    Blasiusglocke
    gegossen 1961
    Gewicht: 1’712 kg
    Schlagton: des’
    Nr. 4
    Benedictusglocke
    gegossen 1961
    Gewicht: 1’328 kg
    Schlagton: es’
    Nr. 5
    Stephanusglocke
    gegossen 2005
    Giesser: Gebr. Bachert, Karlsruhe
    Gewicht: 1’018 kg
    Schlagton: f’
    Nr. 6
    Elisabethglocke
    gegossen 1952
    Gewicht: 835 kg
    Schlagton: ges’
    Nr. 7
    Josefglocke
    gegossen 1952
    Gewicht: 562 kg
    Schlagton: as’
    Nr. 8
    Reginbertglocke
    gegossen 1952
    Gewicht: 403 kg
    Schlagton: b’
    Nr. 9
    Nikolausglocke
    gegossen 1952
    Gewicht: 229 kg
    Schlagton: des’’
    Nr. 10
    Ignatiusglocke
    gegossen 1952
    Gewicht: 151 kg
    Schlagton: es’’
    Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti
  • Hudba

Komentáře • 16

  • @campanesdefrance9805
    @campanesdefrance9805 Před 2 měsíci +1

    Une sonnerie imposante dans une abbatiale toute aussi imposante !

  • @glockenlandschaft_thueringen
    @glockenlandschaft_thueringen Před 3 měsíci +2

    Einfach ein tolles und beeindruckend Geläut! Dir auch frohe Ostern 🙃

  • @nurnbergerglockenfreund
    @nurnbergerglockenfreund Před 3 měsíci +1

    Das Geläut ist schon beeindruckend und passt zu diesem monumentalen Kuppelbau. Aber eine Glocke sticht schon Gewalt heraus. Aber kommt bei Großgeläuten vor. Ich wünsche dir ebenfalls frohe Ostern und schöne Grüße aus Hamburg 👋🏻

    • @robinmartikirchenglocken
      @robinmartikirchenglocken  Před 3 měsíci +1

      Vielen Dank, ja wir dürfen uns noch recht lange am Osterfestkreis erfreuen! Die rausstechende Bachertglocke ist ein Manko, trotzdem finde ich das Geläute sehr hörenswert und beeindruckend.

  • @I-am-what-I-am
    @I-am-what-I-am Před 3 měsíci +1

    Wie könnte man dem Problem mit der f1-Glocke beikommen; läutet sie einfach nur zu hoch oder ist der Klöppel falsch proportioniert ?
    Trotzdem fundiert die Grundglocke ges0 hier sehr gut und bildet ein herrlich-feierliches Fundament für das Gesamtgeläute.

    • @robinmartikirchenglocken
      @robinmartikirchenglocken  Před 3 měsíci +1

      Ob man es ganz homogenisieren könnte, weiss ich nicht. Ich gehe davon aus, dass die f'-Glocke direkt hinter einem Schallfenster läutet. Auch wenn man die Glocken in der Kirche hört, dominiert sie. Mit guten Klöppeln und einer genauen Intonation liesse sich aber sicher noch was verbessern. Die grosse jedenfalls fundiert das Geläute wirklich hervorragend.

  • @I-am-what-I-am
    @I-am-what-I-am Před 3 měsíci +1

    Ich dachte immer, die f1- Glocke sei die schon ursprünglich im Schilling-Geläute vorhanden Gewesene und die ges1 die 2005 oder 2006 hinzugekommene Ergänzung . . . Aber so wie sich das hier liest, ist das "Plärrkind" von Bachert und zuvor war das Gefüge homogen und ausgeglichen (???) Wahrscheinlich waren die nicht sehr groß scheinenden Glockenstuben zu dem Zeitpunkt schon so gut bestückt, dass die Ergänzung darin tatsächlich nicht den idealen Platz bekommen konnte. Bleibt zu hoffen, dass man den so gewonnenen Halbtonschritt wenigstens auch in der Läuteordnung für effektvolle Teilmotive nutzt.

    • @robinmartikirchenglocken
      @robinmartikirchenglocken  Před 3 měsíci +1

      Es gibt hier eine Aufnahme ohne die f'-Glocke. Bei den beiden Teilgeläuten, die ich schon gehört habe, war der Halbton immer dabei. Die ges'-Glocke geht im Plenum fast gänzlich unter.

    • @mauricevanrooy
      @mauricevanrooy Před 2 měsíci +1

      Deze klokken lijken op de die van Oudenbosch

  • @bellspotter
    @bellspotter Před 3 měsíci +1

    Hier haben wir wirklich den Misericordia-Effekt - die (an sich schon nicht allzu schöne) f' plärrt raus wie sonst was. Ansonsten aber nach wie vor ein atemberaubendes Geläut! Frohe Ostern.

    • @robinmartikirchenglocken
      @robinmartikirchenglocken  Před 3 měsíci +1

      Ja, das ist leider das Manko des Geläutes. Habe es schon ein paar mal gehört, da die Aufnahme einige Anläufe benötigte. Alles in allem gefällt es mir aber trotzdem ganz gut.

    • @I-am-what-I-am
      @I-am-what-I-am Před 3 měsíci +1

      . . . . Und es liegt nicht am Stand- bzw. am Aufnahmerort ?

    • @robinmartikirchenglocken
      @robinmartikirchenglocken  Před 3 měsíci +1

      @@I-am-what-I-am Nein, die Glocke plärrt raus, egal wo auf dem Vorpatz man steht....

    • @Schillingglocke1
      @Schillingglocke1 Před 3 měsíci +1

      Vielleicht soll die f' ja rausplärren, damit man hört, wie schön sie ist 😂😂 Sie passt von der Timbrierung nicht wirklich zu den FWS-Glocken dazu, FWS und Bachert sind eben doch zu unterschiedlich. Aber eine bessere Intonation könnte trotzdem für eine bessere Eingliederung dieser Glocke in das Gesamtensemble sorgen....