Tiere, die es einmal gab - Die Wandertaube (1914 ausgestorben)

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  • čas přidán 26. 08. 2024
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    Die Wandertaube (Ectopistes migratorius) ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae), die Ende des 19. Jahrhunderts in Freiheit ausgerottet wurde und seit dem frühen 20. Jahrhundert, mit dem Tod des letzten in Gefangenschaft gehaltenen Tiers, als ausgestorben gilt.
    Noch Anfang des 19. Jahrhunderts zählte die Wandertaube mit einem geschätzten Gesamtbestand von drei bis fünf Milliarden Exemplaren zu den häufigsten Vogelarten der Welt. Sie brütete in riesigen, teils mehrere hundert Quadratkilometer umfassenden Kolonien im östlichen Nordamerika und durchzog in heute unvorstellbar großen Schwärmen das Land. Umso dramatischer ist die Tatsache ihrer Ausrottung. Neben dem Bison wurde sie zum Symbol für den Raubbau an der Natur, der besonders im 19. Jahrhundert in Nordamerika stattfand. Obwohl das Ausmaß ihrer Verfolgung durch den Menschen unzweifelhaft einer der Hauptgründe ihres Aussterbens ist, ist die Frage nicht abschließend geklärt, warum ab einem bestimmten Zeitpunkt die Bestände einbrachen und die überlebenden Tiere nicht mehr in der Lage waren, sich in ausreichendem Maße zu vermehren.
    Der letzte wildlebende Vogel wurde am 24. März 1900 geschossen. Das ausgestopfte Exemplar wird heute in einem Museum in Columbus (Ohio) aufbewahrt. Im Jahr 1914 starb mit Martha auch das letzte in Gefangenschaft lebende Tier dieser Art.
    Die Wandertaube war eine relativ große Taube mit einem etwa 20 cm langen, über zwei Drittel der Länge nach hinten hin keilförmig zugespitzten Schwanz. Die Körperlänge betrug durchschnittlich 41 cm beim Männchen, 35 cm bei Weibchen. Das Gewicht lag etwa zwischen 255 und 340 g. Die Flügel waren zugespitzt, die Flügellänge lag bei 20 cm. Der Schnabel war schwarz, das Auge von einem fleischfarbenen Ring umgeben. Beine und Füße waren karminrot.
    Die Wandertaube bildete besonders auf dem Zug große Schwärme aus Hunderten oder Tausenden Individuen. Diese schlossen sich bei verschiedenen Gelegenheiten zu noch größeren Schwärmen zusammen, so dass zeitgenössische Quellen von Zugbewegungen sprachen, die den Himmel verdunkelt hätten und Tage andauerten. In anderen Jahren verlief der Zug aber offenbar auch spärlicher und in kleineren Trupps. Die großen Schwärme zogen teils in breiter Front, teils in kilometerlanger, schmalerer Reihung.
    Die Wandertaube war noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts der häufigste Vogel Nordamerikas und eine der häufigsten Vogelarten weltweit. Beschreibungen der riesigen Schwärme klingen heute nahezu unglaubwürdig. Da sie aber aus vielen voneinander unabhängigen Quellen stammen und weitgehend übereinstimmen, sind sie nicht von der Hand zu weisen. Versuche, die Größe der vorbeiziehenden Schwärme aufgrund von Zeitmessungen, Geschwindigkeitsschätzungen und Anzahl von Vögeln auf einer Fläche hochzurechnen, liegen von Alexander Wilson (1812) und John James Audubon (1813, veröffentlicht 1832) vor. Ersterer kam auf über zwei Milliarden, letzterer auf über eine Milliarde Vögel. Noch 1866 wurde ein über 14 Stunden lang durchziehender Schwarm auf über drei Milliarden Individuen geschätzt.
    Ohne Zweifel ist das Aussterben der Art auf die Verfolgung durch den Menschen zurückzuführen. Als Ursache für den Bestandseinbruch ist jedoch neben der übermäßigen Bejagung das Zusammenwirken mehrerer Faktoren wie Habitatzerstörung und Störungen an den Brutkolonien wahrscheinlich.
    Auch nach dem völligen Bestandseinbruch in den 1880er Jahren wurde die Art noch hartnäckig verfolgt und bejagt. Versuche, die Tauben in Gefangenschaft zu züchten, blieben erfolglos. Die letzte bekannte Wandertaube namens „Martha“ starb am 1. September 1914 im Alter von 29 Jahren im Zoo von Cincinnati. Ihr ausgestopfter Balg wird in der Smithsonian Institution aufbewahrt.
    Weltweit gibt es heute mehr als 1000 Bälge und Standpräparate, allein in Deutschland mehr als 50 (unter anderem in Augsburg, Berlin, Bonn, Greifswald, Halberstadt, Hamburg, Leipzig, München, Oldenburg, Stuttgart, Wiesbaden). Die Wandertaube ist damit wahrscheinlich die in Museen weltweit am häufigsten vertretene in historischer Zeit ausgestorbene Tierart. 2013 nannte ein Zeitungsartikel die Zahl von genau 1532 ausgestopften Exemplaren der Wandertaube und berichtete von einem Forschungsprojekt in den USA, welches die Taube durch Genome Editing wiederbeleben wollte.

Komentáře • 6

  • @vincentberg6898
    @vincentberg6898 Před 4 měsíci +1

    Kannst du auch mal was zum Atlas Bär machen?

    • @DB_Schaffner
      @DB_Schaffner  Před 4 měsíci +1

      über den Atlasbär habe ich leider kein Video

    • @vincentberg6898
      @vincentberg6898 Před 4 měsíci

      @@DB_Schaffner ja, deswegen sage ich es dir ja, ob du da vielleicht auch mal ein Video machen könntest

    • @DB_Schaffner
      @DB_Schaffner  Před 4 měsíci +1

      @@vincentberg6898 das übersteigt meine technischen Möglichkeiten 😁 kenne mich da nicht so aus

    • @vincentberg6898
      @vincentberg6898 Před 4 měsíci

      @@DB_Schaffner ok mache vielleicht trotzdem ein Video mal darüber dieses Tier