#4 Biografie als Fakt oder subjektive Konstruktion - Anna Lena Rademaker Sabine Ader |Streitgespräch

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  • čas přidán 11. 01. 2024
  • In dieser Folge unserer Podcast-Reihe befassen wir
    uns mit dem Thema „Erlebt oder sicher gewusst - Biografie als Fakt oder subjektive Konstruktion“ Wir werden verschiedene Themenfelder und Fragestellungen behandeln, um eine umfassende Diskussion zu ermöglich:
    - Welchen Stellenwert hat Biografiearbeit in der Sozialen Arbeit generell? Warum wird darauf Wert gelegt? Was erhofft sich die Soziale Arbeit bzw. was erhoffen sich die Fachkräfte davon?
    - Betrachtet man die Entwicklung diagnostischer Instrumente und Methoden in der Sozialen Arbeit, so fällt auf, dass anfangs sehr viel Wert auf verstehende Methoden und allgemein auf biografisch-rekonstruktive Diagnostik gelegt wurde. Im Projektteam haben wir diskutiert, dass sich dies geändert zu haben scheint. Ist das aus Ihrer Sicht so und woran liegt das?
    - Konstruktives, rekonstruktives usw. Fallverstehen scheint sehr stark auf biographisches Material zurückzugreifen. Aber wie ist der Wert von Erzählungen einzuschätzen (d. h. wie valide sind sie)?
    - Nimmt die Fachkraft im diagnostischen Verstehen biographischen Materials nicht massiv Einfluss auf die Erzählung und damit in gewisser Weise auf die Biographie selbst? Schließlich geht sie eine Beziehung ein? ... Was bedeutet das im Hinblick auf die diagnostische Beziehung?
    - Ein Kollege sagt immer: Wenn ich an Biographie denke, dann unter anderem in der idiographischen (verstehend-rekonstruktiven) Diagnostik als Hintergrundfolie des Verstehens. Wie würden Sie den Stellenwert der Biografie in der Sozialen Diagnostik beschreiben?
    Kofinanziert durch das Programm Erasmus+ der europäischen Union.

Komentáře • 1

  • @user-dn6hp1gp3l
    @user-dn6hp1gp3l Před 4 měsíci

    Ein kurzer Nachtrag zum Gespräch (S. Ader): Bei etwa der Zeit Minute 26 gibt es einen „Versprecher“. Gemeint ist dort nicht die (Selbst-)Reflexion der Adressat:innen Sozialer Arbeit, sondern die der Fachkräfte selbst.
    Zudem ist im Gespräch ein fachlich wichtiger Gedanke bzgl. des „Wertes“ der eigenen Emotionen in der Fallarbeit (ca. Minute 18 + 26) unerwähnt geblieben: Bei dem Teil geht es um den Einfluss der Professionellen auf den Prozess. Hier ist aus der psychoanalytischen Perspektive bedeutsam, dass die eigenen Affekte der Fachkräfte ein wichtiges diagnostisches Instrument sein können als Zugang des Fallverstehens. Dazu sehr anschaulich: Glenn, Penelope: Psychoanalytische Zugänge zum Verstehen in der Sozialen Arbeit.“ In: Ader/Schrapper: Sozialpädagogische Diagnostik und Fallverstehen in der Jugendhilfe. München, Reinhardt Verlag 2022, 2. Aufl.