Agroforstsysteme sind ne gute Idee! (Gute Ideen Serie 2)
Vložit
- čas přidán 3. 04. 2024
- Nochmal wichtig: Agroforst ist ein weites Feld. Man könnte da sehr sehr viel mehr zu sagen. Wir sind hier aber nur auf CZcams und weder will noch kann ich eine Anleitung für die Praxis geben. Der Zweck dieses Beitrags ist einfach nur auf das Potenzial von Agroforstsystemen hinzuweisen und darauf dass es kaum was negatives an ihnen auszusetzen gibt... Außer vielleicht den Preis bzw. die Ökonomie. Aber auch die lässt sich verschmerzen.
Wer Agroforst im Rahmen von Permakultur vermisst, dazu kommen wir dann bei der Permakultur nochmal kurz.
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Bis zum nächsten mal, der Ben - Věda a technologie
Jaaa... da steht Frostwirtschaft... Wusstet ihr dass viele meiner CZcams Kollegen absichtlich Rechtschreibfehler in ihre Videos einbauen? Das generiert nen Haufen Kommentare von Leuten die ihn gefunden haben und nicht behalten wollen sondern uns unbedingt mitteilen müssen, dass sie ihn gefunden haben. :-) Nur mal so am Rande.
Ja, meine Rechtschreibung ist nicht gut. Ich hab da zeitlebens Schwierigkeiten. Wenn ich Germanist oder sonst irgend ein Sprachwissenschaftler wäre, wäre mir das peinlich. In meinem Fachbereich kann ich aber damit Leben. Und natürlich ist es hier nur ein Tippfehler der mir nicht aufgefallen ist.
Gut das es für unsere Sorte Mensch die Autokorrektur und Google gibt!😂
Manche Vertipper sind auch einfach schöner als andere 🙂
Hauptsache Du wirst deswegen nicht zum Aggro-Förster :D (der wär auch was für die Super Elite Survival Squad vs Wild gewesen…kann man ja in Season 2 einbauen (da wo alle am Strand extrem rumsitzen und versuchen Gezeiten zu verstehen))
Dafür hatte ich einen freudschen Verleser und hab die ganze Zeit auf die aggressiven Bäume gewartet...
Dank deinem ersten Video, das ich schon vor Jahren amüsiert angeschaut habe, landete ich tatsächlich bei einem Biolandwirt, der dieses Agroforstsystem (und nun auch Vitiforstsystem in den Weinbergen) praktiziert. Damals (2019) pflanzten wir Säulenapfel sowie am äussersten Rand eine Hecke, um den Wind zu brechen. Als ich kürzlich durch die Reihen ging, stellte ich freudig fest, wie schnell die Apfelbäume und die Hecke gewachsen sind. 2022 pachtete mein Chef ein weiteres Stück Land, das oben dem Wind, unten der Staunässe ausgesetzt ist. Vom Feldrand bis zum Strassenrand oben pflanzen wir letzten Dezember eine Hecke in Wellenform mit unterschiedlichsten Gehölzen (Vogelbeere, Weiden, Schwarz-, Weiss-, Kreuz- und Sanddorn, Traubenkirsche, Hainbuche, Hasel, Kornelkirsche, roter Hartriegel, u.v.m.). Unten stehen u.a. Schwarzerlen und Birke. Beim Vitiforst haben wir zu den Reben noch Türkische Baumhasel sowie Apfel, den wir gleich erziehen wie die Reben. Wenn du willst, kann ich dir Fotos per Mail zukommen lassen. Seit kurzem arbeite ich noch zusätzlich bei einem BioWinzerbetrieb, der ebenfalls auf Vitiforst setzt. Dieser befindet sich im St. Galler Rheintal, das für sein Fön-Wetter berühmt-berüchtigt ist. Dort ist jedoch das Ziel, den Wind besser zu kanalisieren - besonders in den Sommermonaten während des Auslaubens, damit die Trauben und die Blätter schneller trocknen und sich kein (sowohl falscher sls auch echter) Mehltau bildet. Interessant dort ist, welche Bäume gepflanzt werden: Edelkastanie, Granatapfel, Zitrusfrüchte und oben noch Walnuss. Man kann es für gewagt halten, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Moin Ben, Knicks sind was tolles.
Seit März 2023 sind die Knicks in Schleswig-Holstein immaterielles Kulturerbe der UNESCO.
Mit einer Länge von ca. 55.000 km sind diese 0,8-1 m hohen bewachsenen Erdwälle in der waldarmen Gebiet eine Quelle für ca. 7000 Tierarten (Dachs, Zilpzalp, Ringelnattern, Frösche, Eulen, Greifvögeln, Mäuse, Insekten) und DIE Autobahnen in der Agrarwirtschaft für Tiere und Pflanzen für die Verbreitung und Rückzug.
1767 hat der dänische König Christian VII verordnet, das jeder Bauer sein eigenes Land mit einem Wall und lebenden „Pattwerk“ (Gehölz) einzufrieden hat. Dabei wurden die jungen Bäume waagerecht miteinander verpflochten und umgebogen (umgeknickt). Es gibt noch heute ca. 250 Jahre alte Knickharfen.
Hauptsächlich wurden Knicks als Errosionsschutz gegen den ständigen Wind angelegt, aber auch als Nahrungserwerb (Haselnuss (viel Eiweiß), Holunder, Brombeeren, Äpfel und Birnen (entstanden aus dem Abfall der Brotzeiten)), für Brennholz und Flechtwerk (Haselnuss, Weiden) und alle 40-60 m ein sogenannter Überhälter (gr. Bäume wie Eichen, Buchen) für Bauholz. Heute für Greifvögel.
Alle Lessteine wurden am Knick abgelegt (Kröten, Eidechsen).
Auch als Wasserspeicher und Schattenspender dienten die großen Bäume, die besser an das Grundwasser herankamen als Getreide. Heute: prinzip Waldgarten (permakultur).
Als Abwehr gegen Verbiss wurden Schlehen, Brombeeren und Hundsrose gepflanzt. Die Hausapotheke war auch gleich dabei mit Holunder, Weiden, Brombeere.
Es gibt 85 Arten von Knicks.
Die Pflege der Knicks heißt „Auf den Stock setzen“, dabei wird das Gehölz bis auf die Überhälter auf eine handbreite über den Boden abgeschnitten und die so umgeknickten Strauchschnitt aufden Wall längs liegend verteilt (Totholz). Dabei wird auf einen schrägen Schnitt geachtet (Pilzgefahr) und die Gehölze können wieder gesund austreiben.
Heute wird alles zu Hackschnitzel verarbeitet.
Ein gängiger Spruch hier in SH ist „Jetzt komm mal aus dem Knick!“ was soviel bedeutet wie „Jetzt komm mal in die Gänge!/ Beweg dich!“. Früher haben die Bauern im Knick Pause gemacht und wenn es wieder an die Feldarbeit ging, mussten sie aus dem Knick kommen.
In vielen Knicks und an historischen stillgelegten Bahndämmen gibt es heute noch historische Sorten von Äpfeln.
Wer mehr wissen möchte, kann ich diese Bücher empfehlen: das grüne Netz von Jürgen Eigner,
Hecken- Lebensräume in Garten und Landschaft von Uwe Westphal,
Wallhecken in EUregion von Julia Wiehe und
DAS Werk: Europas Feldeinfriedungen 1+2 von Georg Müller für alle Profis.
So genug der Informationen. 😂 Danke für das tolle und informative Video.
LG aus SH mit 🐈⬛
🍀💝👍🌻🍄☘️🐝
PS: lieber Ben,
Bei dem letzten Buch habe ich besonders an dich gedacht, da du Bücher auch zu lieben scheinst.
Mit 1280 Seiten und 5514 Abbildungen ist das doch ein kleiner Schmöker. 🤣
Alleine die Website ist schon informativ.
👋💝
Ich musste während des ganzes Videos auch an die Norddeutschen Knicks denken. Die Kenne ich gut von den Besuchen bei meinem Schwiegervater in der Umgebung des Duvenstedter Brooks.
Moin Ben, ich erinnere mich an ein Agroforst Video von dir das schon mehrere Jahre zurück liegt. Damals hast du noch versucht uns Agroforst mit einem Stock und Wikinger Helm zu erklären. Ich weiss noch wie ich damals Bauchschmerzen vom lachen hatte.
Und wie beim ersten Video wurde er auch dieses Mal von einem Tier unterbrochen (damals Hermelin mit Wiederholung in Zeitlupe, heute die seltene Hohltaube).
Moin Ben 😊 Sehr guter und interessanter Beitrag! Vielen Dank! In Schleswig-Holstein gibt es die sogenannten "Knicks". Das ist nichts anderes als ein Agroforstsystem mit den von dir genannten Vorteilen 😊 Dort stehen die Bäume unterpflanzt mit heimischen Sträuchern/Vogelnährgehölzen auf einem kleinen Wall. Unter den Büschen und Bäumen wuchert noch eine Krautschicht aus heimischen Wildkräutern. Und da auf der wärmeren Südseite eines Knicks trockenere Verhältnisse vorherrschen als auf der schattigeren und feuchteren Nordseite eines Knicks, führt dies dazu, dass andere Lebensbedingungen für Tier und Krautschicht vorherrschen und somit auf allerkleinstem Raum verschiedenste Biotopsysteme zu finden sind 😃 Auch die Höhenstaffelung von der Krautschicht über die Strauchschicht bis hin zur Baumschicht spricht viele verschiedene Tierarten an. Blöderweise hat man in den 70ern im Zuge der Flurbereinigung den Landwirten Prämien bezahlt, wenn sie die Knicks beseitigt haben 😡 Heute ist man schlauer und teilweise werden neue Knicks aufgebaut. Liebe Grüße aus Hamburg, Claudia 💐
Das ist ein hervorragendes Beispiel welches ich noch gar nicht kannte. Vielen Dank! :-)
@@EinMannimWald Kannst gerne auch mal eine Führung in Schleswig-Holstein anbieten 😃 Dort gibt es auch interessante Waldprojekte 😊
Ich finde die Videoserie klasse☺Freue mich sehr auf hoffentlich viele weitere Folgen!
Lieber Ben, daaaaaaaaanke dass du auch auf das Thema Wasser Retention in ebenen Geländen eingegangen bist! Das hat mich sehr sehr gefreut. Da waren viele gute Punkte dabei auf die ich noch nicht gestoßen bin.
Falls du mal keine Themen ideen mehr haben solltest gerne mehr bodenkunde :)
voll das interessante Video. Ich persönlich stelle mir darüber hinaus auch entsprechende Landschaften auch optisch ansprechender vor, als Felder soweit das Auge sieht.
Vielen Dank für den (ich glaub, das war wirklich ohne Schnitt) One-Taker in beachtlicher Länge.
Super erklärt, Toller Beitrag!
Im Prinzip macht man also das wieder, was bis in die 1960er/70er Jahre noch recht häufig zu finden war, aber diesmal um die Folgen von Extremwetterlagen besser überstehen zu können. Realtiv schmale Feldflächen mit einen Feldrand mit Hecken und Bäumen. Nur halt diesmal keine Rechtecke, sondern lange Streifen. Die alten Hecken und Baumstreifen wurden dann später in den 80ern fast alle im Zuge der Flurbereinigung entfernt und zu großen kahlen Äckern zusammengefasst. Zumindest in den Regionen wo man dann große Maschinen dann bessser einsetzen konnte.
Die Walnussernte erfolgt zumindest bei Plantagen auch maschinell. Zuerst kommt eine Maschien zum Einstaz, die den ganzen Baum rüttelt und schüttelt bis die Nüsse herabgefallen sind. Und danach kommt eine Maschine zum Einsatz, die wie eine Art Kehrmaschine die Nüsse zusammenfegt und aufsammelt.
Super Serie, ganz tolles Video! 💚🐾🌱
Ben, bitte ein Video zu (unterirdischen) Wasseradern und diesem Wünschelrutengedöns - und wie wahrscheinlich man 50 Meter neben dem von dem Wünschelrutengänger angezeigten Ort auch Wasser findet 🙏 (Inspiriert von deinem letzten Grundwasser-Video ❤)
agroforst ist super, finds toll das wir auf der Uni auch zwei Vorlesungen dazu haben
Der beste Mann im Wald😊
Hey, Digga.. @52:52 🙊🤣 (jetzt bin ich dann langsam aber sicher auch von diesem Slang angesteckt. Vom Mann mit Hut im Wald) Wie immer es guäts Video! De Aprilscherz isch au sehr lustig und unterhaltsam gsi. Danke
2:16 das ist super, ich mag deine themen und einstellung dazu meist sehr, höre sie aber gerne eher so als podcast nebenher.
Gerne auch mehrmals-weil nebenher viel verloren geht und ich dann aber jedes mal ein neues detail verstehe..
Was ich sagen möchte, schön dass du als videoproduzent auch diese ignoranten nicht-zuseher einbeziehst 👍👍👍
Ich finde mehr Vielfalt am Acker gut. Ich erinnere mich daran, dass - als ich Kind war - an dem meisten Straßen in meiner alten Heimat Obstbäume und Hecken waren. Ein Paradies für Vögel und die Hecken haben Schneeverwehungen vermindert. Jetzt steht da nichts mehr, der Platz für die Vögel fehlt und es müssen jeden Winter Schneezäune aufgebaut werden.
Interessantes Thema, aber ich muss doch etwas Kritik äußern: Die Vorteile wurden zwar sehr holistisch, dabei aber vorallem qualitätiv und kaum quantitativ herausgearbeitet. Das hat man hier auch schon besser gesehen. Ein paar Studien einzubauen wäre sicher hilfreich (Ich weiß aufwändig). Wenn es aber um den Nutzen für Landwirte geht (womit die Implementierung steht und fällt) sollte schon eine konkrete Untersuchung aufgezeigt werden, die die konkrete höhere Monetarisierbarkeit für den Landwirt nachweist. Ansonsten wurde auch bei vielen Punkten außer acht gelassen, dass für viele der Vorteile Landwirte andere Alternativen haben, die man mit einbeziehen muss. Z.B. Zur Risikominimierung Versicherungen oder Finanzinstrumente wie future hedges. Alles in allem bekommt man dadurch teilweise das Gefühl, dass aufgrund der ökologischen Komponenten der Wunsch die Mutter des Gedanken wird.
AgroFROSTwirtschaft ist auch schön 😂
Erster Nicht-Bot-Kommentar.
Hallo Algrithmus, bitte befördere dieses Video ganz weit nach oben ;)
Toller Sonnenstrahl rechts hinter dir, sehr interessantes Thema.
Hallo Ben, gibt es Daten ob die Windbestäubung und dann folgend die Erträge für Getreide durch die Windverwirbelung beeinflusst wird?
Also… Ich selber habe oft Frost-Aggro, ganz ohne System - auch wenn der Aggro-Frost in den letzten Jahren immer weniger wurde.
Ah! Stövers Aldruper Agro.-Frust Pommes, ich erinnere mich :D
Noch eine gute Idee, die mir höchstselbst beim Ansehen deines Videos gekommen ist, auf die aber auch schon vor mir Leute gekommen sind und die daher schon einen schmissigen Namen bekommen hat) ist der Gemengeanbau.
Ist vielleicht was für ein Video?
Liebe Grüße, ich schaue jetzt mal weiter.
Super interessant gern mehr davon
Die Elsbeere wäre bestimmt auch interessant. Tolles, wertvolles Holz, potentiell sehr, sehr teure Früchte, gute Nektar und Pollenwerte (3/2) --> also interessant für Imker, die Hühnchen fänden bestimmt auch Futter unter ihr und insgesamt eine ausgesprochen schöne Erscheinung =)
Jemand anderes hat schon geschrieben...Zusammenarbeit bei solchen Themen mit einem Landwirt wäre gut. Beide Sichtweisen und Umsetzbarkeit...ansonsten stimme ich dir bei deinen Überlegungen sehr zu.
Was mich thematisch interessieren würde, wäre die Frage was ich selbst tun kann um Land aufzubessern. Ich persönlich besitze mit einer "grün angehauchten" Erbengemeinschaft mehrere Äcker und Wiesen nördlich von Darmstadt. Das ist im nördlichen Bereich des Waldstücks welches letztens unter dem Titel: "Erster toter Wald in Deutschland" von dir aufgesucht wurde. Könnten wir jetzt einfach die Pachtverträge kündigen und selbst Bäume pflanzen? Darf man das? Wer kann einem bei sowas helfen? Wieviel kostet das? Macht das Sinn?
Zur Begriffsunterscheidung:'
Aggroforst ist was passiert, wenn Orks nen Entwald durchforsten
super sache
AGGROFORSTWIRTSCHAFT??
Ohne Wikinger Samurai Ben...?
Das ist nicht dasselbe😢
Moin, ich mag deine Videos sehr. Wie wäre es die Videos, als Audio(wo du nicht viel zeigst sondern der Fokus auf dem Gesagten liegt) auch als Podcast auf Spotify zu Verfügung zu stellst?
Hey Ben,
vielen Dank für das Video. Kann dir nur zustimmen. Hier ein Video zum maschinisierten Walnussanbau:
czcams.com/video/rLEm6Uh80jw/video.html
Leider importieren wir für unseren Bedarf die Walnüsse aus Nordamerika. Würde mich sehr freuen, wenn sich das ändert.
Kurz noch zur Pflanzenkohle: Die gibts (neuerdings?) auch aus Prunus Serotina, was mich irgendwie freut.... ist vielleicht ein bisschen gehässig, zumal ich von der bisher verschont geblieben bin, aber trotzdem =)....
Hier noch ein Video von BreakingLab, zu einem neuartigen Pyrolyseverfahren für Pflanzenkohle, wenn wir bei guten Nachrichten sind:
czcams.com/video/GDlsfOTP8zg/video.html
wow, vielen Dank für das Video. Scheint als hättest du meine Gedanken gelesen. Ich hatte mir gewünscht, dass du das Thema mal behandelst, auch wenn ich das Video noch nicht gesehen habe :D.
Da ich es gruselig finde, dass du dich in meinem Kopf umschaust, hier noch ein paar Inspirationen für kommende Videos.
Wie hoch müsste der Prozentsatz der Hausgärten sein, die Lebensraum für Insekten bieten um dem Insektensterben durch die moderne Landwirtschaft auzugleichen oder zumindest merklich abzumindern? Welche Maßnahmen befindest du als sinnvoll? Insektenhotels, Käferburgen, Sandarium, Totholzhaufen, Benjeshecken etc.
Wie ist deine Meinung zu schnellwachsenden Neophyten wie z.B. dem Blauglockenbaum oder Bambus. Macht es Sinn den bei uns in größerem Stil anzupflanzen?
Wie ist deine Meinung zu Pflanzenkohle in der modernen Landwirtschaft? Ich habe gelesen, dass Kohle in der Erde über Jahrtausende stabil bleibt und sich nicht zersetze. So könnten doch Unmengen an CO2 gebunden werden, die Bodenerosion würde verringert werden und die Fruchtbarkeit würde erhöht werden. Stichwort Terra Preta. Natürlich ist der Energieaufwand groß, wenn man aber Öfen baut, die als "Abfallprodukt" Kohle produzieren wäre das doch sicher eine gute Sache. Immerhin wird doch ständig irgendwas verbrannt.
Sehe ich nur kommen wenn die heimischen Märkte geschützt werden oder subventioniert wird.
Die Landwirtschaft ist in DE unter massiven Druck und da sitzt das Geld nicht so locker, dass man mal viele jahre signifikant weniger Ertrag hinnehmen kann.
Wenn man sich Statustiken zum Strukturwandel in der Landwirtschaft ansieht und der Trend so weitergeht dann wissen viele wohl gar nicht ob es überhaupt noch 10 jahre weitergeht.
Landwirte denken absolut auf lange Sicht aber man muss auch für Planungssicherheit sorgen.
Erbsen und Linsen sind allerdings Leguminosen und brauchen für sich erst einmal wenig oder keinen "Düngerstickstoff", weil sie diesen selbst mit Knöllchenbakterien "herstellen" können.
Agroforst an sich finde ich auch eine tolle Idee, die ich auch selbst auf meiner Streuobstwiese umsetze, wobei ich als "Nichtlandwirt" ohne Tierhaltung nicht viel mit dem Gras/Heuertrag der Wiese anfangen kann, außer es zu kompostieren und als Dünger für Bäume bzw. im Gemüsebeet einzusetzen oder Kleinmengen an Freunde mit Meerschweinchen und Kaninchen abzugeben.
Stimmt der Punkt mit den Fabaceae hatte mich auch verwirrt.
Wenn du noch nach ideen suchst und einen Teil der wiese für nicht-mahd lassen kannst könntest du zb seltene oder bedrohte pflanzen einsäen (saatgut und pflanzen gibt es aus nachzucht im Fachhandel) und sich genetisch anpassen und ausbreiten lassen. Das Rote Liste Zentrum könnte dabei behilflich sein, die sind vom bfn und sollten am aktuellsten sein. Besonders wenn die wiese nicht insgesamt zu futterzwecken genutzt werden muss könntest du da viele pflanzen ansäen die auf viehweiden etc nicht stehen bleiben dürfen wg toxizität. (Yt kanal "renature" war mir hier sehr hilfreich)
@@saws2024 Versucht habe ich das schon. Einsaat in die bestehende Wiese klappt nur sehr schlecht, habe ich schon ausprobiert. Einigermaßen funktioniert es nur auf leicht gestörten Stellen wie Maulwurfshäufen. Auch Pflanzung ist schwierig, weil frisch gepflanztes oft erst ein bisschen schwächelt und in der Zeit gnadenlos von z.B. Schnecken niedergemacht werden. Leider klappen viele seltenere Arten auch nicht unbedingt wegen den Boden und der Lage bei mir, weil diese sehr spezifische Anforderungen haben, die meine Wiese nicht bieten kann.
Auch können in den baumstreifen hühner gehalten werden.
Es setzen sich einige mit den positiven Eigenschaften dieses Systems auseinander, aber 😢 scheinbar arbeitet noch niemand an der Frage „Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, dass dieses System eingeführt wird?“
Wie meinst du das genau?
Praktisch ist das Konzept kaum umsetzbar unter den gegebenen Rahmenbedingungen: Die bewirtschaftete Fläche ist von den Landwirten zum Großteil nur gepachtet. Da kann man nicht einfach eine Baumreihe pflanzen. Wenn man dann auf einem Streifen nicht mehr ackert, dann verliert die Fläche schnell ihren Status als Ackerland - dann ist sie wertlos und man muss sogar Abstand beim Pflanzenschutz einhalten. 🤦
@@108farmer Eine Umtriebsplantage verliert soweit ich weiß nicht den Ackerstatus. Und auch eine Hecke zählt mitunter noch zur "Bewirtschafteten" Fläche so das man noch die Flächensubventionen dafür bekommt.
Aber bei der implementierung des ganzen gibt es noch Defiziete ja. Die haben aber vielfältige gründe.
Min 39: das Wasser geht ins Meer haben wir nix davon....- aber wo kommt der Regen denn her ?
So weit isses schon, jetzt kommentiere ich Videos über Bäume... Aber mich würde bei diesem Thema interessieren, wie das Konzept den aussieht, wenn man die verlorene Agrarfläche damit ausgleicht, Wald zu roden. Klar ersetzen ein paar lose Streifen Bäume keinen geschlossenen Wald. Aber bis zu welchem Grad wäre das trotzdem eine Überlegung wert? Mindestens die Plantagenfläche könnte doch reduziert werden? Klingt für mich erstmals nur nach Vorteilen für alle (Auch die Bäume sind einfacher zu ernten. Da das Feld sowieso verdichtet, es kann also schweres Gerät eingesetzt werden). Als naturwissenschaftlich gebildeter Mensch ist mir aber klar, dass dies ein naiver Gedanke ist und bitte geradezu darum belehrt zu werden.
Ja, prinzipiell ein spannender Gedanke. Es scheitert in den meisten Fällen wahrscheinlich daran das ein normaler Wald in 95 % der Fälle auf einem Boden steht der für die Landwirtschaft entweder gar nicht nutzbar ist, oder nur mit großem Aufwand beackert werden könnte. Da stehen also Erträge und Kosten im Missverhältnis. Das kann sich aber natürlich auch noch ändern wenn die Gesellschaft Hunger bekommt.
Danke für die Frage!
@@EinMannimWald Da viel die Naivität nicht weit vom Stamm.... Boden ist eben nicht nur Dreck
Hallo Ben
Könntest du deine Quellen (oder zumindest 2-3 sehr gute deiner Meinung nach) in der Beschreibung verlinken? Würde mich manchmal sehr interessieren um weiter Informationen dazu zu finden (:
Das ist kompliziert und knifflig.
Ich mache für kontroverse Themen gerne ne Quellensammlung. Bei anderen Themen kann ich das nicht machen weil a) wäre es extrem Zeitaufwendig für keinen erkennbaren Nutzen für mich (wenig genug Aufrufe haben solche Themen sowieso) und b) Es gibt keine Quelle die ich kennen würde die alle genannten Vorteile von Agroforst so erklärt wie ich es hier im Video tue. Ich kann also gar keine Angeben. Das ich die pflanzenpysiologischen- und ökosystemaren Prozesse im Hintergrund erklären kann, liegt daran dass ich eben über umfassendes Hintergrundwissen verfüge, dass ich mir in vielen Jahren erarbeitet habe.
Wie ich im Titel dieser Videoreihe ein bisschen scherzhaft andeute: "Gute Ideen... zu denen der Ben was qualifiziertes Beitragen kann" Es handelt sich also um eine sog. Expertenmeinung. Keine richtige echte Wissenschaftliche Publikation. Eine Expertenmeinung ist selbst eine Quelle... zwar nur die schlechteste Quelle die man überhaupt noch zitieren sollte... aber ja.
Ich verstehe dass des jetzt unbefriedigend ist. Mit einem Literaturverzeichnis könntest du aber auch nix anfangen. Da ständen dann alle möglichen Standartwerke für Pflanzenpysiologie und Ökologie drin die für eine konkrete Fragestellung nicht helfen.
Und wenn ich irgend ne sehr gute Quelle gehabt hätte, und sie die Basis für dieses Video wäre, dann würde ich mich ein bisschen Schämen dass ich einfach nur abgeschrieben bzw. in eigenen Worten zusammengefasst habe, was jemand anders mühsam durchdacht, recherchiert oder geforscht hat. Das wäre zwar Legal. Aber ist nicht meine Vorgehensweise.
Also nochmal Konkret: Dieses Video ist eine Liste von Vorteilen der Agroforstwirtschaft die ich als gelernter Forstwissenschaftler in ihr sehe. Ich bin mir sicher dass diese so existieren und habe alles nach bestem Wissen und gewissen so zusammengetragen dass keine groben Fehler drin sein dürften. Wenn ich mich irre, freue ich mich wenn man dies richtig stellt und es sogar belegen kann. Davon profitieren dann alle.
So oder so ähnlich gilt es für fast alle meiner Beiträge. Zumindest für die ohne Quellenangaben.
Oh doch noch was konkretes: Wenn ich z.B. von Ertragsminderungen von 10 bis 20 % spreche, wo hab ich die dann her? Naja. Wenn man die Agrarfläche um 20 % verkleinert hat man maximal 20 % weniger Ertrag. Quelle: Logik. Wenn aber die positiven Nebenwirkungen der Baumreihen für eine Minderung des Minderertrages in schlechten Jahren sorgen, dann fällt der durchschnittliche Minderertrag halt über alle Jahre verteilt deutlich geringer aus. Auch hier: Logik. Und wenn es nur schlechte Jahre gibt und die Baumreihen helfen, haben wir sogar mehr Ertrag als ohne Baumreihen.
Nur als Beispiel wie ich teilweise vorgehe. Wenn ich ne konkrete Zahl irgendwo abschreibe, nenne ich seit ein paar Jahren für gewöhnlich die Quelle. Falls nicht, wars ein Fehler. Die mach ich leider ab und zu.
@@EinMannimWald Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Kann sehr gut nachvollziehen, dass wenn man die Quellen für alle Aussagen beilegen würde es zu viel Aufwand geben würde. Dadurch, dass allle Ideen und Argumente von dir kommen und du dein Expertenwissen einbringst sind deine Videos so wertvoll.
Vielleicht war Quelle auch das falsche Wort und ich habe mehr Inspirationen oder Werke zum Vertiefen des Themas gemeint über die du vielleicht bei der Recherche/ideenfindung für dieses Video gestossen bist (wird natürlich schwierig wenn alles auf deinem Expertenwissen und deinen Gedanken basiert).
Ich mag deine Videos sehr! Ich schaue sie zwar nur zu ausgewählten Themen diese sind dann aber meistens extrem gut! Gerade bei dieser Serie (Gute Ideen mit Ben ...), was vielleicht aber auch daran liegt, dass ich das Thema der Lebensmittelproduktion besonders interessant finde.
Quasi Norddeutscher Knick nur auf modern😂, grüße als treuer Wissensdurstiger
Hecken an Feldränder haben ja die gleichen positiven Effekte gezeigt. Diese Hecken sind fast überall verschwunden, um noch die letzten Quadratmeter Fläche nutzbar als Anbaufläche zu machen. Daher ist das wohl ziemlich viel Arbeit den Landwirten die positiven Effekte schmackhaft zu machen. Die Vorväter und Vormütter waren da da schon viel weiter...
@@cheatfaker7597 Da stimme ich zu. Es ist ein Dilemma. Andererseits verstehe ich die Landwirte aber auch überhaupt nicht. Die alles überragende Ressource eines Landwirts ist der Boden. Und wie stark diese Ressource in den letzten 100 Jahres gelitten hat ist unbestritten. Das kann mir keiner erklären, dass den Landwirten, das nicht aufgefallen ist. Andererseits verstehe ich nicht, warum die Bauernproteste gegen die Politik so massiv sind; von der Politik gibt es sehr viele Geschenke, die andere Branchen nicht bekommen, aber Proteste gegen den Abnehmern ihrer Waren nicht vollzogen werden. Hier sollten die Landwirte massiv protestieren, um den gerechten Lohn der Arbeit zu erhalten. Bei den Margen, die die Lebensmittelkonzerne und Supermärkte draufschlagen ist das ein unglaubliches Ungleichgewicht in der Wertschöpfung. Die Preise für den Endkunden müssten nichtmal steigen, wenn die anderen Player ein wenig auf den Gewinn verzichten würden. Pleite geht davon keiner, aber Landwirte werden immer weniger. Die Art der Subventionen sind für mich auch fraglich. Von mir aus sollen Landwirte ein Grundeinkommen für die gesellschaftlichen Extraleistungen an Natur und Klima erhalten. Denn darum geht's doch dem Bauern am Ende des Tages --} das es der eigenen Familie gut geht.
Führ importzölle ein auf alles was nicht nach deutschen Auflagen hergestellt wurde und zack hast du die deutsche landwirtschaft gelöst
Die Frage die ich mich stelle ist, was wichtiger wäre. Das Feld gegen die Mittagssonne oder gegen den Wind zu schützen?.
Bei uns in Niedersachsen kommt gefühlt der Wind (gerade bei stärkerem Wind bis Sturm) in den allermeisten Fällen aus Westen.
Also würde ein von dir beschriebener Sonnenschutz das Feld nicht gegen die Starkwinde schützen und umgekehrt.
Ja, das ist dann so ein Fall der Einzelfallanalyse. Man muss bei der Planung von AF-Systemen immer genau vorher schauen, messen, simulieren was man damit genau bezwecken will. Im besten Fall löst man das größte zu erwartende Problem und muss dann in Kauf nehmen dass der Nutzen für andere Probleme weniger groß ausfällt. Hin und wieder mag es vorkommen, dass ein AF-System mehr schadet als nutzt. Da macht man dann halt keins.
Kompromisse sind aber oft möglich. Z.B. Baumreihen von Nordwest nach Südost. (bzw. Umgekehrt) macht dann beides ein bisschen.
Ich bin zwar Laie, aber ich könnte mir vorstellen, dass wenn man den 20m Streifen aufteilt auf 2 Baumarten entsprechend eine höhere Windblockarde schaffen könnte. Bei einer Nord/Süd oder diagonalen Sw/No Ausrichtung auf der westlichen Seite Laubbäume und wenn diese eine gewisse Größe erreicht haben auf der östlichen/südlichen Seite nochmal Nadelbäume wie Tanne (etwas das bis zum Boden Äste und Nadeln hat).
Damit dürfte man doch neben kleineren Büschen am Boden bis zur Baumkrone der Laubbäume eine recht dicke und durchgängige "Wand" haben.
Bei Orkan dürften allerdings die Tannen dann relativ schutzlos umknicken als Flachwurzler am "Waldrand" oder übersehe ich da was bei der Überlegung?
Und wenn wir ein Brett auf die Grashalme im unendlichen Feld legen, können wir die Viskosität berechnen...
Weiß ich nicht digga 😂
Das ist mir inhaltlich etwas zu dünn aus landwirtschaftlicher Perspektive. Man hat nicht nur den reinen Verlust durch die Fläche, die die Bäume den Ackerfrüchten wegnehmen. Dazu kommen erhöhte Kosten und auch Dieselverbrach für die Bearbeitung, weil man die Felder nicht einfach nur durcharbeiten kann sondern öfter rangieren muss. Dann ist man vermutlich bei der Agrarchemie eingeschränkt, weil man keine Dinge verwenden kann, die die Bäume schädigen oder sich auf eventuellen Früchten niederschlagen kann.
Dazu kommen Unsicherheiten bei der Vermarktung: Natürlich wird man mit Wertholz nach 80 oder 100 Jahren erhebliche Erträge erwirtschaften oder mit Schnellumtriebsholz in 20 Jahren mittelprächtige Erträge, aber damit kann ein Landwirtschaftsbetrieb nicht kalkulieren. Nicht umsonst sind Forstbetriebe in der Regel in der Hand sehr langlebiger Entitäten, also Staat, Land, Kommune, Kirche, Adelshaus, etc. Ein privat wirtschaftender Landwirt kann mit solchen Zeitspannen betriebswirtschaftlich einfach nicht arbeiten.
Darüber hinaus sind Landwirtschaftsbetriebe größtenteils spezialisiert. Das mag bei dem einen oder anderen kleinen Biobetrieb mit eigener Vermarktung und zahlungskräftigen Kunden anders sein, aber die überwiegende Mehrheit der Betriebe arbeitet so, dass zwei, drei Kategorien (Getreide, Raps und vielleicht noch Grünland) erzeugt werden. Darauf sind Geräte und vorhandene Arbeitskraft spezialisiert. Da kann man nicht so einfach nebenbei noch die Hühner unter Wallnussbaum herumtreiben, im Herbst noch Nüsse sammeln und vielleicht noch ein bisschen Pflegeschnitt an den Bäumen betreiben. Man kann ja vielleicht mal das Gedenkenexperiment machen: Wenn jetzt ohnehin viele Fichtenbestände abgägig sind, sollen doch die Förster und Waldarbeiter da bitte Wiesengras einsäen und dort anschließend Rinder-Freilandhaltung betreiben, natürlich zusätzlich zur forstlichen tätigkeit in den verbleibenden Wäldern. Da würden dann auch Know-How, Arbeitskraft und Gerätschaften für das neue Betätigungsfeld fehlen.
Insgesamt würde ich mir auch ein paar reale betriebswirtschaftliche Bilanzen aus der Praxis von eventuell bestehenden Agroforstbetrieben oder entsprechende BWL-Studien wünschen. Die ökologischen Vorteile will ich gar nicht bestreiten, nur müssen Landwirte eben wirtschaftliche arbeiten, und das erscheint mir bei Agroforstsystemen fraglich, selbst wenn es so wäre, dass schlechte Jahre abgemildert werden könnten. Das kann man beispielsweise auch über Versicherungen und Termingeschäfte.
Kann ich alles nachvollziehen und werde es im Hinterkopf behalten. Zu Studien zu dem Thema bin ich immer mal wieder auf der Suche 🔍 hab aber noch sehr wenig gefunden. Frankreich 🇫🇷 hat wohl einige Erfahrung aber die sprechen wohl kein Englisch 🫣 sicher in ein paar Jahren dann.
@@EinMannimWald Vielleicht gibt es im Themenbereich Landwirtschaft irgendwo ein Gegenstück zu dir. Dann könnt ihr ja eventuell eine Kooperation machen und das beidseitige Fachwissen zusammenschmeißen. Das Thema an sich ist auf jeden Fall interessant.
Aggroforst? Haut man die Bäume da mit der bloßen Hand um?! Ich frag ja nur...
Wer erntet zweimal im Jahr Weizen
Fachlich maglhaft
Guten ideen *episode* 2 😂