Streikrepublik Deutschland?: Ab wann ist Streik unfair? | Duo Informale
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- čas přidán 31. 05. 2024
- TRILLERWARNUNG: In dieser Folge wird gepfiffen und gestreikt! Flug fällt aus, Zug fällt aus, OP wird verschoben - gefühlt wird in Deutschland immer häufiger gestreikt.
Die einen finden das gut, denn: Streiken ist ein Grundrecht und durch die Inflation haben viele Menschen immer weniger Geld in der Tasche. Die anderen sagen: Arbeitskampf ist okay, wenn es mich nicht selbst betrifft.
Jetzt sagen einige Politiker:innen, dass das Streikrecht zu weit geht und eingeschränkt werden sollte.
Was denkt ihr: Kann Streik unfair sein? Und wenn ja: Ab wann?
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Kapitelübersicht:
00:00 - Intro
02:45 - Streik: nötig oder übertrieben?
09:15 - Streik-Verbot für Beamt:innen
18:26 - Muss Arbeitskampf immer weh tun?
23:50 - Ari & Meini streiken
27:11 - Gewerkschaften und wirtschaftliche Schäden
33:25 - Streikregeln verschärfen?
38:37 - Das Fazit
#duoinformale #Podcast #Streik
Autorin: Victoria Marciniak
Redaktion: Katharina Geschier
Hosts: Ariane Alter, Sebastian Meinberg
Kamera & Schnitt: Sarah Lindebner
Tonmischung: Christoph Brandner
Grafik: Eva Bareuther, Veronika Grenzebach, Leah Ruprecht
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Was denkt ihr: Kann Streik unfair sein? 🤔Und wenn ja: Ab wann?
Ja, wenn man einen Streik anfängt und absolut keiner bekommt es mit.
Hast du da ein Beispiel? :)
Grundsätzlich finde ich es toll, dass es bei uns ein Streikrecht gibt, nervig nur, wenn die Forderungen auf den Schultern der Gesellschaft ausgetragen werden. Siehe die letzten Bahnstreiks, wovon die Bevölkerung auf Dauer nicht begeistert war. Wir könnten uns da ein Beispiel an Japan nehmen, da wurden im ÖPNV so gestreikt, dass die Busse weiter fuhren, aber keine Tickets mehr verkauft bzw. kontrolliert wurden. So übt man Druck auf die Verantwortlichen aus, aber die Bevölkerung bleibt davon ungestraft.
Das ist die beste Streikidee überhaupt! Finde ich richtig gut.
Nettes Beispiel, ist aber nicht auf alle Sektoren übertragbar. Bei Streiks, bei denen mit Menschen gearbeitet wird anstelle von Gütern, geht das nicht so einfach. Wie würdest du Beispiel in einer Kita streiken, ohne diese zu schließen? Dort kann meiner Meinung nach leider nur wirkungsvoll gestreikt werden, indem es nunmal auch die Familien trifft.
Ist aber mit 49€ Ticket irgendwie albern
@@juled79Jupp. Wenn das in Deutschland gemacht wird, kann dein Chef dich wegen firmenschädigenden Verhalten fristlos entlassen..... Gute Idee...
Ähm, wer hat denn nicht verhandelt? Es war nicht die GDL. Der Bahnvorstand hat sich schlicht geweigert zu verhandeln. Und die GDL hat vor Gericht immer Recht bekommen.
Wenn du wegen dem letzten Bahnstreik sauer bist, dann bedanke dich bei den Herren von der Bahn, nicht von der GDL.
Danke für diese Folge. Ich als Eisenbahner und Gewerkschafter freue mich wirklich, dass ihr es so sachlich und nüchtern betrachtet habt. Ich hätte mir gewünscht, dass ihr das Thema Tarifeinheitsgesetz einmal ansprecht. Dieses war ein "versuch" das Streikrecht zu reformieren und besagt, dass in einem Betrieb nur der Tarifvertrag der größeren Gewerkschaft angewendet wird. Das sorgt zum einen dafür, dass zwischen den Gewerkschaften ein stärkerer Konkurrenzkampf entstanden ist und zum anderen die "kleinen" Gewerkschaften für einzelne Berufsgruppen immer weiter kaputt gehen. Eine Reform kann also auch schnell nach hinten losgehen und dafür sorgen, dass Gewerkschaften "mit dem Rücken zur Wand stehen" und nur noch härter streiken oder kaum überleben können.
Außerdem wäre ein Vergleich zu anderen Ländern schön gewesen. Denn "so viel" wird in Deutschland gar nicht gestreikt.
P.S. Für die, die es interessiert: Paragraph 4a Tarifvertragsgesetz
Danke für dein Feedback und deine Ergänzungen zu dem Thema. 🙏
Bestens. Und auch gleich noch unterstreichen das es die Arbeiterpartei war die das Gesetz auf den Weg gebracht hat.
Streik ist nie unfair, die Bedingungen die zum Streik führen sind unfair!
wenn andere nicht mehr zur Arbeit/Schule/Uni... kommen dann ist es unfair
@@leachen. nein. Ein Streik ist dazu da aufzuzeigen, wie wichtig die jeweiligen Beteiligten in einer Gesellschaft sind. Wenn ein Streik also dafür sorgt, dass Leute nicht mehr oder nicht rechtzeitig zur Arbeit, zur Schule oder zu Uni kommen, sollten die Bedingungen so ausgestaltet sein, dass es zu keinem Streik kommen muss.
@@Deraisonnement Und was können zb. Kinder oder studies dafür das andere scheiß Arbeitsbedingungen haben ? Klar ist es scheiße aber nicht alle menschen sind schuld an dem leid von anderen. so nach dem motto '' wenn einer leidet, müssen alle leiden''
Streiks sind durchaus unfair:
1. Bahnpersonal mussten ihre Arbeitsleistung nicht nachholen. Als die Müllabfuhr gestreikt hatte wurden die Abholtermine nicht einfach ersatzlos gestrichen, sondern nachgeholt. Bei der Müllabfuhr ist der Streik auch nicht so eskaliert. Sind die von der Müllabfuhr weniger wichtig oder haben sie es weniger nötig bessere Bedingungen zu erhalten?
2. Es gibt genug Branchen die gewerkschaftlich gar nicht vertreten sind und deshalb nicht streiken dürfen, da es sonst ein wilder Streik wäre und somit rechtswidrig. Deshalb greift es immer viel zu kurz über das Streikverbot von Beamten zu diskutieren.
3. Z. B. beim ÖPNV werden die Kunden in extremer Form belastet. Willkürliche Leistungskürzung ohne Anpassung der zu zahlenden Kosten. Letztendlich finanziert man da die Streiks mit und es besteht keine Möglichkeit den Anbieter auf Dauer zu wechseln. Das führt auch zur Eskalation der Streikforderungen.
Ich finde, dass mittlerweile enorm viel gestreikt wird. Bei der Bahn geht ja keine Tarifverhandlung mehr ohne Streik… warum sind eigentlich so viele so unzufrieden?
Weil Deutschland ein Niedriglohnland ist und viele Altersarmut bekommen werden;)
Stell dir vor, dein Chef sagt dir nach der sechsten Woche mit Überstunden, wir können dein Gehalt nicht erhöhen weil Inflation. Und 2 Tage später erfährst du, dass trotz schlechtem Management des Chefs, der eine Prämie im Millionen Bereich erhält.
Warum sind die Leute nur so unzufrieden...
@@papabasti5354 stimmt 3500 Häuptlinge in den BahnKonzernen die richtige Kohle bekommen! und d bekommst nen Appel und ein EI und hast kein Lebensrhythmus mehr wegen unregelmäßigen Schicht Diensten!
Warum könnte man nur sauer sein?
Finde Ari und Meinis ausgedachte Streik-Forderungen echt gut, vorallem auch Aris Punkt mit den "älteren" Frauen in den Medien 👏.
War wieder sehr unterhaltsam und lustig zum Anhören.
Vielen lieben Dank dir! 💜
In Japan wenn die Busfahrer streiken, dann verlangen sie kein Geld / keine Tickets von den Passagieren. Warum nicht auch so bei den ÖPNV-Streiken in Deutschland. Die DB verliert Einnahmen aber die Öffentlichkeit leidet nicht.
Liebe diesen Podcast 💜
Sehr spannende Diskussionsfrage! Danke für eure Perspektiven!
"Könnt euch selber verabschieden" 😂
Das Problem ist ja, dass man im öffentlichen Nahverkehr bei Monatstickets nichts zurück bekommt. Da müsste es bessere Rechte geben, was Erstattung angeht. Man zahlt dann möglicherweise Taxi oder eigene Spritkosten, hat aber trotzdem volle Kosten für sein Ticket.
Und auch auf anderen Kosten bleibt man sitzen. 2021 sind wir nen Tag eher aus dem Urlaub zurück gefahren und haben eine Hotelübernachtung umsonst gezahlt. Am nächsten Tag wären wir wegen Streik nicht nach Hause gekommen.
Auch wenn wir uns jetzt aus anderen Gründen ein Auto kaufen, sprechen auch die Streiks dafür, auf öffentlichen Nah- und Fernverkehr zu verzichten.
Und es ist nicht so, dass ich die Streiks nicht verstehe, es ist nur unsere persönliche Lösung, weniger Schwierigkeiten durch Streiks zu haben.
Die Thematik Stalking sollte mal eine Episode bekommen.
Und wie stellst du dir das vor? Zu einer Straftat wie Stalking gibts keine Pro und Contra-Points, die man diskutieren könnte...
Mhm... vielleicht in die Richtung "ab wann ist es Stalking?" 🤔 Und dann geht es nicht nur ums Juristische, sondern auch um die individuell persönlichen Grenzen? Hast du dir das so vorgestellt, @andreal6826?
10:50. Wer würde denn bei der Bezahlung, Wissenslücke bei den Kindern, zusätzliche Belastungen/noch mehr Pädagogik als früher, nörgelnde Eltern(und und und) und der beim Angestellten Verhältnis später zu bekommenden niedrigeren Rente dann noch freiwillig Lehrer:in werden, man hat doch jetzt schon nen großen Mangel. Der Beamtenstatus ist so ein großer Pull-Faktor. Auch haben sie einen so wichtigen Job. Lass uns einfach alle Schulen schließen und dann? Wer wird denn dann später alle vorhandenen Berufe ausführen (ist ja nicht nur eine Branche die dann betroffen ist). Ich glaube wir unterschätzen einfach was Lehrkräfte für die Gesellschaft und den Staat tun. Sie tragen tagtäglich für die Handlungsfähigkeit in der Zukunft bei.
Weil du den Beamten:innenstatus bei Lehrkräften als großer Pull-Faktor nennst, eine Gegenfragen - als Gedankenexperiment sozusagen: Wenn Lehrer:innen streiken dürften, glaubst du, das würde etwas an denen von dir genannten negativen Aspekten (Bezahlung, Beslastung etc.) ändern?
@@duoinformale Nö, hat man in den letzten Jahren in Berlin gesehen. Die vielen Angestellten Lehrer:innen haben so oft gestreikt, haben zwar ne etwas bessere Bezahlung bekommen, das wars aber schon, so viel kann man da auch nicht ändern, ohne entsprechende Fachkräfte kann man halt nicht weniger arbeiten etc., die Schüler:innen kann man ja auch nicht einfsch vernachlässigen. Jetzt werden Lehrer:innen wieder verbeamtet und der Andrang für diese Verbeamtung ist groß. Dadurch werden auch mehr Lehrende nach Berlin gelockt (diese fehlen dann natürlich wo anders), was auch wieder weniger Vertretung etc. für andere Lehrkräfte in Berlin ergibt. Ich kenne auch viele Studierende, die sich unsicher waren und nun durch die Verbamtung nun doch für ein Lehramtsstudium entschieden haben (zwar sollte dies nicht der einzige Grund sein, aber dennoch ein Pull-Facktor). Trotz der Verbeamtung sieht man in letzter Zeit viele abgehende Lehrkräfte (vorallem im Ref.), da es einfach zu viele belastende Umstände gibt. Es ist wirklich ein komplexes Thema.
Wenn Verbeamtung der Hauptgrund ist wieso man Lehrer wird, dann sollte man seine Berufswahl wirklich nochmal überdenken. Außerdem seh ich die Verbeamtung bei Lehrern sehr kritisch. Lehrer haben, einmal im Job und verbeamtet, keine Qualitätsüberprüfung mehr. Sie stehen alleine im Klassenzimmer und können tun und lassen was sie für richtig erachten. Selbst wenn es total unpädagogisch ist und das alles ohne Konsequenz, da unkündbar…
Zudem müssten Pädagogen im frühpädagogischen Bereich nach dieser Argumentation genauso verbeamtet werden.
Es gibt noch weitere Berufsgruppen, die zwar theoretisch, aber nicht praktisch streiken können. So zum Beispiel der Rettungsdienst. So dürften Rettungsdienstler, oder auch Mitarbeitende in Notaufnahmen zwar theoretisch streiken, allerdings nur, wenn die Notfallversorgung weiter sicher gestellt ist, was sich in in der Natur der Sache widerspricht. Es könnte also im Frei der Mitarbeitenden gestreikt werden, das ist dann aber kein Streik. Es ist natürlich offensichtlich, wieso das der Fall ist, jedoch kann der Rettungsdienst nur sehr schlecht Forderungen stellen. Wobei diese Forderungen häufig eher politischer Natur wären.
Edit: Das Thema kam doch noch kurz
Danke für deine Ergänzungen zum Thema :) Leider können wir nicht immer alles zu einem Thema abbilden.
Wenn eine Gruppe streikt und erfolgreich ist, werden die Preise an einer Stelle steigen. Das belastet wiederum andere. Diese streiken dann auch, was wiederum zu höheren Preisen an anderer Stelle zur Folge haben werden. Am Ende wird es keinem Irgendetwas bringen. An zigstet Stelle sitzen dann Leute, deren Branche keine Gewerkschaften haben und die baden das Ganze dann aus. Daran denkt keiner.
Wie siehst du das, wenn es um Streiks geht, die kein höheres Gehalt fordern, sondern andere Sachen?
@@duoinformale in der Wirtschaft ziehen Forderungen immer höhere Preise mit sich.
Erster!
Schön, hätten wir das auch erledigt. 😂
🤣
Ich finde Streiken sinnvoll wenn es nachweislich wirklich Mängel herscht im Betrieb. Jeder hat auch das Recht Streiken zu dürfen für bessere Arbeitsbedingungen! Was aber nicht geht ist weniger arbeiten zu wollen für das gleiche Geld bzw. mit Bonus Zahlungen! Auf der einen Seite wird darüber diskutiert das Arbeit sich wieder lohnen muss (Mindestlohn Erhöhung). Auf der anderen Seite bekommen manche Leute nun mehr Geld für weniger Arbeit. Das bringt Ungerechtigkeit in der Bevölkerung gerade für die jenigen die jeden Tag Überstunden machen und nüscht auf der Tasche haben!
Hattest du selbst schon mal das Bedürfnis, für bessere Arbeitsbedingungen streiken zu müssen?
@@duoinformale Leider noch nicht. Wenn Arbeit da war. Dann war ich leider meistens als Zeitarbeiter unter Vertrag. Daher bin ich FÜR bessere Arbeitsbedingungen.
Wenn Streiks nicht wehtun , dann sind sie wertlos!!!
Die Frage ist dann ja: Wem tun die Streiks weh?
@@duoinformale Ich schätze euch beide über Das schaffst du nie:D Bin ein Fan.
Wenn wir dazu übergehen das dem Volk nichts wehtut und das Gewerkschaften das nicht machen dürfen, dann bleibt doch nur eines: Kündigen und Bürgergeld. Ergo Pflege kann nie streiken, aber sie müssten mal wirklich 5 Tage nichts machen : Absolute Notversorgung und keine Ops mehr. Oder besser verlasst Deutschland: Viele machen das gerade in Grenzbereichen. Liechtenstein, Schweiz,...!
Die AG wissen dann wir können weiter zocken und die Leute auspressen und die Betroffenen können sich nicht wehren weil Systemrelevant!
Wenn ihr schon dabei seid: Ist euch eigentlich klar was Lindner und seine FDP mit der Kapitalrente wollen? Wo legt Schweden sein Geld an ? I Deutsche Skandalheime wo Leute beschissen bezahlt werden. Hey Ari , Hey Meini , ne du kannst nicht den Inflationsausgleich bekommen, denn die Kapitalrente von Deutschland ist drauf gebaut und ihr wollte doch nicht das unsere Rente kollabiert. Schuftet mal ruhig für 12,81, (mir fällt gerade die blöde Höcke Losung ein) .
Kurz : Streiks müssen richtig wehtun, damit sich was im Volk bewegt und das die Politik und Wirtschaft Druck bekommt!
@@duoinformale Nur mal ein Beispiel: Lokführer:D
Wusstet ihr das die Leute seit Jahren keine fixen Fahrpläne haben und teilweise 40 Stunden bis 45 Stunden machen und das in Mix schichten teilweise 6 stunden Schichten? Montag Frühschicht, Dienstag in der Nacht 6 Stunden,....! Ergo kaum noch Schlafrhythmus. Auf dem Weg 40 Stunden die Woche, ihr seid am Arsch!
Darum haben die Jungs demonstriert!!!
Es ist okay zu streiken, aber man sollte eben nicht vergessen, dass eike Verhandlung aus gegenseitigem Aufeinander zu kommen besteht. Wenn eine Partei wehement auf haargenaue Umsetzung ihrer Forderungen pocht, obwohl schon große Zugeständnisse gemacht wurden, sollte es eine Schlichtung geben, die das Ausarten der Streiks verhindert.
Könnte man dann sagen: Für dich ist eine Form von Kompromissbereitschaft eine Voraussetzung fürs Streiken?
Oh innen und außen ich schalte ab. Dabei interessiert mich das Thema. Schade