Carlo Masala und Sergiy Osachuk über die Lage in der Ukraine | maischberger

Wie ist die Lage in der Ukraine? Was sind Putins Kriegsziele? Und wie lange wird der Krieg noch dauern? Viele Fragen beschäftigen die Menschen auch in Deutschland, wenn es um den Ukraine-Krieg geht. Antworten darauf liefern im Gespräch bei Sandra Maischberger: Der Militärexperte Carlo Masala und der Gouverneur der Region Czernowitz in der Ukraine, Sergiy Osachuk.
Der 50-Jährige Osachuk ist normalerweise Gouverneur der ukrainischen Region Czernowitz im Westen der Ukraine - in Kriegszeiten nimmt er täglich an Krisensitzungen der Gouverneure teil. An diesen beteiligt sich auch regelmäßig der ukrainische Präsident Selenskyj - für Osachuk ist er das Feindbild überhaupt für Russland. Die Lage in der Ukraine beschreibt er als „sehr angespannt, sehr kritisch“. Das Land würde eine militärischen und wirtschaftlichen Übermacht Russlands gegenüberstehen - gerade deshalb brauche es starke westliche Unterstützung.
Dies bestätigt auch Carlo Masala - der Militärexperte sieht den Krieg momentan in einem gegenseitigen „Zermürbungszustand“, bei dem es auf beiden Seiten lediglich geringe Fortschritte gebe. Er befürchtet einen langfristigen Kriegszustand in der Ukraine - einen Beleg dafür sieht er auch in den Ankündigungen westlicher Staaten, noch in Monaten Waffen in die Ukraine zu liefern. Insbesondere im Osten der Ukraine werde der Krieg andauern.
Präsident Selenskyjs Besuch in der umkämpften Donbass-Region diene der Ermutigung der ukrainischen Truppen. Zudem sei er ein Zeichen an Russland, indem der Präsident den Russen damit quasi „den Mittelfinger zeige“ und keine Schwäche erahnen ließe. Der Präsident leiste bereits seit Beginn des Krieges „symbolisch herausragende Arbeit.“
Dass sich Putin mit der Krim und dem Donbass zufriedengeben wird, sieht Masala nicht. Vielmehr diene die Eroberung und der daraufhin angestrebte Waffenstillstand der russischen Erholung - in ein paar Jahren würde dann das Ziel sein, die gesamte Ukraine militärisch gestärkt zu erobern.
Das befürchtet auch Sergiy Osachuk - Putin verstehe nur „die Sprache des Stärkeren.“ Er sieht nicht nur die Ukraine als Opfer - auch die Republik Moldau sei in Gefahr. Sie könne als nächstes russisches Ziel gelten.
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Außerdem zu Gast waren:
Christian Lindner (Bundesfinanzminister, FDP)
Anna Planken („ARD Moma“)
Katharina Hamberger („Deutschlandfunk“)
Alexander Kissler („NZZ“)
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