#IMGESPRÄCH

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  • čas přidán 19. 07. 2020
  • Fast täglich werden in Deutschland rechtsextreme, rassistische, islamfeindliche oder antisemitische Angriffe verübt. Wie oft und mit welchen Begriffen Journalist*innen über diese Verbrechen berichten, beeinflusst die gesellschaftliche Wahrnehmung. Medienberichte und Interaktionen mit Reporter*innen prägen auch das Denken von Angehörigen und betroffenen Communities: Falsche, unvollständige oder unsensible Berichterstattung kann Misstrauen, Wut oder Resignation gegenüber den Medien auslösen.
    Besonders eindrücklich hat das die Berichterstattung über den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) gezeigt: Einige Opfer wurden als vermeintliche Bandenmitglieder kriminalisiert, die Täter*innen nicht in der rechtsextremen Szene, sondern im Umfeld der Betroffenen vermutet und die Anschläge als „Döner-Morde” bezeichnet. Seitdem hat sich einiges getan, aber auch Berichte über die Anschläge in Halle und Hanau weisen teils große blinde Flecken auf.
    Das Video ist Teil der Webstory "#imgespräch" - einem Kooperationsprojekt der Deutschen Journalistenschule und dem Mediendienst Integration: webstories.med...
    In der Webstory tauschen sich Betroffene der Anschläge in Halle und Hanau mit Journalist*innen aus, die darüber berichtet haben. Gemeinsam wollen sie herausfinden: Was können Journalist*innen besser machen? Wie kann eine sensiblere Berichterstattung aussehen? Und wie können Journalist*innen ihre Arbeit für Betroffene transparenter machen?
    Armin Kurtović, Vater des am 19. Februar in Hanau getöteten Hamza Kurtović, spricht mit stellvertretende Chefredakteurin beim Hanauer Anzeiger, Yvonne Backhaus-Arnold.
    Anmerkungen der Redaktion:
    01:40 - Herr Kurtović konnte sich nicht an den Namen seines Gesprächspartners erinnern. Auf Anfrage bei BILD hieß es, man wisse nicht, um wen es sich dabei handeln könne, es sei aber davon auszugehen, das Telefongespräch habe stattgefunden. Im Juni traf BILD-Reporterin Daniela Pfeil in Hanau alle Opferfamilien - diese Begegnung hat Armin Kurtović dann aber als sehr professionell erlebt.
    04:25 - Auf der Titelseite des Hanauer Anzeigers waren am 4.3.2020 anlässlich der zentralen Trauerfeier in Hanau die Fotos und Namen der Getöteten abgedruckt. Auf der Aufschlagseite des Lokalteils standen weitere Angaben, darunter ein falsches Alter von Hamza Kurtović, der nicht 23, sondern 22 Jahre alt war.
    6:58 - Das Mobiltelefon des getöteten Vili Paún zeigt fünf ausgehende Anrufe an die Polizei, unmittelbar nachdem am Hanauer Heumarkt die ersten Schüsse gefallen waren. Zweimal hat er sich vertippt, dreimal wurde nicht abgenommen. Was genau danach geschah, ist noch unklar. Angehörige vermuten, er sei dem Attentäter hinterher gefahren.
    8:59 - Ferdi Ilkhan, Mitglied des Ausländerbeirats der Stadt Hanau und erster Vorsitzender des Instituts für Toleranz und Zivilcourage - 19. Februar Hanau e.V.

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