Schluss mit "MAN"! Warum wir besser von Ich und Du sprechen

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  • čas přidán 4. 12. 2018
  • "Man sollte gesünder essen." "Man müsste sich sozial engagieren."
    "Und überhaupt könnte man das alles auch ganz anders sehen."
    Wie du dich mit solchen Sätzen selbst blockierst, darum geht’s heute.
    Man, man, man! Was dieses kleine Wörtchen „Man“ alles kaputt machen kann. Und dabei benutzt man es doch so gerne. Das “Man“ sagt grundsätzlich: Es geht hier nicht um mich. Es geht hier um irgendetwas Allgemeines.
    Ich mache ja Filme für das ZDF. Und immer wieder habe ich da Interview-Partner, die in Man-Formulierungen sprechen:
    „Wenn man so viel arbeitet, dann ist man am Ende des Tages wirklich erschöpft“, zum Beispiel.
    Ich versuche dann immer, die Leute zu animieren, Ich-Formulierungen zu verwenden. Weil ich die Aussagen sonst kaum im Film verwenden kann. Denn: Solange Menschen über sich als "man" sprechen, sagen sie nichts über sich als Person aus. Sie bleiben zurück hinter einer Wand von Verallgemeinerungen, Allgemein-Plätzen, allgemein gültigen Wahrheiten.
    Das “Man“ macht mich komplett unangreifbar. Denn, das bin ja nicht ich. Sondern: Man sollte, man müsste, man könnte.
    Das ist "die Gesellschaft", "die Menschheit", "die Gruppe".
    Das bleibt unpersönlich. Da kann ich keine Nähe zum Gegenüber aufbauen.
    Ein Alltags-Beispiel, das wahrscheinlich viele kennen: Man sollte mal wieder Sport machen. Kommt dir bekannt vor?
    Wenn ich jetzt sage: "Man sollte mal wieder Sport machen", rate mal, wann ich das nächste Mal Sport machen werde. Ist wahrscheinlich noch lange hin. Weil die Formulierung so viel sagt wie: Das ist allgemein wichtig und auch anerkannt. Mich persönlich betrifft es aber nicht.
    Sollte ich der Meinung sein, dass tatsächlich ich häufiger Sport machen sollte, dann würde ich das auch so benennen. Dann würde ich sagen: Ich sollte häufiger Sport machen. Oder - im Idealfall - noch klarer: Ich werde ab jetzt jeden Freitag Sport machen.
    Damit habe ich dann eine Aussage, die mich persönlich betrifft. Mit der ich was von mir preisgebe. Mit der ich Nähe aufbaue und verbindlich werde. Mit der ich mich nicht verstecke hinter diesem allgemeinen “Man“.
    Wenn jemand anderes in dieser Man-Formulierung steckt und zum Beispiel sagt: “Man könnte das alles auch ganz anders machen.“
    Dann kannst du ihn auch motivieren zum Ich zu wechseln und zum Beispiel antworten: Wie würdest du es denn gerne anders machen?
    Und schon sind wir auf einer persönlichen Ebene. Dein Gegenüber wird dann sagen “Ich würde zum Beispiel ...“
    Damit kommt die Person überhaupt erst in eine Rolle, in der sie was verändern kann. Und: Nur ein Ich kann ein Du als Gegenüber haben. Nur wenn ich mich zeige, kann ich den anderen einladen, das auch zu tun.
    Das “Man“ kommt sehr häufig vor in unserer Alltagskommunikation. Fang mal an, das zu beobachten. Und wo es dir auffällt: Sag stattdessen bewusst Ich oder Du.
    Sobald ich in der Ich-Formulierung bin, bin ich in einer Tatkraft, übernehme ich Verantwortung für mein Leben und kann dann tatsächlich etwas tun.
    Wie zum Beispiel: Heute Sport machen.

Komentáře • 5

  • @medienwurmchen
    @medienwurmchen Před 3 lety +1

    ICH like dieses Video.
    Danke Doro!
    Doch man-chmal ertappe ich mich auch, dass ich weniger von mir spreche. 😳

  • @ar240762
    @ar240762 Před 3 měsíci

    Mit dem „ich“ im Gespräch zeugt von einer selbstbewussten Persönlichkeit.

  • @florianglassel2062
    @florianglassel2062 Před 4 měsíci

    Man ist die Mutti gesprächig 😂😂

  • @wendklenff133
    @wendklenff133 Před 5 lety +1

    Man, sportliches Video ;)

  • @jenoboi
    @jenoboi Před 5 lety

    Man sollte dieses Video liken...