ELTERLEIN (ERZ), Ev. Laurentiuskirche - Vollgeläut
Vložit
- čas přidán 5. 09. 2024
- Tonfolge: g¹-a¹-h¹-d²
Alle Glocken wurden im Jahr 2008 von der Firma Grassmayr in Innsbruck gegossen.
4) LAURENTIUS
Schlagton: d²
Gewicht: 244 kg
Durchmesser: 735 mm
Flankeninschrift:
Ich danke Dir, HERR, dass Du mich für würdig befunden hast, dass ich für Dich dienen darf.
3) PETRUS
Schlagton: h¹
Gewicht: 330 kg
Durchmesser: 822 mm
Flankeninschrift:
Der Gott aller Gnade wird euch aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
2) PAULUS
Schlagton: a¹
Gewicht: 416 kg
Durchmesser: 898 mm
Flankeninschrift:
Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
1) MARIA
Schlagton: g¹
Gewicht: 610 kg
Durchmesser: 1.020 mm
Flankeninschrift:
Siehe, ich bin des Herren Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.
Im Jahr 2005 wurden im Rahmen einer größeren Kirchenbegutachtung auch an der Läuteanlage Mängel in Form von Korrosionsschäden festgestellt. Weil - zumindest statistisch - zwei der drei Eisenhartgussglocken bereits "hoch betagt" waren, entschloss man sich zu einer kompletten Erneuerung der Läuteanlage inklusive neuer Glocken. Im Rahmen der Vorüberlegungen wurden auch neue Läuteanlagen in der Region besichtigt.
Statt drei Glocken sollten nun vier Stimmen vom Turm der Laurentiuskirche klingen. Allerdings lehnte man sich von der Tonfolge her wieder an das alte Geläut an, das im für die Region typischen Durdreiklang gestimmt war. Mit der vierten Glocke steht nun ein ausgefüllter Durakkord zur Verfügung.
Weil der Turm weiterhin wegen seiner Aussichtsgalerie bequem begehbar bleiben sollte und der Platz in der Glockenstube begrenzt ist, entschied man sich für eine vierstöckige Glockenstuhlkonstruktion, bei der alle vier Glocken übereinander aufgehängt werden können. Dadurch blieb noch genügend Platz für eine Besuchertreppe zur Turmgalerie.
Fünf Glockengießereien wurden mit der Abgabe eines Angebots für den Glockenguss beauftragt, den Zuschlag erhielt schließlich die Firma Grassmayr in Innsbruck. Die Läutetechnik selbst, darunter auch den Linearantrieb, lieferte die Firma Schmidt aus Berlin.
Am 7. März 2008 wurden die neuen Glocken im Beisein von interessierten Gemeindemitgliedern in Innsbruck gegossen. Am Pfingstsonntag 2008 konnten die neuen Instrumente geweiht werden.
(Quellen: Aushang in der Kirche und Glockenbroschüre über die neuen Glocken)
- - -
Elterlein liegt im Erzgebirge. Die Stadt breitet sich sternförmig von dem auf einem Hochplateau liegenden Marktplatz ausgehend, ansteigend in Richtung Schatzenstein und nach drei Seiten abfallend bis an die den Ort umgebenden Auen am Schlangengraben und Schwarzbach, aus.
Der Ort lag im Mittelalter an einem wichtigen Handelsweg zwischen Halle und Prag, der Salzstraße über den Preßnitzer Pass. Der Name Elterlein wird meist von Altarlein, also einem kleinen Altar an diesem Weg, abgeleitet. Erstmals wurde das Elterlein 1406 urkundlich erwähnt. Angaben, wonach der Ort bereits 1118 bestand, sind nicht belegt. Auch die Ersterwähnung als Stadt ist erst für 1483 schriftlich belegt.
Elterlein gewann zur Zeit des Großen Berggeschreys durch den im Erzgebirge aufblühenden Bergbau rasch an Bedeutung. Um 1500 besaß die Stadt ein eigenes Bergamt für seine Zechen. Mitte des 19. Jahrhunderts ging der Bergbau, wie in der gesamten Region, auch in Elterlein zurück und wurde eingestellt. Doch noch heute sind zahlreiche Zeugnisse des Altbergbaus zu finden.
Durch den Bergbau entstanden schon früh verarbeitende Gewerbe wie Mühlen, Hammer- und Hüttenwerke. Während der Industrialisierung war Elterlein im März 1848 neben Mittweida ein Schauplatz des Nagelschmiedeaufstands. Dieser richtete sich gegen neue Fabriken, mit denen die Nagelschmiede als Handwerker und Kleinstunternehmer im freien Wettbewerb nicht konkurrieren konnten und daher durch diese ihre Erwerbsgrundlagen bedroht sahen.
Durch mehrere ausgedehnte Stadtbrände wurde Elterlein oft schwer zerstört.
Die Laurentiuskirche mit ihrem markanten Turm (erbaut 1889 bis 1891, Höhe: 57 Meter) ist im Barockstil mit zwei Emporen ausgestattet. Darüber erhebt sich eine farbig gestaltete Kassettendecke. Die Kirche besitzt einen mit reichen Schnitzereien verzierten Barock-Altar, den der Handelsherr Georg Tauscher, ein Sohn der Stadt nach 1662 gestiftet hat. Das Altarbild zeigt die Grablegung Christi. Die jetzige Orgel wurde im Jahr 1895/96 von Hermann Eule eingebaut.
Bis 1539 war die Kirche römisch- katholisch und gehörte zum Bistum Naumburg. Erst danach brachte die Reformation eine neue Ordnung der kirchlichen Verwaltung und eine Einteilung kirchlicher Aufsichtsbezirke.
Quellen: www.wikipedia.de, www.elterlein-stadt.de und www.kirche-elterlein.de
- - -
Fotos und Tonaufnahm: unteroktav
Herzlichen Dank an Pfarrer Löser für die Ermöglichung der Aufnahme und die zahlreichen Erläuterungen rund um Kirche und Ort!
Ablauf:
00:16 Vollgeläut
03:15 Durdreiklang (normales Sonntagsgeläut)
Komme aus Elterlein und freue mich unsere Kirche jetzt auch auf CZcams hören zu können ! ;D
+General Heini Dann passts ja! :-)
Ein wunderschönes Geläut. Eine klare Ausstrahlung mit eine wunderschön, singenden Klanggebung.
Toll finde ich auch, dass man im Turm bunte Glasfenster verbaut hat !
+Glockenfampf Da gibt es einige nette Details an der Kirche zu entdecken! Freut mich, wenn das Geläut gefällt.
Das Geläut wirkt teilweise etwas unklar. Nichtsdestotrotz ist es ganz nett. Vor allem ist auch diese Dispo als Abwechslung gar nicht so schlecht. Die schlichte Kirche ergibt zusammen mit dem dazu unpassenden und imposanten Turm einen interessanten Komplex.
Eine wahrlich schöne Kirche. Ist der Turm derart schmal, oder wirkt das im Video nur so...?
So extrem schmal ist der Turm zwar nicht, aber wie es im Text oben bereits heißt: Der Treppenaufgang nimmt ziemlich viel Platz ein, so dass die Glocken eben alle übereinander gehängt wurden.
Hehe, nicht nur Söhnlein brillant, auch Elterlein! Auch wenn mir der Turm überhaupt nicht gefällt. Aber sonst ist die Kirche ja ganz hübsch anzusehen.
+arnoldusglocke Ach, ich finde den Turm für sich genommen schon sehr eindrucksvoll und auch schön. Aber die Kombination mit dem Kirchengebäude ist natürlich etwas gewöhnungsbedürftig.