Spiel (D), kath. Kirche St.Gereon - Vollgeläute

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  • čas přidán 1. 12. 2023
  • Im Turm von St.Gereon in Spiel hängt ein vollständig historisches, vierstimmiges Geläut.
    Die früheste Erwähnung des Ortes Spiel bei Titz stammt aus dem Jahr 1166. In dieser Zeit gab es dort bereits eine Kirche, von der heute noch das romanische Mittelschiff erhalten geblieben ist. Der markante dreigeschossige Turm folgte gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Die beiden romanischen Seitenschiffe wurden im frühen 18. Jahrhundert abgerissen und nicht mehr ersetzt. Zeitgleich entstanden auch ein neuer Chor sowie die Sakristei. Seitdem hat sich an der äußeren Gestaltung der Kirche nichts mehr geändert. Auch den Zweiten Weltkrieg überstand das Gotteshaus unbeschadet. Dadurch ist auch noch ein Großteil der historischen Innenausstattung erhalten geblieben. Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre sind Werke des frühen 18. Jahrhunderts und wurden vermutlich anlässlich des damals durchgeführten Umbaus angeschafft. Die Kanzel und die Kommunionbank stammen aus der selben Zeit. Ebenfalls barock in der Taufstein aus dem Jahr 1683. Die Kirchenbänke und der Kreuzweg entstanden im frühen 19. Jahrhundert. Herausragend ist vor allem die 1844 von den Gebrüdern Müller aus Reifferscheid gebaute einmanualige Orgel mit zehn Registern.
    Ein weiterer besonderer Schatz verbirgt sich auch im Turm von St.Gereon. Das Geläut besteht aus vier ausschließlich historischen Glocken, welche die Wirren der Zeit und die beiden Weltkriege überstanden haben. Die älteste unter ihnen ist die 1481 von Gregorius van Trier gegossene Angelusglocke, welche auch noch heute drei Mal täglich zum Engel des Herrn läutet. Sie sprang in der Nachkriegszeit und wurde durch autogenes Schweißen repariert. Die nächstjüngere Glocke in dem Ensemble ist die kleinste. Johannes Lehr goss sie im Jahr 1668. Sie diente früher vermutlich als Kleppglocke, wird heute jedoch nur noch solistisch als Totenglocke verwendet. Komplettiert wird das Geläut durch die beiden äußerst klangvollen großen Glocken von Martin Legros, die 1765 hinzugekommen sind. Vermutlich handelt es sich dabei um Umgüsse älterer Vorgängerglocken, über die jedoch keine weiteren Informationen vorliegen. Diese beiden Glocken sowie die kleine Messglocke wurden im Zweiten Weltkrieg nur in die zweitniedrigste Schutzkategorie eingestuft, entgingen aber mit viel Glück den Schmelzöfen der Rüstungsindustrie. In den 1970er-Jahren wurde der bis dato vorhandene Holzglockenstuhl aufgrund von Holzwurmbefall durch einen Nachfolger aus feuerverzinktem Stahl ersetzt. Zeitgleich wurden auch sämtliche Armaturen und Klöppel neu angefertigt. Diese Arbeiten sind von der Eifeler Glockengießerei Johannes Mark & Sohn aus Brockscheid ausgeführt worden. Die Anlage präsentiert sich nach wie vor in einem technisch einwandfreien Zustand, sodass man davon ausgehen darf, dass das bedeutende Geläut auch noch in den kommenden Jahrzehnten über den beschaulichen Ort Spiel erklingen wird.
    Marienglocke, Schlagton f'+2, Gewicht ca. 760 kg, Durchmesser 1115 mm, gegossen im Jahre 1765 von Martin Legros.
    Gereonsglocke, Schlagton g'+5, Gewicht ca. 550 kg, Durchmesser 989 mm, gegossen im Jahre 1765 von Martin Legros.
    Angelusglocke, Schlagton f''-4, Gewicht ca. 85 kg, Durchmesser 541 mm, gegossen im Jahre 1481 von Gregorius van Trier.
    Messglocke, Schlagton c'''+6, Gewicht ca. 34 kg, Durchmesser 385 mm, gegossen im Jahre 1668 von Johannes Lehr.
    Ein herzliches Dankeschön geht an Herrn Hompesch vom Kirchenvorstand für die Ermöglichung und tatkräftige Unterstützung bei der Aufnahme!
  • Hudba

Komentáře • 7

  • @glockenlandschaft_thueringen

    Ein sehr schönes historisches Geläut 👍🏻

  • @ChristusGlocke
    @ChristusGlocke Před 7 měsíci

    Das freut das Herz des Freundes historischer Glocken und eigenwilliger Dispositionen! :D

  • @stahlglocke
    @stahlglocke Před 7 měsíci +1

    Möchte nicht wissen, vieviele Dorf- und Pfarrgeläut in NRW früher so oder ähnlich geklungen haben. 2-3 große Glocken und Pengelglocken. Sehr schön!

    • @Engerlingraucher
      @Engerlingraucher  Před 7 měsíci

      In unseren Breitengraden war es üblich, dass die Dorfgeläute neben je zwei größeren Glocken auch eine dritte, meistens recht kleine und als Angelusglocke benutzte Glocke besaßen. Vierstimmige Geläute, so wie hier, bildeten da eher die Ausnahme. Es ist ein absoluter Glücksfall, dass dieses Ensemble hier immer noch in seiner weitestgehend ursprünglichen Form erhalten geblieben ist.

  • @hansmessmer7181
    @hansmessmer7181 Před 7 měsíci

    Beschwingt + lauthals verüben
    die Glocken ihren
    Dienst