BADEN-BADEN-WESTSTADT Dreieichenkapelle - Bernhardusglocke

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  • čas přidán 5. 01. 2017
  • Die Dreieichenkapelle in der Baden-Badener Weststadt war im 17. Jahrhundert als Wallfahrtsstätte entstanden. An der Straße nach Oos befand sich eine große Eiche mit einem Marienbild, das den Landstrich vor der Pest bewahrt hatte. Markgräfin Maria Magdalena von Baden stiftete dort 1653 die Kapelle Mariä Trost zu den Drei Eichen. Wegen Baufälligkeit wurde sie durch einen schmucken, neogotischen Neubau von Adolf Williard ersetzt. Im Oktober 1893 wurde die fortan Dreieichenkapelle genannte Kirche geweiht. An ihr Langhaus schließt sich ein zweiachsiges Seitenschiff an. Empore und Hochaltar sind aufwändig geschnitzt, die Gewölbe farbenfroh ausgemalt. Ein Kleinod stellt eine Madonnenfigur aus dem 15. Jahrhundert dar. Nebem dem Portal, flankiert von mächtigen Eichen, steht ein Hochkreuz mit der Jahreszahl 1749. Die Dreieichenkapelle wird regelmäßig für Werktagsmessen der katholischen Pfarrei St. Bernhard genutzt.
    An das Kirchenschiff fügt sich seitlich ein Glockenturm an, der mit einem Uhrwerk versehen ist. In der Turmstube ist das Bernhardusglöckchen aus der Erbauungszeit erhalten. Sein Gießer war Benjamin Grüninger in Villingen (Schwarzwald) im Jahr 1894. Es wird über einen Seilzug manuell geläutet. Ein Reliefbild zeigt den seligen Markgraf Bernhard II. von Baden (1428-58) mit Rüstung, Schwert und Landesbanner. Auf der Rückseite befindet sich eine Widmung an den Schutzpatron in Frakturschrift, die Schulter ist reich verziert. Auch der gusseiserne Glockenstuhl aus dem 19. Jahrhundert blieb erhalten. In den Gefachen sind noch die Joche der drei anderen Glocken befestigt, die in den Weltkriegen abgeliefert werden mussten.
    (1) St. Bernhard von Baden
    Gießer: Benjamin Grüninger, Villingen
    Gussjahr: 1894
    Durchmesser: 600 mm
    Masse: 150 kg
    Schlagton: dis'' -1
    Inschrift: ST. BERNHARD / SELIGER BERNHARD VON BADEN / ERFLEHE DER STADT UND DEM LANDE BADEN / DES DREIEINIGEN GOTTES SCHUTZ UND SEGEN / GEGOSSEN VON BENJAMIN GRÜNINGER SÖHNE IN VILLINGEN 1894.
    Aufnahme: Läuten der Bernhardusglocke der Dreieichenkapelle in der Baden-Badener Weststadt am Donnerstag, den 29. Dezember 2016 um 11 Uhr. Dabei erklingt der Schlagton dis'' (Glocke 1).
    Vielen Dank an den Pfarrer und die Gemeinde für die Ermöglichung der Aufnahme und die Erlaubnis zur Veröffentlichung!
  • Hudba

Komentáře • 7

  • @ChristusGlocke
    @ChristusGlocke Před 7 lety +1

    Schöne Glocke! Im Turm wäre aber sicherlich noch Platz für eine Erweiterung! :)

    • @ChristKoenigGlocke
      @ChristKoenigGlocke  Před 7 lety +1

      Würde man die restlichen drei Glocken wieder auffüllen, dann bräuchte man eine ganze Läutemannschaft - zumindest wenn diese auch von Hand geläutet würden. ;-)

  • @x.p.1412
    @x.p.1412 Před 5 lety +1

    Ich weiß ja nicht, wer da läutet...
    ...aber auch hier sehe ich den selben Fehler, den die meisten Leute machen, sie geben der Glocke keinen Freiraum über das Seil...!
    Wir läuten heute noch (Südfrankreich), 5 recht große Glocken (h°, d´, e´, fis´, a´) und eine kleinere Glocke (Totenglocke d´´) mit Seilen.
    Man zieht die Glocke an, dann lässt man absolut los, ohne das Seil aus der Hand zu geben und wenn man merkt, dass das Seil zurückkommt, zieht man wieder an.
    Hält man das Seil in der Hand fest, kommt es zu solchen Unregelmäßigkeiten, wie hier im Video gezeigt - der/die Läuter/in hat nicht los gelassen, so dass nur der Anzug einen guten Anschlag bringt.
    Man darf nicht vergessen, dass das Anziehen der Glocke eine Beschleunigung ist, während der Gegenzug der Glocke durch das Festhalten zusätzlich zum Seilgewicht, eine Abbremsung bringt.
    Manche Leute habe ich schon gesehen, die brachten es fertig, jeden vierten Anschlag zum Prellschlag werden zu lassen...
    Nichts für ungut, mach weiter, Deine Videos sind KLASSE und ich schaue sie mir immer wieder gerne an...!!!

  • @sanctus100
    @sanctus100 Před 7 lety +1

    Ich hätte gedacht, dass sich im Turm mehr als dieses schmucke Glöckchen verbirgt.

    • @ChristKoenigGlocke
      @ChristKoenigGlocke  Před 7 lety +2

      Früher hingen drei weitere Glocken im Turm, die man nach den Metallablieferungen in den Kriegen aber nicht mehr ergänzt hat. Es liegt wohl daran, dass die Dreieichenkapelle nach der 1913 erfolgten Fertigstellung von St. Bernhard nur noch als Werktagskirche genutzt wird. Das Geläut von St. Bernhard ist grandios, neben schwerer FWS-Rippe ist auch dort eine alte Grüninger erhalten - siehe meine Videos dazu.

  •  Před 7 lety +1

    Also so alte Grüningers haben was, das hätte ich im ersten Moment nicht dafür gehalten...

    • @ChristKoenigGlocke
      @ChristKoenigGlocke  Před 7 lety +2

      Grüninger war meiner Meinung nach einer der versiertesten Gießer in der Zeit um 1900. Bestes Beispiel ist St. Bernhard in Karlsruhe. Die historischen Grüninger-Glocken, die ich bislang gehört habe, harmonieren oft äußerst gut und ohne Abstriche mit modernen Geläuten. Das Glöckchen in der Drei-Eichen-Kapelle hat wiederum einen ganz eigenwilligen Klang, wie ich finde.