Nicht die Einzigen #62 Von guten Geschichten zu uns selbst

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  • čas přidán 28. 08. 2024
  • Kinderbücher können klein und groß berühren. Mit einer kleinen Lesestunde beginnend, landen Harti und Edgar über den Umweg ihrer Psychen bei Poor Things und bei von Nina Hagen angeführten Musiktipps.
    Jeden vierten Donnerstag im Monat kommt eine neue Folge "Nicht Die Einzigen", mit Kollege Hartmann und Edgar Einfühlsam, jeden zweiten Donnerstag im Monat ein neues Interview von Edgar Einfühlsam mit bezaubernden Gäst*innen.
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    Nicht die Einzigen - der Podcast
    Kollege Hartmann und Edgar Einfühlsam polemisieren das große weite Feld der Unterhaltungskulturen und Alltagsphilosophien. Als Grundlage dienen gute Geschichten, schlechte Witze und der stetige Versuch fünfzig Gedanken in eine Aussage zu packen.
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Komentáře • 1

  • @steffibea361
    @steffibea361 Před 6 měsíci +1

    Zum Thema wichtig/unwichtig zu wissen, ob man neurodivergent ist: sowohl ADHS als auch Autismus sind Spektrumsstörungen. Zumindest die Autismus-Diagnose ist mit einem Behinderungsgrad (mind. 10%) versehen. Da unsere Gesellschaft nach wie vor ableistisch ist, muss eine Diagnosestellung sehr gut überlegt sein, da sie unter Umständen Nachteile bei (Berufsunfähigkeits-)Versicherungen, Verbeamtung, Ergreifung bestimmter Berufe etc. haben kann. Hinzu kommt natürlich noch das gesellschaftliche Stigma (das man ggf. steuern kann). Andererseits kann eine offizielle Diagnose gewisse Nachteilsausgleiche gewährleisten (beispielsweise in der Schule, wenn man ggf mehr Zeit für Klassenarbeiten oder andere Nachteilsausgleiche bekommt oder einen erhöhten Kündigungsschutz im Arbeitsleben oder 5 Tage Sonderurlaub). Eine offizielle Diagnostik will daher vorab gut überlegt sein. Wenn man eine offizielle Diagnostik anstrebt, muss man bedenken, dass es nicht leicht ist an ein Institut zu kommen, das nach den aktuellen Diagnosekriterien diagnostiziert, hier sind vor allem Frauen betroffen, da diese oft andere Symptome zeigen, als klassischerweise gelehrt wurde (auch hier waren mal wieder die Symptome von Jungen die Blaupause, Harti hatte das ja bei einer der ersten Folgen bereits angesprochen, dass früher in der Medizin Männer/Jungs die Grundlage der Forschung waren). Außerdem sind Wartezeiten für eine Diagnostik extrem lang (teilweise Jahre) Bei ADHS ist man bis vor relativ kurzer Zeit noch davon ausgegangen, dass nur Kinder betroffen sind. Dass das ein chronischer Zustand ist, der vererbt wird, ist relativ neues Wissen. Dennoch bin ich eine Fürsprecherin sich selbst mit seinen eigenen Symptomen auseinanderzusetzen und Self-assessment zu betreiben. Warum? Neurodivergenz geht mit einer Vielzahl an Symptomen einher, die mitunter sehr am Selbstwertgefühl nagen können (LRS, Impostersyndrom, Zeitblindheit, Zerstreutheit, Vergesslichkeit, Angstzustände bis hin zu Panikattaken, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwierigkeiten Geräusche zu filtern, Stimming (die viele als komische Angewohnheiten abtun), übermäßige Begeisterungsfähigkeit, die schnell in Desinteresse münden kann, wiederkehrende Meltdowns und "unangemessene" Gefühlsausbrüche und und und). Vieles würde man vielleicht auf den ersten Blick gar nicht mit Neurodivergenz in Verbindung bringen, was dazu führt, dass man u.U. gehänselt wird, schlechte Noten bekommt und immer wieder von der Gesellschaft gespiegelt bekommt, dass man so nicht ok bzw defizitär ist, wie man ist. Das kann sehr am Selbstbild nagen und in gewisser Weise auch traumatisieren. Bei Menschen in Therapie kann es auch zu falschen Diagnosen führen. Viele Frauen bekommen Angststörungen, Anpassungsstörungen, Depressionen oder Borderline diagnostiziert. Nicht immer sind die Behandlungsansätze und Medikamente gleich. Beispielsweise kann es sein, dass Medikamente gegen Angststörungen oder Depressionen nicht wirken, weil die eigentliche Ursache nicht die diagnostizierte Krankheit ist, sondern diese nur ein Symptom der Neurodivergenz ist. Dann müssten andere Medikamente gegeben werden und auch die Therapie müsste entsprechend modifiziert werden. Daher plädiere ich sehr dafür sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, um im medizinischen Kontext für sich selbst einstehen zu können und um sich selbst privat auch besser Strategien überlegen zu können mit gewissen Herausforderungen im Alltag umzugehen. Und natürlich, um ggf mit sich ins Reine zu kommen, sich nicht dem neoliberalen Selbstoptimierungswahn zu unterwerfen sondern sich bewusst Auszeiten zu nehmen, um die sozialen Batterien wieder aufzutanken. 🫶🫶