Brauchen wir ein Recht auf Faulheit? - WOHLSTAND FÜR ALLE Ep. 113

Sdílet
Vložit
  • čas přidán 22. 08. 2024
  • Vor 90 und sogar schon vor 140 Jahren wurde das Ende der Arbeit prognostiziert. Paul Lafargue, immerhin der Schwiegersohn von Karl Marx, plädierte für ein Recht auf Faulheit und war sich sicher, dass wir bald auch gar nicht mehr viel arbeiten müssen - drei Stunden am Tage sollten ausreichen -und trotzdem in Wohlstand leben können.
    Im 20. Jahrhundert sah das John Maynard Keynes ähnlich: 2030, so seine Vision, werden wir nur noch 15 Stunden pro Woche arbeiten müssen, den Rest übernehmen die Maschinen. Von diesen Vorstellungen sind wir allerdings heute meilenweit entfernt, obwohl der Fortschritt rasant verlief und Maschinen tatsächlich immer effizienter produzieren können.
    Bemerkenswerterweise klammern sowohl Lafargue als auch Keynes die eigentlichen Kräfteverhältnisse im Kapitalismus aus und zielen vor allem auf eine Bewusstseinsänderung ab. Doch das Bewusstsein allein formt eine Gesellschaft keineswegs, so wichtig Ideologiekritik auch sein mag. Wer die Funktionsweise des Kapitalismus verkennt und primär von Bedürfnisbefriedigungen ausgeht, verfehlt das utopische Ziel.
    Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.
    Literatur:
    Aaron Benanav: Automatisierung und die Zukunft der Arbeit, Suhrkamp.
    Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit, Reclam.
    John Maynard Keynes: “Economic Possibilities for our Grandchildren”, online verfügbar unter: www.econ.yale.e....
    Werbung:
    Mehr Informationen zum Sammelband "Verkannte Leistungsträger:innen" findet ihr unter:
    www.suhrkamp.d...
    Die DISKURS-Folge mit Nicole Mayer-Ahuja und Oliver Nachtwey findet ihr unter:
    • Verkannte Leistungsträ...
    Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank!
    Paypal: www.paypal.me/...
    Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen
    Betreff: Wohlstand fuer Alle
    IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12
    BIC: MALADE51NWD
    Ihr könnt uns auch als Podcast hören:
    Podigee: wohlstandfuera...
    Spotify: open.spotify.c...
    iTunes: podcasts.apple...
    Twitter:
    Ole: nymoen_ole
    Wolfgang: SchmittJunior
    Die gesamte WfA-Literaturliste:
    wohlstand-fuer...

Komentáře • 201

  •  Před 2 lety +8

    Ihr könnt uns auch als Podcast hören:
    Podigee: wohlstandfueralle.podigee.io/
    Spotify: open.spotify.com/show/12x5cqwBBQjoJo8RcOnyI5
    iTunes: podcasts.apple.com/de/podcast/wohlstand-f%C3%BCr-alle/id1476402723?ign-mpt=uo%3D4

  • @christianschulz4781
    @christianschulz4781 Před 2 lety +32

    Wenn es tatsächlich nur um die Befriedigung der Grundbedürfnisse ginge, könnten 3 Stunden im Schnitt wohl locker ausreichen. Es werden aber viele Konsumgüter hergestellt, die nicht notwendig wären und viele Arbeitsplätze bspw. im Finanzwesen oder Marketing könnten auch in die Produktion gehen, um den Schnitt zu senken. Fortschritte darf man bei so einem System aber sicher nicht mehr erwarten.

    • @enzimusicify
      @enzimusicify Před 2 lety +5

      Ich weiss ja nicht, wir sind ja schon recht fortschrittlich, unsere Technik ist, um jetzt ewas polemisch zu werden, unserem kollektiven Menschenverständnis Lichtjahre vorraus.
      Wir können uns es ja gar nicht leisten weiterso zu konsumieren.

    • @davidka8345
      @davidka8345 Před 2 lety +7

      @@enzimusicify da fragt sich was fortschrittlich ist. Dass wir beispielsweise immer noch so stark von fossilen Brennstoffen und ineffizienten Verbrennungsmotoren abhängig sind, oder dass wir für eine Kalorie Nahrung erst 20 Kalorien Energie einsetzen müssen, das tönt für mich nicht unbedingt nach Fortschritt.

  • @prosodiac
    @prosodiac Před 2 lety +30

    Jetzt mal ehrlich: Wer ist wirklich der Meinung, dass er/sie genau richtig viel oder gar zu wenig arbeitet? Ich glaube fast jeder würde gerne weniger arbeiten.
    Und ich glaube auch nicht, dass Arbeit uns so wahnsinnig viele Freiheiten beschert. Sie beschneidet vor allem die Freiheit zur Selbstbestimmung über unsere Zeit. Dann Arbeitsverdichtung, Flexibilisierung, etc. Kein Wunder, dass die psychische Belastung und die Zahl derer, die in den öffentlichen Dienst wollen, immer mehr steigt. Man will die Flexibilität halt nicht aufgezwungen bekommen. Man braucht gewisse Sicherheiten, um sich frei fühlen zu können.
    Einzig das Geld ist halt ein Problem, wenn es um weniger arbeiten geht. Mit einem BGE könnte man dem aber entgegenwirken. Für mich wäre ein Leben mit weniger Arbeitszwang ein besseres und freieres.

  • @bastiangro9910
    @bastiangro9910 Před 2 lety +46

    "Beide Links findet ihr ... " da musste ich zweimal überlegen, was gemeint ist.

    • @gast9374
      @gast9374 Před 2 lety

      Die Syntax ist in diesem Fall allerdings eindeutig und schließt eine Doppeldeutigkeit kategorisch aus.

  • @mariooberlander8397
    @mariooberlander8397 Před 2 lety +65

    In meinen Augen eine der weniger gelungenen Sendungen. Das mag aber auch daran liegen, dass ich sehr für ein Zurückfahren der Arbeitsbelastung bin. Warum weniger gelungen. Der Grundtenor lag doch sehr auf "Das war ja schon immer so." oder "Die Arbeit ist uns noch nie ausgegangen." Ich denke auch, dass die Fokussierung auf Keynes und Lafargue nicht gut war. Die Meinungen der Beiden hören sich an wie Stimmen aus der Gruft. Die aktuelle Situation ist von diesen Denkern kaum vorhersehbar gewesen. Auch würde ich die hohe Arbeitslosigkeit in vielen Ländern eher als Argument für Arbeitszeitverkürzung und Grundeinkommen sehen. Richtig ist dagegen, dass ohne Kampf nichts geschehen wird.
    Die Argumentation, dass immer neue Märkte entstehen, halte ich grundsätzlich für falsch. Sie berücksichtigt werde die Begrenztheit jeglicher Ressourcen noch den Umstand, das zumindest in den früh industrialisierten Gesellschaften, Nachfrage heute im wesentlichen künstlich geschaffen wird. Dies ist nicht unendlich möglich.
    Ich stimme aber mit Euch überein: Es ist noch ein langer Weg.

    • @xXxlolvsroflxXx
      @xXxlolvsroflxXx Před 2 lety

      Warum schaust du es eigentlich wenn nur wenige Sendungen gelungen sind?

    • @tanja9673
      @tanja9673 Před 2 lety +13

      @@xXxlolvsroflxXx Wer lesen kann...

    • @DarthBoese
      @DarthBoese Před 2 lety +2

      Sie hätten wie du, den Begriff der Arbeits-Belastung aufgreifen sollen. "Verkannte Leistungsträger" sind ja eher Belastungsträger. Aber Belastung*Zeit ist ja auch Arbeit. Also Arbeitsqualität erhöhen oder Arbeitszeit reduzieren oder...? Wäre schön wenn man frei wählen könnte.

    • @davidka8345
      @davidka8345 Před 2 lety +5

      Die Argumentation mit den Arbeitsplätzen fand ich auch schwach. Deutschland hat einen grossen Niedriglohnsektor, sonst wäre die Arbeitslosigkeit auch höher. Wobei das ja so gewollt ist, denn dadurch bringt man die Leute einfacher in prekäre Jobs. Vieles wäre da sicherlich entbehrlich. An guter Arbeit würde es uns hingegen nicht mangeln. Wer einen Garten hat, weiss das und viele Vereine wüssten das sicher auch zu schätzen, um mal nur zwei Beispiele zu nennen.

    • @davidka8345
      @davidka8345 Před 2 lety +3

      @@peteschaefer wieso sollte die Putzfrau die Toilette reinigen müssen? Wer möchte denn eine saubere Toilette? Ich würde beim Anreiz ansetzen. Wenn der Chef, die Chefin eine saubere Toilette möchte, kümmert er/sie sich höchst persönlich darum. Das würde die ganze Arbeit aufwerten. Oder wenn man beispielsweise statt normalen Toiletten auf Kompost Toiletten umstellen würden, gäbe es bestimmt Abnehmer für den Dünger, die gerne dann die Reinigung übernehmen. So hatte man es übrigens im alten Japan schon gelöst und ist heute wieder modern mit Firmen wie Kompotoi.
      Und was spricht dagegen die Arbeit ansonsten so gut zu entlöhnen, dass sie nur schon wegen der Bezahlung lukrativ wäre?

  • @pete_dynamite
    @pete_dynamite Před 2 lety +3

    Eure Schlussfolgerung mit der neuen Maschine greift allerdings nur im Bereich der Wertschöpfung. Was ist mit Verwaltung, Steuerberatern, Bankenwesen, etc.? Hier existiert überhaupt keine "Gewinnmaximierungsmöglichkeit" nach Substitution durch KI, etc. & Co. Zumindest nicht im Sinne des "kapitalistischen Geldmehrungsgedankens", den Ihr selber ins Feld führt. Ich würde gerne eine Diskussion mit #Precht & #Welzer sehen! ;-)

  • @gabischon9214
    @gabischon9214 Před 2 lety +5

    Prof Hartmut Rosa hat den Begriff >>Zeitwohlstand

  • @schnorschassar9262
    @schnorschassar9262 Před 2 lety +5

    Der in Kapital gebundene Wert einer Stunde Lebenszeit sollte generell für alle Menschen gleich sein, egal welche Tätigkeit ausgeübt wird.

  • @cuibono7774
    @cuibono7774 Před 2 lety +8

    Der Grund warum der 3-Stunden-Tag nicht existiert, liegt nicht etwa darin begründet dass der "arbeitende" Teil der Gesellschaft innerhalb dieses Zeitraums nicht bereits alle heutigen Güter und Dienstleistungen produzieren könnte, sondern vielmehr daran, dass ein Einkommen (Auskommen) lediglich mittels vermeintlicher "Erwerbstätigkeit" errungen werden kann.
    Dies führt in seiner heutigen Konsequenz leider dazu, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit 50%+ (wenn man es strukturell bis zur letzten Instanz/Arbeitsplatz durchrechnet wahrscheinlich noch weit mehr) der aktuellen "Arbeitsplätze" bereits aus sog. Bullshit-Jobs bestehen (oder Tätigkeiten welchen diesen unnötig zuarbeiten müssen), dh. Tätigkeiten welche mittels jeweiliger "Interessenverbänden" (Berufskasten, Lobbygruppen, Vereinigungen, etc.) etabliert und immer weiter ausgebaut werden. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Mehrwert-lierfernde Tätigkeiten sondern um krankhafte Wucherungen welche sich nicht nur quasi fast schon parasitär an den Mehrwert-generierenden Tätikeiten larben, viel schlimmer noch, diese sogar in/an deren Produktivität hindern!
    Ein erheblicher Teil des Beamtenapperates, des Steuerwesens, des Rechtswesens sind überflüssig, stattdessen steigt von Jahr zu Jahr die Komplexität und der Personalbedarf dieser Bereiche, gefolgt von einem riesen Rattenschwanz an weiterer Personalverschwendung (Handwerker mit der Errichtung sinnloser Elfenbeintürme und deren Instandhaltung beschäftigt werden, Reiniungskräfte die diese dann täglich putzen, usw.) Hier werden unsägliche Resourcen damit verschwendet jeweils von einer Seite Gräben auszuheben und diese dann anschließend von anderer Seite wieder zuzuschütten.
    Ein weiterer erheblicher Verschwendungsbereich ist die Bildungsinflation, die ein absolut absurdes Ausmaß angenommen hat. Inzwischen findet man schon teilstudierte BWL´ler an Supermarktkassen. Zwei Drittel machen Abitur, davon zwei Drittel studieren... für immer neue Fachrichtungen, alles gefördert von der Bildungsindustrie. Würden alle Menschen welche heute in Bildungseinrichtungen "geparkt" sind, bis Sie 25-30 Jahre alt sind, stattdessen wie vor 30 Jahren noch mit 16-18 auf den Arbeitsmarkt aufschlagen, dann würde man erkennen welch gigantisches Überangebot an potenziellen Arbeitskräften (effektive Arbeitslosigkeit) überhaupt besteht. (ebenfalls auch dort die ganze weitere Verschwendung durch Überausbau und Betreuung/Pflege/Versorgung einer Vielzahl an Gebäuden, Lehrern, Professoren uvm.)

  • @LouisWinthorpe
    @LouisWinthorpe Před 2 lety +21

    Dass man morgens aus der Höhle muss, um die Keule zu schwingen damit es "warm und satt" wird, bleibt das Los der Lebewesen auf dieser Kugel. Über Umfang und Verteilung muss man allerdings dringend sprechen... Die 40 Stunden Woche halte ich für stark überholt.

    • @gast9374
      @gast9374 Před 2 lety

      Ich glaube der Vertrag mit deinem Vermieter ist sittenwidrig. Im 21. Jahrhundert sollte niemand mehr in einer Höhle leben müssen!
      Such dir am besten einen Anwalt, der auch Fälle pro bono übernimmt. In jeder größeren Kreisstadt sollte es so jemanden geben. Das kann so nicht bleiben! Das ist doch ein Unding!

    • @gast9374
      @gast9374 Před 2 lety

      Ich glaube der Vertrag mit deinem Arbeitgeber ist ebenfalls sittenwidrig. Im 21. Jahrhundert sollte niemand mehr gezwungen sein, mit einer Keule zu hantieren. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, dir geeignetes Arbeitsgerät und Arbeitsschutzkleidung bereitzustellen!
      Such dir am besten einen Anwalt, der auch Fälle pro bono übernimmt. In jeder größeren Kreisstadt sollte es so jemanden geben. Das kann so nicht bleiben! Das ist doch ein Unding!

  • @LetzGoAntiSpe
    @LetzGoAntiSpe Před 2 lety +5

    Ich sehe das teilweise etwas anders. Die Einstellung in den Köpfen der Menschen zur Arbeit muss sich ja ändern, damit sich eine Bewegung hin zu kürzeren Arbeitstagen entwickelt und weg von dieser übertriebenen Arbeitsmoral. Und Faulheit ist erstmal auch nichts schlechtes, es ist ja auch gut, wenn Menschen das tun, was sie möchten und glücklich sind. Dazu gehört auch ein Recht auf Faulheit.

  • @PhillipFry3000
    @PhillipFry3000 Před 2 lety +41

    Keynes fehlt einfach das richtige #grindset.

  • @kryptotrader4699
    @kryptotrader4699 Před 2 lety +1

    Faulheit hat mich schon oft vor Dummheiten gerettet! Das Beste was es gibt!

  • @naturallyinterested7569
    @naturallyinterested7569 Před 2 lety +5

    Was ich persönlich als einen Fehler ansehe, ist von 'der einen Industialisierung' 'damals' und 'der Anderen' 'morgen' (Oder im Falle von Precht 1. und 2. 'Maschinenzeitalter'). Dies ist doch ein immerwährender Prozess, der (grob) mit der Verbesserung der Dampfmaschine durch Watt begonnen hat. Mit dieser 'Eventisierung' kommt schnell der logische Fehlschluss daher, dass solch eine Entwicklung 'mal passiert, vorübergehend Probleme schafft, und dann auch wieder weggeht', als ob es ein Naturgesetz gäbe, dass aus der Wegrationalisierung alter Arbeitskraft, mit der neuen Produktivität als Dünger, neue Arbeitskapazität auf Bäumen wächst (das soll mir erst jemand logisch beweisen und nicht immer auf 'die andere Industrialisierung' verweisen).
    Von der Utopie einer rein maschinellen Arbeiterklasse sind wir wahrlich weit entfern, aber ich fürchte mich vor der Gesellschaft, die durch die heutige Maschinisierung geschaffen wird. Denn wenn wir uns anschauen, was mit der heutigen (und morgigen) Technologie für Arbeiten realistischerweise physikalisch und ökonomisch plausibel sind, dann sind das repetitive Jobs mit wenig komplexer Mobilität und (jetzt neuerdings möglich durch diese gottverdammte KI) einem kleinen Maß an kognitivem Anspruch. Das sind Bürojobs. Wir reden mitnichten von LKW Fahrern, Putzkräften, Handwerkern, Pflegekräften, o.Ä., diese werden bestehen bleiben, weil sie entweder zu komplex sind oder es sich nicht lohnt, sie zu automatisieren. Es sind auch alles Jobs, die jetzt schon schlecht bezahlt werden. Wieso ist das so? Weil die Maschinisierung im letzten Jahrhundert diese Arbeitssparte entwertet hat! Menschen mussten entweder umschulen auf die Bürojobs von heute, oder die schlechte Bezahlung hinnehmen. Und dies wird jetzt durch neue Technologien mit den Fachangestellten passieren! Und sollen die jetzt alle Programmierer werden? Ich befürchte, dass das eine zwei-Klassen-Gesellschaft erschaffen wird, von Leuten, die sich in die 'höheren' 'mental anspruchsvolleren' Jobs (wie Programmierer, Analysten, und etwaige andere 'Experten'), und Leuten, die die Jobs machen müssen, die sie heute schon nicht machen wollen, unter Bezahlung, für die sie heute nicht arbeiten würden. Also letztendlich eine große Enteignung der Mittelschicht, sowie eine Erhöhung der Elastizität der Arbeitslosigkeit. Man bemerke, dass beide Sparten eine Tendenz zu mentaler/körperlicher Anstrengung haben (lange, harte Ausbildungen, intensive Arbeitsbedingungen), wobei die 'höhere' Schicht gleichzeitig durch den Zuwachs an Personal nicht gerade mit Lohnerhöhung zu rechnen hat. So müssen wir am Ende härtere Jobs für gleiche Bezahlung machen...
    Wir sind als Gesellschaft irgendwie wie eine Ganz, die durch die Industrialisierung immer weiter gefüttert wird, höhere Leistung, höheres BIP, mehr Konsum, und wir merken immer weiter, dass es uns irgendwie schlecht geht, aber man will nicht zu hart darüber nachdenken, denn zu Fressen gibt es ja genug, und das wollen wir auch nicht verändern... Und eines Tages ist Weihnachten.

    • @systemuhr
      @systemuhr Před 2 lety +1

      Dem kann man entgegenwirken in dem man BGE etabliert und Menschen lehrt mit viel Freizeit umzugehen und sich mehr oder weniger gesellschaftlich zu engagieren, die Befreiung von sinnloser Erwerbsarbeit durch Maschinen ist ein klassisch Sozialer Evolutionsprozess und ausschließlich eine Frohe Botschaft.
      Daher würde erheblich mehr Potenzial in der Gesellschaft frei um eine gesunde, ausgeschlafene in ihrer Existenzangstfreie Gesellschaft zu manifestieren welche intrinsisch motiviert das macht was eine diverse Gesellschaft mit all ihren talentierten aber auch weniger talentierten Bürgern hervorbringt und dabei maßgeblich Vorteile in allen Belangen erhält.

  • @ueayhgajeztqiiufghaeuaeru
    @ueayhgajeztqiiufghaeuaeru Před 2 lety +16

    Wolfgang sieht aus wie ein Vampir

  • @Astermisten
    @Astermisten Před 2 lety +19

    Ich finde ihr übertreibt mit eurer 'Moralkritik'.
    Moralismus (den ich bei euren Ausschnitten aus Lafargue und Keynes durchaus auch sehen kann) ist ein Problem, aber Moral ist nicht das gleiche wie Moralismus.
    Es ist auch eine merkwürdige orthodox-materialistische Vorstellung, dass sich Moral als diskursiver 'Überbau' einfach völlig von den materiellen Grundlagen der Gesellschaft trennen lässt. Ich finde es gut, wenn ihr auch gängige linke und linksliberale Ansätze kristisiert, aber immer nur zu sagen, es handele sich umn Moralismus, ist etwas dünn.
    Es ist ja ganz lustig, dass Wolfgang sagt, statt Moral müsste man über reale Kämpfe sprechen, und ihm dabei anscheinend entgeht, dass Moral auch eine Bezeichnung für den Kampfeswillen ist. Die Verbindung sollten wir sehr ernst nehmen, denn wenn es nur um die harten ökonomischen Realitäten ginge, wären CDU und SPD nicht die nach wi vor stärksten Parteien.

    • @christian2i
      @christian2i Před 2 lety +1

      Moral, das ist, wenn einer moralisch ist.

  • @ageongki6744
    @ageongki6744 Před 2 lety +3

    Die ersten Unternehmen in Deutschland haben bereits auf eine Viertagewoche bei gleichem Gehalt umgestellt. Ich kenne jede Menge Leute die max drei Stunden am Tag effektiv arbeiten und den Rest nur im Netz surfen. Klar werden immer neue Jobs entstehen aber nie so viele wie wegfallen. Wir hatten nie eine höhere Vernetzung der Menschheit und damit auch von Wissen. Ich finde die daraus resultierenden Effekte wie bspw die kürzeren Abstände der Entdeckung von neuen Schlüsseltechnologien wird von euch unterschätzt aber we will see. In Deutschland wird ja Innovation gerne lange nach hinten geschoben um Arbeitsplätze zusammen mit den strengeren Gesetzen für Arbeitnehmer zu schützen. Bin gespannt was am Ende stimmt.

    • @davidka8345
      @davidka8345 Před 2 lety +3

      Es ist doch schon heute so, dass viele Jobs nicht nötig wären und sich nur besetzen lassen, weil die Leute mangels besserer Alternativen sie annehmen. Gerade die Schaffung des Niedriglohnsektor hat der Innovationskraft doch ziemlich geschadet.

  • @anjaschmidt7770
    @anjaschmidt7770 Před 2 lety +3

    Obwohl ich eure Analyse nicht in allen Punkten teile......was für ein Glücksfall für euch und uns, dass zwei so erhellend Köpfe sich gefunden haben.

  • @dianatraut8412
    @dianatraut8412 Před 2 lety +19

    Es wäre jedenfalls ressourcen schonend und würde dem Klimaschutz helfen

  • @schnorschassar9262
    @schnorschassar9262 Před 2 lety +4

    Brauchen wir ein Recht auf mehr Zeit für individuelle Freiheit, halte ich für einen besseren Titel.
    Den Begriff der Faulheit wird eigentlich nur von Privilegierten auf die sogenannten Abgehängten angewendet, um von der eigenen Untätigkeit u. systemparasitären Verhalten abzulenken.

  • @alex_roston
    @alex_roston Před 2 lety +10

    Hab schon lange mal darauf gehofft, eure Meinung zu Precht zu hören.
    Leider wirkte das etwas flach auf mich.
    Seiner Vorstellung nach wird die Digitalisierung ja nicht dafür sorgen, dass wir nichts mehr zu tun haben, sondern die Menschen werden voraussichtlich in vielen Gebieten weniger arbeiten müssen. Er plädiert nicht auf ein Recht auf Faulheit oder denkt, die Menschen müssten in Zukunft gar nicht mehr arbeiten durch die Digitalisierung.

    • @wasanderesalsihrseid
      @wasanderesalsihrseid Před 2 lety +3

      Ich stimme den beiden so gut wie immer zu und sie haben mein Wirtschaftsverständnis entscheidend geprägt, aber immer wenn sie über Precht reden, reden sie Bullshit. Sie haben ihn nicht verstanden, überdies finde ich seine Argumente zur Zukunft der Arbeit überzeugender und es gibt auch Studien wie die Oxford Studie zur Zukunft der Arbeit, die zeigen, dass an Prechts Argumenten was dran sein könnte.

    • @johannschiel6734
      @johannschiel6734 Před 2 lety

      Das haben sie so ja auch nicht gesagt. Precht wurde nur erwähnt bei der Vorstellung, uns würde (ein Teil) der Arbeit ausgehen. Dem wird widersprochen.
      Man muss ja hier dazusagen, dass er das Grundeinkommen aus sozialen Gründen einführen möchte, um diejenigen, die eben keine Erwerbsarbeit mehr haben, nicht auf das Abstellgleis "Hartz IV" zu schieben.
      Vielleicht schauen sie sich ja nochmal etwas genauer an, was er so an Vorstellungen äußert. Mich würde es auch interessieren.

    • @johannschiel6734
      @johannschiel6734 Před 2 lety

      @Tagedieb Am Ende denke ich auch, dass Precht und die beiden Podcaster hier in vielen Punkten ähnlicher Meinung wären.
      Natürlich hat Precht nie behauptet, dass es gar keine Arbeit mehr geben wird. Die Frage ist also nur, ob er der Meinung ist, dass wir in der Summe weniger Erwerbsarbeitszeit zu "vergeben" haben werden und deshalb (bei dem derzeitigen Modell) Viele "arbeitslos" werden würden. Dem würden dann Wolfgang und Ole sicherlich widersprechen.

    • @davidka8345
      @davidka8345 Před 2 lety

      In einer anderen Folge, als es um das BGE ging, setzten sie sich etwas tiefer mit Precht auseinander.

    • @elmercy4968
      @elmercy4968 Před 2 lety

      @@johannschiel6734 Allerdings hat es Phasen mit hoher Arbeitslosigkeit durchaus schon gegeben im Kapitalismus. Und da die Berufe heute längere Ausbildung brauchen vermutlich, als vor 100 Jahren, könnte es auch länger dauern, bis die Umstellung vollzogen ist. Auch finde ich das Argument, dass etwas schon immer so war, also 150 Jahre oder so, es daher auch immer so sein wird, nicht wirklich zwingend.

  • @lukssembro2945
    @lukssembro2945 Před 2 lety +1

    Hut ab! Durch diesen Kontrast mit Lafargue und Keynes habe ich Marx verstanden als jemals zuvor. Dankeschön! :)

  • @Straeusschen87
    @Straeusschen87 Před 2 lety +5

    Ich wär ja gerne produktiver aber ich muss ja Arbeiten :P

  • @fearofmusic1312
    @fearofmusic1312 Před 2 lety +2

    Wer die Arbeit hat erfunden, hatte sicher nichts zu tun.
    Täglich 24 Stunden muss der Mensch doch schließlich ruh'n!

  • @JPRuehmann
    @JPRuehmann Před 2 lety +9

    Ein paar Gedanken zum Thema Arbeit/Faulheit und BGE/Arbeit:
    Es gibt keine Faulheit, Arbeit ist ein Grundbedürfniss wie Essen, Trinken, Reproduktion, Kleidung und Wohnung. Mehr noch sie ist eine Folge der anderen Grundbedürfnisse.
    Die aktuelle Entwicklung hin zu immer mehr Produktivität ist eine Folge der im verhältnis zu Menschlicher Arbeit günstigen maschinellen Arbeit.
    Der Sinn einesBGE liegt eben nicht darin Arbeit überflüssig zu machen sondern im Gegenteil die menschliche Arbeit günstiger als die von Mashinen geleistete zu machen.
    Im Idealfall wird die Entscheidung Maschinen einzusetzen dann nicht mehr durch Kostenerwägungen sondern nach erwägungen der Notwendigkeit bestimmt werden. Da es Arbeiten gibt die niemand oder nicht genug machen wollen. Eine möglichkeit jemanden dazu zu zwingen eine Arbeit anzunehmen die er nicht machen will gibt es dann nicht mehr.
    Dennoch wird der Mensch immer mehr Bedürfnisse haben als ein BGE decken könnte. Er wird also weiterhin Arbeiten um ein zusätzliches Einkommen zu generieren.
    Das was dafür notwendig ist ist genau dieser staatliche Eingriff durch Steuern und Gesetze um das Geld im Umlauf zu halten..

    • @davidka8345
      @davidka8345 Před 2 lety +1

      @Tagedieb wenn die Anreize vorhanden sind, wird das schon heute gemacht. Oftmals ist es aber einfacher, man lässt sich vom Staat solche Jobs quersubventionieren via Niedriglohnsektor und Arbeitsamt, das die Leute entsprechend "motiviert".

    • @pelztier175
      @pelztier175 Před 2 lety +2

      @Tagedieb das hat man doch schon versucht, in den 80ern zb.
      'damals' TM wollte niemand müllmann werden, dann wurde das gut bezahlt und für das gehalt macht das dann gern jeder.
      wenn man aber jeden arbeitslosen für 1 euro zwingen kann so nen job zu machen ist das für die unternehmen günstiger - warum also sollte irgendwer für nen job den keiner will mehr zahlen wenn er vom staat hierfür arbeitskraft für lau bekommt?
      das ganze nennt man dann gewinnmaximierung und lernt jeder BWLer bzw kennt das heute jeder ;)
      =)

    • @tomtomtom6970
      @tomtomtom6970 Před 2 lety

      Faulheit gibt es mit Sicherheit. Ich bin zurzeit in einer Situation in der ich aufgrund von einer Videospielsucht und schlechter mentaler Gesundheit seit einem Jahr seit meinem Abschluss arbeitslos (bin noch sehr jung, lebe daheim) bin, und wenn ich ehrlich mit mir selber bin sind die einzigen Gründe warum ich mir wahrsch. doch bald Hilfe suche alle outside pressures, wie Geld und gesellschaftliche Verurteilung. Das Problem mit dem Geld wäre weg und dadurch auch die Verurteilung weniger, außerdem kann man die durch den Konsum eh gut verdrängen. Wenn es diesen Druck nicht geben würde, könnte ich mir ehrlich gesagt gut vorstellen den Rest meines Lebens GTA Online zu zocken, so deprimierend es auch ist.
      Das mit dem BGE ist ein Experiment dass es Wert ist gewagt zu werden, aber wenn es sich durchsetzt, wo bleibt dann die incentive kein hedonistisches Drecksleben zu führen wie ich?

    • @JPRuehmann
      @JPRuehmann Před 2 lety +1

      @@tomtomtom6970 Ich hoffe du findest Hilfe und kommst da wieder raus. Aber Faulheit ist auch das nicht. Es ist halt Arbeit die dir schadet und offensichtlich auch keine dauerhafte Befriedigung verschafft.

    • @tomtomtom6970
      @tomtomtom6970 Před 2 lety

      @@JPRuehmann Nenn es wie du willst

  • @Fipser
    @Fipser Před 2 lety

    Exzellentes Video,
    obgleich ich bei einigen Freunden und Familienmitglieder die der Lohnarbeit nachgehen feststellen musste, dass sie in, sich in freundschaftlich und sozial vortäuschenden Unternemen überhaupt nicht mehr um jegliche Arbeitsrechte (zb. ebensoviele oder mehr unbezahlte Überstunden als bezahlte) scheren und diese noch untertreffen wollen.
    Zudem finde ich, obwohl ich Kanes verachtenswürdig finde, die Kritik bei 24:18 extrem Schwach.
    Nur weil Jemand nicht genau danach lebt, wie deren Ideale verstößt (wie auch eine Menschen die gegen Massentierhaltung sind und dennoch diese durch weiteren Erwerb zu unterstützen).
    Der Rest war wie gewohnt top!
    Prosit

  • @pogoism1
    @pogoism1 Před 2 lety +12

    Warum stört ihr euch an dem Begriff Faulheit?

    • @suides4810
      @suides4810 Před 2 lety +1

      Faulheit ist ein sehr negativer Begriff.

    • @pogoism1
      @pogoism1 Před 2 lety +11

      @@suides4810 Das ist deine Meinung. Ich bin gerne faul und habe trotzdem einen Masterabschluss.

    • @GlobalerKlimastreik
      @GlobalerKlimastreik Před 2 lety +14

      Weil sie das Narrativ der Neoliberalen glauben, wonach Menschen, die sich dem System entziehen und nicht für Geld arbeiten, "faul" sind. Tatsächlich gibts sogar unter selbsternannten "Faulen" eigentlich niemanden, der keinen Beitrag leistet für die Gesellschaft. Ein "Recht auf Faulheit" so entschieden abzulehnen, erlaubt aber nicht mal für diese Menschen Freiheit, weil immer der Druck dahintersteht, doch zumindest was gesellschaftlich Gutes zu tun, um nicht als "wirklich" faul zu gelten.

    • @suides4810
      @suides4810 Před 2 lety

      @@pogoism1 nun dann erkläre mir wie Faulheit( und Verwesung, eine der 7 Todsünden) ein positiver Begriff sein soll?

    • @JPRuehmann
      @JPRuehmann Před 2 lety +3

      Sie sind halt auch Kinder dieser Gesellschaft, und können nicht aus ihrer Haut.

  • @Jacob_Hoffmeister
    @Jacob_Hoffmeister Před 2 lety +3

    Ich habe keinen Bock auf mich, also arbeite ich.

  • @wylnd
    @wylnd Před 2 lety +7

    Es ist zum Beispiel auch ganz nett, dass man sich ohne Arbeit "freiwillig" auf eigene Kosten versichern muss. Nur, wo soll denn das Geld dafür herkommen ohne Arbeit? Erstmal Arbeitssuchend/los melden und in ein Bürokratiepulverfass treten. In Ruhe lassen kann man jedenfalls Leute, die nicht arbeiten nicht. Auch nicht für einen einzigen Tag. Das Ganze System darf kräftig umgekrempelt werden

  • @herbertnorman617
    @herbertnorman617 Před 2 lety +18

    Ich finde es erst einmal nicht weiter schlimm, wenn dem Begriff der "Arbeit" sehr kritisch entgegengetreten wird. Dabei sollte klargemacht sein, dass es gesellschaftlich notwendige Arbeiten gibt, die der Reproduktion der Gesellschaft dienen. *Diese* Arbeit muss auf jeden Fall einem radikalen Prozess von Rationalisierung und auch Verkürzung unterworfen werden. Dem die Idee einer Faulenzerei entgegenzusetzen ist aus meiner Sicht definitiv falsch. Stattdessen sollte es vielleicht eher um den Begriff der "Freizeit" gehen, der selbstbestimmten Zeit. Diese wird sicherlich von einigen Menschen dann auch zum reinen Faulenzen genutzt werden, die Beobachtung von Freizeitnutzung historisch wie in der Gegenwart jedoch zeigt, dass sie schon immer auch sinnstiftend und wertschöpfend war. Von Philosophen der Antike, die schlussendlich auf dem Wohlstand von Sklavengesellschaften standen, bis zu Makerspace-Hobbyisten der Gegenwart, die ihre privilegierte Position im oberen Mittelstand entwickelter Gesellschaften zum Tüfteln und Teilen von Innovationen benutzen, zu Programmierenden im Freien-Software-Bereich, zu Menschen, die in ihren Familien Pflege- und Erziehungsaufgaben nachkommen ist die Freizeit von Menschen schon immer sinnstiftend gewesen. Freizeit bedeutet selbstbestimmtes Leben, in dem schon immer auch nicht-entfremdet "gearbeitet" wurde. Die durch Automatisierung und rationale Koordinierung gesellschaftlich durchgeführte Arbeit muss genau der Ermöglichung dieser Freizeit dienen, in gemeinschaftlicher Verwaltung, als ein stets schwindender Anteil der Lebenszeit der Menschheit. Der Kapitalismus in seiner Dynamik kann dies nicht erreichen, während genau ein solches Verständnis von "Arbeit" aus der Lebenserfahrung von Arbeitenden folgt: Die arbeitende Klasse hat schon ein Verständnis für die Notwendigkeit bestimmter Arbeiten, aber auch ein direktes Interesse daran, diese radikal zu reduzieren, zu rationalisieren und ihre de-facto schon im Kapitalismus vollendete soziale Vernetzung und Verflechtung zu einer rationalen, geplanten Koordinierung zu führen.
    Eine "Heiligsprechung" der Arbeit dagegen sehen wir historisch ja gerade im Dilemma, dem der "real existierende Sozialismus" im Ostblock ausgeliefert war - der zwar eine staatlich stark koordinierte, aber dennoch lohnarbeiterisch ausbeutendende und wertabschöpfende Arbeit propagierte - und durch seine historische Entwicklungsform und Situation quasi durchführen musste. Dort wurde "der Arbeiter" zu einem "Helden" durch seine Treue zur Arbeit - entfremdet, um Reinvestition in die Industrie, Rüstung und nicht zuletzt den Außenhandel des Ostblocks zu stützen. Alles mit dem schon religiös wirkenden Heilsversprechen des am Ende der Ausbeutung ganz bestimmt kommenden Kommunismus. Dieser entfremdeten Arbeit eine selbstbestimmte (Frei-)Zeit, inklusive sinnstiftender Tätigkeiten, entgegenzusetzen, ist aus meiner Sicht keine falsche Grenzziehung. Sie darf jedoch natürlich nicht plump moralisierend stattfinden, oder dem Ganzen einfach ein Modell des reinen Faulenzens entgegensetzen. (Am Rande: Wer schon einmal längere Zeit arbeitslos war ohne sinnvolle Betätigungsmöglichkeiten oder Menschen kennt, welche dies waren, kennt auch das psychologische Elend, dass diese Sinnlosigkeit verursachen kann.) Deshalb kann ich mich sehr mit dem Leitsatz anfreunden, der im Englischen zurzeit neuen Anklang in einigen Milieus findet: "Communism is free time - nothing else".

    • @hegron5065
      @hegron5065 Před 2 lety +2

      "Communism is free time - nothing else"
      Schon seltsam, was einige alles in den Kommunismus hineininterpretieren.

    • @herbertnorman617
      @herbertnorman617 Před 2 lety +2

      @@hegron5065 Ich finde so viel erzwungende oder verfremdete Interpretation ist gar nicht nötig. Marx selbst beschreibt etwa in "Die Deutsche Ideologie" die Lebensführung im Kommunismus als:
      "[...] während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden."

    • @hegron5065
      @hegron5065 Před 2 lety +2

      @@herbertnorman617 Naja, weder sind Jäger, noch Fischer, noch Hirten noch Kritiker Faullenzer, sondern erhöhen letztendlich alle das BIP.
      Außerdem lässt sich das auch ziemlich gut auf den Spätkapitalismus anwenden. "Heute mache ich den Job, morgen einen anderen und übermorgen bin ich in einem Projekt", nur mit weniger soziale Sicherheit. Von daher ist schon mal fraglich, ob diese Aussage wirklich Kommunismus bedeutet oder nicht eher eine allgemeine Beobachtung sein könnte, die in total unterschiedlichen Systemen auftreten kann.

    • @herbertnorman617
      @herbertnorman617 Před 2 lety +3

      ​@@hegron5065 Ich glaube, das Problem in dieser Beobachtung und die Verquickung mit der (ja immer noch entfremdeten und der Wirtschaftsstatistik dienenden) "Flexibilität" im Spätkapitalismus liegt im schnellen Drüberlesen über den Aspekt "die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun".
      Genau das ist gemeint - eine rationale, koordinierte Produktionsweise der gesellschaftlich notwendigen Arbeit, die einem Freizeit ermöglicht und dem selbstbestimmten, nicht entfremdeten Nachgehen von Tätigkeiten in dieser Freizeit. Ohne jemals die gesamte Lebensidentität in einer Tätigkeit für den Ablauf der Wirtschafrt zu verankern, wie es in der kapitalistischen Produktionsweise Realität ist.
      Marx benutzt diese Tätigkeiten, als Beispiel hier um genau das aufzuzeigen: Man wird noch selbstbestimmt produktiven Tätigkeiten nachgehen (können), aber aus Interesse, Selbsterfüllung und nicht nur einer Spezialisierung als ein festgelegtes Werkzeug einer größeren Produktionsmaschinerie. Aber ebenso sind komplett andere Freizeitgestaltungen denkbar. Wichtig ist Marx die Nutzung dieser Beispiele um eben zu zeigen, dass die Identität von Menschen nicht mehr auf eine einzige, spezialisierte Produktionsfunktion zurück zu führen sein wird.
      Grundlage dieser Freiheit - und Freizeit - ist die rational, durch die Arbeitenden verwaltete gesellschaftliche Produktion, welche einen immer kleineren Teil der Lebenszeit und der Identität ausmacht. Es ist nicht gemeint, dass dieses "mal dieses, mal jenes" selbst der Modus gesellschaftlicher Produktion ist, sondern eben durch ihn ermöglicht wird.

    • @hegron5065
      @hegron5065 Před 2 lety

      @@herbertnorman617 Die Sache ist doch aber jetzt, dass es dafür gar nicht den Kommunismus braucht, sondern schon im Kapitalismus möglich ist. Nun müsste man diesen Zustand besser absichern, was eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Geschichte ist und ausverhandelt werden sollte.
      Die Arbeiteridentität ist zwar noch stark, aber längst am abklingen und sie wird sich nicht über die Zeit retten können. Die Kohlearbeiter spüren das z.Z. sehr stark.^^
      Wie klärt der Kommunismus eigentlich die Sache, wenn alle nur noch das machen, was sie machen wollen. Wer macht dann die Sachen, die keiner machen will? Zur Zeit wird das über negativen wirtschaftlichen und zum Teil gesellschaftlichen Druck gemacht. Ich fände eine größere Belohnung für solche Tätigkeiten besser. Aber, wenn im Kommunismus jeder macht, was er gerne macht. Wer macht dann die Sachen, die niemand gerne macht? Wird das geklärt?

  • @gast9374
    @gast9374 Před 2 lety

    26:43 ff. Der 3D-Drucker wird inzwischen häufiger genannt. Man hat schon ganze Häuser mit dem 3D-Drucker erstellt.
    Die Arbeiter in den Fabriken sehen natürlich nicht den früheren Feierabend, aber natürlich, dass sie immer weniger werden. Das kann nun keiner leugnen.
    Ob die Arbeit ganz ausgeht, oder nicht, ist auch nicht die Frage. Der Kapitalismus geht mit der Automatisierung trotzdem immer mehr dem Zustand entgegen, dass er auch rein theoretisch bald nicht mehr alle Menschen als Arbeitskräfte benötigen wird, wenn es nicht schon längst der Fall ist. Und was soll denn noch für neue Arbeit erfunden werden? Bullshit-Jobs gibt es nun auch bereits in allen Schichten. Irgendwann müssen wir doch bemerken, dass wir Arbeitslosigkeit nicht dadurch bekämpfen können, dass wir alle in Call-Centern sitzen, kellnern, anderen die Hufnägel schneiden, Tupperpartys schmeißen, und in Fantasieuniformen als Wachschutz Streife gehen können. Was soll da noch für ein ungenutztes Potential sein? Wir sind bei der Suche nach neuer Arbeit auch schon längst über Gut und Böse hinaus, würde ich behaupten. Sinnvolles erwarte ich da nicht mehr, allenfalls wird noch ein weiterer Bullshit-Job aus dem furztrockenen Käse gequetscht, wenn überhaupt. Wir müssen von der Erwerbsarbeit als Existenz- und sozialer Teilnahmeberechtigung abkommen. Unbedingt!

  • @patiencemyfriend
    @patiencemyfriend Před 2 lety

    Diskurs Arbeitsbegriff
    19:20
    Der Begriff der Arbeit sollte in jedem Fall neu besetzt werden. Ich persönlich würde die Trennung zwischen "emanzipative Arbeit" und "Lohnarbeit" machen.
    "Emanzipative Arbeit" als eine zielbewusste und sozial durch Institutionen (Bräuche) abgestützte besondere Form der Tätigkeit, mit der Menschen seit ihrer Menschwerdung in ihrer Umwelt zu überleben versuchen bzw. Arbeit im philosophischen Sinn erfasst alle Prozesse der bewussten schöpferischen Auseinandersetzung des Menschen. Sinngeber dieser Prozesse sind die selbst bestimmt und eigenverantwortlich handelnden Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Anschauungen im Rahmen der aktuellen Naturgegebenheiten und gesellschaftlichen Arbeitsbedingungen.
    "Lohnarbeit"
    u know
    Ersteres soll und darf sein.
    Letzteres sollte wenn, dann nie unter Zwang geschehen, seis ökonomisch, oder kulturell.

  • @ManuelFalke
    @ManuelFalke Před 2 lety +13

    Brauchen wir ein Recht auf Faulheit?
    Ja!
    Nicht im Sinne eines bedingungslosen Grundeinkommen, sondern einer Absicherung, wenn man nicht arbeitet, wobei dies natürlich nicht nur mit Faulheit einher gehen wird, sondern meist ganz andere Gründe hat.
    Das Recht auf Faulheit muss es deswegen schon geben, weil ansonsten wir uns ansonsten stets der Ausbeutung völlig hingeben und dort keine defacto Obergrenze von Ausbeutung einhalten können, dazu braucht es dieses Gegengewicht.
    So habe ich dies ca. 2018 in einer wie Maßnahme des Jobcenters gesagt, als es darum geht zu lernen wie man selbstsicherer auftritt und wie man vor Anderen spricht. Hierbei durfte jeder ein Thema für eine Stunde vorbereiten und ich habe das
    Falke-Programm vorgestellt von der Falke Partei.
    Als ich danach gefeiert wurde von den politischen Arbeitslosen, die unpolitischen Arbeitslosen saßen ja eh nur rum wie ein Schluck Wasser in der Kurve, was absolut gleichzusetzen mit ihrer Arbeitsmoral ist wurde mir die Frage vom Leiter gestellt, ob ich mir vorstellen könnte so eine Partei zu gründen und ich sagte dann.
    NEIN! Es braucht nicht mehr kleine Parteien, sondern die Parteien sind ausreichend, es müssen nur die Richtigen gewählt werden und ich selbst stehe zwischen Linke und Grüne, wenn gleich ich in manchen Positionen sogar radikaler bin als Linke und Grüne, gerade in ihren Kernthemen. Ich wäre der Politiker ganz links im demokratischen Sozialismus und ein sehr fundamentaler Grüner bei den Grünen.
    Kernpunkte meines Programms waren.
    Finanzpolitik
    Arbeits- Sozialpolitik
    Umwelt- und Klimapolitik
    Infrastrukturpolitik
    Bildungspolitik
    Mobilitätskonzepte für Stadt und Land
    Aufbau von Infrastruktur auf dem Land. (Begegnungsstätte, Märkte, Ärzte und das verbunden mit Mobilitätskonzepte und Finanzierung dessen.)

    • @ManuelFalke
      @ManuelFalke Před 2 lety +1

      Der Leiter war ideologisch eher so ein Team Wagenknecht-Anhänger, dessen Miene bei meiner Äußerung Grüne sich auch ganz kurz seine Abneigung gezeigt hatte, wenn gleich er ansonsten mein Programm sehr gut fand.

    • @ManuelFalke
      @ManuelFalke Před 2 lety +3

      Das Recht auf Faulheit und das Recht auf Arbeit würde ich BEIDES nicht als ein entweder oder begreifen.

    • @ManuelFalke
      @ManuelFalke Před 2 lety +7

      @@gabihirsemann653 Das ist eine sehr unterkomplexe und asoziale Vorstellung, welche in einer modernen Gesellschaft wie unseren mit unserem Potential nicht vereinbar ist.

    • @ManuelFalke
      @ManuelFalke Před 2 lety +6

      @@gabihirsemann653 Im übrigen, um eines noch klar zu machen. Desto besser Arbeitslose behandelt werden, desto besser müssen Arbeitnehmer behandelt werden.

    • @ChuckLorris
      @ChuckLorris Před 2 lety +5

      @@gabihirsemann653 Theoretisch ja, in der Praxis hat bei weitem nicht jeder die Mittel und Voraussetzungen um sich selbstständig zu machen...

  • @klauspetermann2373
    @klauspetermann2373 Před 2 lety +3

    Es gibt keine nichtentfremdende Arbeit wenn die Ziele der Arbeit vom persönlichen Lebensglück entkoppelt sind. Das meinte dieser "Lafarke?". Er hat richtigerweise ein Dillemma beschrieben, ohne Lösungssucht! Ihr habt den Punkt der Erkenntnis nicht erreicht! Wahrscheinlich seit ihr noch zu sehr im Flow der Gesellschaft. Weisheit muß nicht im Erfolg liegen. Ganz wichtig: besonders Spitzenintellektuelle haben dunkle Flächen der Erkenntnis! Die bauen hohe Gebäude der Erkenntnis, sind auch vor Fehlern nicht gefeit und wenn die Türme einstürzen (aus Fehlkalkulation oder Leistungszusammenbruch) gehts besonders tief herab....

  • @DavidM1337
    @DavidM1337 Před 2 lety

    Wie ein sehr bescheidener Wahrheitsanspruch, die beiden Herren.

  • @detmaxi9478
    @detmaxi9478 Před 2 lety

    Danke für die Sendung. Ihr habt mir viele Argumente geliefert mich näher mit Lafarque zu beschäftigen. Das war wohl die Intention der Sendung-oder vielleicht doch nicht. Man weiß es nicht ...

  • @TheKimJAK
    @TheKimJAK Před 2 lety +4

    Juchu, hör ich mir direkt an, freu mich drauf :) die Frage ist spannend

  • @AtonMushkin
    @AtonMushkin Před 2 lety

    hat mir gut gefallen mit dem umdenken von "Arbeit" und dem vergleich mit der ppp

  • @greenx6392
    @greenx6392 Před 2 lety

    Wollt ihr mal über den Brexit sprechen das fände ich sehr interessant

  • @teckyify
    @teckyify Před 2 lety +8

    Die erste Hälfte der Sendung war schon etwas langatmig, wie ihr euch an dem Text entlang gelästert habt.
    Die interessantere Frage ist eher, ob weniger Arbeit möglich ist, ohne den Wohlstand zu gefährden. Ich hätte den Schwerpunkt eher auf diese stärkere Argumentvariation gelegt, weil es eigentlich klar ist, dass man beliebig viel Arbeit und Beschäftigung einfach erzeugen kann und, dass es zB genug Altenpflege gibt. Wer das machen will ist aber auch nochmal ein anderes Thema.
    Außerdem habt ihr vielleicht den Luxus zu tun was ihr möchtet, aber mit Abstand für den größten Teil der Menschheit trifft das nicht zu und das wird sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern werden. Wie kann man hier Abhilfe schaffen für eine bessere Lebensqualität, durch mehr zeitliche Autonomie durch Arbeitszeitsverkürzung?
    An dem Begriff Faulheit hättet ihr euch auch nicht so unnötig aufhängen müssen, es ist ja klar das damit nur ein griffiger Gegenbegriff geschaffen werden sollte. Was die Menschen in ihrer Freizeit dann machen würden geht niemanden etwas an.
    Fand die Sendung doch etwas am Thema vorbei.

    • @JPRuehmann
      @JPRuehmann Před 2 lety +2

      Wir sollten vielleicht ersteinmal den Begriff Wohlstand definieren.

    • @davidka8345
      @davidka8345 Před 2 lety +2

      @Tagedieb du verwechselst Überfluss mit Abfall. Die Natur produziert Überfluss ohne jeden Schaden. Seien es die vielen Blüten, die die Bäume letztlich alle abwerfen oder die Samen von denen nur ein Bruchteil wieder zu Pflanzen heranwächst. Der springende Punkt ist, dass der Überfluss nicht fehl am Platz ist, sondern in einem natürlichen Kreislauf wiederverwendet wird. Aus den Blüten und Samen wird Nahrung für Tiere und Bodenlebewesen, die daraus wieder Nährstoffe für den Boden und die Pflanzen machen.
      Wenn wir unsere Abfälle näher betrachten, werden wir immer wieder beobachten, dass sie entstehen, da die Wiederverwendung entweder gar nicht funktioniert oder nur sehr schlecht oder mit hohem Aufwand an Energie/Ressourcen.

  • @ichich8012
    @ichich8012 Před 2 lety

    In meinem Umfeld gibt es inzwischen eine Menge Leute, die nicht berufstätig sind; Frauen ohnehin, aber in letzter Zeit auch immer mehr Männer - Lebowski hat da den Trend schon ziemlich genial abgebildet.
    Von meinem Facebook - Kontakten sind bestimmt schon 20% Privatiers.

  • @Kranioklast
    @Kranioklast Před 2 lety +1

    Man unterschätzt hier womöglich das Potential von KI. Schaut mal alleine an wie viele Leute im Transportwesen arbeiten. Ein guter Teil der Jobs wird KOMPLETT überflüssig, wenn die KI weit genug ist: LKW Fahrer, Taxifahrer, Busfahrer etc. Und das gilt für andere Bereiche mehr oder weniger auch. Wir reden halt nicht von einer Transformation von Arbeitsplätzen so wie es bislang oft war, sondern von Auslöschung.
    Das es die letzten 200 Jahre anders war, ist ja schön und gut, dem liegt aber der selbe Denkfehler zugrunde, den Nassim Taleb mit dem schwarzen Schwan beschreibt, den es ja nicht gab und deshalb nie geben durfte. Wir befinden uns jetzt womöglich bereits in oder nah der Corona der technologischen Singularität was eben eine neue Qualität ist und jede neue Qualität dieser Größenordnung kann durchaus den Status Quo verändern.
    Prechts Punkt ist dann ja genau, dass sich darum noch niemand kümmert in der Politik.
    Zumindest beim autonomen Fahren scheint es so, als wären wir schon ganz nah dran. Über eine Million Jobs werden dann nach und nach abgebaut.
    Bürojobs circa 5 Millionen, da wird sicherlich auch einiges wegfallen.
    Fast 3 Millionen Verkehr und Logistik. Man schaue nur was Amazon jetzt schon so macht und ausprobiert.
    Finanzen 1.5 Millionen Leute. Blockchain und KI. Wer weiß was da überbleibt.
    USw usf.
    Muss das alles so kommen? Natürlich nicht. Aber eine Argumentation das es die letzten 200 Jahre nicht anders war ist da einfach zu dünn um es abzutun. Wer nicht weiß wie durch KI neue Jobs entstehen, der kann auch nicht einfach davon ausgehen das es passiert. KI ist keine Maschine wie die der letzten 200 Jahre.

    • @elmercy4968
      @elmercy4968 Před 2 lety

      Der Einzelhandel dürfte auch leiden unter Amazon, wenn man irgendwann wirklich alles bestellen kann.

    • @Kranioklast
      @Kranioklast Před 2 lety

      @@elmercy4968 Das ist ja schon die Realität vieler leerer Einkaufsstraßen und Innenstädte

    • @Franzniedermyer
      @Franzniedermyer Před 2 lety

      Wahrscheinlich beruhen schon heute die Hälfte aller geleisteten Arbeitsstunden auf Arbeitsbeschaffungsprogrammen.Die Arbeit wird uns auch mit KI nicht ausgehen.

    • @elmercy4968
      @elmercy4968 Před 2 lety

      @@Franzniedermyer Naja, mit Arbeit meint Precht zumindest anständig bezahlte Erwerbsarbeit. Würde ich auch aus Nymon/Schmidt Sicht so interpretieren.

    • @Franzniedermyer
      @Franzniedermyer Před 2 lety

      @@elmercy4968 Welche Auswirkungen würde ein BGE das seinen Namen auch gerecht wird auf den Arbeitsmarkt wohl haben. Unser Sozialsystem inklusive Rente und damit deren Arbeitsplätze würden überflüssig. Übrigens politische Arbeit findet hauptsächlich auch in diesem Bereich statt. Darum auch heute könnten schon auch sehr gut bezahlte Jobs jeder Zeit durch Rationalisiert werden und das würde ich mal behaupten mit einer Steigerung der allgemeinen Lebensqualität einhergehen und das ist nur ein Beispiel.

  • @maxpeter4171
    @maxpeter4171 Před 2 lety +1

    zu 22:16 : Warum wollt ihr das nicht moralisch verurteilen? Kommt mir komisch vor, wenn man bedenkt, wie sehr viele unter diesem System leiden. Vor allem global betrachtet sterben ja auch unfassbar viele die nicht sterben müssten. Also dieser Satz von dir Wolfgang hätte meiner Meinung nach noch dringend eine Erklärung gebraucht! Generell hat mir diese Folge leider nicht ganz so gut gefallen wie die meisten bisher. Sie kam mir zu kurz vor, bzw. hält sie sich zu viel mit den Texten auf. Spannende Fragen wie "Warum sollten wir die Aebeitszeit verkürzen? warum ist das leider unrealistisch? Was müsste passieren um es möglich zu machen? Was würde passieren wenn ein Land seine Arbeitszeit in diesem System im Alleingang verkürzt? Ist das wünschenswert? etc ... Also es müsste ja nicht jede dieser Fragen vorkommen aber so als Idee.
    Trotzdem ist es eine gelungene Folge. Bei euch liegt die Messlatte nunmal sehr hoch.

  • @Haymdahl
    @Haymdahl Před 2 lety

    In eurer Argumentation fehlt häufig das Bodenproblem. Wie bei Marx auch. Es ist häufig sinnvoll, Boden und weitere knappe Rohstoffe neben Arbeit und Kapital als dritten Produktionsfaktor zu sehen.

  • @zeke2408
    @zeke2408 Před 2 lety +1

    20:35 Hat jemand Quellen dafür? Da würd ich mich gerne reinlesen.

  • @klauspetermann2373
    @klauspetermann2373 Před 2 lety +1

    Menschen die ihre eigene Dressur durchschauen werden immer einer ganz kleinen Minderheit angehören. "Lohnarbeit" ist von den individuellen Erfolgsaussichten immer suboptimal. Diese Tatsache muß die Gesellschaft in ihren Dressurnarrativen immer verschweigen. Nur das frei denkende und handelnde Individuum kann am Leben teilnehmen ohne "Füllstoff der Geschichte" zu werden. Hebel oder Konditionierung...das ist hier die Frage. Aber auch die freien Menschen stehen immer in einer Konkurrenz der Arbeitsintensität, der Penetranz der Zielverfolgung....unauflöslich, nur zu überwinden durch erbliche Aneignung, durch Raub und Mord! Jawooohl!🤭😎🤑

    • @davidka8345
      @davidka8345 Před 2 lety

      Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das nicht stimmt. Viele durchschauen es, haben aber resigniert in ihrem Job und warten auf die Rente. Freiheit braucht Mut und Risiko. Wer ein Haus mit Hypothek und eine Familie zu ernähren hat, kann sich diesen Aufgaben oft nicht einfach entledigen.

    • @klauspetermann2373
      @klauspetermann2373 Před 2 lety +2

      @@davidka8345 Ja kann ich auch unterstützen. Meine These ist aber so radikal das ich die Entscheidung für ein abhängiges Dienstbotenverhältnis im geschlossenen Tagesvollzug mit Willkürrecht des Herren, der Herrin....unpassend Arbeitnehmer genannt....für defizitär halte...sorry meine ehrliche Meinung.🤭

    • @davidka8345
      @davidka8345 Před 2 lety

      @@klauspetermann2373 kein Problem. Jeder darf seine freie Meinung haben.
      Und dass die Leute resignieren statt etwas zu ändern macht es ja auch nicht unbedingt besser.

    • @klauspetermann2373
      @klauspetermann2373 Před 2 lety +1

      @@davidka8345 wir kriegen das hin 😉👍.....🤑🤯😱🤭

  • @antinatalist7461
    @antinatalist7461 Před 2 lety

    Ich lese gerade seine beiden Bücher, weil ich so faul bin

  • @akjsdgfasdf
    @akjsdgfasdf Před 2 lety

    Hier tut ihr aber Precht Unrecht. Ja das Bed. Grundeinkommen wird nicht funktionieren (fand die Folge darüber auch sehr erhellend). Bzgl. der Arbeit der Zukunft hat Precht in seinem letzten Podcast erwähnt, dass diese uns sicherlich nie ausgehen wird.

  • @DieReichenklauenvondenArmen.

    Warum ihr nicht schon längst 100.000 Abonnenten habt erschließt sich mir nicht....

  • @toby5016
    @toby5016 Před 2 lety

    Interessantes Gespräch mal wieder!

  • @p.sonntag3018
    @p.sonntag3018 Před 2 lety

    Geht richtig arbeiten, dann versteht ihr auch Lafargue!

  • @MWWISH
    @MWWISH Před 2 lety

    Bitcoin-Werbung vor diesem Video 🤷🏻‍♀️😅😅

  • @sogehtdasnicht
    @sogehtdasnicht Před 2 lety

    Oh mein Gott ... schenke mir eine Gitarrenspielmaschine ... und eine Singmaschine am besten dazu. - Nicht!
    Wtf Lafargue!
    Ja, der Arbeitsfetisch ist ein Problem und gehört kritisiert, aber nicht so - losgelöst von der Kritik an den materiellen Verhältnissen, der Konkurrenz und der Hierarchie.
    Danke für die Aufklärung, Wolfgang und Ole!

  • @brudiallen
    @brudiallen Před 2 lety

    Leider die erste Folge, welche etwas dünnhäutig daherkommt.
    Irgendwie vermischt ihr die ganze Zeit verschiedene Argumente.
    Faulheit ist schlecht, irgendwer muss arbeiten, Maschinen werden uns nicht die Arbeit wegnehmen (und wie doof sind die Menschen die das prophezeien), am Ende hofft ihr aber selber, dass es doch so kommt? Nennt aber auch nicht was dafür passieren müssten, kritisiert aber im gleichen Atemzug, dass Keynes das selbe in seinem Werk nicht tut.
    Der Arbeitsbegriff muss neu überdacht werden, dazu soll auch das Kontakthalten zur Familie gehören (ist das nicht im Faulenzen inkludiert?)
    Hatte leider das Gefühl ihr partizipiert in dieser Fetischisierung des Fleißes, weil ihr selber Workaholics seid. Nichtstun ist Ressourcenschonend und gut für die Umwelt. Und es gibt viele Menschen die am liebsten den ganzen Tag lesend im Freibad liegen würden, nachmittags ne Runde kicken mit Kollegen und Abends entspannt kochen und feiern. Stattdessen verbringen diese Menschen ihre Stunden vor Exceltabellen. Wem ist damit geholfen? Die Welt besteht nicht nur aus Fabrikarbeitern und Bauern. Darüber hätte ich mir gerne mehr Inhalt gewünscht.
    Ich habe das Gefühl, dass in linken Kreisen häufig nur darüber geredet wird wie wir Arbeit anders organisieren und nicht ob wir sie überhaupt brauchen.
    Muss noch hinzufügen, dass ich sehr dankbar bin für eure Arbeit und hier nur inhaltliche Kritik anbringen möchte, weil es die Möglichkeit gibt. Macht bitte weiter so!

  • @ninoland9447
    @ninoland9447 Před 2 lety +3

    Kommentar

  • @zrxdv6073
    @zrxdv6073 Před 2 lety

    Bezüglich des Volksbegehrens Deutsche Wohnen enteignen: So entsteht nicht eine einzige neue Wohnung. Aber wenn man das Geld, das diese Enteignung kosten würde, konsequent in neue Sozialwohnungen investiert, bringt das schon was. Dann hat für denselben Preis besagte neue Wohnungen PLUS den privaten Markt, der dadurch unter Druck geriete.

    • @davidka8345
      @davidka8345 Před 2 lety

      Und wo will man die bauen? Platz ist rar und teuer. Die billigste Option wäre ja gewesen, die Stadt hätte nie verkauft, aber dieser Zug ist längst abgefahren.

  • @marcusmalinowsky3978
    @marcusmalinowsky3978 Před 2 lety

    3 h arbeiten und rund um die Uhr einkaufen wollen?

    • @gast9374
      @gast9374 Před 2 lety

      Ist das eine Matheaufgabe? Für einen Dreisatz fehlt jedoch noch eine Koordinate!
      24 h - 3 h = 21 h
      21 Stunden erfüllen nicht in vollem Umfang das Kriterium "rund um die Uhr", also ist die Antwort: nicht möglich!
      War das die Frage/Aufgabe?

    • @marcusmalinowsky3978
      @marcusmalinowsky3978 Před 2 lety

      @@gast9374 Falsch - es arbeiten nicht alle zur gleichen Zeit. Und der Kaufmichladen soll am besten Sonntags auch noch offen sein.
      Du willst mich missverstehen?

    • @gast9374
      @gast9374 Před 2 lety +1

      Ich verstehe tatsächlich nicht, was du meinen könntest. Schichtsysteme gibt es schon seit Ewigkeiten, was soll sich daran ändern, außer dass der jeweilige Turnus abgeändert wird. Dann ist also genauso, falls das unbedingt nötig ist, immer jemand da, rund um die Uhr, nur eben nicht mehr so lange (also der Einzelne), es wird nur häufiger gewechselt. Wenn das ineffizient sein sollte, in manchen Bereichen kann man auch Doppelschichten fahren, dafür dann aber einen ganzen Tag frei.
      Dein Eingangspost klingt jedoch nach Mecker-Opa, in etwa: "Nicht arbeiten, aber alles haben wollen. Mecker, Mecker, Miau und Heil ... "

    • @marcusmalinowsky3978
      @marcusmalinowsky3978 Před 2 lety

      @@gast9374 Ja - da hast du wohl nicht ganz unrecht. Opa stimmt.
      "Meckern" könnte man freundlich, wenn man das will, auch als Kritik bezeichnen.
      Mir geht es eigendlich gar nicht so sehr um den Konsum. Mir tun die Leute im Einzelhandel einfach nur noch leid. Der Supermarkt hat in der Stadt bis 22:00 Uhr auf und wenn in der Woche ein Feiertag ist, nötigt man die Menschen Sonntags zu arbeiten - und sei es nur zum Schauen. Das ist doch einfach nur noch krank. Alles soll zu jeder Zeit sofort verfügbar sein.

    • @gast9374
      @gast9374 Před 2 lety

      @@marcusmalinowsky3978 Und du meinst, die beiden würden so etwas propagieren? Einen unsinnigen Konsum, um des Konsums willen?
      Der "freie Sonntag" war in der Tat eine Errungenschaft. Jedoch nicht, weil dann an dem Tag, an dem der liebe Herrgott festgelegt hat, dass gefälligst der Sabbat abzuhalten ist, nicht gearbeitet werden sollte, sondern eben der Sabbat abgehalten wurde. Sondern, weil es endlich einen freien Tag in der Woche gab, einen Tag, an dem man mal ein wenig zur Besinnung kommen konnte. Ob dieser Tag nun an einem Sonntag stattfindet, oder an einem anderen Wochentag, sollte zumindest nach der Aufklärung und Säkularisierung (vor Jahrhunderten schon), egal sein. Ich verstehe gut, dass man irgendwann ein nostalgisches Gefühl für die Zeit der eigenen Jugend entwickelt. So alt kann aber niemand sein, dass die Jugend vor der Aufklärung und Säkularisierung stattgefunden haben kann.
      Und es gibt nun mal Arbeiten, die auch an Sonn- und Feiertagen anliegen. Zum Beispiel, den Müll rausbringen. An Weihnachten bzw. "zwischen den Jahren" gehst du doch auch den Müll rausbringen. Nur wird er dann nicht abgeholt, nicht wahr, und die umzäunten Müllplätze in der gesamten Republik quillen über, über die Umzäunung hinaus und es stinkt zum Himmel.
      Oder du liegst über Weihnachten im Krankenhaus. Dann möchtest du doch auch, dass da jemand da ist, von den Ärzten und Pflegekräften, oder?
      Und umso mehr Flexibilität vom Individuum verlangt wird, umso mehr muss man ihm dann Gelegenheit geben, auch flexibel einkaufen zu gehen, zumindest, was die Dinge des täglichen Bedarfs angeht. Das ist eher logisch, und keinesfalls "krank".

  • @morflink88
    @morflink88 Před 2 lety +8

    zufälligerweise gibts in einem kürzlich veröffentlichten video eine ganz ähnliche schlussfolgerung für einen neuen begriff für nicht entfremdete arbeit: autotelische arbeit.
    sucht mal nach: Kapitalismus verstehen lernen: Arbeitsfetisch | mmM#84

    • @MorfHasGotAnOpinion
      @MorfHasGotAnOpinion Před 2 lety +1

      zufall! und das ohne zitate!

    • @landwirtschaft2116
      @landwirtschaft2116 Před 2 lety

      Wieso fügst du nicht einfach den Link ein, anstatt den Titel…
      czcams.com/video/DpcVz3-WQyI/video.html
      Danke trotzdem für den Hinweis!

    • @MorfHasGotAnOpinion
      @MorfHasGotAnOpinion Před 2 lety

      @@landwirtschaft2116 wird oft geflagt