Beromünster LU, Stiftskirche St. Michael, Vollgeläute

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  • čas přidán 6. 09. 2024
  • Beromünster LU
    Stiftskirche St. Michael
    Konfession: römisch-katholisch
    Es läuten die 8 Glocken des Hauptgeläutes.
    H° cis' e' fis' gis' h' cis'' e''
    Aufnahme vom Montag, 15.08.2016, 09h22, Zusammenläuten zum festlichen Konventamt an Maria Himmelfahrt.
    Die Stiftskirche Beromünster besitzt ein kraftvolles achtstimmiges Geläute. Es besteht aus vier historischen und vier neueren Glocken und erklingt in einem pentatonischen Motiv. Glocke 3 ist die älteste im Geläute und wurde 1457 von der bekannten Basler Glockengiesserdynastie Peiger gegossen. Die kleinste Glocke wurde 1522 von unbekannter Hand geschaffen. 1616 goss Peter VII. aus Zürich die grösste Glocke, die von sehr schönem Klange ist. Von Lothringer Giesser stammt die zweitgrösste Glocke. 1961 wurden vier der historischen Glocken aus dem Turm entfernt und durch neue Exemplare der Giesserei Rüetschi in Aarau ersetzt. Das Vollgeläute mit allen 8 Glocken erklingt nur an Hochfesten, an gewöhnlichen Sonntagen werden die Glocken 8-2 geläutet.
    Weitere Glocken befinden sich im Dachreiter über dem Schiff sowie in der Kuppellaterne.
    Zur Gründung vom Chorherrenstift Beromünster (im Dialekt Beromöischter oder auch nur Möischter) gibt es eine Legende: Im 10. Jh. soll ein Adliger namens Bero im Gebiet des heutigen Beromünster auf der Jagd durch einen Bärenangriff ums Leben gekommen sein. Seine Nachfahren stifteten dann das Chorherrenstift. Bis 1934 hiess die Gemeinde nur "Münster".
    Der heute sichtbare Bau der Stiftskirche stammt aus der Zeit um 1030, was ihm aber kaum mehr anzusehen ist. Der genaue Beobachter kann aber noch das eine oder andere romanische Detail erkennen. Der etwas schiefe Turm stammt aus dem 15. oder frühen 16. Jh. 1687-1693 fand die erste Barockisierung der Stiftskirche unter der Leitung des Hitzkircher Kaplans und Liebhaberarchitekts Jeremias Schmid statt. Damals erhielt die Stiftskirche die Kuppel, die "Orgelhäuser" neben den Querschiffen, die heutigen Fensteröffnungen, das Vorzeichen mit Fassade und Peterskapelle darüber sowie eine neue Ausstattung, die grösstenteils nicht mehr erhalten ist. 1706-1707 erhielt der Turm seinen heutigen Aufsatz mit Spitzhelm. Die zweite Barockisierung von 1773-1775 leitete Jakob Purtschert. Damals erhielt das Innere sein heute noch erhaltenes spätbarockes Aussehen mit Stukkaturen, Deckengemälden sowie der Rokokoausstattung. Die letzte Restauration fand 1975-1983 statt.
    Die Stiftskirche erhebt sich oberhalb des "Fleckens" von Beromünster, sie wird umgeben von den vielen Chorherrenhäusern sowie dem engeren Stiftsbezirk mit Kreuzgang und Kapitelhäusern. Die Kirche präsentiert sich erstaunlich einheitlich, nur dem geübten Auge fällt auf, dass sie aus vielen verschiedenen Epochen stammt. Der Innenraum präsentiert sich heute spätbarock, doch sind die romanischen Proportionen noch sehr gut zu erkennen. Die reiche Ausstattung mit insgesamt 10 Stuckmarmoraltären und Kanzel stammt ebenfalls aus der spätbarocken Epoche, ebenso die Stuckaturen und die Deckengemälde von Josef Ignaz Weiss. Ältere Elemente sind beispielsweise das Chorgestühl aus dem beginnenden 17. Jh., das Chorgitter von der ersten Barockisierung sowie einige Bilder und Plastiken.
    In Beromünster befindet sich auch noch die Pfarrkirche St. Stefan, deren Geläute erklingt in c' es' f' g' b' und wurde 1934 von der Firma Egger in Staad SG gegossen.
    Die Daten des Geläutes der Stiftskirche:
    Nr. 1
    gegossen 1616
    Giesser: Peter VII., Zürich
    Gewicht: ca. 3‘150 kg
    Schlagton: H°
    Nr. 2
    gegossen 1637
    Giesser: S., K., J., C. Renward / Karl Rosier, Lothringen
    Gewicht: ca. 2‘050 kg
    Schlagton: cis‘
    Nr. 3
    gegossen 1457
    Giesser: Hans Peiger, Basel
    Gewicht: ca. 1‘620 kg
    Schlagton: e‘
    Nr. 4
    gegossen 1961
    Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
    Gewicht: nicht bekannt
    Schlagton: fis'
    Nr. 5
    gegossen 1961
    Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
    Gewicht: nicht bekannt
    Schlagton: gis'
    Nr. 6
    gegossen 1961
    Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
    Gewicht: nicht bekannt
    Schlagton: h'
    Nr. 7
    gegossen 1961
    Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
    Gewicht: nicht bekannt
    Schlagton: cis''
    Nr. 8
    gegossen 1522
    Giesser: nicht bekannt
    Gewicht: ca. 180 kg
    Schlagton: e‘‘
    Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti

Komentáře • 21

  • @jirihozpodebrad23
    @jirihozpodebrad23 Před 3 lety

    Die Glocken haben eine ganz ungewöhnliche Tonlagenfolge, sehr spannend! Danke für's Zeigen

  • @Niklausglocke
    @Niklausglocke Před 8 lety +1

    Ein schönes Geläute hängt in der Stiftskirche von Beromünster. Schade erklingen alle Glocken nur an Festtagen.

    • @robinmartikirchenglocken
      @robinmartikirchenglocken  Před 8 lety

      Danke. Ich denke, bei 8 Glocken ist es gerechtfertigt, wenn man nicht immer alle Glocken läutet.

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke Před 8 lety

      Natürlich, da darf man das.

    • @robinmartikirchenglocken
      @robinmartikirchenglocken  Před 8 lety

      +manuelrocco28 Mit dem Geläute könnte man bestimmt viele Teilkombinationen läuten. Es wäre interessant, die ganze Läutordnung zu kennen.

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke Před 8 lety

      Müsstest du mal im Pfarramt anfragen ob es ein Dokument gibt und es dir zuschicken lassen.

    • @robinmartikirchenglocken
      @robinmartikirchenglocken  Před 8 lety

      +manuelrocco28 Die Läutordnung von der Pfarrkirche hab ich.

  • @ringeradam4575
    @ringeradam4575 Před 6 lety

    These are by far my favourite Swiss bells. Excellent !

  • @engelbertschoormans
    @engelbertschoormans Před 8 lety +1

    Super, gefällt mir sehr!

  • @jirihozpodebrad23
    @jirihozpodebrad23 Před 3 lety

    PS: was bedeuten die Apostrophen und Celcius Zeichen bei den Tonlagen? Sharp & minor / dur und moll? Also, leicht zu hoch oder zu tief?

    • @robinmartikirchenglocken
      @robinmartikirchenglocken  Před 3 lety

      Die Apostrophen und "°" zeigen an, in welcher Oktave sich der Ton der Glocke befindet. So ist die h' eine Oktave höher als die H°, oder die cis'' eine Oktave höher als die cis'. Manche schreiben da auch Zahlen hin anstelle dieser Zeichen. Ich bin aber kein Experte für sowas ;-)

  • @arnoldusglocke
    @arnoldusglocke Před 8 lety

    Danke für das schöne Video! Dieses Geläut hat viel Eigenart und Reiz, ich konnte es 2009 am 1.8. live genießen. ;-)

    • @robinmartikirchenglocken
      @robinmartikirchenglocken  Před 8 lety

      Bitte gern geschehen. Ja, es hat viel Charme. Aber die Läutedauer war sehr kurz.

    • @arnoldusglocke
      @arnoldusglocke Před 8 lety +1

      Ja, aber kurz ist das nur für Schweizer Verhältnisse. Ich hab grad erst ein Sonntagsplenum aufgenommen, das 2 Minuten kurz war. Und das ist immer so eingespeichert. In Oberösterreich ist es nicht selten unter einer Minute!

    • @robinmartikirchenglocken
      @robinmartikirchenglocken  Před 8 lety +1

      +arnoldusglocke Ja, für Schweizer Verhältnisse natürlich. Für 2-4stimmige Geläute ist 5 min auch völlig ok.

  • @Arlberg09
    @Arlberg09 Před 8 lety

    Das Geläut von 1934 kann nicht von Egger stammen, da dieser den Betrieb bereits 1926 an Fritz Hamm vergeben hatte.

  • @nurnbergerglockenfreund

    Dieses kirche ist von innen auch nicht schlecht! Das Geläut klingt mächtig! ;-)