Hitzkirch LU, Pfarrkirche St. Pankratius, Vollgeläute
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- čas přidán 31. 10. 2016
- Die erste Aussenaufnahme des Vollgeläutes des Super-Geläutes in Hitzkirch:
Hitzkirch LU
Pfarrkirche St. Panktratius
Konfession: römisch-katholisch
Es läutet das Vollgeläute mit 8 Glocken:
Ges° B° des‘ es‘ f‘ ges‘ as‘ b‘
Aufnahme vom Dienstag, 01.11.2016, 09h45, Zusammenläuten zum Festgottesdienst an Allerheiligen.
Das Geläute von Hitzkirch ist das schwerste und tontiefste Geläute im Kanton Luzern. Es handelt sich grösstenteils um sehr junge Glocken, die 1990 in der Giesserei Bachert im Deutschen Heilbronn hergestellt wurden. Zwei Glocken aus der Giesserei Rüetschi wurden aus dem alten Ensemble übernommen. 2005 musste die zweitgrösste Glocke erneuert werden. Die Tonfolge baut auf einem Salve-Regina-Motiv auf, das nach oben eine interessante Erweiterung mit Halbton aufweist. Das Geläute wirkt sehr mild und einheitlich. Durch den Schalldruck der grössten Glocke durchfährt den Körper eine angenehme Vibration. Alle Glocken werden nur zu Hochfesten miteinander geläutet. Eine weitere Glocke hängt im Dachreiter über dem Chor und wird im Vollgeläute nicht verwendet.
Nach dem Geläute habe ich den Festgottesdienst in der Kirche besucht. Besonders feierlich war das Wandlungsläuten gestaltet: Während der Einsetzungsworte wurde die Dachreiterglocke geläutet, und zwar mit Unterbruch zwischen der Wandlung von Brot und Wein. Anschliessend erklangen die beiden grossen Glocken vom Geheimnis des Glaubens bis zu "Durch ihn und mit ihm...".
Die Kirche von Hitzkirch war bis 1806 nicht nur Pfarrkirche, sondern auch Komtureikirche der Deutschordenskommende. Der heutige Bau entstand 1679-1680 nach Plänen vom Hitzkircher Liebhaberarchitekten Jeremias Schmid. Der vom mittelalterlichen Vorgängerbau übernommene Turm erhielt 1784 seinen heutigen, spätbarocken Abschluss, den Francesco Anton Bagnato entwarf. 1914-1917 verlängerte Wilhelm Hanauer die Kirche um das heutige Querhaus. Von den 70er bis zu den 80er Jahren fanden umfangreiche Restaurationen des Gotteshauses statt.
Die stattliche Kirche ist aus allen Himmelsrichtungen schon von weitem zu sehen und bildet die Dominante des Dorfes. Sie steht erhöht über dem Dorfkern und ist an die ehem. Deutschordenskommende angebaut, die heute die kantonale Polizeischule beherbergt. Aussen sind vor allem der Turm mit dem schönen, spätbarocken Abschluss und das neubarocke Querschiff augenfällig. Der ursprüngliche Teil aus dem 17. Jh. ordnet sich unter. Das Innere wirkt fast wie ein Festsaal. In den edlen Raum sind die schwarz marmorierten Altäre sowie die vom Turm aus zugängliche Kanzel hervorragend eingefügt. Rundherum sind die Statuen der Apostel sowie weiterer Heiliger angebracht. Beachtung verdient auch das gotische Relief der Grablegung Christi aus dem 15. Jh.
Daten der Glocken:
Nr. 1
Stundenglocke
gegossen: 1990
Giesser: Gebrüder Bachert, Heilbronn
Gewicht: 7‘500 kg
Schlagton: Ges°
Nr. 2
Friedensglocke
gegossen: 2005
Giesser: Gebrüder Bachert, Karlsruhe
Gewicht: 3‘400 kg
Schlagton: B°
Nr. 3
Pankraz-Glocke
gegossen: 1926
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Gewicht: 2‘100 kg
Schlagton: des‘
Nr. 4
Maria-Glocke
gegossen: 1899
Giesser: Hermann Rüetschi, Aarau
Gewicht: 1‘400 kg
Schlagton: es‘
Nr. 5
Bruder-Klaus-Glocke
gegossen: 1990
Giesser: Gebrüder Bachert, Heilbronn
Gewicht: 1‘050 kg
Schlagton: f‘
Nr. 6
Elisabeth-Glocke
gegossen: 1990
Giesser: Gebrüder Bachert, Heilbronn
Gewicht: 950 kg
Schlagton: ges‘
Nr. 7
Anastasius Hartmann-Glocke
gegossen: 1990
Giesser: Gebrüder Bachert, Heilbronn
Gewicht: 750 kg
Schlagton: as‘
Nr. 8
Don Bosco-Glocke
gegossen: 1990
Giesser: Gebrüder Bachert, Heilbronn
Gewicht: 550 kg
Schlagton: b‘
Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti - Hudba
Der Klang meiner Kindheit.
Nie hätte ich gedacht um ein solch Hochwertiges Werk aufgewachsen zu sein. Danke
Ja, das ist ein ganz exquisites Geläute. Ich sollte es mir eigentlich wieder einmal anhören gehen :-)
Darauf warte ich schon ewig, eine gute Außenaufnahme dieses Sahnestückchens der Schweizer Glockenlandschaft!
Vielen Dank dafür.
Gerne geschehen. Ich hatte das Geläute schon lange auf meiner Pendenzenliste. Heute hat es endlich geklappt. Es ist ein wahrlich tolles Geläute.
Eines von Bacherts großen Meisterwerken muss man sagen. Leider gibt es aus dieser Zeit und Gießerei nicht allzu viele Geläute, die diesen Umfang oder auch diese Tontiefe erreichen.
Mächtig, tief und mehrstimmig. Ein Klaase Geläut, welches mit der großen Glocke ges° anführt
Danke vielmals.
Da hat bachert ein wahrhaftiges glockenwerk geschaffen! Eines meiner lieblingsgeläute in der Schweiz
Eindrücklich ist es allemal...
Die ges0 ist schlicht und einfach der Wahnsinn! Im Zusammenklang erinnert mich das total an Karlsruhe,St.Stephan!
glockenzeit Klanglich ist aber Karlsruhe wohl eine Nummer besser. Die ges° dort zu erleben war einer der ergreifendsten Momente bis jetzt, sie trägt etwas unvergleichliches im Klang vom Turm herunter, wo andere Geläute irgendwie nicht so ganz mitkommen. ;-)
Freut mich, dass es dir gefällt. Es ist ein umwerfendes Geläute, nur leider etwas zu leise. Aber sonst wirklich toll. Es wirkt einheitlich, keine Glocke ist zu dominant und es ersäuft keine im Klangmeer.
wirklich eine tolle Sache das, bemerkenswert schön und gut, alle Achtung!
Danke. Es ist ein echter Hörgenuss. Die Kirche ist auch sehenswer.
Gigantisches Geläute mit gewohnt perfekter Bachert- und Rüetschi-Qualität! 😉
Leider hat das Ganze einen faden Beigeschmack: die Finanzierung der römisch-katholischen Gebäude und deren Einrichtungen lief (und läuft noch immer) oft ziemlich fragwürdig ab... 🤕⚡
Ja, das Geläute ist gigantisch.
Als Mitglied eines Kirchenrates einer römisch-katholischen Kirchgemeinde weiss ich ja, wie die Finanzierung von solchen Gebäuden abläuft. Viel fragwürdiges ist da aus meiner Sicht in der heutigen Zeit nicht mehr dabei
@@robinmartikirchenglocken Hier in der Schweiz mag es nur in Einzelfällen korrupt ablaufen. Der Vatikan hingegen ist eine scheussliche Mafia - insbesondere was die Finanzwelt angeht! 😱
@@dr_oberlender Beim Vatikan sieht das natürlich wirklich ganz anders aus als bei uns Kirchgemeinden, das stimmt :-)
Also wenn ich das so höre, so muss ich sagen, für mich die Nr. 1 im Kanton Luzern, ja sogar in der Schweiz zusammen mit Appenzell und Rapperswil... (ausgenommen Willisau, welches bei mir einen speziellen Status geniesst;-)
Das freut mich. Es hat mir auch sehr gut gefallen. Leider ist etwas leise. Mir gefällt das Geläute des Basler Münsters noch fast ein bisschen besser (fast gleiche Tonfolge, einfach ohne as'). Da sind aber die Töne sehr verzogen, sodass es sehr charaktervoll klingt.