Schneeball Erde?

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  • čas přidán 15. 11. 2022
  • Naturwissenschaft und Technik - Livestream
    Referent: Prof. Dr. Aiko Voigt, Institut für Meteorologie und Geophysik, Universität Wien
    Vor 700 Millionen Jahren war (fast) die gesamte Erde mit Eis überzogen - vom Weltall aus gesehen ähnelte unser Planet damit einem Schneeball. Im Vortrag wird erläutert, wie die Erde in diesen extremen Klimazustand gelangen und ihm wieder entkommen konnte. Insbesondere werde ich betrachten, welchen Einfluss Wolken auf das Klima einer Schneeball Erde haben und auf die Frage, ob tatsächlich die gesamte Erde vereist war oder ob nicht doch ein kleiner Streifen tropischen Ozeans eisfrei bleiben konnte. Außerdem werde ich darauf eingehen, welche Einsichten die Schneeball Erde zu den Lebensbedingungen auf anderen Planeten beitragen kann.
    #PhysikalischerVerein #Schneeballerde #Snowballearth
  • Věda a technologie

Komentáře • 18

  • @PhysVerein
    @PhysVerein  Před rokem +5

    Der Vortrag beginnt bei Minute 4:59
    Webseite: www.physikalischer-verein.de/

  • @Bor.der.Collie
    @Bor.der.Collie Před rokem +7

    Danke für den interessanten Vortrag und die kleine Fragerunde danach. 👏🏻

  • @chrisba66
    @chrisba66 Před rokem +5

    Ich freue mich sehr über diesen Beitrag!
    Es wurde sehr gut dargestellt, wie die Wissenschaft:en zusammenarbeiten müss(t)en wo immer es geht!
    Um der Näherung der Beschreibung des "wahren" vergangenen, gemwegtigen und des zukünftigen, in ihren Beschreibungen der Modelle zu fassen!
    Ich denke und danke!!!

  • @gordonzug9418
    @gordonzug9418 Před rokem +2

    Absolut empfehlenswert und informativ, Daumen hoch.

  • @hellohello4322
    @hellohello4322 Před rokem +2

    Vielen Dank für Ihren Vortrag

  • @scathiebaby
    @scathiebaby Před rokem +2

    Wird in den Modellen berücksichtigt, dass die Gletscher im Laufe der Zeit durch Vulkanauswürfe immer mehr beschmutzen und dadurch ihr Albedo sinkt ?
    Ab einem gewissen Verschmutzungsgrad dürfe dies - besonders im subtropischen Bereich aber auch im gemäßigten - eine starke positive Rückkopplung einleiten, die zum Abschmelzen der Gletscher führen würde.

  • @Mileyah
    @Mileyah Před rokem +4

    Danke

  • @arturdrazek1899
    @arturdrazek1899 Před rokem

    In den beschriebenen Zeiträumen, könnte ein Achttausender Gebirgszug (mit Gletschern) abgetragen worden sein

  • @gunnarschumann2918
    @gunnarschumann2918 Před rokem +1

    Müsste sich die Frage, ob Komplettvereisung oder nur Teilvereisung nicht daran klären lassen, ob es am Äquator in den Sedimenten Dropstones gibt oder nicht?

    • @aikovoigt
      @aikovoigt Před rokem

      Hallo, vielen Dank für die Frage. Leider kann man anhand des Vorhandenseins der Dropstones nicht zwischen einer harten Schneeball Erde und einem Wassergürtelzustand (Jormungandzustand) unterscheiden.

    • @gunnarschumann2918
      @gunnarschumann2918 Před rokem

      @@aikovoigt Vielen Dank für die Antwort!

  • @alexanderreinders4009
    @alexanderreinders4009 Před rokem +1

    Wie kann man sich eigentlich das Wolkenbild auf einem Schneeball Erde vorstellen? Stahlblauer Himmel oder homogener Nebel oder überall Eiswolken?

    • @geraldeichstaedt
      @geraldeichstaedt Před rokem +2

      Bei den niedrigen Temperaturen kann die absolute Luftfeuchtigkeit nur sehr niedrig sein. Tagsüber Sublimation, nachts Resumblimation als Reif, dazu leichter Dunst am Morgen aus glitzernden Eiskristallen, die zu Boden sinken und teilweise schon in der Luft sublimieren. Ich würde mich sogar fragen, ob bei dem hohen CO2-Gehalt und den niedrigen Temperaturen ein Teil des atmosphärischen CO2 des Nachts und insbesondere in der Polarnacht resublimiert.
      Durch den sehr geringen Niederschlag möchte ich auch vermuten, dass Vulkanismus über lange Zeiträume zu einer Reduktion der Albedo durch vulkanische Asche führt. Analog würde sich über lange Zeiträume auch dunkler Staub extraterrestrischen Ursprungs auf der Oberfläche aus Eis und Raureif sammeln. Ohne Verdunstung aus offenen Gewässern wäre eine Schneeball-Erde wohl langfristig instabil.
      Mir gefällt daher der Ansatz mit teilweise offenen Gewässern besser. Das würde zu Schneefall und einer Abdeckung des akkumulierten dunklen Oberflächenmaterials führen. Insgesamt wäre das Szenario stabiler als eine vollständige Eisbedeckung.

    • @alexanderreinders4009
      @alexanderreinders4009 Před rokem

      @@geraldeichstaedt Du hast das Methan vergessen....

    • @geraldeichstaedt
      @geraldeichstaedt Před rokem +2

      @@alexanderreinders4009 Methan ist in der Atmosphäre relativ kurzlebig, akkumuliert sich also nicht in der Atmosphäre, und bildet bei tiefen Temperaturen ein Clathrat mit Wassereis (aka. Methanhydrat), bevor es überhaupt freigesetzt wird. Wenn die biologische Aktivität gering ist, wird wenig Methan produziert. Es bliebe praktisch nur die Serpentinisierung als nicht-biogene Methanquelle oder fossile Methanvorkommen. Diese Quellen müssten substanziell die Clathrat-Bildung umgehen. Wir bräuchten geologische Evidenz für Methanvorkommen in den fraglichen Schichten.
      Deshalb kann ich Methan in den Settings des Videos keine entscheidende Rolle zuordnen. Habe ich etwas wichtiges übersehen?

    • @alexanderreinders4009
      @alexanderreinders4009 Před rokem

      @@geraldeichstaedt ich denke nicht, aber das sollten die Profis hier entscheiden. Vielen Dank!

    • @aikovoigt
      @aikovoigt Před rokem +5

      Vielen Dank für die Frage! Das Wolkenbild ähnelt dem heutigen Klima tatsächlich mehr, als man auf den ersten Blick vielleicht vermuten würde. Zwar ist die spezifische Feuchte deutlich geringer aufgrund des sehr kalten Klimas, aber auf der jeweiligen Sommerhemisphäre bilden sich zum Beispiel die für hochreichde Konvektion typischen hohen Wolken in der Nähe des Äquators und die Wolkenbedeckungsgrade können auch in den mittleren und hohen Breiten Werte von über 50% erreichen. Das liegt daran, dass man nur sehr wenig Wasser benötigt, um eine Wolke zu bilden.
      In diesem Kontext ist es auch interessant, dass der wärmende Effekt der hohen Eiswolken das Schmelzen einer Schneeball Erde deutlich erleichtert. Das widerlegt frühere Kritik an der Schneeball-Erde Theorie, die auf einfacheren Klimamodellen basierte. Letzere haben aufgrund fehlender Wolken die zum Schmelzen benötige CO2-Konzentration als deutlich zu hoch abgeschätzt.
      Zum weiteren Reinlesen in die Thematik empfehle ich einen Artikel aus dem Jahre 2012, in dem Kollegen und ich dieser Frage in einem Modellvergleichsprojekt nachgegangen sind: agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2012GL052861; Clouds and Snowball Earth deglaciation, Abbot et al., 2012, Geophysical Research Letters. Der Artikel ist open access.