Wann kommt die Feststoffbatterie, Herr Janek? - FAZ D:ECONOMY

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  • čas přidán 7. 09. 2024
  • Autohersteller investieren Hunderte Millionen Euro in die Entwicklung eines neuen Batterietyps. Jürgen Janek, der die deutsche Forschung an Festkörperakkus koordiniert, sieht große Fortschritte, aber keine rasche Serienenführung.
    Alle paar Wochen sorgen Batterien für Aufregung an den Börsen. Dann hat wieder ein Autohersteller angekündigt, demnächst ein Elektroauto mit mehr als 1000 Kilometer Reichweite auf den Markt zu bringen. Oder ein Zulieferer von Apple meldet, er habe einen technologischen Durchbruch bei den Akkus erzielt. Fast immer steckt hinter solchen Nachrichten die Feststoffbatterie, eine Technologie, in die mittlerweile hunderte Millionen Euro Forschungsgeld rund um den Globus flossen - und die noch immer nirgends in großen Stückzahlen produziert wird.
    Dennoch: Der Festkörperakku ist und bleibt der Heilige Gral der Batterieentwickler. Warum das so ist, diskutieren wir in dieser D:Economy-Folge mit Jürgen Janek, der Physikalische Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen lehrt und forscht. Janek gehört weltweit zu den renommiertesten und auch meist zitiertesten Forschern seines Fachgebiets, er koordiniert in Deutschland seit 2018 das mit Bundesmitteln finanzierte Forschungscluster „FestBatt“. Von ihm wollen wir wissen, was denn überhaupt so großartig an dem neuen Batterietyp wäre und ob wir schon bald auf einen Wunderakku hoffen dürfen.
    Tatsächlich, so Janek, haben Feststoffbatterien das Potential, auf gleichem Raum zwei- bis dreimal so viel Strom zu speichern wie die besten heute bekannten Lithium-Ionen-Akkus. Zudem könnten Festkörperakkus sehr hohe Ladeleistungen aushalten, ohne vorzeitig zu altern. Im Labor seien in den vergangenen Jahren große Fortschritte erzielt worden. Doch mit großen Stückzahlen solle man in diesem Jahrzehnt nicht mehr rechnen, da sich die Fertigungsverfahren noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden. Die deutsche Forschung sei auf jeden Fall mittlerweile auf Augenhöhe mit asiatischen Ländern. Allerdings droht nun eine drastische Kürzung der Forschungsmittel. Seine Kollegen im Ausland würden nicht verstehen, dass „eine Industrienation, wie wir es sind, sich leistet, zehn Jahre und länger, eine Aufholjagd finanziert zu haben, dann das auch tatsächlich zu einem gewissen Grad erreicht und dann aber plötzlich sagt, das wollen wir und können wir jetzt nicht mehr finanzieren“.

Komentáře • 9

  • @alexanderdergroe9037
    @alexanderdergroe9037 Před měsícem +3

    TDK hierzulande nicht bekannt??? Audio-Kasetten??? VHS-Kassetten???

  • @Porformer
    @Porformer Před měsícem

    Solll ich mir einen gebrauchten EQE SUV kaufen?

  • @martinschaele6024
    @martinschaele6024 Před měsícem

    Sehr guter Beitrag, Danke

  • @gerhardk.3724
    @gerhardk.3724 Před měsícem

    Vielen Dank für das gute Interview mit Herrn Prof. Janek. Ein klar denkender Wissenschaftler und Realist für die praktische Umsetzung seiner begleiteten Projekte und Ideen. Vielleicht würde ihm etwas mehr Konfrontation mit den Alltagssitionen der Nutzer von Mobilität bei seinen Einordnungen helfen; da fehlt es m.E. etwas am Blick für die Praxis. Im Kern steht m.E. einigermaßen günstig, halbwegs komfortabel und zuverlässig von A nach B zu kommen. Sich mit allem möglichen Beiwerk wie Organisation der Reiseplanung, versteckten Kosten, erhöhten Risiken bei Reparatur und Wiederverkauf sind Faktoren, welche auch emotionalisieren können.

  • @thorblau7943
    @thorblau7943 Před měsícem

    Es ist doch klar dass sich die Akkutechnik erstmal evolutionär weiterentwickelt.
    Wer weiß wie weit die bisherige Technik (inkl LiFePo und Natrium-Akkus) bis 2030 sein wird? Vielleicht sind Feststoffbatterien bis dahin gar nicht mehr nötig, bzw. wären dann preislich nicht konkurrenzfähig?
    Ich sehe es auch so: Die Gesamtkapazität ist gar nicht das Problem, wer braucht einen Akku mit 600 oder 800km oder gar 1000km Reichweite? Wenn man in 20 Minuten Strom für 400km nachtanken kann (bei 20kWh Verbrauch auf 100km wären dass dann 80kWh, also Ladeleistung 240kWh) reichen 500km Reichweite locker aus, insbesondere weil die übliche tägliche Fahrleistung einer Privatperson unter 50km, bei Pendlern unter 100km liegt.

  • @hubertkloft8779
    @hubertkloft8779 Před měsícem +1

    Jeden Tag ein neuer Schwachsinn! Erst entwickeln bis zur Marktreife und dann werben!