Stockum (D), kath. Kirche St.Pankratius - Vollgeläute
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- čas přidán 16. 12. 2016
- Zehn Glocken umfasst das Geläut von St.Pankratius in Stockum.
Die erste urkundliche Erwähnung einer Pfarrei in Stockum geht auf das späte 10.Jahrhundert zurück. Das heutige Kirchengebäude stammt fast vollständig aus dem 13.Jahrhundert. In dieser Zeit wurde die bestehende romanische Kirche gotisiert und erweitert. Aus dem Jahre 1963 stammt die am Turm befindliche Taufkapelle. Im Inneren ist die von außen so wuchtig anmutende Kirche recht klein. Besonders wertvoll sind neben dem romanischen Taufstein aus der Zeit um 1220 ein aus der 2.Hälfte des 12.Jahrhunderts stammendes Kruzifix, welches 1963 einer grundlegenden Restaurierung unterzogen wurde. Eine weitere Besonderheit ist die Ausmalung von St.Pankratius, welche zum Teil aus der Zeit um 1200 stammt. Ein schöner Blickfang ist der im Jahre 1903 angefertigte neugotische Hauptaltar. In diesem wurden diverse Steinreliefs der Passion Christi des 16.Jahrhunderts eingearbeitet. Von 1452 stammt das gotische Chorgestühl, welches sich im nördlichen Seitenschiff befindet. Die Orgel aus den 1960er-Jahren ersetzt ein Instrument von 1890, welche von Franz Eggert aus Paderborn gebaut wurde.
Das zehnstimmige Geläut ist das zahlenmäßig größte im Sauerland. Darunter befinden sich drei Zuckerhutglocken aus der Zeit um 1200, welche von ein und demselben Gießer geschaffen wurden. Damit bilden sie womöglich das älteste aus einer Gießerhand geschaffene Dreiergeläut auf deutschem Boden. Die kleine Annaglocke kam zu einem unbekannten Zeitpunkt in die Kapelle des nahegelegenen Dörnholthausen, wo sie in den 1980er-Jahren durch den Übermut eines Schützenkönigs so heftig geläutet wurde, dass sie zerbrach. Erst da stellte sich heraus, dass es sich, entgegen der Vermutung, dass eine alte Stahlglocke kaputtgegangen sei, bei ihr um eine romanische Zuckerhutglocke handelt. Die Annaglocke wurde schließlich im Glockenschweißwerk Lachenmeyer in Nördlingen geschweißt und läutete bis zu diesem Jahr weiter im Turm der Dörnholthausener Kapelle, ehe sie im Mai in ihre Heimat zurückkehrte. Die nächstältere Glocke im Geläut von St.Pankratius ist die Marienglocke, welche im Jahre 1467 von Johannes von Dortmund gegossen wurde. Sie ist mit sehr schön gestalteten spätgotischen Reliefs verziert. 1581 gesellte sich schließlich noch die kleine Pankratiusglocke dazu. Ihr Gießer war Rochus Nelman. Als das Geläut im Jahre 1958 durch Friedrich Wilhelm Schilling um zunächst vier neue Glocken erweitert wurde, wurden diese beiden Glocken nachgestimmt. Am schlimmsten traf es die kleine Pankratiusglocke, die um einen Ganzton tiefer gestimmt wurde. Als musikalische Denkmäler sind beide Glocken ein für allemal vernichtet worden. Die von Schilling empfohlene Klangkorrektur der Zuckerhutglocken unterblieb zum Glück! 1959 kam schließlich noch die Esperantoglocke hinzu, welche als einzige Glocke in Deutschland eine Inschrift in Esperanto trägt. Das Geläut von St.Pankratius in Stockum ist aber dennoch im Großen und Ganzen eine Rarität, die ihresgleichen sucht!
Im Dachreiter befindet sich noch eine im Jahre 1884 von Christian Claren in Sieglar gegossene Kleppglocke, welche nur solistisch verwendet wird.
Große Pankratiusglocke, Schlagton c'+7, Gewicht ca. 1.750 kg, Durchmesser 1440 mm, gegossen im Jahre 1958 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg.
Michaelsglocke, Schlagton d'+7, Gewicht ca. 1.420 kg, Durchmesser 1337 mm, gegossen im Jahre 1958 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg.
Marienglocke, Schlagton e'+7, Gewicht ca. 1.000 kg, Durchmesser 1208 mm, gegossen im Jahre 1467 von Johannes von Dortmund.
Antoniusglocke, Schlagton g'+6, Gewicht ca. 700 kg, Durchmesser 1040 mm, gegossen im Jahre 1958 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg.
Elisabethglocke, Schlagton a'+6, Gewicht ca. 440 kg, Durchmesser 900 mm, gegossen im Jahre 1958 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg.
Martinsglocke, Schlagton es''+5, Gewicht ca. 300 kg, Durchmesser 745 mm, gegossen um 1200 von einem unbekannten Gießer.
Kleine Pankratiusglocke, Schlagton e''+5, Gewicht ca. 75 kg, Durchmesser 533 mm, gegossen im Jahre 1581 von Rochus Nelman.
Hubertusglocke, Schlagton g''+11, Gewicht ca. 100 kg, Durchmesser 519 mm, gegossen um 1200 von einem unbekannten Gießer.
Esperantoglocke, Schlagton c'''+6, Gewicht ca. 45 kg, Durchmesser 412 mm, gegossen im Jahre 1959 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg.
Annaglocke, Schlagton d'''+2, Gewicht ca. 55 kg, Durchmesser 411 mm, gegossen um 1200 von einem unbekannten Gießer.
Ein herzliches Dankeschön für das Sonderläuten und die Aufnahmeermöglichung geht an die Küsterin sowie an den Kirchenvorstand! - Hudba
einfach nur schön !
Es war der Hammer hier, und es hat Spass gemacht dieses Geläute einzuschalten ;-)
Dieses klimpern der kleinen im Hintergrund und was mir am besten gefällt, der rauchige Klang der e‘ wenn sie einsetzt.. einfach geil😍
Das Geläute kam mir schon aus den alten westfälischen Heimatbüchern bekannt (Ludolff z.B.), aber das das so geil klingt: wow.
Une bien belle sonnerie superbement riche en histoire !
Gelungene Verbindung von alten mit neuen Glocken!
Wooof!!! Was für ein Geläut!
Die Zuckerhutglocken sind wundervoll! Danke für die umfangreiche und qualitätvolle Vorstellung!
Das ist wunderschön!
Molto, molto belle!/sehr sehr schön!
Un ensemble assez exceptionnel mélangant des cloches anciennes et des nouvelles cloches !.Schöne vidéo !.
Das Geläut hat einen wirklich interessanten,festlichen und wunderbaren Klang! Die alten Glocken machen es sehr besonders! Lustig ist der Klöppel der kleinen Glocke ;-)
Kenne dieses Geläute gut, habe selbst dort schon Aufnahmen gemacht. Das jetzt eine dritte romanische Glocke in dem vorher schon bedeutenden Geläute hängt freut mich sehr. Dicker Daumen nach oben!
Vielen lieben Dank!
WOW! Tolles Geläute in einem ebenso tollen Holzglockenstuhl
Was für ein tolles Geläut! In diesem Turm hätte ich so ein Geläut von der Größe nicht vermutet! ;-)
Dieser Turm ist halt für Überraschungen gut... ;-)
WOW!!! :D
Danke für die schöne Aufnahme! Die kleinste romanische Glocke läutet absichtlich mit einem fallenden Klöppel, weil dieser (bei der sehr hohen Glocke!) besonders leicht ist und schonend anschlägt; die Glocke ist nämlich aus einer sehr spröden Legierung mit nur 75 % Kupfer gegossen. Eine Bremse war nicht nötig, da der Klöppel kurz nach dem Abschalten nicht mehr anschlägt.
Theo Halekotte.
Gern geschehen! Es war sicherlich das Beste, die kleine romanische Glocke aus Dörnholthausen nach Stockum zu bringen und in das dortige Geläut wieder zu integrieren.
Großes Video!!! Die Vibration wird mit Mikrofonen übertragen! Welche Recorder verwenden Sie für ein Geräusch?
Ich hätte da niemals wa grösseres als ein vierer-Geäut auf e' vermutet..
Aber gleich 10 Glocken auf c?? WOW..
That is one astonishing peal because of the many Sugarloaf-shaped bells!(AKA Zuckerhutglocken)
Dieses Geläut ist echt einmalig. Ist die seltsame Läuteweise der kleinsten Glocke Absicht?
Die kleine Glocke läutet mit voller Absicht so. Damit soll das im Sauerland ursprünglich sehr verbreitete Kleppläuten imitiert werden, bei dem 5 Minuten vor Gottesdienstbeginn eine kleine Glocke in einem ruhigen Rhythmus geschlagen oder einseitig geläutet wurde.
Die Schillingglocken hier gefallen mir gut !
Mir auch. :-) Vor allem die d'!
@@Engerlingraucher In der Tat !
Mann solte ein Glockenkonzert 2058 Machen 100 Jahre Schilling Glocken in Stokum. Toller Klang.
Mal schauen wie der Kommentar altert.😀
Das kleine Zuckerhutglöckchen ist ja süß!
...ob sie aber auch so süß schmeckt kann ich leider nicht sagen. ;-))
Hehe ;-)
Und welche der Glocken ist nun der "Schwerenöter"? Insgesamt wahrlich ein Geläutetraum. Trotz und mit Schilling.
Ich denke, dass man gerade mit Schilling hier eine gute Wahl getroffen hat. Ob das Junker oder Petit & Edelbrock in dieser Form wohl auch so hinbekommen hätten...
Ich hab mich mal auf die drei Zuckerhüte konzentriert (wenn man das kann) die scheinen ein homogenes Geläut für sich zu sein..passen auch tonlich ehr gut zusammen..
Waren die drei schon in ihren "jungen Jahren" zusammen oder kamen die später zusammen??
Nachtrag die drei erinnern mich sehr stark an die Obermockstädter Zuckerhüte sehr ähnliche Klangbild und Timbre..
Am Ende ein oder der gleiche Wandergiesser er da unterwegs war ??? 1200 und 1221 sind ja nicht soo weitaueiander.Die beiden Oerthalhausener Zukerhüte haben ein ähnliche Klangbild.. finde ich.. acch die "Sterm" im Limburger Dom klingt für mich sehr ähnlich..
Die haben alle "Persönlichkeit" die aber homogen klingen alo wie vom gleichen Giesser.
Caddl1970, es waren nur 2 Zuckerhutglocken im Turm, die kleine dritte hing bis vor einigen Jahren (warum auch immer) in Dörnholthausen in der Kapelle. Dort wurde sie mal irgendwann von einem betrunkenen Schützenfest- Heimkehrer wild geläutet und ging dabei zu Bruch. Sie stand lange Jahre bei ihm in der Werkstatt, wurde wiedergefunden, geschweißt, in den Turm gebracht, zu nah an der großen Glocke positioniert, rumms kaputt, und nochmal geschweißt.
@@jorglanganki6116 😂 echt jetzt? Sachen gibt's...
Ich kann mir die Stockumer an diesem Tag lebhaft vorstellen: Waas warum läuten die schon wieder so, heiratet jemand?? :-)
Hört man die d"' von außen überhaupt? ;-)
...naja, wenn man sie schon drinnen nicht hört. ;-))
Engerlingraucher. Das ist geiler als ich dachte
Sono propio antiche :)
Die Bremsung ist aber sehr untypisch für das Sauerland und bei den kleinen Glocken wohl auch zu stark. Und warum läutet die Annaglocke mit Fallklöppel?
Zur Annaglocke: s. meine Antwort auf den Kommentar von "mittagsglocke"... :-) Und ja, die Bremsung ist in diesem Fall bei den Bimmelchen in der Tat sehr stark...
Hm, wäre da dann nicht die Möglichkeit des händischen Kleppens besser gewesen? Die Frage nach dem Schwerenöter hast aber noch nicht beantwortet :-)
Weißt du vielleicht bis wann Johannes von Dortmund Glocken gegossen hat?
Selbstverständlich! Bis zu seinem Tod.
@@Engerlingraucher Und wann starb er?😜
Vor 532 Jahren. ;-)
@@Engerlingraucher Ah. 1489. ^^
Krass. Es gibt ja scheinbar eine richtige 'Glocken-Community', sogar Leute die ihre Accounts nach Glocken benennen. Man lernt nie aus im Leben...😀 Nun bekomme ich hoffentlich nicht als Antwort: 'Klar, warum sollte es die nicht geben?' Ja, warum eigentlich nicht. So hat jede*r seine/ihre Liebschaft.
Uralte Glocken und weiter von Glockenmeisters Johann von Dortmund Rochus Nelman&Friedrich Wilhelm Schilling 5*****
Also das ist ein Gedicht!!!!!
bello!?
Bello!