Ambulant: Bedürfnisnah und psychotherapeutisch - Psychosenambulanz München, SoSe 23, 02

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  • čas přidán 14. 05. 2023
  • Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Roswitha Hurtz, Ambulanz für Psychosen-Psychotherapie, kbo Isar-Amper-Klinikum München und Ina Pirk, Psychotherapeutin in Ausbildung, UKE.
    Die wissenschaftlichen Empfehlungen sind ebenso eindeutig wie die Prioritäten von Betroffenen und Angehörigen. Trotzdem ist Psychosen-Psychotherapie längst nicht selbstverständlich. Eine Flexibilität und ergänzende Komplexbehandlung können nötig sein. Umso wichtiger ist, dass auch Klinikambulanzen diese Herausforderung annehmen. Viele reduzieren Kontaktdichte und -vielfalt. Wie ist das zu verhindern?
    Die Vorlesungs-Dialoge zum Thema Mensch-Sein haben viel Anklang gefunden, auch das neue Vorgehen, immer zwei Experten in Gespräch zu bringen - mit beruflichem Kontext und aus eigener Erfahrung.
    Unter der neuen Überschrift »Mensch bleiben« soll es diesmal um Erfahrungen mit dem Hilfesystem gehen:
    - Welche Hilfen bieten die besten Chancen, möglichst wenig zu kränken und zu schaden?
    - Welche orientieren sich am meisten an Ressourcen und Lebenszusammenhängen?
    - Welche erlauben, uns als Menschen möglichst vollständig wahrzunehmen und tiefe Krisen möglichst wenig zu stigmatisieren?
    - Wo und wie bleibt die Kontinuität zwischen gesund und krank prägend auch für die Beziehungskultur?
    - Wie gelingt es besonders breite Brücken zu bauen zwischen Selbst- und Fremdhilfe?
    Der Blick richtet sich auf stationäre, ambulante und aufsuchende Hilfen, auf die Herausforderung, Zwang zu vermeiden, fair zu besprechen und gut zu verarbeiten. Welche Maßnahmen stehen im Zentrum jeder Reform - aus der Sicht professioneller und persönlicher Erfahrung?
    Ich widme schon diese Reihe Klaus Dörner, der beim Start der Vorlesungsreihe beteiligt war und Ende letzten Jahres gestorben ist. Das Programm im WS 2023/24 wird ihm gewidmet sein - jeweils mit einem*r Wegbegleiter*in und einem*r aktuellen Kämpfer*in.
    Ziel der Vorlesungsreihe »Anthropologische Psychiatrie« ist seit ihrem Start im Jahr 2000, ein menschliches Bild von psychischen Erkrankungen zu vermitteln, sie nicht auf die Abweichung von Normen oder die Folge entgleister Trans-mitter zu reduzieren. Aus dieser Perspektive bekommen die notwendigen Hilfen auch eine politische Dimension: Hilfreiche Psychiatrie braucht eine gute Sozial-, Wohnungsbau- und Kommunalpolitik. Mit Vorteilen für alle: Was psychisch sensiblen Menschen gut tut, bedeutet Psychohygiene für alle. Prävention erfordert Politik.
    Diese Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation der Universität Hamburg mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Irre menschlich Hamburg e.V. und psychenet.
    Zur Person: Thomas Bock ist Professor für Klinische Psychologie und Sozialpsychiatrie und Psychologischer Psychotherapeut, lädt in dieser Online Vorlesungsreihe der Universität Hamburg verschiedene Menschen zum Dialog ein. Jedes Semester beleuchtet einen thematischen Aspekt.
    Bild von Alexa auf Pixabay

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