Beinamputation an Kaiser Friedrich III. | MittelAlter
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- čas přidán 26. 08. 2024
- Der Habsburger Kaiser Friedrich III. litt so sehr an Arteriosklerose, dass der Unterschenkel des linken Beins amputiert werden musste. Dies ist die am besten dokumentierte Operation des Mittelalters.
Literatur:
Bernhard D. Haage, Wolfgang Wegner: Seyff (Suff) Hans, von Göppingen, in: Enzyklopädie der Medizingeschichte, hrsg. von Werner Gerabek, Gundolf Keil, Bernhard D. Haage, Wolfgang Wegner, Berlin, New York 2004, S. 1325.
Daniel Daniel Pangerl: "Item las man den kayer Fridrichen sin fuß abschnitt". Die Beinamputation an Kaiser Friedrich III. am 8. JUni 1493 in Linz, in: Sudhoffs Archiv 94 (2010), S. 195 -200.
Quellen: Hans Burgkmair der Ältere, Gemeinfrei, commons.wikime... Wien, Albertina Nr. 22.475, ursprünglich in Hans Seyffs Handschrift WLB Stuttgart Cod.med.et phys. fol. 8, Bl. 71r, Quelle: Hohenstaufen/Helfenstein 2003, S. 37; Radler59 (Diskussion), CC BY-SA 4.0, commons.wikime... - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, commons.wikime...
#mittelalter #habsburg #chirurgie #medizingeschichte #arteriosclerosis #amputation
👍Erstaunlich!
Ich erinnere mich an eine Schädel Operation um einen Pfeils Spitz raus zu ziehen. Der verwundete Typ war Henry IV of England.Erfolgreich durchgeführt, obwohl extrem schnell gemacht worden.
Sehr guter Beitrag über die Gesundheitsversorgung im Mittelalter !
Gott sei Dank, lebe ich im Hier und Heute. 😬
Ich denke mal, in hundert Jahren sagen die Menschen ähnliches und freuen sich, dass sie nicht im 20. oder 21, Jahrhundert gelebt haben.
Vielen Dank für diesen interessanten und informativen Beitrag!
Eine grausame, aber desto interessantere Geschichte. Danke sehr!
Wieder mal ein toller Beitrag! Waren nicht auch Scharfrichter als "Wundärzte " mit großem Erfolg tätig? Ich denke da an einen gut dokumentierten Scharfrichter aus Nürnberg.
@KastorDJT ja, das stimmt. Scharfrichter verdienten sich oft mit chirurgischen Tätigkeiten etwas dazu, aber nicht als offizielle Wundärzte.
Wo ist das abgetrennte Bein geblieben??🤔
Intressantes Thema gut umgesetzt. Mir fehlt allerdings ein Hinweis auf den Bader/Babier,,der die Aufgaben der heutigen Hautärtzte/Zahnärzte übernahm.
Die mittelalterlichen Bader übernahmen kleinere Wundversorgungen, Aderlass und Schröpfen. Sie waren jedoch keine Vorläufer der Zahnärzte. Dafür gab es reisende Spezialisten.
@@tempusmedius und diese Spezialisten waren reisende Babiere die ihrer Tätigkeit öffentlich auf Märkten, Messen oder Dorffesten nachgingen...
Es kam zwar vor das der Bader sich auch als Babier betätigte aber normalerweise waren das 2 verschiedene Berufe.
@Georg Zug so pauschal kann man das leider nicht sagen. Zahnheilkundliche Tätigkeiten übten die unterschiedlichsten Personen aus, vom Hufschmied bis zum Apotheker. Bader und Barbiere sind in ihren Tätigkeiten teilweise durchaus deckungsgleich.
Darf ich Ihnen hierzu eine Nachschlagempfehlung geben:
Sabine Sander: Handwerkschirurgen, in: Enzyklopädie Medizingeschichte, hrsg. von Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner, Berlin, New York 2004, S. 531.
@@tempusmedius Danke für die ausführliche Antwort.
Spannend -! Vielen Dank 👍!
👍 Interessant
Danke ! ❤
Es gibt darüber eine Filmszene "Vom Webstuhl zur Weltmacht" über die Fugger. Darin auch die Beinamputation an Friedrich III. Nichts für schwache Nerven.
Gab's damals keine AOK?
Nein, nur Privatkrankenkassen!
Mittelalter? Oder doch eher schon Frühe Neuzeit!
Friedrich III. und seine Regierungszeit werden in der Geschichtswissenschaft noch zum Mittelalter gerechnet. Sein Sohn Maximilian I., auch der "letzte Ritter" genant, steht dann an der Epochengrenze, die ja ohnehin fließend ist. Für Viele endet das Mittelalter erst mit der Reformation.
Im Altertum war die Medizin fortschrittlicher
Fortschrittlicher in Bezug auf was?
@@BW-og1vu Beispielsweise was Operationsverfahren. Bereits in der Antike würde beispielsweise trepaniert, Schädelfunde mit neugebildeten Knochenstrukturen bezeugen, dass der Eingriff überlebt wurde.
🤣
@@-Billerboller-Klangtherapie Damit ist aber nicht der Beweis geführt das die medizinischen Kenntnisse solche Operationen erfolgreich verlaufen haben lassen. Diejenigen die diese Operation nicht überlebt haben konnten nun mal keine Knochenstrukturen neu bilden.
Ähnlich verhält es sich mit den Stories der Rettung von Schiffsbrüchigen durch Delphine, diejenigen die spielende Del(schreibt man die eigentlich mit f? Ja, schön, jetzt habe ich mehr gelernt als durch den ganzen Beitrag)fine aus der Sichtweite des rettenden Ufers beförderten konnten einfach nicht berichten das die Viecher sie umgebracht haben.
Schönes Filmchen. Aber ein bißchen weniger Gedöns und dafür etwas mehr medizinische Details hätten es schon sein dürfen. Zum Beispiel hätte man die auf dem farbigen Bild (3:18) dargestellte OP etwas analysieren können.
Ich denke (bzw. hoffe) beispielsweise nicht, daß damals die Säge an die intakte Haut gesetzt und dann einfach durch Haut, Muskeln, Knochen, Muskeln und Haut hindurchgesägt worden ist. Das Skalpell war ja schließlich schon erfunden, und es bot sich auch schon damals offensichtlich an, die Haut und die Muskulatur zum einen nicht mit einer groben Säge zu zerfetzen und zum anderen sie weiter "unten" (distal) zu trennen als die Knochen, um eine oder zwei Klappen zu schaffen, mit denen der Stumpf verschlossen werden konnte. Auch wäre der Schnitt viel zu nahe an dem "schwarzen" Bereich gesetzt worden.
Wahrscheinlich zeigt das Bild überhaupt nicht die Operation, sondern nur, wie sich der medizinisch laienhafte Maler sie sich vorgestellt hat.
Die bei 5:00 gezeigte Illustration hat da schon eine andere Qualität. Es scheint, als hätte man hier zunächst die Muskulatur nach "oben" (proximal) gezogen und die Knochen dann freigelegt, bevor die Säge angesetzt wurde.
Eine kurze Darstellung der Entwicklung von Amputationstechniken hätte dem Video sehr gut getan!
@Vito Andolini: Vielen Dank für den Kommentar, auf den ich gerne antworte. Auf die despektierlichen Äußerungen "Filmchen" und "Gedöns" gehe ich nicht ein, wohl aber auf die inhaltliche Kritik. Es ist immer gut, wenn sich Experten äußern.
Ich bin davon ausgegangen, dass wohl niemand glauben würde, dass nur die Säge verwendet wurde.
Sie kritisieren, ich würde die Details der OP nicht beschreiben. Ich sage sehr deutlich, dass ich als Grundlage die Beschreibung der Operation durch Hans Seyff nehme - Sie kennen das Manual ja sicherlich. Wer etwas historisch darstellen möchte, sollte sich an die Quellen halten. Nur gehört es zum Prinzip der wundärztlich, handwerklichen Ausbildung, dass Wissen vom Meister an den Schüler weitergegeben und nicht in Fachbüchern festgehalten wurde. Man fürchtete einen Diebstahl der Ideen durch die Konkurrenz. Daher fehlen konkrete Angaben zur Operation, wie auch zur Narkose und Wundbehandlung.
Dadurch wurde wenig im Detail überliefert und Innovatives setzte sich nicht durch. Sie kennen sicher die Lappenplastik zur Nasenrekonstruktion bei Heinrich von Pfalzpaint, wo er schreibt: "szo lass niemandt tzw sehen, unnd heis dirs vorlobbenn tzw vorsweigen, wie du en heilen wollest".
Natürlich hätte ich auch - wie z.B. bei der Narkose - Möglichkeiten nennen können, aber es ist kein medizinisches Video.
Was für den text gilt, gilt übrigens auch für das Bild, das - wie ich im Video sage - ursprünglich zum Werk des Hans Seyff gehörte. Natürlich war der Maler ein medizinischer Laie! Aber Hans Seyff wird das Bild autorisiert haben. Es soll lediglich die Beteiligten und deren Funktion bei der OP darstellen.
Über die einzelnen Wundärzte finden Sie Näheres in: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. Berlin, New York 2005.
Das Bild bei Hans von Gersdorff ist genauer, weil es sich um einen Holzschnitt und nicht um eine Tintenzeichnung handelt, der Künstler genauer arbeiten wollte. Aber auch hier wird auf die Säge fokussiert.