Gangelt: Feierliche Enthüllung eines Strassen Namen

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  • čas přidán 28. 08. 2024
  • Am vergangenen Sonntag den 14. Juli 2024 gab es eine besondere Feierlichkeit in einem Gangelter Neubaugebiet. Hier wurde mit der feierlichen Enthüllung eines Straßennamen eine jüdische Kaufmannsfamilie aus Gangelt geehrt die im 2. Weltkrieg Opfer des Naziterrors wurden.
    Ernst Hartog, der heute mit 96 Jahren in Florida lebt und dort Ernest genannt wird konnte aufgrund seiner Gesundheit nicht in seine alte Gangelter Heimat kommen. Stellvertretend für ihnen kamen sein Sohn Marc, dessen Frau und Tochter mit ihrem Ehemann zu den Feierlichkeiten.
    Los ging es im Gangelter Rathaus mit einem Fußmarsch ins Neubaugebiet. Hier angekommen begrüßten zunächst Bürgermeister und Ortsvorsteher die Zahlreichen Menschen die sich vor Ort eingefunden hatten. Hierunter auch Zeitzeugen die Ernest und seinen Vater noch persönlich kannten.
    Dann war es so weit:
    Marc Hartog enthüllte das Straßenschild. Im Anschluss hielt er vor Ort eine für ihn sehr emotionale Ansprache an die Gäste. Er sprach so gut es ging in Deutsch - aber auch diejenigen die der englischen Sprache nicht mächtig waren konnten ihm und seinen Worten sehr gut folgen.
    Er brachte für seinen Vater zum Ausdruck wie wichtig diese Gangelter Geste für ihn ist.
    Im Anschluss an die Enthüllung des Straßenschildes ging es zurück ins Gangelter Rathaus. Hier hatte Ingrid Heim einen Vortrag vorbereitet - von den Gräbern der Vorfahren bis zur Gegenwart.
    Auch hier kamen von Bürgermeister Guido Willems die einleitenden Worte und eine nochmalige Begrüßung der amerikanischen Gäste.
    Gleich zu Beginn übergab Ingrid Heim das Wort an Marc Hartog, der die Rede seines Vaters aus den 1990er Jahren verlas. Seinerzeit wurde hier eine Gedenktafel am Rathaus angebracht zu der sein Vater Ernest nach einigen Bedenken gereist war. Die Gastfreundschaft damals veränderte den Mann, der die Kriegsverbrechen aus Gangelt in den Gedanken mit sich trug und nun die Gastfreundschaft seiner alten Gangelter Heimat erfuhr.
    Im Anschluss an Marc Hartogs Worte und den „Standig Ovations“ ergriff Ingrid Heim wieder das Microfon und setzte ihren Vortrag fort.
    Sie erläuterte die schlimmen Kriegsjahre, die Verwandschaft der jüdischen Familien. Auch die seit Jahren verlegten Stolpersteine blieben nicht unerwähnt - auch wenn die der Familie Hartog aufgrund von Straßenbauarbeiten in Gangelt grade im Rathaus aufgehoben werden und dort bis zur Fertigstellung der Straße verbleiben.
    Nach einem Mittagessen ging es dann für die Familie und einige Freunde weiter. Die alten Gebäude der Familie - darunter eine ehemalige Schlachterei - wurden besichtigt. Es ging zu dem platz auf dem einst die Synagoge stand und auch der Gefängnisturm - in dem die Vorfahren während der Kriegsjahre tageweise einsitzen mussten wurde bei dem Rundgang durch die Stadt besichtigt.
    Für alle endete der Tag dann auf dem alten jüdischen Friedhof zwischen Gangelt und Stahe.

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