Falkenlied

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  • čas přidán 27. 08. 2024
  • Das Falkenlied gehört zu den bekanntesten mittelhochdeutschen Texten und Minneliedern. Der Autor, der von Kürenberg, dürfte aus dem bayrisch-österreichischen Raum stammen bzw. dort gewirkt haben und gilt als der erste namentlich bekannte Minnesänger deutscher Sprache. Der Falke dürfte in dem Lied für einen Ritter stehen, der eine Frôuwe verlassen hat, die ihn an sich binden wollte. Das Lied lässt sich aber problemlos auch mit vertauschten Rollen lesen und hören.
    Text mhd.: Der Kürenberger, um 1160
    Melodie: Madeleine Schumacher, ca. 1975
    Titelbild: Codex Manesse, Werner von Teufen
    Textübertragung, Gitarre, Gesang, Einspielung und Gestaltung: Jürgen Wagner
    Text:
    Ich zôch mir einen valken mêre danne ein jâr.
    Dô ich in gezamete als ich in wolte hân
    und ich im sîn gevidere mit golde wol bewant,
    er huop sich ûf vil hôhe und floug in anderiu lant.
    Sît sach ich den valken schône fliegen:
    er fuorte an sînem fuoze sîdine riemen,
    und was im sîn gevidere alrôt guldîn.
    got sende si zesamene die gerne geliep wellen sîn!
    Ich zog mir einen Falken, länger als ein Jahr
    Und als ich gezähmt ihn hatte und als er lieb mir war,
    und ich um sein Gefieder goldene Bänder wand,
    da hob er sich in die Lüfte und flog in ein anderes Land.
    Seitdem sah ich den Falken so herrlich fliegen
    Er trug an seinen Füssen noch die seid’nen Riemen
    Es schimmerte sein Gefieder noch immer rot und golden
    Möge Gott die zusammenführ‘n, die gerne geliebt sein wollen.

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