Sankt Lambrecht (A-MU) Geläute der Stiftskirche zum hl. Lambert
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- čas přidán 21. 07. 2023
- Es läuten die Glocken der Stifts- und Pfarrkirche zum hl. Lambert in Sankt Lambrecht.
In den Jahren 1124 bis 1148 wurde der romanische Gründungsbau vergrößert und vermtl. 1160 geweiht. Nach dem Einsturz der romanischen Stiftskirche 1327 blieben die Langhausmauern bis zum achten Pfeilerpaar und die beiden Westtürme bis zur Höhe der Uhr erhalten. Der gotische Neubau zug sich bis 1421 hin. Unter Baumeister Domenico Sciassia wurde die Barockisierung der Stiftskirche begonnen und die usrsprüngliche Lettnerempore abgebrochen. 1641 bis 1645 wurde die Westfassade barockisiert und der Doppelturmfassade die Zwiebelhelme aufgesetzt. Die Orgel mit 40 Registern auf drei Manualen und Pedal wurde 2003 von Georges Westenfelder erbaut.
Das Geläute bestand in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts aus fünf Glocken. Nach einem Brand 1471 lies man drei Glocken durch Mert von Friesach gießen. Eine dieser Glocken befindet sich heute in der Peterskirche. 1473 bestellte man zwei weitere Glocken bei diesem Gießer. 1595 wurde die große Glocke von Marx Wening (um-)gegossen. Diese Zerprang 1624 worauf 1637 von den lothringischen Wandergießern Franz Dubois und Franz Gyot gegossen. Daher stammt auch der Name "Alte Lothringerin". Zur Aufhebung der Abtei im Jahr 1786 werden neun Glocken genannt. Im Jahr 1916 umfasste das Geläute sechs Glocken. Mit der Abnahme der Glocken 2, 3 und 5 des Vorkriegsgeläutes kam die kleine Glocke von 1471 in die Peterskirche. Als Ersatz für die kleinen Zeichenglocken wurden 1920 drei kleine Glocken bei den Gebr. Böhler bestellt, worauf 1923 die drei großen Stahlglocken folgten. 1953 beschaffte man noch eine kleine zweite Glocke für die Peterskirche. Diese waren, so wie die Zügenglocke in der Spitze des rechten Turmes, zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht zugänglich und leider auch nicht läutbar.
Glocke 1:
Name: Alte Lothringerin
Schlagton: a°-4
Gewicht: 4200 kg
Durchmesser: 186 cm
Inschrift:
BENEDICTVS ES DOMINE DEVS PATRVM NOSTRORVM ET LAVDABILIS ET GLORIOSVS ET SVPERREXALTATVS IN SAECVLA. BENEDICTVS TE COELI ET TERRA.
- FRANCISCVS GYOT LOTHARINGVS HOC OPUS FECIT A°1637 FRANTZ DVBOIS. -
MARE ET OMNIA QVAE EN EIS SVNT LAVDENT TE ET.
O GLORIOSA DOMINA VIRGO ET MATER CHRISTI MONSTRA TE ESSE MATREM. TV NOS AB HOSTE PROTEGE ET HORA MORTIS SVSCIPE.
IHS F F 1637
Abbildungen: Maria mit Kind im Strahlenkranz, Johannes Baptist, Katharina, Barbara, Kreuzgruppe, Ornamente mit drei Blättern.
Glocke 2:
Name: Benediktusglocke
Schlagton: cis'-4
Gewicht: 1900 kg
Durchmesser: 160 cm
Inschrift: ST. BENEDIKT, ST. WILHELM, Gussnummer, Jahreszahl.
Glocke 3:
Name: Marienglocke
Schlagton: e'-4
Gewicht: 1000 kg
Durchmesser: 132 cm
Inschrift: SANCTA MARIA, ST. GREGOR, Gussnummer, Jahreszahl.
Glocke 4:
Name: Lambertusglocke
Schlagton: fis'-4
Gewicht: 750 kg
Durchmesser: 120 cm
Inschrift: ST. LAMBERT, ST. GEORG, Gussnummer, Jahreszahl.
Glocke 5:
Name: Maria-Verkündigungsglocke
Schlagton: c"±0
Gewicht: 245 kg
Durchmesser: 75 cm
Inschrift:
DURCH DAS FEYER PIN ICH GEFLOSSEN MEDARDUS REIG IN GRATZ HAT MICH GOSSEN.
ANNO DOMINI MDCLXXXXIII HAEC CAMPANA FUNDATAT EST ET IN HONOREM B. MARIAE VIRGINIS ANNUNTIATAE CONSECRATA.
Abbildungen: Madonna im Strahlenkranz, Joachim und Anna mit Kind Maria das in den Wolken schwebt.
In der Turmlaterne des rechten Turmes:
Glocke 6:
Name: Zügenglocke
Schlagton: cis''''
Durchmesser: ca. 40 cm
Im westlichen Dachreiter der Stiftskirche:
Glocke 7:
Name: Chorglocke
Schlagton: d''''
Durchmesser: 34 cm
Inschrift: 1920.
Im Kreuzgang:
Glocke 8:
Name: Speisglocke
Schlagton: f''''
Durchmesser: 30 cm
Inschrift: 1920.
In der Peterskirche:
Glocke 9:
Schlagton: ca. a"
Gewicht: 85 kg
Durchmesser: 53 cm
Inschrift: 1472.
Abbildungen: Gießerzeichen, gotische Ornamente.
Glocke 10:
Abbildungen: Gnadenbild von Maria Schönanger
Gießer & Gussjahr:
1 - Franz Dubois & Franz Gyot, vermtl. vor Ort - 1637
2-4 - Gebr. Böhler, Kapfenberg - 1923
5 - Metardus Reig, Graz - 1693
6-8 - Gebr. Böhler, Kapfenberg - 1920
9 - Mert von Friesach, Friesach - 1472
10 - Stiftsgießerei St. Florian, St. Florian b. Linz - 1953
Ich bedanke mich herzlich bei der Stiftsverwaltung St. Lambrecht für die Erlaubnis der Aufnahme, sowie beim Herrn Stiftsmesner für die Unterstützung bei der Aufnahme.
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Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Stiftsk...
Wernisch, Jörg: Glockenkunde von Österreich. - Hudba
Ein gewaltiges Geläute, was ich schon öfters erleben durfte. Das Vollgeläute wurde ja bereits von Grazer Glockenfreund präsentiert, aber hier finde ich es schön, die einzelnen Glocken sowie auch die Dachreiterglocken, von denen ich bis jetzt nichts wusste dokumentiert zu bekommen.
Was für eine wunderschöne Kirche!
Das Plenum ist beeindruckend, auch wenn die Kleine etwas hervorsticht.
Ein nettes Mischgeläut. Die große Glocke gefällt mir gut. Gelugenes Video :-)
An und für sich ein tolles Geläute, gerade die große Glocke und ihre tolle Mischung mit den Stahlglocken. Aber die Puffer bei der 2er... Wie in Pölfing... ^^
Ich gratuliere herzlich zum neuen Aufnahmeprogramm des Vollgeläutes von St.Lambrecht! Besonders gefiel mir die bessere Ausleuchtung der beiden großen Glocken!
Also für 1637 ist die Große Glocke Traumhaft schön. Also man würde glaube ich nicht auf dem ersten Blick vermuten das diese Glocke so historisch ist wenn man sie hört.
Nice bourdon ! Good video, interesting peal 😊
Schöne Präsentation, was genau befindet sich eigentlich im anderen Turm?
Danke! Der andere Turm ist leer, angeblich weil er auf der Nord- (Wetter)Seite steht und man ihn früher als Baufällig empfunden hat.
In welchem der Türme hängen denn die Glocken`?
Im Rechten hängen sie verteilt auf zwei Glockenstuben.
Bei der 2er scheppert bei jedem Schlag ein sehr unangenehm metallisches Geräusch mit. Liegt das an den Puffern?
Es ist fast unerträglich.
Ja, das sind die Puffer. Die hier wartende Fa. hat leider immer wieder bei Böhlerglocken Puffer angebracht, was, wie man sieht, absolut keinen Sinn hat - im Gegenteil.
Ah alles klar!