Ich finde den Ansatz von Herrn Warnke wie der Geist Materie formt und beeinflusst hierzu sehr interessant. Sicher auch ein Gedanke den Descartes bei seiner Bemerkung an Franz Burmann im Hinterkopf hatte.
Ist der Begriff "Einheit" nicht eine Zusatzannahme, die so von Descartes gar nicht intendiert wurde? Eine Wechselwirkung impliziert ja nicht zwingend eine Einheit. Daher finde ich - als nicht Descartes-Kenner - den Begriff der Einheit hier etwas verwirrend? Oder ist die Stelle, wo die Wechselwirkung stattfindet, schlicht die "Einheits-Stelle"?
Oha, sehr aufmerksam! Denn tatsächlich geht es im Dualismus ja folgerichtig um eine _Zweiheit_ von Körper und Geist, daher danke für den Hinweis - in dieser Hinsicht sollte ich (als allenfalls Semi-Descartes-Kenner) nochmal darüber nachdenken, wie sich Descartes’ Modell weniger missverständlich wiedergeben lässt. / Descartes verwendet indes durchaus den Begriff der Einheit (unitas), allerdings eher wie folgt, in der Dritten Meditation: »Einheit (unitas), Einfachheit, bzw. Unabtrennbarkeit alles dessen, was in Gott ist, [ist] eine der hauptsächlichsten Vollkommenheiten, von denen ich einsehe, daß sie in Gott sind. Sicherlich aber konnte die Idee der Einheit aller seiner Vollkommenheiten nicht durch eine Ursache in mich gelegt werden, durch die ich nicht auch die Ideen der anderen Vollkommenheiten erhalten hätte; denn diese Ursache hätte wohl kaum bewirken können, daß ich diese Vollkommenheiten als miteinander verbunden und unabtrennbar eingesehen hätte, ohne daß sie zugleich auch bewirkt hätte, daß ich erkannt hätte, was die anderen Vollkommenheiten sind.«
Vielen Dank für deinen hervorragenden Channel!
Ich finde den Ansatz von Herrn Warnke wie der Geist Materie formt und beeinflusst hierzu sehr interessant. Sicher auch ein Gedanke den Descartes bei seiner Bemerkung an Franz Burmann im Hinterkopf hatte.
Hab schon darauf gewartet
Klasse❗️
Ich habe auch mehrere Video auf meinem Kanal❗️
Weshalb kann man nicht einfacher sagen, dass wir halb innerhalb und halb außerhalb von uns existieren - falls das nicht zu paradox ist!?
Ist der Begriff "Einheit" nicht eine Zusatzannahme, die so von Descartes gar nicht intendiert wurde? Eine Wechselwirkung impliziert ja nicht zwingend eine Einheit. Daher finde ich - als nicht Descartes-Kenner - den Begriff der Einheit hier etwas verwirrend? Oder ist die Stelle, wo die Wechselwirkung stattfindet, schlicht die "Einheits-Stelle"?
Oha, sehr aufmerksam! Denn tatsächlich geht es im Dualismus ja folgerichtig um eine _Zweiheit_ von Körper und Geist, daher danke für den Hinweis - in dieser Hinsicht sollte ich (als allenfalls Semi-Descartes-Kenner) nochmal darüber nachdenken, wie sich Descartes’ Modell weniger missverständlich wiedergeben lässt. / Descartes verwendet indes durchaus den Begriff der Einheit (unitas), allerdings eher wie folgt, in der Dritten Meditation:
»Einheit (unitas), Einfachheit, bzw. Unabtrennbarkeit alles dessen, was in Gott ist, [ist] eine der hauptsächlichsten Vollkommenheiten, von denen ich einsehe, daß sie in Gott sind. Sicherlich aber konnte die Idee der Einheit aller seiner Vollkommenheiten nicht durch eine Ursache in mich gelegt werden, durch die ich nicht auch die Ideen der anderen Vollkommenheiten erhalten hätte; denn diese Ursache hätte wohl kaum bewirken können, daß ich diese Vollkommenheiten als miteinander verbunden und unabtrennbar eingesehen hätte, ohne daß sie zugleich auch bewirkt hätte, daß ich erkannt hätte, was die anderen Vollkommenheiten sind.«