Elternschule: Was brauchen Kinder - im Gespräch mit Dipl-Psychologin Dagmar Schwarz

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  • čas přidán 5. 09. 2024
  • Mit der Diplompsychologin und Psychotherapeutin Dagmar Schwarz, die seit 35 Jahren Menschen in ihrer Entwicklung begleitet und insbesondere mit Eltern arbeitet, spreche ich über eine bedürfnisorientierte Begleitung von Kindern sowie über die Bedeutung und Herausforderungen von Elternschaft.
    Dagmar Schwarz arbeitet täglich mit Eltern und schöpft daher aus einem reichhaltigen Erfahrungsschatz. Sie erläutert, welche Verhaltensweisen die kindliche Entwicklung stören und welche Schwierigkeiten Eltern immer wieder begegnen und negativen Einfluss auf die Elternschaft haben können.
    Ein Schlüsselaspekt der Elternschule nach Hans-Joachim Maaz, die meine Interviewpartnerin maßgeblich mitentwickelt hat, ist der elterliche Blick auf die eigene Kindheit und die damit verbundenen positiven wie auch negativen Beziehungserfahrungen. Diese haben das eigene Verhalten als Eltern stark geprägt und üben dementsprechend starken Einfluss auf den Umgang mit dem eigenen Kind aus.
    Mit Blick auf die Demokratiefähigkeit einer Gesellschaft bekommt die Begleitung von Kindern einen enormen Stellenwert, sobald erkannt wird, dass eine echte äußere Demokratie nur dann entstehen kann, wenn es den daran teilnehmenden Menschen bereits als Kindern und Jugendlichen durch eine achtsame Begleitung ins Leben ermöglicht wird, eine innere Demokratie zu entwickeln.
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Komentáře • 6

  • @billyjanosikova2329
    @billyjanosikova2329 Před 3 měsíci +4

    Ein Gruß geht raus von einer Kollegin. Und danke, Herr Barucker. Immer wieder gerne Beiträge gehört.

  • @Katharsis_2024
    @Katharsis_2024 Před 3 měsíci +8

    Als Psychotherapeut mit über 30-jähriger Erfahrung in eigener Praxis möchte ich in einem Punkt ganz grundsätzlich NICHT zustimmen. Dagmar Schwarz sagt in dem Ausschnitt, der das Video einleitet: "Nur Menschen, die wirklich einen friedvollen, liebevollen, Umgang erlebt haben, sind auch überhaupt in der Lage, demokratisch zu sein und wirklich friedlich mit jemandem umzugehen, der eine andere Meinung hat.“
    Die Menschen, die ich kenne, die in Bezug auf Corona, Klima und Sonstiges eine eigene kritische Meinung entwickelt und auch geäußert haben, und die diese Position - ohne kategorisches Verbot der Gegenmeinung - stets mit anderen gerne diskutiert hätten, sind in der Regel Menschen, die in einem Milieu (z.B. Elternhaus) aufgewachsen sind, das gerade NICHT demokratische, kommunikative Fähigkeiten und Selbst-Bewusstsein gefördert hat. Es kann also offenbar durchaus die frühe Erfahrung von Sprachlosigkeit, Unterdrückung und Dominanz oder gesellschaftlicher Benachteiligung gewesen sein, die Menschen für kommunikative Inkompetenzen, Ungerechtigkeiten, Widersprüche und Ungereimtheiten SENSIBILISIERT hat. Umgekehrt kann womöglich auch eine verständnisvolle, fürsorgliche Erziehung dazu führen, dass Kinder sich am Ende keineswegs zu mutigen, toleranten Demokraten entwickeln, sondern zu bequemen, gehorsamen Mitläufern. Die "Analyse" von Dagmar Schwarz greift also m.E. viel zu kurz.
    Sie betont hier vielmehr eine stark "psychologisierende" Perspektive, also quasi: Demokratische Verhältnisse in einer Gesellschaft hängen allein vom Bewusstseins-Zustand ihrer Mitglieder ab. Und dieser wird allein von einer bestimmten, positiven Erziehungs-Erfahrung bestimmt. Dieser Gedanke ist natürlich nicht vollkommen verkehrt, aber auch sehr einseitig und unvollständig. Darüber hinaus kann eine psychologische Perspektive aus meiner Sicht NIEMALS ZENTRAL sein für ein Verständnis der Verhältnisse in dieser Welt. Wer die Verhältnisse dieser Welt PLAUSIBEL analysieren möchte, kommt nicht darum herum, die Ausgestaltung der REALEN Machtverhältnisse zu beachten.
    Womöglich verdankt Dagmar Schwarz ihre Position ihrem Stiftungs-Vater Maaz, dessen ähnlich lautenden Thesen aus meiner Sicht überaus problematisch sind.
    - Seine Stellungnahmen strotzen nur so von männlicher Selbstgefälligkeit. Da werden Begriffe wie "Verantwortung" und "Pflicht" mit "väterlich" assoziiert - als würden Kinder nicht sehr viel zentraler ihre Mütter als diejenigen wahrnehmen, die Verantwortung für ihre Kinder übernehmen. In der "Liebesfalle" definiert er (S. 24): "‘Mütterlichkeit‘ ist die Fähigkeit und Bereitschaft, zuzuhören, sich in die Befindlichkeit und Gedanken des Gegenübers einzufühlen, andere Empfindungen und Meinungen gelten zu lassen und zu verstehen, den Gefühlen Raum geben.“ Aus. Das wars. Demgegenüber definiert er "Väterlichkeit" (S. 25): „Väterlichkeit steht für den anderen Pol elterlicher Funktionen. Väterliche Aufgaben sind Zeugen, Führen, Fördern und Fordern, Begleiten, Entdecken, Ermutigen, Bestärken. Mit diesen Fähigkeiten hilft der Vater dem Kind, die Mutter allmählich verlassen zu können." Dazu ließe sich Vieles sagen. Allein, dass Maaz das väterliche "Zeugen" einer Erwähnung Wert erachtet, nicht jedoch das mütterliche "Empfangen, Austragen, Nähren, ..." - das ist grotesk.
    - In einem Interview mit KenFM zur "Liebesfalle" sagt Maaz z.B. (ab 1:00:20): „(KenFM) Jetzt könnte man natürlich sagen: Ich weiß gar nicht, was Sie wollen, die Emanzipation hat uns doch jetzt viele Männer gebracht, die mit dem Kind auf dem Bauch durch die Straße ziehen, das ist doch schön, damit die mal auch das Leben kennenlernen, nicht erst ab Abitur. Ist das berechtigt, oder sagen Sie, ein Mann kann eine Frau nicht ersetzen? Oder eine Mutter nicht?“ Maaz: „Das ist alberner Schwachsinn. Also diese neue Väterlichkeit, das ist doch ein Schwachsinn." Soll ich jetzt Herrn Maaz für diese Analyse dankbar sein? Oder soll ich mich schämen, dass ich Anfang der 80'er meine Tochter ebenfalls dann und wann im Tragetuch herumgetragen habe? War das "alberner Schwachsinn"?
    - Viele der klugen Gedanken von Maaz sind beispielsweise von Alice Miller sehr viel klarer und VOR IHM formuliert worden. Alice Miller habe ich in keinem von Maazens Büchern je erwähnt gefunden. Er geht dort sowieso stets sehr spärlich mit Literaturangaben um. (Intellektuelle Redlichkeit würde erfordern, dass man ab und zu ausdrücklich auf die Quellen verweist, über die man sich sein eigenes Wissen und Verständnis entwickelt hat.)
    - Sein Begriff "Gefühlsstau", als dessen Erfinder er sich geriert, ist schon 1893 von dem Begründer der eigentlichen Psych-Analyse, Josef Breuer, in die Welt gesetzt worden. Breuer sprach von "Retention" (= Zurückhalten, Aufstauen) von Gefühlen, was zu psychosomatischen Störungen führe.
    - Maaz betreibt eine radikale Psychologisierung politischer Verhältnisse. Das führt am Ende zu einem neoliberalen "Ihr seid selbst schuld an den Verhältnissen, in denen ihr euch befindet." Wörtlich sagt er (Liebesfalle, S. 74): „Deshalb stimmt die Formel: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.“ Was sagt Maaz dann zu jenen Völkern, in denen es durch massive Einflussnahme von Außen zu einem Regime-Change gekommen ist? Und ist es nicht schon in dem "demokratischen" Europa so, dass diejenigen, die das Geld und die Macht haben, die sogenannten "Abgeordneten" zu beeinflussen, am Ende bestimmen was läuft?
    - An anderer Stelle [Interview mit KenFM] sagt Maaz über Politiker: Sie "wissen nicht, wovon sie reden, dass, Gewalt oder Rechtsextremismus oder Linksextremismus ist die Folge von frühen Beziehungsdefiziten der Kinder.“ Ist auch diese Analyse nicht ein bisschen zu einfach? Ist nicht denkbar, dass auch aktuelle Zustände in der Politik und bei den Arbeitsbedingungen, Arbeitslosigkeit und Armut, erlebte Not, Obdachlosigkeit, Ausgrenzung, Entwertung, Demütigung u.s.w. ganz real Angst, Trauer, Entsetzen oder Wut mancher Menschen hervorruft, die sich dann in einem "rechten" oder "linken" "Extremismus" auch zuspitzen können? Wären all diese "extremistischen" Menschen „zufrieden und glücklich“, könnten sie auf ihren albernen Protest verzichten, wenn sie entsprechend dem Stand der Bindungsforschung optimal aufgezogen worden wären?
    Die Anmerkungen zu den Problemen einer Psychologisierung der Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse, wie Schwarz (und Maaz) sie vornehmen, ließen sich noch vielfältig erweitern.

  • @0nick123456789
    @0nick123456789 Před 3 měsíci +2

    Wir bräuchten mehr miteinander in der Gesellschaft!
    Viele Probleme wurden auch durch den bisherigen Konkurrenzkampf geschaffen und manches kann auch über Generationen getragen werden, was in einer verhältnismäßig kurzer Zeit angerichtet wurde.

  • @lebenlieben
    @lebenlieben Před 3 měsíci +1

    Danke für euer Gespräch!
    Und bitte nicht die Kraft der Selbstreflexion/Selbstheilung bei unversehrtem inneren Kern und Liebe-voller Begleitung kleinreden!
    Es ist, wie es ist - eine unendliche Abfolge an Traumatisierungen durch alle Generationen. Habe selber gravierende Auswirkungen durch das Leben mit narzisstischen Eltern erlebt, mit einem narzisstischen "Partner" Kinder bekommen, zum Glück früh erkannt und mir Hilfe geholt.
    Danke für den differenzierten Umgang mit dem Thema Geschlecht und "Mütterlichkeit" und "Väterlichkeit"! Beides hat aber in meinen Augen nichts(!) mit dem Thema Struktur und Grenzen/Konsequenzen zu tun, das vermischt sich hier leider.
    Menschen können lernen Liebe-voll mit ihren INNEREN Kindern umzugehn UND mit ihren Kindern, ebenso lernen ihre Kompensationsstrategien selbstmitfühlend zu untersuchen und zu ändern, wenn diese ungünstige Auswirkungen haben.
    Trotzdem stößt mir der Begriff "Schule" subjektiv irgendwie auf, drückt er in meinen Augen leider eine gewisse Über-heb-lich-keit und wenig Augenhöhe aus. Hängt wohl mit meiner persönlichen Erfahrung Schule zusammen. Der Begriff "Begleitung" ist mir persönlich angenehmer.
    Danke auch für die klare Unterscheidung von Macht und Gewalt.

  • @biner.7740
    @biner.7740 Před 3 měsíci +3

    Wenn Fremdbetreuung aufgrund ökonomischer Gründe immer früher stattfinden muß, läuft was schief. Nicht das Kind muss sich der Wirtschaft anpassen, sondern die Wirtschaft dem Kind. Ein Kind sollte solange von den Eltern betreut werden können solange eine Trennung von den Eltern bei der Übergabe an Kita, Tagesmutter usw. noch Trauma, Angst, Tränen u. Schmerz auslöst.
    Als Erzieherin habe ich das zu oft erlebt und es wird viel zu wenig beachtet daß Erzieherinnen auch ihre Grenze haben und nicht alles was eigentlich Thema der Eltern ist auffangen können. Ist es Aufgabe der Fremdbetreuung die Unzufriedenheit der Mutter auszugleichen? Es wird viel zu schnell und zu früh "abgegeben" und von Politik auch gefördert.
    Mütter brauchen mehr Unterstützung, wenn sie in eine Krise, Überforderung kommen.
    Frauen können sich gegenseitig unterstützen, wenn sie nicht zuviel von sich selbst erwarten.
    Der letzte Satz von Frau Schwarz zu Annerkennung der Elternschaft kann ich sehr unterstützen. So wie auch die anderen Ausführungen.

  • @biner.7740
    @biner.7740 Před 3 měsíci

    Wo gibt es die Broschüre "Was Kinder brauchen"?