Rafah, eine Stadt vor dem Kollaps: Wann startet die israelische Offensive? | Was jetzt? - Die Woche

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  • čas přidán 14. 02. 2024
  • Rafah ist der einzige Ort im Küstenstreifen, auf den die Hamas noch Kontrolle ausübt. Gleichzeitig ist die Grenzstadt der wichtigste Zufluchtsort für die Palästinenserinnen und Palästinenser. Auf engem Raum leben 1,4 Millionen Menschen in Zeltstädten. Trotzdem fliegt die israelische Armee immer mehr Angriffe auf Rafah, bombardiert da, wo die Binnenflüchtlinge Schutz suchen. Wie rechtfertigt das Militär dieses Vorgehen? Wie kann humanitäre Hilfe so noch geleistet werden? Und welche politischen Entscheidungen braucht es jetzt für den Gazastreifen? Das bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 28. Folge von "Was jetzt? - Die Woche" mit Kristin Helberg, Politikwissenschaftlerin und freie Journalistin, Lara Dovifat von Ärzte ohne Grenzen und Jonathan Crickx, Kommunikationschef von UNICEF Palästina.
    Bei israelischen Angriffen im Zuge einer Geiselbefreiungsaktion bei der Stadt Rafah im Gazastreifen sind laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa, die sich auf medizinisches Personal vor Ort beruft, mindestens 70 Zivilisten getötet worden. Etwa 160 Menschen seien zudem verletzt.
    Noch sind in der Grenzstadt keine israelischen Bodentruppen im Einsatz. Netanjahu erteilte der Armee aber den Befehl, eine Offensive auf die Stadt vorzubereiten. Die New York Times zitierte einige israelische Beamte und Analysten, die Planung werde "wahrscheinlich einige Zeit in Anspruch nehmen". Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu begründete das Vorgehen mit den vier verbleibenden Hamas-Bataillonen in Rafah.
    Israels Vorhaben stößt international auf Kritik. Das US-Außenministerium und Vertreter der EU und UN kritisieren die israelische Regierung, planlos vorzugehen und Tausende Menschenleben zu riskieren. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schrieb auf X: "Die Not in Rafah ist schon jetzt unfassbar [...] Eine Offensive der israelischen Armee auf Rafah wäre eine humanitäre Katastrophe mit Ansage. Die Menschen in Gaza können sich nicht in Luft auflösen."
    Rafahs Bürgermeister Al-Sufi dazu: "Jeder Militäreinsatz in der Stadt, in der mehr als 1,4 Millionen Palästinenser leben, wird zu einem Massaker und einem Blutbad führen."
    Die Menschen, die auf Anweisung des israelischen Militärs in den Süden geflüchtet waren, müssen nun dort um ihr Leben fürchten. Eine Militärführung soll vor der Bodenoffensive die Evakuierung der Zivilisten vorbereiten. Nur, wohin sollen sie gehen? Große Teile des Gazastreifens sind zerstört und es gibt keine sichere Alternative zur Grenzstadt Rafah. Auf der anderen Seite des Zauns liegt Ägypten. Und dieses hält seine Grenze zum Gazastreifen dicht. Sollte es zur Offensive auf Rafah kommen, warnt das Außenministerium in Kairo vor "schrecklichen Konsequenzen".
    Gemäß humanitärem Völkerrecht ist Israel verpflichtet, die Zivilbevölkerung vor seinen Kampfhandlungen zu schützen. Hinzu kommt, dass über Rafah ein Großteil der humanitären Hilfsgüter geliefert wird. Gäbe es diesen Grenzübergang nicht mehr, wäre das eine Katastrophe für die Versorgung der Menschen.
    Seit Kriegsbeginn soll die Zahl der Toten laut dem Palästinensischen Gesundheitsministerium auf mehr als 27.900 gestiegen sein.
    ---
    Foto: Getty Images / Mahmud Hams
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    Redaktionsleitung und Moderation: Dilan Gropengiesser
    Aufnahmeleitung: Kim von Ciriacy
    Producing: Lucie Liu
    Redaktion: Ina Rotter
    Regie: Marco Kühne-Neubronner
    Audiotechnik: Sebastian Spallek
    Stimme: Poliana Baumgarten
    Community: Jelena Burger, Jarnail Sekhon
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    Technisches Konzept: Sven Wolters
    Videodesign: Axel Rudolph
    Musik: Konrad Peschmann, soundskin
    Start des Videos bei: 02:21

Komentáře • 67

  • @g.b.7582
    @g.b.7582 Před 4 měsíci +38

    Ohne Worte
    Schande über deutsche Regierung und die USA

    • @christianx8494
      @christianx8494 Před 4 měsíci +2

      Wenn es nur die in dieser Hinsicht erpressbare Bundesregierung wäre. Schlimmer sind die vielen „Israelfreunde“, die das Schlagwort von der „Israelkritik“ erst für ihre Websites erfanden, um dann mit Antisemitismusvorwürfen zu kommen, weil es keine analogen Begriffe für andere Staaten geben würde.

    • @awpetersen5909
      @awpetersen5909 Před 3 měsíci

      Die deutsche Regierung ist wie involviert?

    • @enfinnoir
      @enfinnoir Před 3 měsíci

      😂😂😂😂😂

  • @monikabeckmann5189
    @monikabeckmann5189 Před 3 měsíci +9

    Sehr reflektierte Berichterstattung über beide Seiten. BRAVO! Das ist guter Journalismus 👍

  • @AlbanBrabuz
    @AlbanBrabuz Před 3 měsíci +13

    Das Video war Top, bitte mehr davon, falls möglich auch mit Nahost Experten wie Dr. Andreas Krieg oder Daniel Gerlach !!!

    • @MrPuhvogel
      @MrPuhvogel Před 3 měsíci +7

      ...und Michael Lüders !

  • @orientalgirl8926
    @orientalgirl8926 Před 3 měsíci +4

    die expertin ist versiert und bedacht. sie hat recht. kompetent und furchtlos unpopuläre dinge anzusprechen.

  • @user-lo8en1nt1u
    @user-lo8en1nt1u Před 3 měsíci +1

    Warum ist die Weltöffentlichkeit eigentlich immer auf der Seite der Araber?

    • @saus-hd3928
      @saus-hd3928 Před 3 měsíci

      Weil die anderen Verbrecher sind, natürliche Reaktion

  • @abdumohammad6839
    @abdumohammad6839 Před 3 měsíci +4

    Bravo beide

  • @RaimundWoitinek
    @RaimundWoitinek Před 3 měsíci +2

    Die haben über 1 Milliarde moslemische Brüder neben sich, können die nicht ein paar Palästinenser aufnehmen ?

    • @MeineMeinung-jb2nc
      @MeineMeinung-jb2nc Před 3 měsíci +1

      Warum sollen die Palästinenser ihr Land verlassen?
      Damit Israel sich das Unternehmen Nagel reißt?

    • @hariyaa.3081
      @hariyaa.3081 Před 3 měsíci +1

      Ja sie können, was kommt aber danach, heimatlose Wolk

    • @i.a.2247
      @i.a.2247 Před 3 měsíci +1

      Eine vernünftige Frage.

    • @orientalgirl8926
      @orientalgirl8926 Před 3 měsíci

      damit die palästinenser ihre eigene heimat an israel verlieren? nein, keine gute idee.

    • @saus-hd3928
      @saus-hd3928 Před 3 měsíci +2

      Wer das fragt darf sich dann nicht wundern wenn andere die Existenz Israelis in Frage stellen.

  • @oliver249
    @oliver249 Před 3 měsíci +10

    Jetzt gibt's kein jammern, die Antwort von Israel war zu erwarten 🤔

    • @MaryBB.
      @MaryBB. Před 3 měsíci +2

      antwort auf was?

    • @liloleist5133
      @liloleist5133 Před 3 měsíci +2

      Gewalt ist keine Lösung.

    • @braunbar9613
      @braunbar9613 Před 3 měsíci +1

      @@MaryBB. auf den Angriff der Hams !

  • @elisabethschmidt9900
    @elisabethschmidt9900 Před 3 měsíci

    🤦👎🏿🖤

  • @inesgrade7010
    @inesgrade7010 Před 3 měsíci +4

    Also dieso frau ist schon sehr umstritten, habe sie schon oefter gehoert und sie sagt oft dinge, wo man sieht, das sie nicht sehr kompetent ist

    • @MrPuhvogel
      @MrPuhvogel Před 3 měsíci

      Welche Frau ?

    • @liloleist5133
      @liloleist5133 Před 3 měsíci +3

      Warum empfinden Sie eine dieser Frauen als "nicht kompetent"?

    • @RatonStaub
      @RatonStaub Před 3 měsíci

      sie ist definitiv nicht kompetent. Prinzipiell ist es nicht Israels Interesse den Gazastreifen zu besetzen (war es nie), sondern die Terrorinfrastruktur von Hamas zu zerstören und selbstverständlich die Freilassung der Geiseln. Theoretisch könnte dieser Krieg morgen schon beendet werden, würde die USA und Qatar die Hamas zwingen sich zu ergeben u. die Koordinaten der Geiselstandorte preisgeben. Dann gibt es eine konstruktive Basis auf der eine israelische-palästinensische Verhandlungen stattfinden können. Dies würde den Palästinensern im Gazastreifen auch enorm helfen. Diese Frau scheint die Hamas als Freiheitskämpfer oder als irgendein rechtsschaffenden Partner anzusehen. Schon diese Annahme zeigt ihre unglaubliche Inkompetenz. Es ist beschähmend, dass die Zeit solche merkwürdigen Gäste einlädt!!! @@liloleist5133

    • @saus-hd3928
      @saus-hd3928 Před 3 měsíci +1

      Weil Sie selbst keine Ahnung Haben und Ihnen die Ausführungen Frau Hellberg nicht gefallen.

    • @enfinnoir
      @enfinnoir Před 3 měsíci

      "Dinge, wo man sieht" 😂😂😂😂