Unterschiedliche Bedürfnisse - Wie können Eltern trotz verschiedener Wünsche an einem Strang ziehen?

Ann-Kathrin* hat uns geschrieben und gefragt, wie sie ihren Kindern kommunizieren kann, dass ihr Partner und sie ein unterschiedliches Verständnis von Elternschaft haben.
Wie gehe ich damit um, das mein*e Partner*in wenig empathisch mit unseren Kindern ist?
Wie können wir unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse kommunizieren?
Wie kann ich mit meinem*meiner Partner*in ins Gespräch gehen?
*Namen geändert
Wenn ihr auch Fragen an Katia Saalfrank habt, dann schickt sie gerne an [e-mail]
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[@hanji_08_stay51]

Meine Eltern haben eine komplett gestörte Kommunikation. Ich bin 18, habe noch 2 ältere Geschwister die aktuell auch zuhause wohnen und meine Eltern sind 60 (m) und 53 (w). Meine Mutter hat ein geringes Selbstvertrauen und ist sehr vergesslich, mein Vater ist sehr ungeduldig und zieht gerne über meine Mutter her, wenn sie irgendetwas falsch gemacht hat. Das tut dem Selbstbewusstsein meiner Mutter natürlich überhaupt nicht gut und sie sagt selten, dass sie es nicht okay findet wie er in den Situationen mit und auch in ihrer Anwesenheit über sie negativ redet und sie extrem lächerlich und unfähig darstellt. Besprechen tun sie solche Situationen im Nachhinein nie, Streits werden ausgesessen und der Partner ignoriert. Meine Mutter sucht oft Trost und Zustimmung bei mir, jedoch findet nie ein offenes Gespräch der beiden statt, in dem ihre offensichtliche gegenseitige Unzufriedenheit Thema ist. Das ganze verbreitet eine erdrückende Negativität im Haus und hat sehr zu depressiven Episoden von mir und jetzt meinem Bruder beigetragen. Es fühlt sich an, als wären wir Kinder die Eltern, die unseren Eltern erklären müssen wie sie Probleme miteinander klären. Unser Vater redet wenig mit uns und guckt fern oder schläft (fast den ganzen Nachmittag). Meine Eltern arbeiten zusammen (großes Konfliktpotenzial wenn meine Mutter Fehler macht oder sich nicht mehr an etwas bei der Arbeit erinnern kann) aber wenn sie zuhause sind leben sie wie in zwei verschiedenen Welten. Das belastet mich extrem. Meine Geschwister sehen es genauso wie ich aber wir haben Angst die wirklichen Probleme anzusprechen weil die unausgesprochene Frage der Trennung so ein Stück näher und realer ist. Vorangegangene Versuche meine Mutter zur Therapie zu überzeugen sind leider alle gescheitert und bei meinem Vater würden sie grundsätzlich gegen eine Wand stoßen. Wir wissen nicht an wen wir uns wenden können, ich bin ein sehr familiennaher Mensch, würde am liebsten sofort ausziehen (finanziell schwierig) aber wir Kinder sind sehr an der Harmonie der Familie interessiert, weshalb ein Kontaktabbruch auf keinen Fall in Frage kommen würde.