Silva Nigra (Szenen aus dem Schwarzwald) | Markus Götz

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  • čas pƙidĂĄn 9. 04. 2024
  • đŸŽ”| Noten erhĂ€ltlich unter www.rundel.de/de/artikel/silv...
    Die Protagonisten der sinfonischen BlĂ€sermusik stehen heute in einem gewissen Spannungsfeld inhaltlicher und formaler Orientierungsschwierigkeiten. Modernisten, die ihr Schaffen in der experimentellen Fortentwicklung der Tradition der 2. Wiener Schule um Schönberg sehen, versuchen, die BlĂ€sermusik an Strömungen zeitgenössischer Musik anzukoppeln und mĂŒssen dabei erleben, dass das Publikum ihre Musik genau so wenig annimmt, wie die Hörer sogenannter klassischer Konzerte die extreme Moderne zu lieben bereit sind. Andere Komponisten versuchen, eine gewisse Breitenwirkung zu erzielen, indem sie im "mainstream" von Rock- und Popmusik mittreiben und versuchen, diese dem Blasorchester anzubequemen. Beliebt sind auch Adaptationen der Musik von John Williams oder Henry Mancini.
    Ein vierter Weg ist die AnknĂŒpfung an thematische, harmonische und klangliche Strukturen, wie man sie bei Richard Strauss oder Gustav Mahler findet und die Übertragung solcher Kompositionsprinzipien auf das moderne BlĂ€serorchester. Komponisten, die diesen Weg gehen, mĂŒssen nicht a priori als traditionsverhaftete Imitatoren angesehen werden, da genau diese musikalische Stilepoche in der sinfonischen BlĂ€serliteratur unterreprĂ€sentiert ist und die klanglichen und interpretatorischen Möglichkeiten spĂ€tromantischer oder impressionistischer Werke noch gar nicht recht erkannt worden sind.
    Markus Götz knĂŒpft in seinem Werk „Silva Nigra“ an eben die letztgenannten Traditionen an. In jedem Takt seines Werkes spĂŒrt man, dass er nicht nur ein Könner im Umgang blasmusikalischer Parameter ist, sondern auch ein glĂ€nzender PĂ€dagoge sein muss , der genau weiß, wie Amateure oder Jugendliche ĂŒberhaupt an Musik herangefĂŒhrt werden können und zu welcher AusdrucksintensitĂ€t sie fĂ€hig sind. Das Werk entstand als Auftragskomposition der Trachtenkapelle St. MĂ€rgen im Schwarzwald.
    Der Komponist schreibt zu seinem Werk: „In Form eines musikalischen Bilderbogens sollen Impressionen aus der Gegend um St. MĂ€rgen musikalisch kommentiert werden.“
    Die einzelnen Teile sind mit [0:04] „Der Tag erwacht“ - [0:56] „Ein Morgen voller Nebel“ - [1:40] „Der Nebel löst sich auf“ - [2:07] „Blick ins Tal“ - [3:43] „Auf zur großen Wanderung“ - [5:32] „Begegnung am Kloster“ - [9:19] „Besuch auf dem Rossfest“ ĂŒberschrieben.
    Über einem schwebend-schwirrenden Beckenwirbel erklingt zu Beginn ein sĂŒĂŸ-melancholisch anmutendes Rufmotiv im Waldhorn, das, bald von der Trompete kanonisch kommentiert, zum Hauptthema der gesamten Komposition wird. Auf diesem Schwarzwaldmotiv basiert das ganze Werk als große Variationsform. Es erfĂ€hrt in mannigfacher Weise Abwandlungen und Umdeutungen. Götz nutzt Elemente des Volksliedes und des psalmodierenden gregorianischen Chorals, um die verschiedenen Szenen anschaulich zu machen. TĂ€nzerische Teile kontrastieren mit Passagen in einem ausdrucksvollen religiösen Duktus. Es werden klanglich NaturgerĂ€usche dargestellt, bei denen natĂŒrlich der berĂŒhmte Schwarzwaldkuckuck nicht fehlen darf. Alles bleibt jedoch einer strengen Form verhaftet ohne ins Sentimentale oder in bloße Lautmalerei abzudriften. Über dem gesamten Werk schwebt immer die Ruhe des vielgerĂŒhmten Schwarzwaldes, der in einer kurzen Passage, in der die Musiker ihn singend loben, besondere ErwĂ€hnung findet. Dieses Werk im Schwierigkeitsgrad der Oberstufe drĂŒckt nicht nur ein landschaftsgebundenes Kolorit aus, sondern kann auch zu einer Bereicherung jedes BlĂ€serkonzertes beitragen.
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