Für eine Reaktivierung der Bahnstrecke Geesthacht

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  • čas přidán 12. 10. 2023
  • Rede im Plenum Oktober 23:
    Ich hänge politisch eigentlich selten der Vergangenheit nach. Doch bei dem Thema Bahnstrecken lässt sich da eine Ausnahme machen.
    Schaut man sich die Situation in Schleswig-Holstein an, lässt sich schnell erkennen, dass unser Schienennetz mal ein gänzlich anderes war. Ein deutlich größeres, um es genau zu sagen.
    Brunsbüttel, Lütjenburg, Heiligenhafen, Trittau - und auch Geesthacht - waren vor einiger Zeit mit der Bahn gut erreichbar.
    Das ist inzwischen nicht mehr der Fall. Strecken wurden stillgelegt, Linien eingestellt und Gleise zurückgebaut. Die Auswirkungen zeigen sich heute ganz deutlich - von A nach B ohne umsteigen in Schleswig-Holstein? Eigentlich nur möglich, wenn es nach Hamburg geht. Doch nicht mal dorthin kommt man von Geesthacht aus mit der Bahn.
    Dabei wohnen 30.000 Menschen in Geesthacht. Über 10.000 davon pendeln täglich Richtung Hamburg. Und das - wenig überraschend - bislang mehrheitlich mit dem PKW. Denn die Bahnstrecke wurde bereits vor über 70 Jahren stillgelegt.
    Damit ist Geesthacht die größte Stadt in Schleswig-Holstein ohne Bahnanschluss. Wir wollen das ändern und Geesthacht endlich wieder an die Bahn anbinden!
    Und die Bedingungen dafür sehen gut aus: Der Bahnhof ist noch da, das Gleis liegt und und wurde die letzten Jahre für das AKW oder touristische Fahrten immer mal wieder benutzt und viele Menschen in Geesthacht und den anliegenden Orten unterstützen das Vorhaben sehr.
    Die Diskussion um die Reaktivierung allerdings zieht sich inzwischen schon seit vielen Jahren und ist bislang nicht mit besonderer Eile geführt worden.
    Die 2017 in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie brauchte so auch etwa 3 1/2 Jahre. Doch die Erkenntnisse der Studie sind bedeutend: Rund 7000 Fahrgäste täglich wurden für den regelmäßigen Verkehr prognostiziert.
    Mit den geplanten 7500 bis 11000 Arbeitsplätzen des Innovationsparks dürften diese Zahlen nochmal deutlich steigen. Das lässt optimistisch auf die anstehende Wirtschaftlichkeitsprüfung für die Förderfähigkeit blicken.
    Die FDP fordert heute, die Vorplanungen nicht aufzunehmen und stattdessen genau diese Wirtschaftlichkeitsprüfung zuerst zu starten. Ein solches Vorgehen würde uns wichtige Zeit und Geld kosten.
    Zeit, denn in einem schnellen Verfahren versucht man, die Verfahren möglichst zeitgleich und nicht alle aufeinanderfolgend abzuarbeiten.
    Und teuer, denn die weitere Verschiebung der Reaktivierung lässt ebendiese immer aufwändiger und teurer werden. Beides sollten wir uns nicht leisten!
    Die Strecke Geesthacht - Bergedorf sollte also mit Tempo vorangebracht werden - denn sie stellt einen Mehrwert für die Region dar - und das nicht einseitig, sondern für Schleswig-Holstein und Hamburg.
    Deswegen ist es auch wichtig, dass wir nicht nur heute ein Signal in Schleswig-Holstein geben, sondern Hamburg das seinerseits gleich tut und wir das Projekt länderübergreifend vorantreiben. Dabei haben wir natürlich bei einigen Fragen als Schleswig-Holstein einen anderen Fokus als Hamburg.
    Für uns ist klar, dass Bergedorf zwar das Ende der Strecke, nicht aber die Endstation für viele Pendler*innen aus Geesthacht ist. Deswegen braucht Bergedorf eine schnelle und möglichst unkomplizierte Verbindung in den Hamburger Stadtkern.
    Dafür müssen die notwendigen Rahmenbedingungen auf Hamburger Seite geschaffen werden.
    Doch auch auf unserer Seite gibt es Hausaufgaben zu machen. Wir brauchen Planungsbehörden, die ausreichende Kapazitäten haben, den politischen Willen, das Projekt zu realisieren und die klare Unterstützung vor Ort.
    Ich freue mich, diese Vorhaben voranzutreiben und unser Schienennetz in Schleswig-Holstein damit etwas zu vergrößern.

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