Lukas Linder: «Der Unvollendete»

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Diese Woche: «Der Unvollendete» von Lukas Linder.
Mit Anatol Fern betritt ein neuer Antiheld die Bühne der Schweizer Literatur. Wie alle Antihelden bringt er nicht viel zu Stande, er verzweifelt an sich und seiner Welt. Das aber auf so tragikomische Art und Weise, dass man sich beim Lesen bestens amüsiert. Anatol ist ein gescheiterter Schriftsteller. Sein Erstling, der Roman «Graues Brot», findet sich in den Buchhandlungen meist nicht unter Belletristik, sondern verirrt sich in die Kochbuchabteilung. Anatol hat das Schreiben weitgehend aufgegeben, denn auch mit dem erhofften Stipendium für einen Aufenthalt in New York will es nicht klappen. Er arbeitet stattdessen in einem Altersheim als Mädchen für alles. Da begegnet er Gustav Gustav, der eine weltumwälzende Entdeckung über Pilze gemacht haben will und Anatol deshalb an einen Mykologenkongress nach Lodz schickt. Eine haarsträubende Geschichte und mit der Zeit tut einem der gute Anatol richtig leid, dass er aber auch gar nichts zu Stande bringt. Ausser uns grossartig zu unterhalten.
Lukas Linder: Der Unvollendete. Roman. Kein & Aber, 288 Seiten, 29.90 Franken; ISBN 978-3-0369-5834-7
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