Der Liebestraum Nr. 3 : Franz Liszt

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  • čas přidán 5. 09. 2024
  • Der Liebestraum Nr. 3 : Franz Liszt
    Der Liebestraum Nr. 3 (O lieb, so lang du lieben kannst) ist ein häufig gespieltes Musikstück.
    Gedicht : Ferdinand Freiligrath
    Liebesträume
    Liebesträume (S. 541) ist der Name einer Reihe von drei Soloklavierstücken komponiert von Franz Liszt.
    Die Stücke erschienen im Jahre 1850.
    Dieses sehr bekannte Nocturne in As-Dur beruht auf dem Lied O lieb, so lang du lieben kannst (S. 298) auf einen Text von Ferdinand Freiligrath. Der Aufbau dieses Musikstücks lässt sich in drei Teile zerlegen. Die einzelnen Abschnitte verbindet Liszt mit virtuosen Kadenzen. Die Anfangsmelodie taucht im Werk immer wieder auf, wenngleich in variierter Form.
    Der erste Abschnitt bis zur ersten Kadenz kann als ein Vorspiel betrachtet werden. Die Dynamik ist im ersten Teil des ersten Abschnitts überschaubar und repetitiv ruhig, wodurch verträumte Eindrücke erzeugt werden. Im zweiten Teil des ersten Abschnitts wirkt die Musik durch Dissonanzen und rapide Tempo- und Dynamikänderung aufgeregt.
    Der zweite Abschnitt stellt hörbar die Klimax dar. Akzente zum Anfang des Taktes unterstreichen den Elan. Die Lautstärke, Notenwerte und der Rhythmus sind vielfältiger als zuvor. Die Tonhöhe und Lautstärke erreichen hier ihr Maximum und kontrastieren somit stark von der restlichen Partie. Auffallend im zweiten Abschnitt sind Dreiklangs-Arpeggien sowie Akkorde, besonders hervorzuheben Oktaven in der rechten Hand, was große Harmonie verheißt.
    Die Melodie des Schlussabschnitts funktioniert als eine Reminiszenz an den Anfang des Werkes. Durch hohe Akkorde der linken Hand, die nun über der rechten Hand gekreuzt spielt, klingt die Musik nachdenklich, klagend, leer und trist. Durch die kontinuierlich diminuierende Dynamik verhallt die Musik. Die letzten zehn Takte dieses Nocturnes kann als eine Coda interpretiert werden. Ein neues Motiv mit hohen, nahezu heiteren Tönen taucht hier auf. Für einen Augenblick schimmert die Hoffnung auf etwas Neues, doch lange, dunkle Töne beenden das Stück.
    Die gesamte Spieldauer des Liebestraum Nr. 3 beträgt nur ungefähr 4:50 Minuten. Dieses Nocturne wird zu Beginn mit dem Zusatz poco allegro, con affetto versehen und versteht sich als gefühlsgeladen und ausdrucksstark. Der Liebestraum Nr. 3 ist ein häufig gespieltes Musikstück.
    Die Vorlagen der Werke sind Kunstlieder, die Liszt auf Texte der Dichter Ludwig Uhland Hohe Liebe (Liebestraum Nr.1), Seliger Tot (Liebestraum Nr. 2.) und Ferdinand Freiligrath O lieb, so lang du lieben kannst (Liebestraum Nr. 3.) komponierte.
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    O lieb’, solang du lieben kannst!
    O lieb’, so lang du lieben kannst!
    O lieb’, so lang du lieben magst!
    Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
    Wo du an Gräbern stehst und klagst!
    Und sorge, daß dein Herze glüht
    Und Liebe hegt und Liebe trägt,
    Solang ihm noch ein ander Herz
    In Liebe warm entgegenschlägt!
    Und wer dir seine Brust erschließt,
    O thu ihm, was du kannst, zu lieb!
    Und mach’ ihm jede Stunde froh,
    Und mach’ ihm keine Stunde trüb!
    Und hüte deine Zunge wohl,
    Bald ist ein böses Wort gesagt!
    O Gott, es war nicht bös gemeint, -
    Der Andre aber geht und klagt.
    O lieb’, so lang du lieben kannst!
    O lieb’, so lang du lieben magst!
    Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
    Wo du an Gräbern stehst und klagst!
    Dann kniest du nieder an der Gruft
    Und birgst die Augen, trüb und naß,
    - Sie sehn den Andern nimmermehr -
    Ins lange, feuchte Kirchhofsgras.
    Und sprichst: O schau’ auf mich herab,
    Der hier an deinem Grabe weint!
    Vergib, daß ich gekränkt dich hab’!
    O Gott, es war nicht bös gemeint!
    Er aber sieht und hört dich nicht,
    Kommt nicht, daß du ihn froh umfängst;
    Der Mund, der oft dich küßte, spricht
    Nie wieder: Ich vergab dir längst!
    Er that’s, vergab dir lange schon,
    Doch manche heiße Träne fiel
    Um dich und um dein herbes Wort -
    Doch still - er ruht, er ist am Ziel!
    O lieb’, so lang du lieben kannst!
    O lieb’, so lang du lieben magst!
    Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
    Wo du an Gräbern stehst und klagst!

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