Schön, dass nach langer Zeit mal wieder ein schöner alter Kontrabass vorgestellt wurde. Ihn in der gebotenen Kürze zu präsentieren, ist natürlich nicht leicht, aber etwas mehr bzw. wichtigere Informationen wären doch angebracht gewesen: Nichts zur (Gamben-)Form, zur möglichen (böhmischen?) Herkunft, zur Qualität der verwendeten Materialien, zum geraden Boden mit Wölbung im Oberteil, zur schön geschnittenen Schnecke (Anschäfter?), Mensur, Aufbau des Inneren; statt dessen Belangloses zu Abnutzungsspuren und Verschleißteilen. Auch die Klangprobe reicht nicht zur Beurteilung. Das Gruppensolo aus Schuberts "Unvollendeter" ist zwar schön, aber sagt nichts über Einheitlichkeit, Projektion usw. des Instrumentes in den höheren Registern. Kontrabässe unterscheiden sich noch viel stärker von einander als die Instrumente der Geigenfamilie: Einen anwesenden Profi hätte man daher fragen können, wofür er das (recht kleine) Instrument bevorzugt einsetzt: Im Orchester wohl kaum, da kommt es auf Volumen an, eher für alte Musik (Darm-Besaitung?; Stimmung) oder fürs Solospiel. Hier einen Preis rauszuhauen, mit Hinweis auf das Material ("'ne Menge Holz"), ist kühn. Man merkt, dass nur Höflichkeit den Profi vom Widerspruch abhält.
Somal es ja eher darauf ankommt, dass das "viele Holz" länger dauert zum verarbeiten und mehr Platz bei der Lagerung nimmt. Und nicht weils n Menge Holz ist. Die 5 Tausend Euro hier pauschal rauszuhauen ohne über den geschichtlichen Kontext nachzudenken ist schon recht engstirnig. Für einen handgemachten Kontrabass sind 5 Tausend Euro schon sehr niedrig angesetzt. (Obwohl ich mir auch vorstellen könnte, dass der Mann diesen Preis schon als gut (recht teuer) empfindet.) Viele meiner nicht musikalischen Freunde sind entsetzt, wenn ich ihnen erzähle, dass mein Industriecello 2500€ gekostet hat und beim Koffer gar nicht erst anzufangen. Die meisten denken, dass man für diesen Preis schon ein Meister instrument bekommt. 🤦🏻♀️
Herrlich, das er nicht nur Liebhaber ist, sondern auch das Instrument selber spielen kann. Besser kann es so ein Instrument mit Geschichte nicht treffen. Hoffen wir das die Erben es auch schätzen oder in geeignete Hände weitergeben.
![Pöllmann Contrabass [Deutsch]](/img/n.gif)
Schön, dass nach langer Zeit mal wieder ein schöner alter Kontrabass vorgestellt wurde. Ihn in der gebotenen Kürze zu präsentieren, ist natürlich nicht leicht, aber etwas mehr bzw. wichtigere Informationen wären doch angebracht gewesen:
Nichts zur (Gamben-)Form, zur möglichen (böhmischen?) Herkunft, zur Qualität der verwendeten Materialien, zum geraden Boden mit Wölbung im Oberteil, zur schön geschnittenen Schnecke (Anschäfter?), Mensur, Aufbau des Inneren; statt dessen Belangloses zu Abnutzungsspuren und Verschleißteilen.
Auch die Klangprobe reicht nicht zur Beurteilung. Das Gruppensolo aus Schuberts "Unvollendeter" ist zwar schön, aber sagt nichts über Einheitlichkeit, Projektion usw. des Instrumentes in den höheren Registern.
Kontrabässe unterscheiden sich noch viel stärker von einander als die Instrumente der Geigenfamilie: Einen anwesenden Profi hätte man daher fragen können, wofür er das (recht kleine) Instrument bevorzugt einsetzt: Im Orchester wohl kaum, da kommt es auf Volumen an, eher für alte Musik (Darm-Besaitung?; Stimmung) oder fürs Solospiel.
Hier einen Preis rauszuhauen, mit Hinweis auf das Material ("'ne Menge Holz"), ist kühn. Man merkt, dass nur Höflichkeit den Profi vom Widerspruch abhält.
Somal es ja eher darauf ankommt, dass das "viele Holz" länger dauert zum verarbeiten und mehr Platz bei der Lagerung nimmt. Und nicht weils n Menge Holz ist.
Die 5 Tausend Euro hier pauschal rauszuhauen ohne über den geschichtlichen Kontext nachzudenken ist schon recht engstirnig.
Für einen handgemachten Kontrabass sind 5 Tausend Euro schon sehr niedrig angesetzt. (Obwohl ich mir auch vorstellen könnte, dass der Mann diesen Preis schon als gut (recht teuer) empfindet.)
Viele meiner nicht musikalischen Freunde sind entsetzt, wenn ich ihnen erzähle, dass mein Industriecello 2500€ gekostet hat und beim Koffer gar nicht erst anzufangen. Die meisten denken, dass man für diesen Preis schon ein Meister instrument bekommt. 🤦🏻♀️
Herrlich, das er nicht nur Liebhaber ist, sondern auch das Instrument selber spielen kann. Besser kann es so ein Instrument mit Geschichte nicht treffen. Hoffen wir das die Erben es auch schätzen oder in geeignete Hände weitergeben.
Was ist der Unterschied zwischen einer Spülmaschine, einem Fön und einem Kontrabass? Einen Kontrabass kann man reparieren!
Verstehe ich nicht
@@nonosquare1066 Musst du auch nicht.
Wo sind die Chinesen?