Winifred Wagner about modern Regietheater (1975)
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- čas přidán 23. 08. 2024
- Winifred Wagner (1897-1980), widow of Siegfried Wagner and daughter-in-law of Richard and Cosima Wagner, about modern Regietheater (director's theatre).
Excerpt from the 1975 film "Winifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried 1914-1975" by Hans-Jürgen Syberberg.
Treu bis in den Tod❤
zum Glück eingetreten. Bei Ihnen auch?
@@gaulandisteinverbrecherisc6259 warum, "zum Glück"? Die aufrechte Dame hatte ein erfülltes herrliches Leben, bis in's hohe Alter.
Das wünsche ich Ihnen auch (mental stehen Sie wahrscheinlich in den 1939ern)...... @@pb7784
sie hatte recht.
Absolut, sie hat die Wahrheit gesagt.
Sie meinen, sie war sehr weit rechts??
@@gaulandisteinverbrecherisc6259 das ist dasselbe.
Ein wunderbares Gedicht! Viel Spaß beim Lesen! :-)
Der Opernregisseur
Ich bin der Opernregisseur,
Das Inszenier‘n fällt mir nicht schwer.
Ich inszenier‘ die Werk‘ zuschanden,
Das gefällt dem Intendanten.
Oper hass‘ ich eigentlich,
Doch ist mir das nicht hinderlich;
Denn ich kann ja die alten Sachen
Jetzt so richtig niedermachen.
Spielt das Stück vor tausend Jahren,
Lass‘ ich die Sänger Fahrrad fahren;
Und Prinzessin Turandot
Hat mit dem Smartphone ihre Not.
Wotan und Fricka schieben Rollatoren,
Orfeo hat die Ohrstöpsel verloren.
Denn nur so, lüge ich ohne rot zu werden,
Komme junges Publikum in Herden.
"Wagt Neues", Wagner zitiere ich, denn Ollen,
Geh' beim Tannhäuser in die Vollen,
Bete an die Asche von Chereau
Und setz' Elisabeth aufs Herrenklo.
Für Lohengrin hab ich erdacht
Anstatt des Schwans ‘ne Motoryacht.
Der Parsifal ist eine Frau -
Zumindest weiß man‘s nicht genau.
Denn Frauen in der Oper sind gleich der Apokalypse,
deswegen mach' ich Tatjana zur rauchenden Tippse.
Micaëla ist bei mir 'ne blonde Schlampe
Und Cenerentola trägt stolz 'ne Schaumstoffwampe.
Butterfly mit der Pumpgun fuchtelt,
Pinkerton verdeckt rumschwuchtelt,
Tamino, enthüll' ich, ist ein Bigamist,
Da Männlichkeit nur toxisch ist.
Gewehr und Naziuniform
Mach‘ ich mit Radames konform.
Kleopatra hockt auf dem Klo
Und Julius Caesar sowieso.
Des Sarastros heil‘ge Hallen
Soll‘n als Schlachthaus mir gefallen,
Weil‘s zum Hohn der Arie spricht,
Man kenne dort die Rache nicht.
Die Tosca spielt im AKW,
Damit man richtig mich versteh‘.
Wenn Don Juan die Fraun‘ verführt,
Wird auf der Bühne masturbiert.
Romeo und Juliette
Liegen nackt im Lotterbette,
Denn nur so wird jedem klar,
Dass die beiden sind ein Paar.
Die Salome zeigt ihre Brust,
Herodes und auch mir zur Lust.
Ja, Nacktheit wird bei mir gepflegt,
Weil es mich sexuell erregt.
Ein König wird zum Mafiaboss,
Und zum Bordell das Königsschloss.
Dort wird dann fleißig kopuliert,
Weil das so herrlich provoziert.
Engel streich' ich bei Hänsel und bei Gretel
Und erst recht bei Faust und Margarethe.
Religiöses zieh' ich grundsätzlich in den Dreck,
Denn Umerziehung ist des Regietheaters Zweck.
Romantik ist mir ein echter Graus,
Die Wolfsschlucht ist bei mir ein Irrenhaus,
Der Königskinder Lindenbaum
Ersetz' ich durch 'nen Bretterzaun.
Großmütig gestatte ich, draufzukritzeln ein paar Blütenblätter,
Doch damit der schöne Schein wird nicht noch fetter,
Rasch dazu 'ne Videoprojektion
Von einer Hundekastration.
Gefühle verdreh' ich per se ins Gegenteil,
Scarpia will eigentlich nur Toscas Heil
Und Mimi, wenn sie von Liebe singt,
Tut's nur, weil sie Hochprozent'ges trinkt.
Fällt mir mal so gar nichts ein,
roll' ich 'nen Campingwagen rein.
Auch Pommesbuden gehen immer,
Genauso wie weiß gestrich'ne Einheitszimmer.
Und wenn auch das alles nicht mehr nützt,
Dann wird das Textbuch mit des Praktikanten Reimereien flott gewürzt.
Auf dem Misthaufen liebt der Hans dann die Marie
Und Kezal kreischt laut dazu Kikeriki.
Rusalkas Mond ist bei mir 'ne Bahnhofsuhr,
der Holländer macht eine Badewannentour,
Siegfried gibt einem Bagger den letzten Rest
und Martha klebt sich auf dem Weg nach Richmond fest.
Nur über André Chenier gieß' ich keinen Hohn,
denn der spielt in der Revolution.
Jedes and're Werk wird zeitverlegt
und politisch korrekt verdreht!
Das Feuilleton, das lobt mich sehr,
Weil meine Deutung ist so quer.
Und gibt‘s Kritik, ist mir das gleich;
Die Arbeit macht mich trotzdem reich:
Denn meine kleinen Perversionen
Lass‘ ich fürstlich mir entlohnen.
Stört es auch die meisten Leute -
Provozieren macht mir Freude.
Buhen sie voll Wut und Hass,
Bringt mir das besondern Spaß.
All die kleinen Spießerlein,
Sie müssen mir zu Willen sein;
Der Mächtigste bin ich im Haus:
Wer nicht gehorcht, fliegt einfach raus.
Zeigt ein Sänger nicht den Hintern,
Kann er draußen überwintern.
Habe ich nach manchem Jahre
Ausgereizt mein Repertoire,
Zieh‘ ich in die nächste Stadt,
Damit auch die was von mir hat.
Mach‘ das ganze Zeug von vorn:
Fäkalien, Nazis, Sex und Porn.
If she would have read Wagners letters while he wrote the "Ring" she would have known that Wagner was one of these intellectuals who put socio-political ideas into artworks...
USA
"Wahnsinn" wäre sicher der bessere Titel für diesen Kanal. Katastrophal auch ihre Beziehung zu Onkel Wolf. Zum Glück gab es Wieland.
this whole interview is amazing. definitely worth the 5 hours, such a fascinating woman.
Yeah, especially her love for Hitler… 🙄
you could have married her. What a shame... she would have married Uncle Wolf...
@@gaulandisteinverbrecherisc6259 Leave here if you don't like it
@@Siegfried5846 don't agree, it is called Res Publica (öffentliche Sache) and it is NOT to be destroyed by people like you. Go to uncle Wolf.