Unterschicht: ich geh Stadt. Mittelschicht: Ich gehe in die Stadt. Oberschicht: Ich fahre ins urbane Zentrum. Oberstschicht: Ich lasse mich ins urbane Zentrum chauffieren.
Ja, genau. Es gibt aber zwei zu dem Thema. Hier ist die Playlist, in der alle Videos zum Abi stehen: czcams.com/play/PLjQoRk3HFUUX-A-Wvhbl9_MU1GW3NPtZQ.html
Top Video👍 Könntest du eventuell auch ein Video über Leo Weisgerber machen und seine Theorie, die baut ja auch in gewisser Weise auf der SW- Hypothese auf?
Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, wie ein Linguist den Sprachgebrauch bspw. in “Temptation island“ (oder ähnlichen Formaten) beurteilt. Danke
Ich liebe alle Sprachvarietäten und bin ein großer Fan von Trash-TV. Temptation Island gucke ich tatsächlich auch. Aber warum sollte ich den Sprachgebrauch der Teilnehmer "beurteilen"? Beurteilen in Bezug auf was?
Sehr interessantes Video! Glaubst du, dass die von dir angesprochene "Sprachbarriere" eher im Zusammenhang mit (möglicherweise inoffiziell noch existenten) Schichten oder kulturell bedingten Differenzen (andere Kulturen, andere Sprachen,...) steht?
Ja, auch. Aber Sprache, Kultur und soziale Schichten beeinflussen sich gegenseitig. Ich bin der Meinung, dass an der Bernstein-Hypothese einiges dran ist. Und das ist gar nicht mal schlecht. Wenn man soziale Schichten durchbrechen möchte, dann hilft es einem sicher, wenn man einen elaborierten Code verwendet.
Sehr spannend und ja, sehr kontroverses bzw. wertendes Thema - gerade wenn man sich selbst vielleicht einer höheren Schicht zuordnen würde und praktisch über die andere urteilt. Gleichzeitig finde ich die Theorie aber ehrlicherweise auch recht zutreffend, wenn ich an mein privates Umfeld denke...
Ich finde es sehr bedenklich, dass diese Theorie einen Zusammenhang zwischen Sprachgebrauch und kognitiven Fähigkeiten herstellt. Wesentlich wahrscheinlicher erscheint mir ein Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Sprache. Zudem unterscheidet sich Sprache stark nach dem sozialen Kontext. Ich selbst stamme aus einer bildungsfernen Familie, habe aber studiert. Im universitären Umfeld verwende ich eine ganz andere Sprache als im familiären Kontext. Sprache kann dementsprechend angepasst und "gelernt" werden.
Ein interessanter Aspekt, den ich so auch wahrgenommen habe. Führt das Ihrer Meinung dazu, dass je nach sprachlichem Umfeld auch anders wahrgenommen oder gehandelt wird?
@@parato2006 Definitiv! Eine differenziertere Sprache hilft, kompliziertere Zusammenhänge zu analysieren, zu beschreiben und ggf. Handlungen/ Verhalten daraus abzuleiten. Allerdings ist deren Erwerb häufig mit Bildung verbunden, die ja i.d.R. ohnehin den Horizont erweitert. Insofern kann man das eine wahrscheinlich nur schwer vom anderen trennen.
Das was gesagt wird, ist nicht ganz richtig! Hier: "entgegen einem verbreiteten Verständnis - [wird] nicht [die ]defizitäre Sprachformen, sondern die Bewertung unterschiedlicher sprachlicher Repertoires durch die Institution Schule problematisiert" S.88, (in Kapitel 2.2 zu BERNSTEINs soziolinguistischen Arbeiten aus LEUFER, Nikola (2016)) In dem Video kommt es eher heraus, als würdest du beide werten, was Bernstein nicht getan hat. Alleine das "Bild"- Beispiel, auch wenn du das als wertefrei ankündigst, so hat fast jeder damit eine negative chronotation in Bezug auf die intellektuelle Qualität der Zeitung und es kommt automatisch zur Wertung. Wenn du wirklich etwas wertfreies hättest nehmen wollen, dann hätte ich ein Beispiel gewählt wo man nicht nicht direkt im Kopf hat, dass das Eine besser oder Schlechter ist. In dem Kapitel gibt es auch so eins über eine Bildgeschichte. Finde ich viel besser und damit ist wiegesagt nochmal widerlegt dass Bernstein sagt, dass die Unterschicht eine defizitäre Sprache verwendet. Also man könnte es vielleicht so verstehe, aber so wie ich den oben zitierten Text verstanden habe, war das nicht so gemeint.
Die Sprache unterscheidet sich demnach in sozialen Schichten, weil das Denkvermögen unterschiedlich sei. Klingt doch so, dass Sprache nur ein Ausdruck der Gedanken ist und diese nicht bestimmt. Hier macht der linguistische Determinismus doch nur wenig Sinn, oder?
Unterschicht: ich geh Stadt.
Mittelschicht: Ich gehe in die Stadt.
Oberschicht: Ich fahre ins urbane Zentrum.
Oberstschicht: Ich lasse mich ins urbane Zentrum chauffieren.
❤Danke
Danke!! in zwei Tagen ABI 🙏🏼
Viel Erfolg! Unbedingt auch das Video zum sprachlichen Zeichen ansehen. Das brauchst du fürs Abi.
@@Linguistikeinfacheinfach das Video mit Dessaursure?
..
Ja, genau. Es gibt aber zwei zu dem Thema. Hier ist die Playlist, in der alle Videos zum Abi stehen: czcams.com/play/PLjQoRk3HFUUX-A-Wvhbl9_MU1GW3NPtZQ.html
Danke! Das Video war sehr hilfreich, weiter so : )
Danke!
Top Video👍
Könntest du eventuell auch ein Video über Leo Weisgerber machen und seine Theorie, die baut ja auch in gewisser Weise auf der SW- Hypothese auf?
Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, wie ein Linguist den Sprachgebrauch bspw. in “Temptation island“ (oder ähnlichen Formaten) beurteilt.
Danke
Ich liebe alle Sprachvarietäten und bin ein großer Fan von Trash-TV. Temptation Island gucke ich tatsächlich auch. Aber warum sollte ich den Sprachgebrauch der Teilnehmer "beurteilen"? Beurteilen in Bezug auf was?
Könnte man nicht auf Bourdieus Habitus-Konzept als Korrektiv zu dieser naturalisierenden Hypothese eingehen?
Sehr interessantes Video!
Glaubst du, dass die von dir angesprochene "Sprachbarriere" eher im Zusammenhang mit (möglicherweise inoffiziell noch existenten) Schichten oder kulturell bedingten Differenzen (andere Kulturen, andere Sprachen,...) steht?
Ja, auch. Aber Sprache, Kultur und soziale Schichten beeinflussen sich gegenseitig. Ich bin der Meinung, dass an der Bernstein-Hypothese einiges dran ist. Und das ist gar nicht mal schlecht. Wenn man soziale Schichten durchbrechen möchte, dann hilft es einem sicher, wenn man einen elaborierten Code verwendet.
In 2 Tagen Abi 🥲
Wie liefs?
Sehr spannend und ja, sehr kontroverses bzw. wertendes Thema - gerade wenn man sich selbst vielleicht einer höheren Schicht zuordnen würde und praktisch über die andere urteilt. Gleichzeitig finde ich die Theorie aber ehrlicherweise auch recht zutreffend, wenn ich an mein privates Umfeld denke...
…und die Kluft wird immer größer!
Sprachbarrieren Info wäre sehr interessant
Ich finde es sehr bedenklich, dass diese Theorie einen Zusammenhang zwischen Sprachgebrauch und kognitiven Fähigkeiten herstellt. Wesentlich wahrscheinlicher erscheint mir ein Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Sprache. Zudem unterscheidet sich Sprache stark nach dem sozialen Kontext. Ich selbst stamme aus einer bildungsfernen Familie, habe aber studiert. Im universitären Umfeld verwende ich eine ganz andere Sprache als im familiären Kontext. Sprache kann dementsprechend angepasst und "gelernt" werden.
Ein interessanter Aspekt, den ich so auch wahrgenommen habe. Führt das Ihrer Meinung dazu, dass je nach sprachlichem Umfeld auch anders wahrgenommen oder gehandelt wird?
@@parato2006 Definitiv! Eine differenziertere Sprache hilft, kompliziertere Zusammenhänge zu analysieren, zu beschreiben und ggf. Handlungen/ Verhalten daraus abzuleiten. Allerdings ist deren Erwerb häufig mit Bildung verbunden, die ja i.d.R. ohnehin den Horizont erweitert. Insofern kann man das eine wahrscheinlich nur schwer vom anderen trennen.
Besser hätte man es nicht erklären können🎉
Danke!
Das was gesagt wird, ist nicht ganz richtig! Hier: "entgegen einem
verbreiteten Verständnis - [wird] nicht [die ]defizitäre Sprachformen, sondern die Bewertung unterschiedlicher sprachlicher Repertoires durch die Institution Schule
problematisiert" S.88, (in Kapitel 2.2 zu BERNSTEINs soziolinguistischen Arbeiten aus LEUFER, Nikola (2016)) In dem Video kommt es eher heraus, als würdest du beide werten, was Bernstein nicht getan hat. Alleine das "Bild"- Beispiel, auch wenn du das als wertefrei ankündigst, so hat fast jeder damit eine negative chronotation in Bezug auf die intellektuelle Qualität der Zeitung und es kommt automatisch zur Wertung. Wenn du wirklich etwas wertfreies hättest nehmen wollen, dann hätte ich ein Beispiel gewählt wo man nicht nicht direkt im Kopf hat, dass das Eine besser oder Schlechter ist. In dem Kapitel gibt es auch so eins über eine Bildgeschichte. Finde ich viel besser und damit ist wiegesagt nochmal widerlegt dass Bernstein sagt, dass die Unterschicht eine defizitäre Sprache verwendet. Also man könnte es vielleicht so verstehe, aber so wie ich den oben zitierten Text verstanden habe, war das nicht so gemeint.
Bitte verbessern Sie das Wort "Chronotation", da Sie offensichtlich Konnotation meinen. Danke.
Gute Analogie mit der BILD
Boulevardzeitungen und -nachrichtensendungen….
Die Sprache unterscheidet sich demnach in sozialen Schichten, weil das Denkvermögen unterschiedlich sei. Klingt doch so, dass Sprache nur ein Ausdruck der Gedanken ist und diese nicht bestimmt. Hier macht der linguistische Determinismus doch nur wenig Sinn, oder?
Das Klopapier ist leer!